Antwort auf: Die Gitarre im Jazz

#10504823  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 11,971

friedrich
GG geht demgegenüber mindestens einen Schritt zurück, nimmt sich zwar den Grundrhythmus, der aber bei ihm bei weitem nicht so dominant ist, und fällt in Jazz-Konventionen mit handwerklich gut gemachten Soli etc. ff. zurück. Da hat sich JB deutlich mehr getraut. Vielleicht trifft GG damit eigentlich nicht den Punkt, vielleicht ist er dafür zu sehr Jazzmusiker, der einfach nicht minutenlang die drei gleiche Töne wiederholen kann. JB ist verglichen damit ein Ikonoklast. Prince ist nochmal was anderes. Aber etwas so unkonventionelles wie Ain’t It .. kenne ich von ihm auch nicht.
Kanntest Du beide Stücke bereits, vorgarten?

ich kannte tatsächlich nur das original – aber das ist genau das, wozu ich greife, wenn ich mal lust auf wirklich typischen JB habe. grant green ist nicht „zu sehr jazzmusiker“, glaube ich, sondern er hat ein sehr enges verständnis der gitarre als solo-instrument, er spielt sie wie ein klavier, eher noch wie ein blasinstrument. das ist genau der punkt, warum ich ihn immer irgendwie „ungitarristisch“ finde, als jemanden, der das potenzial des instruments nicht richtig ausschöpft, aber sich spielerisch und blendend unter hardbop- und soul-solisten durchsetzen kann. was die gitarristen bei james brown machen, darauf wäre green selbst halt nie gekommen.

was prince angeht, kenne ich durchaus ähnlich minimalistisches. vor allem „a love bizarre“, mit/von sheila e., eigentlich mein erster flirt mit der prince-welt.

--