Antwort auf: Umfrage & Ergebnis: Die besten Miles Davis Alben

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#11250657  | PERMALINK

friedrich

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Beiträge: 5,160

gypsy-tail-wind

fevers-and-mirrors
Zu Deiner letzten Frage muss ich ganz deutlich an erster Stelle „Kind Of Blue“ nennen. Ich lege es stets jedem zuerst ans Herz, der sich nicht nur mit Miles, sondern mit Jazz generell anfangen will, zu beschäftigen. Und die Rückmeldungen waren fast ausnahmslos positiv (auch wenn es sicher ein wenig origineller Rat ist).
Die anderen beiden Plätze wären schon schwerer zu benennen. Ich werfe mal „In A Silent Way“ und „E.S.P.“ in den Ring, v.a. mit Blick auf die angestrebte Bandbreite.

„Kind of Blue“ hat bei mir überhaupt nicht geklappt, von den frühen Sachen war es „Workin‘ with the Miles Davis Quintet“ (die beiden gab’s in der Schulbibliothek), das mich packte. Daneben waren früh gehörte Alben „Amandla“, „Bags‘ Groove“, „In a Silent Way“, „Milestones“, Cannonball Adderleys „Somethine‘ Else“. Mit anderen elektrischen Alben hätte man mich damals eher noch in die Flucht geschlagen, der Einstieg in die Phase gelang dann mit „Live-Evil“ und der „Complete Bitches Brew Sessions“.
Ich denke, gerade weil das Werk von Davis so vielfältig ist, gibt es keinen Königsweg zum Einstieg. Rock-Fans steigen vermutlich anderswo am besten ein als Leute, die bereits eine Affinität für Jazz haben. Die Bandbreite abzudecken ist eine andere Fragestellung/Zielsetzung als die nach einem „guten Einstieg“, denke ich.

Hast schon recht, gypsy!

War nur ein Gedankenspiel von mir. Gerade Miles, dessen Musik so viele Metamorphosen durchlaufen hat, ist schwer zu greifen, abzubilden und nicht auf einen zentralen Punkt zu bringen. Das macht ja auch sein sich ständig wandelndes Oeuvre aus.

Es wäre auch durchaus drin, dass jemand eine Liste postet, die z.B. ausschließlich Miles‘ akustische Sachen bis 1968 berücksichtigt und danach aussteigt oder umgekehrt. Und vielleicht haben die chronologischen Ballungen und Lücken in meiner Liste auch einen Grund, der nicht ganz zufällig ist.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)