Antwort auf: Umfrage 2020 – Die Ergebnisse

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pipe-bowl
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herr-rossiDas musst Du mir aber nochmal erklären. Wir haben zwei Jahrgangslisten, die unter durchaus vergleichbaren Umständen zustande gekommen sind. Anders gesagt: Wenn die Jahrgangsliste des RS-Forums von 2005 nicht mit der von 2020 vergleichbar ist, dann können wir das mit den Abstimmungen und Rankings sofort und für immer sein lassen, dann ist es so sinnentleert, wie es manche immer schon behaupten.
Also: Wenn ich feststelle, dass in den Top 40 der Forumsliste von 2005 exakt ein Album mit female lead vocals gerankt wird, in der diesjährigen Liste aber 17 (und die Solo-Instrumentalistin auf #40 rechne ich nicht mit, denn es geht mir um die Vocals, nicht so sehr um die Frage nach der Repräsentanz von Musikerinnen insgesamt), also beinahe die Hälfte, dann ist das eine signifikante Aussage über eine Entwicklung, die sich vollzogen hat. Um Deine persönliche Sicht oder von Jesseblue oder von Onkel Tom oder meine geht es dabei doch gar nicht, und auch nicht darum, wer schon immer auch Sängerinnen gehört hat. Aber wenn es ans Eingemachte ging bzw. geht und die 10 absoluten Favoriten des Jahres genannt werden sollten, dann spielten hier in diesem Kreise 2005 weibliche Stimme aufs Ganze gesehen faktisch keine Rolle, in diesem Jahr aber sehr wohl. Was an der simplen sachlichen Aussage ist unzulässig?

Unzulässig? Nichts. Aber diskutabel. Von einer Entwicklung würde ich z.B. sprechen, wenn sie sich über Jahre hinweg relativ kontinuierlich zeigt. Du vergleichst zwei spezielle Zeitpunkte. Hätte ich z.B. das Jahr 2006 genommen, wäre mir aufgefallen, dass mit Joanna Newsom, Nina Nastasia und Cat Power drei Acts sogar unter den Top 10 der Jahresauswertung waren. Newsom sogar als Erstplatzierte. Weitere Plätze im vorderen Bereich belegten Candi Staton, Jolie Holland und Emily Haines. Deshalb müsste man, um von einer Entwicklung zu sprechen, mehr Punkte setzen. Wenn ich mir das Jahr heraussuche, wo es nur eine Interpretin war, dann steht das zumindest auf zu wackligen Beinen, um eben von einer Entwicklung zu sprechen.

Ansonsten kann ich ja absolut verstehen, dass Dich das diesjährige Ergebnis freut. Und andererseits wirst du vermutlich auch kaum jemanden finden, den das ungebührlich stört. Die Zeiten, als hier Sängerinnen als „Harfentusen“, „Hupfdohlen“ oder „Tölen“ verschrien wurden, sind ja offenkundig vorbei. Gut so. Ich habe nur meinen eigenen Vergleich angestellt und dabei trat zu Tage, dass Sängerinnen bei mir stets einen ähnlichen Stellenwert hatten. Diejenigen, die mir ans Herz gewachsen sind für ihre Musik, möchte ich niemals missen. Und da könnte ich jetzt Dutzende aufzählen, was ich mir an dieser Stelle schenke.

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