Startseite › Foren › Abt. „Nebenwelten mit Gehalt“ › Meet & Greet › Come together › Wörter und Unwörter – Der gepflegte Stilistik-Thread
-
AutorBeiträge
-
IrrlichtWas natürlich höllischer Blödsinn ist. Ein versierter Fan kann weit mehr von Kunst verstehen, als ein Musiker – denn nicht jeder, der vier Akkorde rattern kann (das kann ich meiner Oma beibringen) ist deswegen allen anderen weit voraus.
Das ist zu schwarz-weiß argumentiert. Ein Musikinstrument zu erlernen ist in aller Regel ein mehrjähriger Prozess mit etlichen Umverdrahtungen im Hirn, was die Kopf-Hand-Koordination angeht. M.a.W. es führt zu einem erheblich veränderten Musikverständnis, weil durch das eigene, mühevolle Erleben klarer wird, was Musiker eigentlich leisten.
--
„Weniger, aber besser.“ D. RamsHighlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im August
Neu auf Netflix: Die Serien-Highlights im August 2025
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
Neu auf Netflix: Die wichtigsten Filme im August 2025
Sting im Interview: „Trump spricht kein Englisch. Er redet Nonsens“
WerbungElmo ZillerUnd ich darf Napo zu seinem Treffer beglückwünschen.
Ich versteh deine Logik nicht. Wenn ich dich Dummkopf nennen würde und du darauf antwortest, hieße das, ich habe auch ins Schwarze getroffen?
Ich kann mich nicht erinnern, dass Napoleon Dynamite dabei ist, wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, somit war seine Äußerung reine Provokation, weswegen es müßig ist, über den Wahrheitsgehalt seiner Aussage zu diskutieren. Erst gestern habe ich mit einem Freund Funk gespielt. Aber stimmt, alles „uninspiriert, mit ein paar lauen Dylan- und VU-Obertönen, aber ohne wirklichen Sinn und Verstand“.--
BrundleflyAber sind wir da nicht wieder bei dem alten Trugschluss, nach dem jeder, der sich über Musik äußerst, auch ein Instrument spielen müsse? Muss ein Filmkritiker auch eine Kamera bedienen können? (Das schreibe ich als jemand, der selber zwei Instrumente kann)
Nein, weil Du nicht den Kontext dieser Auseinandersetzung berücksichtigt. Natürlich muß ein guter Musikkritiker nicht auch ein guter Musiker sein. Nur wer wie Napo so borniert und von oben herab choosefruit ob seiner Musikerkünste ankackt, muss auch mit der passenden Retourkutsche rechnen. Und da hat fruity die richtigen Worte gewählt.
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
choosefruitIch versteh deine Logik nicht. Wenn ich dich Dummkopf nennen würde und du darauf antwortest, hieße das, ich habe auch ins Schwarze getroffen?
wenn du schreibst warum ich ein Dummkopf bin und ich dann, wie man es von dem beschriebenen Dummkopf erwartet, reagiere, dann ja.
choosefruitIch kann mich nicht erinnern, dass Napoleon Dynamite dabei ist, wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, (…) weswegen es müßig ist, über den Wahrheitsgehalt seiner Aussage zu diskutieren.
richtig, die Frage ist also: warum suchst du die Diskussion?
--
SokratesDas ist zu schwarz-weiß argumentiert. Ein Musikinstrument zu erlernen ist in aller Regel ein mehrjähriger Prozess mit etlichen Umverdrahtungen im Hirn, was die Kopf-Hand-Koordination angeht. M.a.W. es führt zu einem erheblich veränderten Musikverständnis, weil durch das eigene, mühevolle Erleben klarer wird, was Musiker eigentlich leisten.
Unterschreib. Man steckt schon tiefer drin als am Schreibtisch.
--
...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreStormy MondayUnterschreib. Man steckt schon tiefer drin als am Schreibtisch.
Natürlich völliger Quark. Oder kann dann ein Eric Clapton wesentlich besser Musik beurteilen als zB du, weil er auch besser Gitarre spielen kann? Und was ist mit Musik, in der Gitarren nicht vorkommen? Ach ja, das ist ja keine Musik…
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.latho Oder kann dann ein Eric Clapton wesentlich besser Musik beurteilen als zB du, weil er auch besser Gitarre spielen kann?
Bestimmt kann er das. Länger dabei, mehr Background, viel tiefer drin. Sehe ich ähnlich bei WD. Nur spielt der nicht zusätzlich auch noch ein Instrument, so viel ich weiss.
--
...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreStormy MondayBestimmt kann er das. Länger dabei, mehr Background, viel tiefer drin. Sehe ich ähnlich bei WD. Nur spielt der nicht zusätzlich auch noch ein Instrument, so viel ich weiss.
WD hat als Teenager Schlagzeug gespielt. Er ist aber meines Wissens nicht musikalischer als der durchschnittliche Musik Journalist sonst auch.
Was Sokrates schreibt ist insofern richtig, dass die Kenntnis von Musiktheorie, Noten etc. sowie die Fähigkeit ein oder mehrere Instrumente zu spielen, die Sichtweise verändert bzw. einen anderen Zugang zur Musik ermöglicht. Das heißt aber keineswegs, dass ein Musiker deshalb Musik „objektiver“ oder auch nur besser beurteilen kann, als ein Mensch, der sich beruflich oder auch nur hobbymäßig intensiv mit Musik beschäftigt, ohne selbst Musik spielen zu können.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Wer gut Gitarre spielen kann (und was ist „gut“?), der kann vielleicht die Qualität des Gitarrenspiels beurteilen, es geht aber um die Beurteilung der Musik, also der Gesamtheit dessen, „was hinten herauskommt“. Sonst müsste man ja für eine „Musikkritik“ erstmal ein Team von Musikern zusammenstellen, die jeweils ihren Bereich beurteilen. Völlig absurde Vorstellung. Musikkritiker beurteilen die Musik, nicht das individuelle Können der Musiker. Sonst wären wir wieder in den 70ern, wo jemand wie Clapton auf jeden Fall besser war als die Sex Pistols, die ja nichts so richtig konnten – obwohl, da hätten so einige wohl nichts dagegen, wieder in der Zeit des vollen Haupthaares zu sein.
Zum zweiten: Das Können eines Musikkritikers liegt im Verfassen von Texten – schließlich geht es darum , eine Meinung in Worte zu fassen. Sonst wäre auch jemand, der nur „* * * 1/2“ schreibt ein Musikkritiker.
Ha’m wir schon x-mal gehabt, die Diskussion, wird nicht schlauer.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoWer gut Gitarre spielen kann (und was ist „gut“?), der kann vielleicht die Qualität des Gitarrenspiels beurteilen, es geht aber um die Beurteilung der Musik, also der Gesamtheit dessen, „was hinten herauskommt“.
Dieser Gesamtheit wird man aber nicht gerecht, wenn man sich ausschließlich auf die Beurteilung der kulturellen Aspekte der Musik beschränkt, ohne den technisch/theoretisch/handwerklichen Teil wenigstens zu betrachten. Dabei geht’s natürlich nicht darum, dass handwerklich besser auch zwingend künstlerisch besser bedeuten muss, aber z. B. die Betrachtung der musikalische Entwicklung von Miles Davis oder den Beatles bleibt ohne Berücksichtigung der handwerklich/theoretischen Aspekte unvollständig.
Sonst müsste man ja für eine „Musikkritik“ erstmal ein Team von Musikern zusammenstellen, die jeweils ihren Bereich beurteilen. Völlig absurde Vorstellung. Musikkritiker beurteilen die Musik, nicht das individuelle Können der Musiker. Sonst wären wir wieder in den 70ern, wo jemand wie Clapton auf jeden Fall besser war als die Sex Pistols, die ja nichts so richtig konnten – obwohl, da hätten so einige wohl nichts dagegen, wieder in der Zeit des vollen Haupthaares zu sein.
Zustimmung. Aber ein Clapton hätte Dir besser erklären können, was er (musikalisch) macht – und was die Sex Pistols musikalisch machen. Und dieses Verständnis schadet auch einem Kritiker nicht. Es geht ja bei den Vorteilen, die das Spielen eines Instruments hinsichtlich der Auswirkungen auf den Blick auf Musik bringt auch nicht primär um das Können am Instrument oder das Beurteilen davon, sondern um das Verständnis von musikalischen Strukturen.
Umgekehrt ist das Spielen eines Instruments natürlich auch nicht notwendig, erleichtert aber den Zugang. Es ist ja kein Zufall, dass wohl jeder Komponist ein oder mehrere Instrumente spielt – auch wenn es prinzipiell auch ohne geht.
Zum zweiten: Das Können eines Musikkritikers liegt im Verfassen von Texten – schließlich geht es darum , eine Meinung in Worte zu fassen.
Richtig. Allerdings hilft es auch, wenn man überhaupt eine begründete Meinung hat.
--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickNicht_vom_ForumDieser Gesamtheit wird man aber nicht gerecht, wenn man sich ausschließlich auf die Beurteilung der kulturellen Aspekte der Musik beschränkt, ohne den technisch/theoretisch/handwerklichen Teil wenigstens zu betrachten. Dabei geht’s natürlich nicht darum, dass handwerklich besser auch zwingend künstlerisch besser bedeuten muss, aber z. B. die Betrachtung der musikalische Entwicklung von Miles Davis oder den Beatles bleibt ohne Berücksichtigung der handwerklich/theoretischen Aspekte unvollständig.
In einer Musikkritik würde ich nicht erwarten, dass der Autor sich auf die Ebene von handwerklichen Veränderungen begibt. Klar, stellt beispielsweise ein Gitarrist seien Spielweise um („spielt jetzt wie John Fahey“), dann ist das erwähnenswert, ich wüsste aber nicht, wozu man dazu Gitarre spielen können muss.
Nicht_vom_Forum
Zustimmung. Aber ein Clapton hätte Dir besser erklären können, was er (musikalisch) macht – und was die Sex Pistols musikalisch machen. Und dieses Verständnis schadet auch einem Kritiker nicht. Es geht ja bei den Vorteilen, die das Spielen eines Instruments hinsichtlich der Auswirkungen auf den Blick auf Musik bringt auch nicht primär um das Können am Instrument oder das Beurteilen davon, sondern um das Verständnis von musikalischen Strukturen.Ein Clapton hätte mir damals wahrscheinlich gar nichts erklären können (selbst wenn er nüchtern gewesen wäre). Ich erwarte von einem Musikkritiker Verständnis für die Musik („Pistols: Ein Haufen Gestörter, kann nicht eine gerade Note spielen“ würde mir nichts bringen). Wenn es dann gut und mitreißend geschrieben ist, wozu brauche ich dann zwingend eine Erörterung der Strukturen? Eine gute Kritik kann ich auch gut nach Anhören des Werkes lesen, dass ist eigentlich mein einziges Kriterium. Wenn Sachkenntnis dabei ist, prima! Aber nicht notwendigerweise Sachkenntnis zum Thema Instrumente.
Nicht_vom_Forum
Umgekehrt ist das Spielen eines Instruments natürlich auch nicht notwendig, erleichtert aber den Zugang. Es ist ja kein Zufall, dass wohl jeder Komponist ein oder mehrere Instrumente spielt – auch wenn es prinzipiell auch ohne geht.Komponist ǂ Kritiker, ich sehe da keine Vergleichsmöglichkeiten.
Nicht_vom_Forum
Richtig. Allerdings hilft es auch, wenn man überhaupt eine begründete Meinung hat.Und sie ausdrücken kann…
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Mikko Was Sokrates schreibt ist insofern richtig, dass die Kenntnis von Musiktheorie, Noten etc. sowie die Fähigkeit ein oder mehrere Instrumente zu spielen, die Sichtweise verändert bzw. einen anderen Zugang zur Musik ermöglicht. Das heißt aber keineswegs, dass ein Musiker deshalb Musik „objektiver“ oder auch nur besser beurteilen kann, als ein Mensch, der sich beruflich oder auch nur hobbymäßig intensiv mit Musik beschäftigt, ohne selbst Musik spielen zu können.
Die innere Logik der Musik wird jemand, der ein Instrument länger spielt, viel besser begreifen, gerade weil er über das Spiel und die aktive Beschäftigung (statt der passiven des bloßen Hörens oder Darüberredens) ein anderes Verständnis erworben hat. Wie auch sonst? Dies bezieht sich nicht nur sein Instrument, sondern ein Stück Musik (begriffen als Ensemble mehrerer Stimmen) als Ganzes. Für eine Bewertung braucht es dann noch die kognitive und kommunikative Fähigkeit zur Reflektion, die nicht jedem Musiker gegeben ist.
--
„Weniger, aber besser.“ D. RamslathoIn einer Musikkritik würde ich nicht erwarten, dass der Autor sich auf die Ebene von handwerklichen Veränderungen begibt. Klar, stellt beispielsweise ein Gitarrist seien Spielweise um („spielt jetzt wie John Fahey“), dann ist das erwähnenswert, ich wüsste aber nicht, wozu man dazu Gitarre spielen können muss.
Klar. Ich meine aber auch nicht handwerkliche Veränderungen im Sinne von „spielt jetzt schwieriger zu greifende Akkorde“ sondern Veränderungen/Merkmale im Sinn von „ist jetzt harmonisch komplexer“ oder „ist ein abgewandeltes Blues-Schema“. Und da geht es narürlich nicht darum, dass nur Gitarristen andere Gitarristen beurteilen „dürfen“; aber schon mal in irgeneiner Form selbst Musik gemacht zu haben, hilft m. E. schon und erweitert den Horizont. Es kann ja auch nicht das Ziel einer Musikkritik sein, die akustischen Aspekte völlig außen vor zu lassen.
Ein Clapton hätte mir damals wahrscheinlich gar nichts erklären können (selbst wenn er nüchtern gewesen wäre). Ich erwarte von einem Musikkritiker Verständnis für die Musik („Pistols: Ein Haufen Gestörter, kann nicht eine gerade Note spielen“ würde mir nichts bringen). Wenn es dann gut und mitreißend geschrieben ist, wozu brauche ich dann zwingend eine Erörterung der Strukturen? Eine gute Kritik kann ich auch gut nach Anhören des Werkes lesen, dass ist eigentlich mein einziges Kriterium. Wenn Sachkenntnis dabei ist, prima! Aber nicht notwendigerweise Sachkenntnis zum Thema Instrumente.
Von „Erörterung“ habe ich ja nichts geschrieben. Aber auch (z. B.) unabhängig von der Auswahl der Titel allein aufgrund der Musik erkennen und begründen/zeigen zu können, dass Led Zeppelin eine Weiterentwicklung des Blues sind, ist eine Kompetenz, die ich bei einem Musikkritiker schon erwarten würde. Und solche Grundmuster erkennt man eben besser, wenn man selbst mal Musik gemacht hat. Klar geht’s auch ohne und es ist auch keine Garantie für gute Kritiken, aber ich denke, es hilft.
Komponist ǂ Kritiker, ich sehe da keine Vergleichsmöglichkeiten.
Mir ging’s nur um den Aspekt, dass ein Komponist theoretisch auch ohne Instrumentenkenntnisse arbeiten könnte, es aber praktisch zu Problemen führt.
Und sie ausdrücken kann…
Dem habe ich ja schon zugestimmt.
--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickSokratesDie innere Logik der Musik wird jemand, der ein Instrument länger spielt, viel besser begreifen, gerade weil er über das Spiel und die aktive Beschäftigung (statt der passiven des bloßen Hörens oder Darüberredens) ein anderes Verständnis erworben hat. Wie auch sonst?
Wie sonst? Durch langjähriges, intensives Hören, Auseinandersetzung mit entsprechender Literatur, Unterhaltungen mit Musikern und Aficionados.
--
How does it feel to be one of the beautiful people?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich will das alles gar nicht lesen. Aber eines würde ich gerne wissen: Was ist die „innere Logik der Musik“?
--
-
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.