Antwort auf: Everything's fucked up – Sexploitation- und #metoo-Debatten in der Musikszene

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herr-rossi
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pfingstluemmel
Ich weiß auch gar nicht, ob ich jemanden ernst nehmen will, der von beta males schwadroniert. Das scheint mir das eigentliche Problem zu sein: Hierarchiegläubige, die schon ihre Schubladen für Menschen haben. Klassen, Rassen, Geschlechter, Rangfolgen.

EDIT: Mir war beim Schreiben dieses Posts die Herkunft des Begriffs beta males nicht bewusst. Der lässt die folgenden Erwägungen doch eher abstrakt wirken und trägt zur Diskussion nicht wirklich etwas bei, ich lasse ihn mal trotzdem stehen …

Bei der Beschäftigung mit gesellschaftlichen Phänomenen kommen wir nicht darum herum, zu typisieren. Ohne dem kann es keine Erkenntnisse über unsere Gesellschaft, ihre Probleme und mögliche Lösungen geben, dann ist alles nur noch individuell und wer ein Problem hat, soll es gefälligst selbst lösen. Wir empfinden uns natürlich alle als wahnsinnig individualistisch und einzigartig, aber wir sind es nicht. Wir sind allerdings auch keine Abziehbilder und nicht nur x oder y und sonst nichts. Gefährlich wird es aus meiner Sicht dann, wenn aus Typisierung Stereotypisierung wird, wenn einem nicht mehr bewusst ist, dass Typisierung kein vollständiges Bild eines Individuums ergibt, sondern nur bestimmte überindividuelle Verhaltensweisen, Mechanismen usw. verständlich machen soll. Dass im „Indie“-Rock/-Pop ein anderes (Selbst-)Verständnis von Musikern und Männlichkeit gepflegt wurde als im klassischen Rock, ist ja nun keine Erfindung des Autors. Den Begriff „beta male“ habe ich auch zum ersten Mal gelesen, aber ich finde ihn durchaus anschaulich.

Die „ich lass mir meine Platten nicht wegnehmen“-Reaktion auf solche Artikel ist jetzt auch nicht soooo individuell, eher typisch.;) Ich finde die Aufforderung nach Plattenverbrennung in dem Artikel nicht. Ich habe selbst auch etliche Platten, an denen Leute wie Spector beteiligt waren und höre sie weiterhin …

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