Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen. Ich versuche mal kurz darauf einzugehen. Zunächst mit einem Zitat von Klaus Kinski: „Es ist sinnlos.“ Wohl an, werde ich es dennoch versuchen.
Ein Album pro Künstler
Ja. Die Liste soll Vielfalt widerspiegeln. Wenn ein Künstler in seinem Ouvre vielseitig ist, habe ich bewusst das Album genommen, das meinen subjektiven Geschmack am ehesten vereint oder bei dem ich die Intention hinter Musik und Text am ehesten verstanden habe.
Zur Reihenfolge
Die ersten 30 Plätze entsprechen wirklich einem klaren Ranking. Danach kommen viele Platten, die bei mir über ein kompliziertes subjektives und nicht erklärbares, mit Hilfe einer Exceltabelle erstellten Prozedere gleiche Ränge belegen. Da wäre es den Statistikern sicher lieber, ich hätte gleiche Plätze vergeben. Habe ich aber nicht. Hier greift die alphabetische Reihenfolge. In meiner Welt geht das zusammen.
Alles Alben mit Höchstwertung?
Mitnichten. Ich weiß gar nicht wie viel Sterne die Alben bei mir bekämen. Ich wüsste nicht mal, woran ich das messen könnte. Die Liste ergibt sich bei mir aus folgender Fragestellung: Welche (in diesem Fall, wie oben erwähnt) 30 Alben würde ich mit auf eine Insel nehmen, wenn ich wüsste, nichts anderes mehr von da an hören zu können? Wahlweise kann „Insel“ auch durch „Altenheim“ ersetzt werden. Das ist womöglich realistischer für den einen oder anderen, wegen begrenzter Kapazitäten – obwohl, mit’m Stick geht’s ja auch.
Zurück zur Beantwortung dieser Frage. Die ersten 30 Alben bilden meinen Musikgeschmack ab. Anteilig gewichtet nach Art und Umfang der einzelnen Musikrichtungen.
Beatles, Stones und die anderen?
Hab ich im Kopf, muss ich nicht hören. Natürlich sind die Urgesteine der Rockmusik wichtig für die Entwicklung gewesen. Aber mittlerweile werden sie von jüngeren Künstlern abgelöst, die bisweilen sehr liebevoll mit dem Schatz umgehen. Losgelöst vom Zeit- und Pioniergeist sind die Altmeister meiner Meinung jedoch nicht besser als junge neue Bands. Ab und zu sollte man schauen, ob die Fahne, die man immer noch stolz vor sich her trägt, nicht mittlerweile verschlissen ist.
Ohne Offenheit kommt man nicht zu neuen Erkenntnissen. Manchmal hilft einem das Schicksal. Als ich eines Tages Chris Robinson Brotherhood gehört habe, öffnete sich für mich ein ganz neuer Kosmos. So etwas hatte ich bis dahin noch nie gehört. Gleiches gilt für Manchester Orchestra, die etwas in ihrer Musik tragen, dass mich erfreut. Das dass bei jeder Veröffentlichung so bleibt, kann nicht klappen.
Geschmackspolizei
Ach, die gibt’s noch? Was ist der aus der „Polizei des guten Geschmacks“ geworden?
Greta van Fleet vs. Led Zeppelin
Pfff…. Keiner möchte Led Zeppelin ans Fundament pissen. Wie sicherlich alle hier festgestellt haben, handelt es sich bei meiner Nennung um die EP. Nicht um das reguläre Album aus diesem Jahr. Das hat einfach den Grund, dass ich die EP deutlich aufregender und innovativer finde. Das reguläre Album benutzt mir zu viele Zitate zwischen den eigenen Ideen. Für mich sind Greta van Fleet die junge Fortsetzung von Led Zeppelin, denn die Veröffentlichungen der alten Herren sind meiner Ansicht nach deutlich langsamer, schnarchiger und zitieren auch nur sich selbst. Es wäre doch spannend, wie Led Zeppelin oder Teile davon einen Greta van Fleet Song covern würden. Wenigstens als Gedankenspiel. Ansonsten ist mir die Diskussion egal. [Kinski-Zitat, siehe oben].
BAP hat Brings die Tür aufgehalten und Live haben gezeigt, wie REM klingen könnten, wenn sie härter gewesen wären.
Der Doktor und das liebe Vieh
Yes. Ein Schlitzohr. Ein Schlawiner. Ein Tunichtgut. Ein Chelm. Selbstverständlich und oft auch gern. Aber in diesem Fall überhaupt nicht. Keineswegs hänge ich hier süße Klebestreifen aus, um dann den Fliegen bei den Befreiungsversuchen zuzusehen., Das wäre garstig und nicht human – soweit man davon bei einem Vergleich mit Fliegen sprechen kann.
Abschließend verweise ich noch auf den Anfang des Threads, wo man meine Top 100 aus 2002 sehen kann. Die hatte auch mal ihre Daseinsberechtigung. Leider kannte ich damals nicht so viel wie heute.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.