Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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motoerwolf

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Gewehr über (Shoulder Arms, Charlie Chaplin, 1918)
Chaplin als Soldat im Ersten Weltkrieg, der zunächst den Horror des Krieges erlebt, auch wenn dieser durch die Darstellung so persifliert wird, dass er als Horror kaum mehr erkennbar ist. Chaplin hatte Sorgen, ob die Form der Komödie dem Krieg angemessen sei, und das kann ich gut nachvollziehen. Die Reaktionen von Veteranen geben Chaplin aber Recht mit seiner Entscheidung, den Film zu machen. Anfangs ist Shoulder Arms noch eine Reihung komischer Situationen, die nur durch das Setting zusammengehalten werden, später jedoch entwickelt sich eine richtige Handlung, und ab da wird der Film immer besser. Chaplin wird vom unbeholfenen Schussel zu einem echten Helden, beendet den Krieg, indem er den Kaiser (gespielt von Chaplins Bruder) gefangen nimmt und rettet seine große Liebe vor den Deutschen. Aber es ist immer noch der Tramp, den wir vor uns haben, daher war natürlich alles nur ein Traum.

Die Anleihe (The Bond, Charlie Chaplin, 1918)
Kurzer Propagandafilm, der zum Kauf von Kriegsanleihen animieren soll. Letztlich belanglos, nur das Ende ist ungewollt sehr stark, denn es zeigt, dass Krieg auch ein Geschäft ist. Und zwar eines, in dem der einfache Mann doppelt verliert. Er gibt sein Geld und sein Leben, während die Industrie profitiert.

Ein Uhr nachts (One A.M., Charlie Chaplin, 1916)
Ein vom Alkohol völlig derangierter Charlie versucht in sein Bett zu gelangen. Aber schon das Aussteigen aus dem Taxi fällt nicht leicht, und die Hürden werden immer größer. Ausgestopfte Tiere, ein tückischer Tisch, eine Treppe und ein Klappbett mit Eigenleben stehen ihm im Weg. Chaplin spielt die etwa 24 Minuten fast im Alleingang und zeigt mal wieder, dass er ein Meister des Slapstick ist.

Hanawa Hekonais berühmtes Schwert (塙凹内名刀之巻 / Hanawa Hekonai Meitō no Maki, Kōuchi Jun’ichi, 1917)
Meines Wissens das älteste noch erhaltene Anime, aber für dieses Genre bin ich alles andere als ein Experte. Der Film wurde erst 2008 zufällig wiederentdeckt. Er zeigt einen Samurai, der sein neues Schwert nicht wirklich beherrscht.

The Stolen Lump (Kobutori, Chûzô Aochi, 1929)
Ebenfalls ein Anime, ebenfalls ein Kurzfilm. Er greift eine japanische Legende auf und ist ziemlich schön animiert. Mir gefällt er besser als als das meiste, was heute aus Japan kommt. Hier eine untertitelte Version, die jedoch ein paar Übersetzungsfehler enthält. Nicht verwirren lassen.

Leichte Straße (Easy Street, Charlie Chaplin, 1917)
Charlie als geläuterter Trinker, der zum Cop wird und das Problemviertel Easy Street befriedet. Vorsicht, der Film enthält Darstellungen von Drogenkonsum und Gewalt :-)

Move On (Move On, Billy Gilbert / Gilbert Pratt, 1917)
Kurzfilm mit Harold Lloyd als Cop, der sich verliebt, aber um seine Liebe kämpfen muss.

James Bond 007 – Moonraker – Streng geheim (Moonraker, Lewis Gilbert, 1979)
Die Kritik sieht es anders, ich aber finde Moonraker deutlich besser als seinen Vorgänger. Natürlich ist Bond weiterhin ein misogyner Idiot, und das Finale erkennbar auf Fans von Star Wars und Co ausgerichtet, aber hier springt der Funke bei mir eher über als bei vielen anderen Moore-Bonds.

Angel’s Höllenkommando (Hell Squad, Kenneth Hartford, 1986)
Lief in der SchleFaZ-Reihe, und das zurecht. Der Film ist eine so bodenlose Unverschämtheit in jeder Hinsicht, dass es eine wahre Freude ist. Eine Perle des Mülls. Ich liebe es, warne aber jeden Menschen mit Geschmack vor diesem Film.

Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten (Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten, Harald Reinl, 1968)
Einer der Karl May-Filme, die ich als Kind nicht gesehen habe. Ohne den daher fehlenden Nostalgiebonus muss ich leider sagen, dass der Film über das Mittelmaß nicht hinauskommt. Ganz nett, nicht mehr. Dazu ist er zu unentschlossen pendelnd zwischen Komödie und „harter“ Action, und zu viel ist bereits aus anderen Filmen der Reihe bekannt.

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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame