Antwort auf: Rolling Stone Park 2019

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klausk

Registriert seit: 17.05.2008

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14 Live-Acts erlebt, davon 8 komplett.
Gediegene 1920er Jahre Einstimmung mit dem Moki Efti Orchestra. Ihr wisst schon: Zu Asche, zu Staub … Babylon Berlin. Dann in den Ballsaal Berlin zu Alberta Cross: eine Mischung aus Americana, Roots Rock und Indie-Rock-Klängen mit Gesang, der zuweilen etwas nach Neil Young klingt. Leider mussten wir die Entscheidung treffen, vorzeitig in die Arena zu wechseln. The Charlatans hatten nun mal eindeutig Vorrang. Ein ganz starker Set mit meinem persönlichen highlight Let The Good Times Be Never Ending. Kriege jetzt noch Gänsehaut, wenn ich dran denke. Tim Burgess und seine Scharlatane überzeugten uns auf ganzer Linie. Hier die Setlist. Und dann Maximo Park. Ein 90 Minuten-Set, der uns meist nur wenig berührt hat. Aber danach ging’s wieder steil bergauf. Ein Wahnsinn’s Auftritt von Blumfeld. Das hat so gut getan. Highlight! Mit einigen Minuten Verspätung ging’s dann wieder in die Arena zum Abschluss des ersten Tages mit The Specials. A Message To You Rudy. Starke Bühnenaufmachung, starke Performance, Rock the house, Partytime. Ganz starkes Finale eines hervorragenden ersten Tages.
Der zweite Tag begann mit Joan As Police Woman. Zunächst waren wir unsicher. Frau Wasser solo am Klavier und ab dem dritten Song auch an der E-Gitarre. Nach und nach entwickelte sich aber eine mitreißende, ja eine erhabene Stimmung im Ballsaal Berlin. Joan mit einer Stimme, die ihresgleichen sucht, starkes Songwriting und vor allen Dingen die Fähigkeit, eine solche leidenschaftliche Atmosphäre zu erzeugen. Ganz intim. Magisch. Drum-Computer? War diesmal voll egal. Was waren wir froh, dass Joan solo ohne Band aufgetreten ist. Highlight! Mit Verspätung sind wir dann in den Set von Mark Lanegan und Band in der Arena eingestiegen. Erfreulich, dass Lanegan an diesem Abend etwas dark-rockiger ablieferte. Hätte ich gerne ganz miterlebt. Aber man kann nicht alles haben. Hier die Setlist. Ja, und dann die Villagers. Ab in den Ballroom Berlin. War schon ein feiner Auftritt. Und A Trick Of The Light war natürlich ein weiteres Highlight. Hier die Setlist. Selbst war ich zu diesem Zeitpunkt etwas am schwächeln. Die Steherei macht mir dann doch immer wieder mal zu schaffen. In der Arena wieder angekommen, konnte der Kontrast nicht größer sein, als uns dort der Heavy Blues Rock-Garage-Set von Jon Spencer & The Hitmakers im wahrsten Sinne des Wortes entgegenknallte. Bei allem Respekt für die Band (habe Jon Spencer noch mit der Blues Explosion aus den 90ern in guter Erinnerung), empfanden wir den Sound zeitweise als einen Angriff auf unsere Hörorgane. Too much. Die große Bühne passte an diesem Abend eher nicht. Die große Bühne hätte Nick Waterhouse und Band sicherlich eher verdient. Cooler Retro-Sound. Musik zum Mitwippen. Der Teenage Fanclub ließ zwar keine Ekstase aufkommen, überzeugte aber insbesondere dann, wenn Byrds-affine Folkrockhymnen angestimmt wurden. Zum Ende des Konzerts hin ließ der Fanclub dann zu meiner Freude die Gitarren nochmals so richtig singen. Hier die Setlist. Und dann Bob Mould. Solo. Seine Songs auf der E-Gitarre dezibelstark begleitend. Warum in aller Welt ohne Band? Zu ähnlich klangen die Songs. Dann war es soweit. Das finale Konzert. Elbow. Selbst waren wir relativ unbedarft in Sachen Elbow. Die Stimme des charismatischen Guy Garvey, die an Peter Gabriel erinnert, machte uns den Einstieg in den Elbow-Kosmos einfach. Die rhythmisch komplexen, teils melancholischen Midtempo-Songs groovten lässig aber kontrolliert, konnten insbesondere auch dann überzeugen, wenn etwas mehr Härte zugelassen wurde. Uns hat es sehr gut gefallen. Ein würdiger Abschluss. Und hier noch die Setlist.

„Unsere“ Acts in Sternen und in chronologischer Reihenfolge:

Moka Efti Orchestra ****
Alberta Cross ***1/2+
The Charlatans *****
Maximo Park ***1/2
Blumfeld *****
The Specials *****
Joan As Police Woman *****
Mark Lanegan Band ****
Villagers ****1/2
Jon Spencer & The Hitmakers ***
Nick Waterhouse ****+
Teenage Fanclub ****+
Bob Mould ***1/2
Elbow ****1/2

zuletzt geändert von klausk

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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul bird