Antwort auf: 2017 – Erwartungen und erste Eindrücke…

Startseite Foren Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat Aktuelle Platten 2017 – Erwartungen und erste Eindrücke… Antwort auf: 2017 – Erwartungen und erste Eindrücke…

#10369157  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

bullitt

harry-ragIst es nicht viel interessanter, dass sich die Menschen viel weniger individualisieren, als man es erwartet hatte? Könnte ja nun jeder nach seiner Façon glücklich werden, die Meisten bevorzugen aber weiterhin Krimi, Fußball und Tralala. Wird sich das in den nächsten Generationen ändern? Oder: Ist der Austausch über Kunst und Kultur wichtiger, so dass ein gemeinsamer Nenner bleibt?

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber ich finde die Entwicklung schon beachtlich. Es ist doch eben hetzt schon so, dass der Austausch schwierig wird. Hier hört man doch z.B. immer öfter den Satz „oh, aus deinen Top 100″ kenne ich kein einziges Album“. daraus ergeben sich dann schöne Tipps, aber ein Diskurs ist schwierig, weil hinter der nächsten Ecke die nächsten Empfehlungen warten. Serien guckt zwar jeder, aber entweder eine andere als man selbst oder jemand hängt in Staffel Staffel, Episode 3, während man selbst schon bei Staffel 8 ist. Beim Fußball sehe ich eine ähnliche Entwicklung. Spielpläne werden zerstückelt, WM/EM-Teilnehmerfelder aufgebläht, immer mehr neue Cups erfunden, immer mehr wandert ins Pay TV ab und da noch zu unterschiedlichen Anbietern und es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Pflichtspiele in Shanghai stattfinden, um dort die neuen Märkte zu beackern.

Ja, wie sich die Dinge innerhalb von Jahrzenten doch geändert haben. Ist aber Lauf der Zeit. Mit allen Vor- u. Nachteilen.
Ich erinnere mich noch an die Jahre ca. 1968-1973 beispielsweise. wie übersichtlich da noch das Angebot an Pop- u. Rock-Alben war.
Man ging 1 bis 2 mal im Monat kurz in den Plattenladen und sah sich den Stapel nach Neu-Erscheinungnen durch. Zusätzlich hatte man auch noch Zeit,
sich 2-3 Alben dort vor Ort anzuhören. Es gab da noch ein paar Radiosender die mal 1-2 Stunden pro Woche Sendungen für die Zielgruppe ausstrahlten und zusätzlich ein paar Musik-Magazine.
Heute scheint das Musik-Angebot schier unermesslich und man kommt kaum noch nach. Allerdings wurden auch die Informationsquellen dank dem Internet immer mehr, um das zu bewältigen.
Es gleicht sich dann ungefähr wieder aus. Nur: alles geschieht in einem viel größeren Tempo. Es ist gottseidank (trotz Allem) größtenteils keine „Wegwerfmusik“.
Für das Verhalten der heutigen Serienjunkies (das es damals natürlich auch noch nicht gab) habe ich sogar Verständnis. Das Angebot ist sehr groß und das Tempo wie die Sachen auf den Markt geworfen werden sehr hoch.
Die Leute wollen halt nix versäumen. Haben vielleicht sogar Angst davor, etwas Gutes zu verpassen.

--