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AutorBeiträge
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Zufälle gibts: seit Tagen rotiert das Album wieder bei mir. Gute Besprechung zu einem guten Live-Album.
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WerbungDominick BirdseyZufälle gibts: seit Tagen rotiert das Album wieder bei mir.
1. Es gibt keine Zufälle
2. Bei dem Cover ja wohl auch kein Wunder…--
?sparchDer Höhepunkt kommt aber ganz am Ende: Exhausted ist Dave Grohls Meisterwerk, ein düsteres in die Länge gezogenes Stück mit memorablen Riff und großartig lärmenden Gitarrenausbrüchen.
Hach, wie habe ich dieses Stück geliebt!
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Simple Minds – Street Fighting Years (1989)
Nach 4 Jahren Studiopause meldeten sich die Simple Minds im Frühjahr 1989 mit der EP Ballad of the streets zurück. Das darauf enthaltene Belfast child, welches auf der irischen Volksweise She moved through the fair basierte, wurde trotz einer Länge von über 6 1/2 Minuten zu einem Radiodauerbrenner und später leider für eine Bierwerbung verwurstet. Die EP deutete damals sehr gut an, wo die Reise hingehen sollte. Es gab keine Pophymnen á la Don’t you (forget about me) mehr, dafür war die Band in ihren Texten politischer denn je und forderten die Freilassung Nelson Mandelas (Mandela day) und prangerte mit einer gelungenen Coverversion von Peter Gabriels Biko die damals immer noch andauernde Apartheid in Südafrika an. Das ging schließlich sogar so weit, dass das folgende Album Street Fighting Years aus Protest dort nicht veröffentlicht werden sollte. Das Album machte die EP indes überflüssig, da alle 3 Songs hier in unveränderten Versionen übernommen wurden.
Gerne wurden die Simple Minds in dieser Phase mit U2 verglichen, was aber meiner Meinung nach nur bedingt zutrifft. Sicher ist dieses Album musikalisch mit sehr viel Pathos ausgestattet, aber während U2 ein Jahr zuvor mit Rattle and hum ein sehr archaisch klingendes Album aufgenommen hatten, gingen die Simple Minds einen weitaus zeitgemäßeren Weg und setzten mehr auf Atmosphäre als auf klassisches Songwriting. Synthesizer und Keyboards waren auch hier keine Fremdworte, wurden aber dezenter eingesetzt als auf den Alben zuvor. Dazu gesellten sich zu den Bandmitgliedern einige hervorragende Musiker wie z.B. Lisa Germano an der Violine oder Manu Katché als zweiter Schlagzeuger, der für die immer wieder aufkommenden Polyrhythmen verantwortlich war, welche dem Album zusätzlichen Reiz verliehen. Als Gastmusiker wirkten Stewart Copeland und Lou Reed mit. Letzterer übernahm die sogenannten Cameo Vocals bei der zweiten Single This is your land, welches wie die meisten anderen Stücke die 6 Minutengrenze durchbrach. Wer die Simple Minds vor allem für ihre eingängingen Popsongs des Vorgängers schätzte, wurde hier allenfalls bei Take a step back fündig, einem von 2 rockigeren Stücken. Das andere, Wall of love, überzeugt mit einem prägnanten und für die Band auch typischen Riff. Das Titelstück dagegen erklingt in einem eher orchestralen Gewand ohne dabei aber die Grenze zum Kitsch zu überschreiten.
Street Fighting Years sollte lange Zeit das einzige Album der Simple Minds sein, welches den Weg zu mir fand. Das lag zum Einen daran, dass die Nachfolgealben wenig Aufregendes zu bieten hatten und zum Anderen ich mit Hits wie eben jenem Don’t you nicht viel anfangen konnte. Die wavelastige Frühphase der Band habe ich erst vor kurzem entdeckt und somit hatten die Simple Minds in den 80er Jahren durchaus ihre Meriten. Dazu zähle ich auch Street Fighting Years, das mit der erwähnten Wavelastigkeit zwar nichts mehr zu tun hatte, aber dennoch einen ganz eigenen Sound und Stil, den die Band so in der Folge leider nicht mehr erreichen sollte.--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Schöne Kritik, Sparch. Das Album sehe ich auch so. Ich war zu der Zeit aber schon langjähriger Fan der Band. Seit dem ’81er Album „Sons and Fascination“ habe ich mir jede Platte blind gekauft. Nach der „Street Fighting Years“ endete irgendwie auch meine Begeisterung; die Platte war m.E. das letzte große Album von Simple Minds. „Good News from the Next World“ kam nochmal in die Nähe.
Was hälst Du von der aktuellen „Black and White 050505“?--
Mick67Was hälst Du von der aktuellen „Black and White 050505“?
Kenne ich leider überhaupt nicht. Hat mich vor zwei Jahren nicht interessiert. Das letzte, was ich von ihnen gehört habe war Dancing barefoot von diesem Coveralbum, aber darüber hüllt man besser den Mantel des Schweigens.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Marillion – Script for a jester’s tear (1983)
In den 80er Jahren zählte Marillion sicher zu meinen Lieblingsbands und auch heute noch mag ich zumindest das Frühwerk mit Fish als Sänger noch recht gerne. Nur mit diesem Debütalbum aus dem Jahr 1983 hatte ich schon immer so meine Probleme. Das liegt sicher auch daran, dass ich die meisten Stücke in deutlich besseren Liveversionen kannte, ehe ich mir dieses Album zugelegt habe. Ich kenne nur wenige Alben, bei denen die Diskrepanz zwischen Komposition und Interpretation so groß ist wie bei diesem. Der Sound ist dünn, die Keyboards klingen oft billig und das Schlagzeug ist mit viel Hall unterlegt, wobei Gründungsmitglied und Schlagzeuger Mick Pointer zu dieser Zeit sicher ein Schwachpunkt innerhalb der Band war und kurz darauf folgerichtig gefeuert und durch Ian Mosley ersetzt wurde. So schwach das Album auch klingen mag, so gut sind die meisten Songs, und wenn ich mir mein eigenes Script for a jester’s tear zusammenstellen würde, dann würde ich Forgotten sons und Garden party vom hervorragenden Livealbum Real to reel nehmen und den Titelsong, He knows you know und Chelsea monday vom Fish-Abschieds-Livealbum The thieving magpie. Den einzig eher schwachen Song The web würde ich ganz weglassen und durch die erste Single Market square heroes ersetzen, hier allerdings ebenfalls in der Real to reel Version. Man sieht, welch fantastisches Debütalbum Script for a jester’s tear hätte werden können, wenn die Stücke nur ansprechend interpretiert worden wären. Als ich zum ersten mal die Studioversion von Forgotten sons hörte, war ich regelrecht enttäuscht. Keine Spur von der Dynamik, der Homogenität und dem Kraftvollen, was die mir bekannte Liveversion auszeichnete und das Stück bis heute zu meinem Lieblingssong von Marillion macht. Das Gleiche gilt für das Titelstück oder Garden party. Völlig kraftlos erklingen diese Stücke, deren Klasse man durchaus erkennen kann, als ob die Band Valium eingeworfen hätte. Das einzige Stück, das in diesem Kontext eingermaßen funktioniert ist Chelsea monday, wenngleich ich auch hier natürlich die Liveversion bevorzuge. Bleibt noch The web übrig. Dieses Stück, nachdem sich scheinbar der erste Marillion Fanclub benannt hat, ist auf diesem Album das einzige, von dem mir keine Liveversion bekannt ist. Das hätte seine Rettung sein können, denn so wie es auf dem Album erklingt, ist es leider nicht weiter der Rede wert, ein uninspiriertes, 9 Minuten langes Stück, bei dem nicht viel hängen bleibt.
Bleibt also abschließend festzuhalten, dass es sich bei Scipt for a jester’s tear um ein durchwachsenes Debüt mit einigen hervorragenden Songs handelt, bei dem die Band spielerisch aber noch nicht zu sich gefunden hatte. Dies sollte sich mit dem Zweitwerk Fugazi deutlich ändern.--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Duran Duran – Notorious (1986)
In den 80er Jahren war Duran Duran für mich eine typische Radioband, d.h. ich habe mir damals zwar fast alle Singles in diversen Radiosendungen aufgenommen, für ein ganzes Album hat es aber dann doch nie gereicht. Auch Notorious habe ich erst gegen Ende des Jahrzehnts irgendwo auf dem Wühltisch für kleines Geld erstanden. Wobei die Welt im Herbst 1986, 2 Jahre nach dem letzten großen Hit Wild boys, diversen Nebenprojekten wie Arcadia oder The Power Station und schließlich dem Ausscheiden aus der Band von Andy und Roger Taylor während den Aufnahmesessions auch nicht unbedingt auf dieses Album gewartet zu haben schien. Zumindest aber konnten weder das Album noch die drei Singles an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen. Das könnte natürlich auch daran gelegen haben, dass die Band einen Schritt nach vorne machte. Die New Romantic Wurzeln wurden zwar nicht vollständig gekappt, aber es ist vermutlich vor allem Produzent Nile Rodgers zu verdanken, dass das Album stellenweise mit einer gehörigen Portion Funk ausgestattet ist, was man schon sehr gut bei der ersten Singleauskopplung, dem Titelstück, nachhören konnte. Noch besser gelang allerdings die zweite Single Skin trade, ein superbes Stück Popmusik und neben Save a prayer mein Lieblingssong von Duran Duran. Die dritte und letzte Single „Meet El Presidente“ ging zwar in Ordnung, konnte qualitativ aber nicht mit ihren beiden Vorgängern mithalten. Bleiben noch die Songs dazwischen, und die sind zum Teil alles anderes als bloßes Füllwerk. Vertigo: Do the demolition basiert einmal mehr auf einem stampfende Funkrhythmus während das nach vorne preschende Hold me zwar rockige Ansätze hat, aber bei weitem nicht so breitbeinig wie 1984 Wild boys daherkommt. Dann gibt es noch das seltsam verhuschte American science, das wie schon der Titelsong mit markanten Bläsern aufwartet und die wunderbare Ballade A matter of feeling, die vermutlich noch am meisten zum Frühwerk der Band passte.
Notorious ist ein Mitt-80er Hochglanzprodukt, an dem der Zahn der Zeit jedoch weit weniger genagt hat, als an manch zeitgleich erschienenem Album, was natürlich auch hautptsächlich an Nile Rodgers liegen dürfte, der dafür gesorgt hat, dass das Album nicht allzu zeitgeistig klingt. Einige gute Songs, die sich vor New moon on monday und Co nicht verstecken müssen, runden das Ganz schließlich ab. Ein Meisterwerk ist Notorious zwar nicht, dafür aber ein kurzweiliges Album, das ich mir auch über 20 Jahre später noch gerne anhöre.--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Ich finde die Rezensionen solcher „Nebenwerke“ abseits der üblichen großen Verdächtigen in diesem Thread immer wieder sehr lesenswert. (Daß man mich mit Duran Duran jagen kann, ändert daran überhaupt nichts!)
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sparch
Duran Duran – Notorious (1986)
In den 80er Jahren war Duran Duran für mich eine typische Radioband, d.h. ich habe mir damals zwar fast alle Singles in diversen Radiosendungen …….
Die hab ich auch noch im Regal stehen und durch deine schöne Beschreibung hab ich auch Lust, sie mir noch mal anzuhören. Fand sie damals recht gut.
Schau´n mer mal.
Deine Bewertung der „Script …“ kann ich aber nicht so teilen. Ich finde die besser als die „Fugazi“ – aber das ist ja letztendlich der persönliche Geschmack des Einzelnen.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.@ sparch
Bezüglich Marillion klingt das, was Du geschrieben hast logisch. Ich hatte mir „Script…“ direkt nach Misplaced Childhood gekauft und war ebenfalls zunächst enttäuscht, denn ich hatte irgendwie etwas ganz anderes erwartet. Ein halbes Jahr später habeich es nochmals gehört und fand ich es besser als „Misplaced Childhood“. Aber was Du schon zwischen den Zeilen schreibst: „Real To Reel“ ist ein hervorragendes Live-Album.--
Das fiel mir ein als ich ausstieg.@KL
Vielleicht hätte Script… einen höheren Stellenwert bei mir, wenn ich es vor den Liveaufnahmen gehört hätte.
Bei Fugazi war das anders, da die Versionen von Assassin‘ und Incubus denen von Real to reel ebenbürtig sind.Wie sieht’s bei Dir aus? Keine Lust mehr hier noch mitzumachen? Seit geraumer Zeit bin ich der einzige, der hier noch Beiträge schreibt.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?The Kinks – Something Else By The Kinks (1967)
1967 – Die Beatles bringen „Sgt. Pepper“, die Beach Boys haben schon „Pet Sound“, die Stones erobern die Welt und Dylan macht auch keinen Folk mehr. Pop wird bürgerlich. Und die Musikwelt ist generell im Aufbruch in diesem Jahr mit einer Reihe von Meisterwerken. „The Doors“, „The Velvet Underground & Nico“, „The Piper At The Gates Of Dawn“ um nur einige zu nennen. Alles nur nicht Pop.
Und dennoch bringen die Kinks „Something Else By The Kinks” heraus. Selbst damals ein mutiger Schritt. Bei der Klasse an Songs aber ein richtiger. Eines vorweg: Gelohnt hat es sich nicht. Nur Platz 35 in den britischen Charts, bis dahin das schlechteste Ergebnis der Gebrüder Davis und ihrer Mitstreiter. Aber sie machen halt nur Pop, auch für damalige Verhältnisse. Die Massen wollen Innovation.
Und dabei sind die Highlights des Song-Schreibens der Kinks dabei: „Waterloo Sunset“ und „Death Of A Clown“ sind unvergänglich.
Jedes zweite Stück der Platte hätte das Zeug zur Single gehabt. „Two Sisters“, „Tin Soldier Man“ passen von der ersten bis zur letzten Note. Nur kommt alles etwas zu spät. Psychedelic-Rock ist angesagt, Jimi Hendrix macht es gerade vor.
Dennoch, es ist schön auch Piano und akustische Gitarre zu hören. Dazu wunderbare Texte. Nochmals sei die schöne Homage an London und sein Lifestyle, „Waterloo Sunset“, hier dafür angeführt.
Empfohlen sei hier noch die die remasterte Veröffentlichung auf CD, die klanglich besser ist und auch gute Bonustracks enthält, „There Is No Life Without Love“ einmal ausgenommen.
Eine Platte die gute Laune macht und die heute noch ein größerer Klassiker wäre, wenn sie eineinhalb Jahre früher erschienen wäre. Oder war sie schon ein Klassiker als sie erschien? Überholt ist sie auf keinen Fall. Bis heute.--
LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' StoneIronischerweise war „Waterloo Sunset“ ursprünglich ein Song über Liverpool. Aber die Liverpool-Topoi waren schon von dieser anderen Band besetzt, deren Name mir gerade nicht einfällt.
http://www.songfacts.com/detail.php?id=4147
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Komische Leute waren das, schrieben Lieder über Straßen… als ob es keine wichtigeren Themen gibt
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LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' Stone -
Schlagwörter: User Reviews
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