Antwort auf: Harald Schmidt

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bullitt

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Wozu sie kommentieren, wo ich sie doch weiter oben selber schon teilweise aufgezählt hatte? Mein Argument war nie, dass PC nicht nerven kann, sondern immer, dass PC ein süßes kleines Luxusproblemchen ist im Vergleich zu einer enthemmten Hasssprache, die vielerorts nach tätiger Umsetzung drängt.

@bullschuetz Hmm, klingt nach Whataboutism. Weil Hatespeech schlimmer ist, darf man PC nicht kritisieren? Verstehe da den Zusammenhang auch nur bedingt. Ich würde eher soweit gehen, die aggressiven Diffamierungen dieser Journalistin als Teil der Vergiftung eines öffentlichen Diskurses zu betrachteten.

Kann das nicht endlich mal aufhören, dass ständig Leute in der Öffentlichkeit Meinungen äußern und Forderungen erheben dürfen, die mich aufregen? Ich überbringe ungerne die schlechte Nachricht, aber genau das ist Meinungsfreiheit, dass Leute alles mögliche meinen und fordern können…

@herr-rossi Wenn bewusst diffamiert, fehlinterpretiert, missverstanden wird und Zitate aus dem Zusammenhang und Kunstwerke aus ihrem historische Kontext gerissen werden und unterschwellig zum Boykott aufgerufen wird, kann ich das nur noch schwer als Meinungsfreiheit abtun. Vor allem dann nicht, wenn es einen am Ende selbst irgendwie tangiert. Das ist schlicht dumpfer Populismus und die Beispiele sind nun auch keine sonderlich exotischen Einzelmeiningen, die in den Untiefen des Internets verbreitet worden wären.

Das nostalgische Verklärung kein guter Ratgeber ist, ist eine Binse. TKKG ist da sicher ein gutes Beispiel und die Aufregung darüber gerade populär, angesichts des Kinofilms und der Live-Tour. Nun konnte man die Serie schon immer aus verschiedensten Gründen kritisieren. Wenn ich aber in einer Kritik zu einem Kinderfilm lese, dass der Autor (Jahrgang 1982) jeden für einen potentiellen AfD-Wähler hält, der sich heute nicht von den frühen Folgen distanziert (sic!), frage ich mich ernsthaft, was der an Filmen und Serien des letzten Jahrhunderts noch so alles gerne auf dem Index sähe. Die Zustände in den USA diesbezüglich hat latho ja schon angedeutet.

Zum Kotzen ist halt, dass sich diese Leute immer nur genau die Aspekte in den Fokus rücken, die ihr Weltbild bestätigen. Macht diese Schröder ja genauso. Die Ignoranz und der Unwille, sich mit der jeweiligen Materie auseinanderzusetzen, hat schon was von zwanghaftem Aufspüren von vermeintlich entarteter Kunst. Krass, was das für Ausmaße angenommen hat und man sich zudem auch noch oft genug an den völlig falschen Gegnern abarbeitet. Dass die genannten Serien und Filme Rollenklischees bereits persiflieren, scheint die Autorin nicht im Ansatz gerafft zu haben – oder sie ignoriert es ganz bewusst.

Die Flinstones waren ursprünglich eine Serie für Erwachsene, die zur Prime Time lief und die Gebaren der amerikanischen Mittelschicht buchstäblich in der Steinzeit verortete. Lucky Luke ist eine Parodie auf das Western-Genre und nimmt den klassischen Revolverhelden auf die Schippe. Dass ein Mann, der schneller schießt als sein Schatten, albern überzeichnet ist, schnallt nun wirklich bereits jedes Kind. Und eben, wieso vergisst die Autorin ausgerechnet Calamity Jane, eine der schillerndsten Figuren im LL-Universum, die das genaue Gegenteil weiblicher Stereotype verkörpert und allen die Show stiehlt? Bei Asterix wird jeder Konflikt mit Gewalt gelöst und am Ende ist der schwarze Pirat der Dumme? Mir völlig rätselhaft, wie man zu dieser Lesart kommen kann. Mehr als eine halbe Seite kann man dafür nicht gelesen haben. Ich kenne jedenfalls nur Folgen, in denen am Ende Asterix mit List und Köpfchen zum Ziel kommt und die weißen Imperialisten die Deppen sind.

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