Antwort auf: Umfrage: Die besten Jazz Alben

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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grievousangel Der große Witz an der Sache ist ja, dass Alice Coltrance mein bisheriges Lieblingsjazzalbum verantwortet, ich aber sonst kein einziges Album besitze. Da muss sich im neuen Jahr einiges ändern.

Das geht mir oft auch so. Man hat dann ja schon ein Referenzwerk und muss es nicht mehr erst suchen. Oft schiebe ich gerade bei Acts, die ich sofort grandios finde, weiter Käufe eher auf (weil ich ja weiß, dass ich begeistert sein werde). Paradoxer Scheiß.

Short war – wie ich im entsprechenden Thread auch angemerkt habe – wahrscheinlich das beste Sprungbrett in dieses Universum.

Absolut, großartiger Mann.

Von Mingus habe ich mir einst zum Einstieg einen Columbia-Fünferblock mit Pithecanthropus Erectus; East Coasting; Mingus Ah Um; Blues & Roots; Mingus Dynasty gegönnt, bei „Mingus Ah Um“ bin ich direkt froh, dass auf der CD die Tracks in voller Laufzeit enthalten sind und nicht gekürzt wie auf der Original-LP. Von Coltrane habe ich generell nur die gelistete und „Ascension“, über das wir uns an anderer Stelle schon unterhielten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Ja, du mochtest „Ascension“ sehr, wenn ich mich recht erinnere? Wie schätzt Du denn die anderen Alben von Mingus ein?

Von Miles sind es mittlerweile neben den beiden angeführten immerhin noch „The Musings of Miles“, „Someday My Prince Will Come“ und „Tutu“.

Interessante Auswahl. Kaufst Du mit System oder einfach beliebig, was dir spontan in die Hände fällt?

Deine Liste erinnert mich vor allem daran, wie sehr mir die Matana Roberts-Alben fehlen.

Matana war ja mein zentraler Türöffner zum Jazz, speziell dieses Album. Sollte Dir eigentlich schon auch gefallen, vor allem, wenn Du nun auch bei Fire! Orchestra schon etwas drin bist, ich finde manche Auffächerungen durchaus vergleichbar.

Richtig interessante Nummer 1 übrigens, auch wenn ich die nur von dir kenne bislang.

The Necks sind für den gegenwärtigen Jazz ja schon eine Instanz mit sehr üppigem Katalog (ich habe meinen Finger aktuell immer wieder auf dem „Kauf“-Button für die große The Necks Box) und einige im Forum haben auch viel zu ihrem Werk geschrieben. Dass „Unfold“ eine untypische Wahl für ein Jazz-Referenzwerk ist, schon bzgl. The Necks selbst, kann ich mir aber gut vorstellen. Für mich war es das perfekte Album vom ersten Tag an. Damals stieß ich eines abends auf „Rise“, den Opener und war von der gewaltigen Intensität sofort eingenommen. Seither habe ich das Album dutzende Male gehört und es ist auch stark mit verschiedenen Orten verbunden. Bei der letzten Reise habe ich es viel gehört, am stärksten sind mir noch die Stunden in Erinnerung geblieben mit Blick vom Bodensee auf den Alpenrand. Kühle Brise, klarer Himmel, Wellenrauschen, leicht in Trance – dazu lief „Unfold“ und für mich ist das auch das Stimmungsfeld, in dem sich das Album direkt entfaltet. Ein majestätisches, reines Werk, sehr frei in der Darbietung, mehr Strömung und Traumlandschaft als Song, mit zentralem Fokus auf Klang, Ästhetik, Schönheit. Kann ich eigentlich immer hören.

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Hold on Magnolia to that great highway moon