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Ich versuche es zu erklären, Wittek.
Da fährst Du wie eine gesengte Sau ins Kruppsche Klinikum, weil Dein Mann aus einem Hustenanfall heraus plötzlich kollabiert, und zuckt wie ein Irrer, und das nichtmal mitbekommt.
Überzeuge einen Mann, dass das nötig ist.
Dann suchst Du Dir ein Parkloch, saust wie dämlich zur Notaufnahme, erklärst alles und wartest, dass ein Neurologe sich das ansieht, es hätte auch ein Herzkasper sein können, sie tippten auf Epilepsie, was sich gottlob nicht bestätigt hat.Und dann siehst Du DAS Pärchen dort, das sich einen Rotz um ihr krankes Kind kümmert, während mir der Arsch auf Grundeis ging.
Da spielen alle Gedanken Kusselkopp, und ich habe einfach nur gesagt, dass das Orientalen waren, es hätten gern auch Deutsche oder sonstwelcher Nationalität angehörig sein können, ich habe das nur erwähnt, weil es so war.Und dann triffst Du dort auf Leute, die sich anders benehmen, als meine persönliche Wahrnehmung es gut heisst.
Passiert das nochmal, werde ich meine Wortwahl natürlich anders gestalten.
Damit hier Ruhe ist.
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WerbungNes, mach es wie ich und diskutiere hier nicht mehr irgendwelche privaten Erlebnisse, die Wut, Ärger oder ähnlich starke Gefühle bei Dir verursachen. Du bekommst hier immer Reaktionen von Leuten, die im Leben alles besser machen, politisch und moralisch grundsätzlich einwandfreier durch’s Leben gehen, dieses hier immer gern zeigen und Dich zurechtweisen. Gib ihnen nicht mehr die Möglichkeit. Es lohnt nicht.
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Vermutlich hast Du Recht, Mick.
Andererseits bin ich natürlich ein Bauchmensch, und ein Herzensmensch.
Es hat schon weh getan, dass man mir Ausländerfeindlichkeit vorwarf, ziemlich weh.
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NesIch versuche es zu erklären, Wittek.
Danke für die Erklärung, Nes. Verstehe ich vollkommen – das war sicher eine enorm stressige Situation für dich, auch noch im Nachklang, als du es schriebst (das erklärt ja auch, warum viele deine Geschichte im ersten Anlauf nicht verstanden haben). Freut mich, dass sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheitet haben.
Ich habe bei deiner Erwähnung des Migrationshintergrundes an die Debatte um Polizeiberichte und ihre mediale Wiedergabe denken müssen: Was tut das „südländische Aussehen“ eines Täters in der Berichterstattung zur Sache? Nicht eindeutig grundsätzlich zu beantworten, sondern nur von Fall zu Fall – aber mein Eindruck ist, dass die Herkunft von Tätern öfter genannt wird als sachlich nötig wäre. (In diesem Text hier finde ich mich weitgehend wieder, dieser hier gibt bedenkenswert die Gegenseite wieder.)
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Mick67Du bekommst hier immer Reaktionen von Leuten, die im Leben alles besser machen, politisch und moralisch grundsätzlich einwandfreier durch’s Leben gehen, dieses hier immer gern zeigen und Dich zurechtweisen.
Ich bin weit davon entfernt, mich moralisch überlegen zu fühlen. Ich finde es einfach wichtig (und aus beruflicher Warte auch spannend), sprachliche Muster und gesellschaftliche Gepflogenheiten zu hinterfragen.
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NesMeine Güte, ich habe mich dafür entschuldigt, aber hackt nur weiter.
Ich wollte nicht auf Dir herumhacken. Dass ich das Wort hier gebracht habe, hing einfach damit zusammen, dass es sich eben ergab, darauf hinzuweisen wie nervtötend dieser ach-so-politisch-korrekte-und-ja-so-feinfühlige Begriff ist.
Mick67Diese Diskussion ist so albern, aber irgendwie auch typisch deutsche Wortklauberei.
Das ist keine Wortklauberei, denn…
Witek DlugoszDarüber hinaus kann ich schon verstehen, dass Menschen zweiter und dritter Generation den ihnen immer wieder vorgehaltenen „Migrationshintergrund“ als stigmatisierend empfinden, auch weil er oft unnötigerweise zur Sprache kommt, als müsste man ihr Deutschsein / ihre deutsche Identität einschränken.
…Witeks Gedanken sind in diesem Fall meinen sehr ähnlich. „Migrant“ kommt so verniedlichend und parfümiert daher. Als ob die Sprachästheten nun mächtig stolz auf sich wären, eine Bezeichnung gefunden zu haben, die nicht so plump stinkt wie „Ausländer“. Ich muss nicht erst hundert andere Ausländer finden, die das so sehen wie ich, damit ich mich dadurch genervt fühle.
Hier ist Raggy, Ausländer mit deutschem Pass seit 1998, der kein bisschen „Migrationshintergrund“ in sich spürt. Super, was?
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@mick: Damit macht man es sich jetzt aber auch wieder recht einfach. Der Punkt ist doch der: All der „Kusselkopp“ in Nes Gedanken ist aus der Situation heraus verständlich, aber wenn man es als Außenstehender liest und einem nur die Hälfte der Kusselkopp-Gedanken/-Gefühle mitgeteilt werden und ganz entscheidende Dinge fehlen, dafür Nebensächlichkeiten in den Vordergrund rücken, dann kann man das ganze entweder ignorieren oder nachfragen oder spekulieren. Man muss wirklich nicht drei Meter vor Problembewusstsein überm Boden schweben, um sich zu fragen, was genau einem die Geschichte vom Cola-trinkenden Mann und der Frau mit den langen Haaren und der teuren Tasche jetzt eigentlich sagen sollte. Ich hab’s im ersten Anlauf auch schlicht nicht verstanden.
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Ragged GloryHier ist Raggy, Ausländer mit deutschem Pass seit 1998, der kein bisschen „Migrationshintergrund“ in sich spürt. Super, was?
Ein Beispiel für gelungene Integration! :lol:
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Witek Dlugosz
Ich habe bei deiner Erwähnung des Migrationshintergrundes an die Debatte um Polizeiberichte und ihre mediale Wiedergabe denken müssen: Was tut das „südländische Aussehen“ eines Täters in der Berichterstattung zur Sache? (In diesem Text hier finde ich mich weitgehend wieder, dieser hier gibt bedenkenswert die Gegenseite wieder.)Da gebe ich Dir Recht, es tut nix zur Sache,
aber man erwähnt es dennoch.
Warum auch immer.
Das ist wie im Hotel: die Deutschen belegen immer die Liegen.--
Herr Rossi@Mick: Damit macht man es sich jetzt aber auch wieder recht einfach. Der Punkt ist doch der: All der „Kusselkopp“ in Nes Gedanken ist aus der Situation heraus verständlich, aber wenn man es als Außenstehender liest und einem nur die Hälfte der Kusselkopp-Gedanken/-Gefühle mitgeteilt werden und ganz entscheidende Dinge fehlen, dafür völlige Nebensächlichkeiten in den Vordergrund rücken, dann kann man das ganze entweder ignorieren oder nachfragen oder spekulieren. Man muss wirklich nicht drei Meter vor Problembewusstsein überm Boden schweben, um sich zu fragen, was genau einem die Geschichte vom Cola-trinkenden Mann und der Frau mit den langen Haaren und der teuren Tasche jetzt eigentlich sagen sollte. Ich hab’s im ersten Anlauf auch schlicht nicht verstanden.
Aber jetzt schon.
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@nes: Ja, klar.
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Zuletzt noch: auch ich bin nur halb deutscher Natur, mein Vater war Tscheche.:-)
Geboren in Brünn, aufgewachsen in Bochum.Und ich danke euch, dass ihr verstanden habt, um was es mir ging, auch wenn ich mich unglücklich wohl artikulierte.
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NesDa gebe ich Dir Recht, es tut nix zur Sache,
aber man erwähnt es dennoch.
Warum auch immer.
Das ist wie im Hotel: die Deutschen belegen immer die Liegen.Und ich finde, dass es sich lohnt, eben diese Frage nach dem Warum zu stellen – und dass die Tatsache, dass „man es dennoch“ erwähnt genau so wenig gottgegeben ist wie die vermeintliche Handtuch-auf-der-Pool-Liege-Mentalität des deutschen Urlaubers.
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Herr Rossi@Mick: Damit macht man es sich jetzt aber auch wieder recht einfach. Der Punkt ist doch der: All der „Kusselkopp“ in Nes Gedanken ist aus der Situation heraus verständlich, aber wenn man es als Außenstehender liest und einem nur die Hälfte der Kusselkopp-Gedanken/-Gefühle mitgeteilt werden und ganz entscheidende Dinge fehlen, dafür Nebensächlichkeiten in den Vordergrund rücken, dann kann man das ganze entweder ignorieren oder nachfragen oder spekulieren. Man muss wirklich nicht drei Meter vor Problembewusstsein überm Boden schweben, um sich zu fragen, was genau einem die Geschichte vom Cola-trinkenden Mann und der Frau mit den langen Haaren und der teuren Tasche jetzt eigentlich sagen sollte. Ich hab’s im ersten Anlauf auch schlicht nicht verstanden.
Ich hab sofort kapiert, was Nes schrieb. Derlei erlebt man ja häufig, egal wo. Nur dachte ich auch: Nes, das gibt wieder einen Shitstorm, der sich gewaschen hat. Linns „Satire“ als Höhepunkt, und die war sogar lustig. Ich halte es da mit Mick oben. Es gibt einfach Themen, die geschrieben hier nicht so funktionieren wie man das beabsichtigt oder wie man das in einem Gespräch problemlos sagen könnte.
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreRagged Glory…
Hier ist Raggy, Ausländer mit deutschem Pass seit 1998, der kein bisschen „Migrationshintergrund“ in sich spürt. Super, was?Das merkt man. Du bist deutscher als die meisten Deutschen, wenn es um Formulierungen hier geht.
Du erinnerst mich an eine mir bekannte türkische Frau äh sorry, Frau, deren Eltern Anfang der 70er aus der Türkei nach Deutschland ausgewandert sind. Sie hat ihren deutschen Pass seit 1988 oder so. Die Frau ist so nervtötend deutsch: fanatisch pünktlich, besserwisserisch, akribisch. Das ist ihre Form der Integration, daß es auch schon wieder auffällig ist.
Findest Du Dich darin ein bißchen wieder? --
AnonymRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Stormy MondayIch hab sofort kapiert, was Nes schrieb.
Ich auch.
Es gibt hier aber immer Experten die gern den Inhalt verdrehen.
Dazu noch unser Bild-Leser, der den Style seiner Zeitung erkennt. --
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