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irrlicht„Emmylou“ ist ein wirklich schöner Song, klar – gut und eindringlich gesungen, warm instrumentiert. Alles in allem ist mir der Track in der Auswahl seiner stilistischen Mittel aber wohl einen kleinen Tacken zu gediegen, auch zu eklektisch. Dass Harris dabei zu seufzen beginnt, verstehe ich natürlich.
Falls sie das denn wirklich getan hat. Ich finde ja rückblickend diese Inszenierung beim Polar-Prize sehr fragwürdig. Man hatte den Eindruck, dass Harris nur wegen des Songs zur Preisträgerin gekürt wurde, damit First Aid Kit – wie im Jahr zuvor bei Patti Smith – auf die Tränenddrüse drücken konnten. Was bei Smith noch spontan und echt rüber kam, wirkte hier plötzlich furchtbar kalkuliert. Aber das nur am Rande.
An „Fireworks“ mag ich gerade, dass es sich ein wenig aus dem Country Folk Rahmen herausbewegt. Der Track ist ein wenig expansiver in seiner Herangehensweise, ich mag das Arrangement, …
Klar, da spielen dann natürlich auch persönliche Präferenzen eine Rolle. Mich haben sie seinerzeit gerade mit der Country-Konnotation gekriegt. Bei Emmylou passten Komposition und Narrativ auch einfach perfekt zusammen. Dass zwei so junge Mädels aus Stockholm geschmacksicher ausgerechnet solch exotische Vorbilder so naiv-unschuldig verehren und sich dabei noch musikalisch unglaublich zielsicher und virtuos auf derer Metier bewegen, war schon was ganz Besonderes. Dazu noch das huldigende Video am Cap Rock, da stimmte alles. Inzwischen sind sie erwachsen und populär geworden und gehen logischerweise sehr viel routinierter zu Werke, was den Zauber zwangsläufig etwas hat verfliegen lassen. Fireworks ist wieder toll, aber mit offenem Mund staunend wie damals sitze ich halt nicht mehr da und schaue den Clip.
zuletzt geändert von bullitt--