Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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noch mehr japan connections für sanders im jahr 1992, er spielt zwei alben in einer session für tesou haras gerade abhebendes venus-label ein, dass sich in den folgejahren eher auf shepp stürzen wird. BALLADS WITH LOVE bietet natürlich nichts neues an, aber es ist ein superschönes album. williams hendersons pop-informiertes klavier macht aus allem eine hintergründige schnulze, und die beiden anderen rhythmuspersonen sind auch nicht schlecht – mit messengers- dann young-lions-bassist charles fambrough steht die konservative jugend mit im studio (ein jahr zuvor sein debütalbum, mit wynton & branford, hargrove, kirkland und watts), an den drums sitzt catalyst-gründer sherman ferguson. ganz toll gerät die tatsächliche filmmusik-schnulze „the light at the edge of the world“, sowas würde shepp nie anfassen. aber durchgängig interessant ist, wie sanders und henderson aus den coltrane-identifizierten balladen ein eigenes spiritual-jazz-angebot machen, in kleinen gesten nur, ohne exzess. und sanders‘ ton hat etwas rührendes, ganz klar, kaum effekte, fast schutzlos.

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