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Tom Waits´“Alice“ läßt mich an eines der schönsten Märchen der Antike denken. Ovid hat es dargestellt; danach hat sich mit der arkadischen Flöte und ihrem Inhalt Folgendes zugetragen (Metam. I, 689-712): “ Pan jagte sich mit Nymphen, stellt einer dieser, der Baumnymphe Syrinx, nach. Sie flieht vor ihm, sieht sich durch einen Fluß gehemmt, fleht die Wellen an, sie zu verwandeln, Pan greift nach ihr, da hält er nur Schilfrohr in Händen. Während seiner Klagen um die verlorene Geliebte erzeugt der Windhauch im Röhricht Töne, deren Wohlklang den Gott ergreift. Pan bricht das Schilf, hier längere, dort kürzere Rohre, verbindet die wohlabgestuften mit Wachs und spielt die ersten Töne, gleich dem Windhauch, doch mit lebendigem Atem und als Klage. Die Panflöte ist so entstanden, das Spiel schafft Pan den Trost einer Vereinigung mit der Nymphe, die verschwunden und doch auch nicht verschwunden, die als Flötenklang in seinen Händen blieb.“
Dies Märchen erinnert uns an Urzeit und Urgeschichte der Musik „als eines Pathos der Vermissung“, so Ernst Bloch in „Das Prinzip Hoffnung. „Es ist ein widerspruchsvoll-utopisches: dies Flötenspiel ist das Vorhandensein eines Verschwundenen; was über die Grenzen hinaus ist, wird von dieser Klage eingeholt, in diesem Trost gefaßt.(…) Als Klang ist die verschwundene Nymphe geblieben, schmückt und bereitet sich darin, tönt der Bedürftigkeit vor.“ (Das Prinzip Hoffnung.)
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