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Trister Sonntagnachmittag mit dicken Kopf (und das ohne vorherigen Alkoholkonsum!). Was bleibt zu tun, als auf dem Sofa herumzuliegen und die eine oder andere alte Platte zu hören?
Duke Ellington – And His Mother Called Him Bill (1968)
Ellingtons Tribut an seinen verstorbenen Freund und Kollegen Billy Strayhorn. Ich habe eine billige CD davon in einer 3er-Box, mit nicht entzifferbaren original liner notes und ohne neue liner notes, aber mit 7 extra tracks, alternate takes und anderen Stücken, die irgendwie bei den gleichem Sessions entstanden waren.
Das letzte Stück auf dem ursprünglichen Album ist Ellingtons Pianosolo-Meditation über Lotus Blossom, das er wie in sich selbst versunken spielt, während man im Hintergrund die anderen Musiker schon ihre Instrumente einpacken und plaudern hört. Auf der CD gibt es als allerletzten der extra tracks aber noch eine andere Version von Lotus Blossom, die mir bislang völlig entgangen war (sie ist hier mit „Test“ beschrieben.) Hier oder dort wird diese Aufnahme auch als „Trio Version“ bezeichnet – ich selbst kann jedoch nur Ellington am Piano und Harry Carney am Baritonsaxophon hören.
Aber so oder so: Auch hier ein und wie-für-sich-allein gespieltes Piano, bei dem man zu spüren meint, wie Ellington an seinen verstorbenen Freund denkt und dann der warme Hauch von Carneys Baritonsax. Was für eine wunderbare Träumerei!
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)