Antwort auf: Harald Schmidt

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latho
No pretty face

Registriert seit: 04.05.2003

Beiträge: 36,917

bullittNa, hier war ja dann Schweigen im Walde nach meinen Beispielen. Hier noch die schönsten im konkreten Zusammenhang mit Schmidt. SZ-„Journalistin“ Alena Schröder ledert in zwei Artikeln, gänzlich frei von jeder Form der Kontextualisierung, über reale und virtuelle „alte Helden“ ab, die ihrer Meinung nach eigentlich keine Daseinsberechtigung mehr haben. Weil sie ihr Weltbild nicht teilen, sind sie halt abgehalftert und sollten besser die Fresse halten bzw. boykottiert werden. Schluss mit der TV-Nostalgie und Altersweisheit verzweifelt gesucht. Unfassbar.

Klar sind die Artikel dämlich in ihrer bestürzenden Naivität und ausgestellten wokeness. Weil ja die selbstgestellten und selbstdefinierten Maßstäben für „Rassismus“ oder Sexismus“ genau eine Definition haben: wenn ich das so empfinde. Und Zeitbezogenheit existiert nicht. Dass Schmidt auch mit anstößigen Witzen in den 90ern durchaus etwas Progressives hatte, interessiert die Auffinder halt nicht, denn Kontext ist schwierig und der Feind: ich sehe einen Youtube-Schnipsel und weiß: alles Rassisten! Großes Aha-Erlebnis der US-amerikanischen Millenials auf Twitter: das ganze 19 Jhd. war rassistisch und sexistisch! So wie mich die ganze Attitüde stört, vermeintlichen oder tatsächlichen Rassismus in ausgesuchten Beispielen (vor bei allem prominenten Namen, das sichert Aufmerksamkeit) anzuprangern und es damit gut sein zu lassen: wie üblich, die Mittelklasse scheint sich selbst zu kasteien, an den tatsächlichen Gründen, dem gesellschaftlichen Gefälle, wird nicht gerührt. Der Artikel hat seinen Zweck erfüllt: Alena Schröder darf sich als Revolutionärin fühlen, bekam Aufmerksamkeit (zumindest im RS-Forum) und wirklich getan hat sich nichts. Von daher ist die beste Antwort auf solche Zeilenfüller: keine Aufmerksamkeit und keine Aufregung.
Das Ganze scheint ja in den USA schon wieder abzueben: konfrontiert mit realen Problemen wie einer abstürzenden Mittelschicht und einem rechtsradikalen Präsidenten, ist das neue Modewort: Sozialismus! Mir soll’s recht sein.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.