pfingstluemmelIch halte mich da an den Kleinkunst-Rabatz. Das ist meine Welt.
Lustigerweise ist es bei mir diesmal anders als gedacht. Bin ich sonst eher als Lärmfuzzi bekannt, schätze ich bei Waits besonders das Frühwerk bis einschließlich Blue Valentine. Swordfishtrombones hat mich bei Erscheinen auch gepackt. Die Liebe kühlte aber dann irgendwann ab. Nur 16 Shells From A Thirty-Ought-Six fand ich zu jedem Zeitpunkt gut. Rain Dogs hätte mir gefallen müssen, aber hat mich nie wirklich erreicht. Frank’s Wild Years und anderes in der Folge war mir zu aufgesetzt und theatralisch (aber ein Track aus Frank’s ist gesetzt: Yesterday Is Here). Bone Machine hat mich ebenso nicht zur Gänze überzeugt. Dabei hat Waits dort und auf Rain Dogs Sachen aufgegriffen, die mir an Exile On Main St. gut gefallen: Das dünne Klopfen, die Songgerippe. Muss er dann aber zusätzlich so übertrieben oft mit seiner Stimme klotzen? Aber ein bisschen was davon wird es vielleicht in die Top 20 schaffen. Ich hatte dann zu Waits Werk in der Folge den Kontakt vollends verloren. Bis Alice kam. Da wurde ich wieder aufmerksam. Später dann hat mich Real Gone total überzeugt. Gehört heute zu meinen Lieblingsalben von Waits. In das unüberschaubare Orphans muss ich noch mal reinhören. Jedenfalls kann man sich jetzt so in etwa vorstellen, wie meine Top 20 wohl aussehen wird.