napoleon-dynamite
„Lust For Life“ gefällt mir tatsächlich etwas weniger (* * * ½) als „The Idiot“ oder zwei Jahre später „New Values“. Man hört dem Album die überhasteten Aufnahmebedingungen an, finde ich, insbesondere was die Songauswahl betrifft. Einige, „Some Weird Sin“, „The Passenger“, mithin die erste Seite, sind fantastisch, andere wie „Neighborhood Threat“ und „Fall In Love With Me“ eher zweitklassig. Warum Bowie später ausgerechnet Ersteres noch mal aufnehmen musste: Beats me. Du magst das Album lieber als den Vorgänger?
Vielen Dank für Deine ausführliche Replik! Unsere Wahrnehmungen bezüglich Lust For Life gehen dann doch ein wenig auseinander. Ja, das Album ist eine Blaupause für spontane, direkt umgesetzte kreative Energie. Das aber in meinen Ohren vor allem im positiven Sinne – gerade diese in Perfektion umgesetzte Spontanität macht ja den Reiz des Albums aus.
Während ich Neighbourhood Threat (neben Success) wie Du auch als „Schwachpunkt“ ausmache, ist Fall In Love With Me für mich dagegen noch einmal ein absolutes, finales Highlight des Albums. Die Band tauscht munter die Instrumente durch, spielt einen völlig losgelösten und beflügelten Jam, während Iggy seine frisch erblühte Liebe zu Esther Friedmann besingt. Ein wunderbares Stück!
The Idiot und Lust For Life habe ich trotz der Gegensätzlichkeit immer als untrennbare Symbiose gesehen – jeweils glatte *****, kein Album besser oder schlechter als das andere. Der Nachfolger New Values vereint genau vier großartige Hochkaräter (I’m Bored, Don’t Look Down, The Endless Sea, Five Foot One), die sich das Album jedoch fast ausschließlich mit unterdurchschnittlichem Füllmaterial teilen müssen. Außerdem empfinde ich hier die Produktion mancher Stücke als ziemlich dünn, blutleer und zu gimmickbehaftet…
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)