Re: Marillion

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jerrycorneliusGenau! Anoraknophobia war für mich das herausragende Marillion-Album der letzten Jahre! Schon Marbles war langweiliger, von Somewhere Else zu schweigen. Die erste CD des neuen Albums reiht sich in die Reihe der Marillion-Einschlafhilfen nahtlos ein. Aber die 2. CD hat was! Gute Ideen, vergleichsweise spritzig umgesetzt, einige psychedelisierte Sachen. Ich glaub die 2. CD kauf ich mir!

Tja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker ;-). „Anoraknophobia“ ist für mich eines der langweiligsten Marillion Alben, die langen Stücke plätschern nur so vor sich hin, es passiert zu wenig, wirklich zum einschlafen, während die „lauten“ Stücke doch sehr nervend sind und sehr konstruiert wirken.
„Marbles“ bedeutete eine deutliche Steigerung, wenn auch einige Totalausfälle zu verzeichnen sind, z.B. „The damage“. Aber Songs wie „Invisible Man“, „Angelina“, „Ocean cloud“ oder „Neverland“ wiegen die schwächeren locker auf. Ein weiterer Kritikpunkt ist daneben der Bombast. Hier gefallen mir die live Versionen von „Marbles on the road“ mittlerweile wesentlich besser als die Studio Version. Abgespeckt wirken die Songs luftiger und haben mehr Platz zum atmen.
„Somewhere else“ hat eine sehr gute Produktion, aber leider wirken viele der Songs unausgereift. Die guten Momente sind in der Unterzahl.
„Essence“ ist für mich eine der stärksten Marillion Platten der Hogarth Ära. Die perfekte Herbstplatte. 48 min. ohne Längen, wie aus einem Guß. Die Songs sind überschaubar und doch kommt keine Langeweile auf, da es immer wieder Wendungen gibt. Allerdings muss man den Songs Aufmerksamkeit schenken, da sie auch von den leisen Zwischentönen leben. Eine der schönsten und melancholischsten Herbstplatten, die ich kenne. Der perfekte Soundtrack für lange Autofahrten im Herbst. Auch die Gesangsleistung des Herrn Hogarth finde ich diesmal sehr gut, denn er singt und schreit zum Glück fast nicht. „The hard sholuder“ hat einige starke Songs wie „Asylum Sattelite #1“, „Especially true“, „The man from planet marzipan“ oder auch „Real tears for sale“. Aber an das Gesamtkunstwerk von „Essence“ kommt CD 2 meiner Meinung nicht ran.

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