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Reinhard Mey – Danke Liebe gute Fee, 2008 (EMI 50999 6 98758 2 3)
Alle drei Jahre geht Reinhard Mey auf Tournee und mit schöner Regelmäßigkeit werden zu diesen Anlässen auch meist Live-Doppelalben veröffentlicht. So auch 2008. Diesmal hat man den Benefiz Auftritt im Münchener Circus Krone Bau am 2. November zu Gunsten der Aktion „Menschen für Menschen“ ausgewählt.
Und auch hier trat der Liedermacher wieder ganz allein mit seiner akustischen Gitarre auf. Nur beim allerletzten Stück läßt er sich von seinem langjährigen Tonproduzenten am Bandonium begleiten. Der Reiz eines Reinhard Mey Auftrittes liegt für mich auch gerade in dieser Tatsache, dass nämlich viele seiner Songs in dieser abgespeckten Form viel besser rüberkommen. Zumindest empfinde ich das so. Auf den Studioalben wirken mir die Arrangements, insbesondere die, der Alben ab den 80er Jahren, immer ein wenig zu bieder und angepasst.
Ein weiterer Aspekt sind die , meist sehr guten Ansagen. Reinhard Mey kommuniziert mit seinem Publikum, stellt die Stücke vor, teilt auch gerne ganz aktuelle Gedanken. Und das gefällt mir ganz besonders. Da wird nicht stur das Programm abgespult.
Und auch diesmal hat er wieder , neben den Songs der gerade aktuellen Platte, auch jede Menge seiner älteren Kompositionen im Programm. Wie fast immer, beginnt das Konzert mit „Freundliche Gesichter“. Danach gibt es dann mit „Ich wollte wie Orpheus singen“ gleich mit einem seiner ältesten Lieder weiter. Der Song erschien auf der gleichnamigen ersten Mey Platte bereits im Jahre 1967. Weitere Klassiker bei diesem Auftritt. „Komm gieß mein Glas noch einmal ein“, „Die erste Stunde“, „Bei Hempels unterm Bett“ und der Abschluß „Die Zeit des Gauklers ist vorbei“.
Seit den 90er Jahren haben sich Reinhard Meys Lieder verändert. Nachdem er ja in den 80er Jahren hauptsächlich sein Leben als Vater thematisierte, kehrte er später vermehrt zu dem Stil seiner Anfangsjahre zurück, wurde wieder bissiger und politischer. Aber auch der Humor kommt bei seinen Konzerten nicht zu kurz. So ist die Ansage zu dem Song „Pöter“ einfach nur göttlich. Beim Stück „Männer im Baumarkt“ baut er dann völlig überraschend seinen Überhit „Über den Wolken“ mit ein, in dem er den Refrain genau in der Melodie dieses Klassikers singt, allerdings ohne den eigentlichen Text zu verändern. Überhaupt nimmt er sich gerade bei den Ansagen liebend gerne selber auf die Schippe. Er weiß das auf sehr sympathische Art rüber zu bringen.
Ich weiß nicht, die wievielte Liveplatte das hier inzwischen ist. Aber sie begeistert mich immer noch und darauf kommt es schließlich doch an.
diesmal habe ich keine Abbildung der rückseite der Platte mit den songtiteln gefunden, die lesbar gewesen wäre, deshalb habe ich hier noch einmal alle Songs aufgeführt. Die Länge der Songs beeinhaltet auch die Ansagen.
Tracklist CD 1
01. Freundliche Gesichter (7:26)
02. Ich wollte wie Orpheus singen (4:48)
03. Bunter Hund (9:01)
04.Pöter (6:17)
05. Komm gieß mein Glas noch einmal ein (5:48)
06. Ich brauche einen Sommelier (4:14)
07. Liebe ist alles (4:48)
08.Die erste Stunde (5:00)
09. Drei Kisten Kindheit (8:26)
10. Bei Hempels unterm Bett (5:22)
11: Irgendein Deep mähl irgendwo immer (5:47)
CD 2
01. Alle rennen (4:48)
02. Ich liebe Dich (4:41)
03. Wotan und Wolf (5:47)
04.Lass Liebe auf uns regenen (5:02)
05. Der Fischer und der boss (5:07)
06. Weißt Du noch, Etienne? (7:50)
07. Kai (6:51)
08. Drei Jahre und ein Tag (7:45)
09. Danke, liebe gute Fee (5:25)
10 Sommer‘ 52 (4:42)
11. Männer im Baumarkt (6:06)
12. Die Abendpantolette (6:48)
13. Die Zeit des Gauklers ist vorbei (7:44)