Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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ich schwenke zu sanders, der zwar 1992 beim großen saxtreffen nicht mitmachen durfte, der aber vom gleichen produzenten, yoichi nakao, im gleichen jahr einen auftrag zur verstärkung der new york unit bekam. diese unit bestand zwischen 1989 und 2003 und bezeichnet das trio tasuya nakamura (dm), richard davis (b) und john hicks (p). gäste auf verschiedenen alben waren george adams, hannibal marvin peterson und javon jackson – santi debriano übernahm irgendwann den bassistenjob von davis. sanders darf hier wieder ein bisschen coltrane channeln, „greensleeves“, „naima“ und „summertime“, dann gibt es ein paar trio- & duo-aufnahmen, mit dem höhepunkt „mara“ (von davis) steigt er wieder ein und lässt – man kann es nicht anders sagen – die sau raus, während der eher feinnervige nakamura das gefühl für einen ungeraden groove beibehält. aber auch schon die coltrane-hommagen sind toll, wo er seinen ton einbringt und einfach weiß, was er da macht (es gibt einen schönen moment in „naima“, wo er sein eigenes solo mit der coltrane-band im vanguard zitiert). das piano-trio ist auch ganz schön, es kann ja nicht genug versionen von frank-loesser-songs geben und hicks macht etwas sehr schönes aus „i’ve never been in love before“. am ende säuseln sanders und hicks noch im duo den rainbow-song von harold arlen – und nehmen seine harmonien leider etwas zu ernst.

krass übrigens zu sehen, dass george adams, der ja zu der zeit im ähnlichen modus wie sanders und shepp unterwegs ist, 1992 schon die erde verlässt.

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