Folgende Radiosendung dringt bald an mein Ohr

Bayern2Radio: Do, 23:05 Uhr
Die Musik von Morgen: Neue Alben von Coldplay und Erykah Badu. Re-Issues von Fleetwood Mac und den Allman Brothers

Mit Michael Bartle

„Wie immer jeden Donnerstag: Die neuen Alben der kommenden Woche kompakt präsentiert, rezensiert, gelobt, und verrissen in einer Stunde Bayern 2: Wir sind schon spürbar in der Vorweihnachtszeit mit einer ganzen Menge an Weihnachtskram, Live-DVDs und Re-Releases. Darunter Deluxe-Editionen vom Fleetwood Mac Doppelalbum „Tusk“, der „River“- Collection von Bruce Springsteen und „Idlewild South“ von den Allman Brothers. Rezensiert wird aber auch ein neues, ziemlich schwaches Album von Coldplay und ein Mixtape von Neo-Soul-Queen Erykah Badu.“

DLF: So, 15:05 Uhr
Rock et cetera: Golden Girl – die texanische Sängerin Kacey Musgraves

Von Jörg Feyer

„Es sah aus wie einer dieser Übernacht-Erfolge, als Kacey Musgraves 2013 ihr Album ‚Same Trailer, Different Park‘ in der US-Top 5 platzieren und gleich noch zwei Grammys abräumen konnte. Dabei hatte die 27-jährige Texanerin aus dem 600-Seelen-Kaff Golden schon einiges hinter sich: drei noch eher traditionell angelegte Frühwerke ebenso wie ein eher lauer 7. Platz in der Casting-Show ‚Nashville Star‘. Auch mit ihrem aktuellen Album ‚Pageant Material‘ bleibt Musgraves das Mädel von nebenan für alle, denen eine Taylor Swift längst zu viele Tänzer und zu wenig Twang hat. Musgraves versteht es glänzend, den Alte-Herren-Club im Country-Mekka Nashville immer wieder auf ironische Art zu provozieren. Jörg Feyer traf Kacey Musgraves vor ihrem ersten Deutschlandkonzert in Berlin und erkundete, welche Rolle ihr früherer Mentor Radney Foster für ihre Karriere spielte und warum sie als Songschreiberin besonders gern und besonders viel von der Außenseiter-Ikone John Prine gelernt hat.“

Bayern2Radio: Mo, 23:05 Uhr
Blue Monday: Musik von Erykah Badu, Jarvis Cocker und Recondite

Mit Ralf Summer

„Uns erwartet der Zeremonienmeister des „Seasonal Pop“ aus den USA: Sufjan Stevens bringt sein Meisterwerk „Come On Feel The Illinoise“ nach zehn Jahren nochmal raus. Erykah Badu überrascht uns auf ihrem neuen Album „But You Cain´t Use My Phone“ mit vielen 70er/80er-Referenzen: Soul von den Isley Brothers und Timmy Thomas sowie Electro-Rap vom Egyptian Lover. In Simbach am Inn lernte er Physiotherapeut, von Berlin aus erobert Lorenz Brunner nun die Welt des Minimal-Techno. Der Niederbayer, der sich als Musiker Recondite nennt und letztes Jahr bei Nachtmix-Kollege Karl Bruckmaier ein Lounge-Konzert gespielt hat. Jarvis Cocker, der mit „Friday 13th“ ein Sprechstück über seine Gedanken nach den Anschlägen von Paris aufgenommen hat, strickt das im Netz veröffentlichte Stück um die immer wiederkehrende Zeile: ‚I love you‘- gemeint sind all jene Menschen, die er am 14.November auf den Straßen von Paris sah und die in seinen Augen „besonders“ wirkten. Außerdem dabei: Robot Koch, der von Berlin nach Los Angeles zog und mit einem Lied im Soundtrack des Hollywood-Blockbusters „San Andreas“ landete, Bambi Davidson, die am kommenden Freitag aus Nürnberg/Fürth zum Zündfunk-„Punschkonzert“ anreisen werden und Bibio, DJ Krush, Colder, Doug Hream Blunt, Jay-Jay Johanson und Fraktus.“

Bayern2Radio: Fr, 23:05 Uhr
Damenpunk und Herrenfolk: Musik von Shilpa Ray, Peaches und Mike Patton

Mit Sabine Gietzelt

„Meister J. Mascis, solo und mit Dinosaur Jr unterwegs, hat Geburtstag. Er kann beides: Laut und leise sind ihm langjährige Gefährten. Tendenzen zum laut den Ärger rauslassen hören wir bei den Damen Shilpa Ray, Little Simz, Peaches und den Nots. Und ausgerechnet Mike Patton, einer der kompromisslosesten Musiker der vergangenen zwanzig Jahre klingt auf seinem neuen Projekt Nevermen erstaunlich zahm. Was nicht bedeutet, dass seine Musik schlichter geworden wäre.“

Bayern2Radio: So,23:05 Uhr
Playback J. Mascis: Ein Dinosaur Jr. wird 50

Mit Klaus Walter

„Mit „Freakscene“ landen Dinosaur Jr. 1988 den ersten Grunge-Hit avant la lettre. Die Band des Gitarristen und Sängers J. Mascis aus Amherst, Massachusetts liefert die Blaupause für den Sound, den später Bands wie Nirvana groß machen sollten: das Laut-Leise-Modell, der plötzliche Stimmungswechsel von introvertiert zu aggressiv, der Gitarrenkrach, den ein Kritiker „monolithisch“ genannt hat. Was Dinosaur Jr. definitiv nicht liefern: einen Talking Head, einen Poster Boy für die neue Bewegung. J.Mascis spricht nur im Notfall, J.Mascis versteckt sein Gesicht hinter einem Vorhang von Haaren, inzwischen fast weißen Haaren. Jetzt kommt er ins Seniorenalter und sagt: „Neil Young ist besser gealtert als viele andere ältere Musiker.“ J.Mascis auch.“

Bayern2Radio: Do, 23:05 Uhr
Die Klänge des Jahres: Musik von Little Simz, Kendrick Lamar und Sufjan Stevens

Mit Angie Portmann

„2015 war nicht nur ein Scheißjahr, sondern auch das Jahr von Little Simz. Der erst 21jährigen britischen Rapperin verdanke ich mein definitives Konzerthighlight 2015. Ihr phantastischer Flow, ihre Energie, ihre unglaublichen Rap-Skills haben mich schier weggeblasen und ihr sowieso großartiges Album ganz nach oben in meinen persönlichen Jahrescharts katapultiert – dicht gefolgt vom Konsens-Künstler 2015, von Kendrick Lamar (11 Grammy-Nominierungen). Aber nicht nur Hip Hop war groß in meinem persönlichen Pop-Jahr, auch Folkies wie Sufjan Stevens oder Joanna Newsom hatten da ihren Auftritt 2015. Ein Jahr , in dem es auch erstaunlich viele unpeinliche Reunions zu feiern gab, ganz vorne mit dabei: Blur.“

DLF: Sa, 15:05 Uhr
Corso – Kultur nach 3: Das Musikmagazin

Folk City – das Folk Revival im New York der 60er
Vor allem Greenwich Village im Westen von Manhattan wurde zum Brennpunkt des amerikanischen Folk Revivals in den 50er- und 6oer-Jahren: Woodie Guthrie, Pete Seeger, Leadbelly und Bob Dylan lebten in der Metropole und trugen ihren Teil dazu bei, die ursprünglich ländlich geprägte Musik auch mit politischen Botschaften aufzuladen. All dies erzählt im Buch „Folk City – New York and the American Folk Music Revival“ und in einer Ausstellung im „Museum Of The City Of New York“

„Meine Songs sind für die Ewigkeit“ – 100. Geburtstag von Edith Piaf
Gerade nach den Terror-Anschlägen in Paris werden ihre Lieder verstärkt gesungen und gehört – von jung und alt: Die der Frau, die eigentlich Edith Giovanna Gassion hieß, aufgrund ihrer kleinen Statur aber ‚der Spatz‘ Edith Piaf genannt wurde. Eine Frau mit großer musikalischer Kraft zwischen Erfolg und Exzess. Und sie hat recht behalten, wenn sie zu der Schwester ihres zweiten Mannes und späteren Biografin Christie Laume sagte: „Meine Songs sind für die Ewigkeit“. Heute vor 100 Jahren wurde Edith Piaf in Paris geboren

Der drohende Sound – A Study into 21st Century Drone Acoustics
Kein ‚unbekanntes Flugobjekt‘, sondern ein ‚unbemanntes Luftfahrzeug‘ ist sie, die Drohne. Eingesetzt zu militärischen Zwecken: Sei es die konkrete Tötung von Personen oder die Aufklärung und Überwachung von Zielen. Produzent Gonçalo Cardoso und Aktivist Ruben Pater fragen in ihrem Projekt A Study into 21st Century Drone Acoustics, wie die verschiedenen Drohnen klingen und welche Auswirkungen allein der Sound auf Mensch und Umwelt hat

Am Mikrofon: Anja Buchmann

Bayern2Radio: So, 23:05 Uhr
Playback Rubber Soul: 50 Jahre „Reibe deine Seele“

Mit Klaus Walter

„Im Dezember 1965 kam das bahnbrechende Beatles-Album „Rubber Soul“ heraus. Es markiert eine Wende im Werk der Fab Four und einen Quantensprung der Pop-Musik. Es ist ihre erste Langspielplatte, die ausschließlich Eigenkompositionen enthält. Waren die Alben bis dahin nicht viel mehr als Kopplungen von Singles nebst B-Seiten und Füllmaterial, so nutzt die Band bei „Rubber Soul“ zum ersten Mal das Langspiel-Format für ein Gesamtkunstwerk. Die Songs auf „Rubber Soul“ sind komplexer als alles, was die Beatles bis dahin produziert haben, das Album steht für einen Paradigmenwechsel im Pop: Weg von der reinen Unterhaltung, weg von der unbeschwerten Tanzmusik, hin zu Pop als Kunstform. Fünfzig Jahre später spielt „Rubber Soul“ eine tragende Rolle in „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“, dem Roman, für den der Offenbacher Autor Frank Witzel im Herbst den Deutschen Buchpreis bekommen hat. Darin erklärt ein Postulant, also ein Priesterzögling, dem manisch-depressiven Teenager, dass „Rubber Soul“ eigentlich „Rub yer Soul“ bedeutet, also „Reibe deine Seele“. Weitere literarische, religiöse und möglicherweise unfromme Interpretationen heute im Nachtmix mit O-Tönen von Frank Witzel.“