Antwort auf: Konsensspiel 2016 – Psychedelische Musik

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wahr

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j.w.

wahrIch erkläre es gerne täglich immer wieder: Das Thema ist „Psychedelische Musik“ und nicht nur Psychedelic Rock. Hier könnte auch meinetwegen Stockhausens „Gesang der Jünglinge“ passen oder Tibetanische Ritualmusik oder die Pipes Of Joujouka oder John Coltrane „Live in Japan“ oder Albert Ayler oder Jan Jelinek, Kammerflimmer Kollektief, Sun City Girls, und anderes mehr. Im Einzelfall kann man dann ja gerne drüber streiten, aber bitte nicht von vorneherein gleich nur von Psych-Rock ausgehen. Das Thema ist weiter gefasst.

Darf ich fragen, was für Dich eine Musik psychedelisch macht? Du nennst da Beispiele, die ich unabhängig von der Frage, ob es um Psychedelic Rock oder Psychedelic Whatever geht, nicht in diesem Genre verorten würde.

Weiß ich grad keine Antwort drauf. Der Break in Mother Sky ist ein ganz großer psychedelischer Moment für mich. Augenblicke, in denen etwas ins Wanken gerät, und am Ende des Tracks steht man irgendwie erweitert da. Das ist ein Punkt, den psychedelische Musik für mich ausmacht. Oder die ganzen langen 40 Minuten „Afro Blue“ auf Coltranes „Live In Japan“. Oder „2000 Light Years From Home“, also der Track insgesamt, aber auch besonders diese eine Stelle, wo es zu einem kleinen instrumentalen Intermezzo kommt. Wobei nicht jede Musik, die erweitert, gleich psychedelisch ist. Ich mag natürlich auch gerne viele andere Psychpop-Tracks aus den 60ern, wie die Electric Prunes, Seeds, oder eben was aus dem 60s Revival der 80er: Spacemen 3, Flying Saucer Attack, XTC, u.a.m. Ich finde aber, man sollte den Begriff der Psychedelik nicht so Wikipedia-mäßig streng definieren. Der Psychpop der 60er musste sich seine Einflüsse aus anderen Kulturzusammenhängen ja auch erst suchen, sich also selber auch auf Fremdes/Neues einlassen, seien es fernöstliche Einflüsse oder afrikanische. Das könnte sich ja vielleicht auch in diesem Konsensspiel spiegeln. Aber muss ja auch nicht.