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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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onkel-tom
Aber damit bis du auch eine der rühmlichen Ausnahmen. Der „Durchschnitts Musikverbraucher“ begnügt sich halt mit seinem Streaming Dienst und die Künstler gucken in die Röhre. Einige „Freigeister“ meinen ja, dass solche Kulturgüter sowieso kostenfrei zur Vefügung gesellt werden müssten…….Ich habe zwar weder Spotify, noch verwende ich Youtube, dennoch sehe ich mich als „Durchschnitts-Musikverbraucher“ und möchte in diesem Zusammenhang den Wunsch äußern, bitte nicht so herablassend über uns zu urteilen.
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WerbungDas ist doch jetzt ironisch gemeint, oder?
Wer lässt sich schon selber gerne als „Durchschnittsmusikverbraucher“ klassifizieren?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollDie kleine Terz von der Straße.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelDie kleine Terz von der Straße.
Und ich bin die „Drei Oktaven Stimme“ des POP.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen solllaut hier wurden in Deutschland 2019 etwa 40 Millionen CDs und 3.4 Millionen LPs gekauft… der Durchschnittsdeutsche kauft also pro Jahr etwa eine halbe CD und 0.05 LPs… ich lieg da zB recht deutlich drueber… und wenn ich weder streamen noch youtube benutzen wuerde, waer es wohl eher noch mehr…
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.Viele CDs und LPs werden natürlich „Second Hand“ gekauft und damit nicht erfasst…
Trödelmärkte, Plattenbörsen, Plattenläden, Ebay, Discogs etc.
Vermute mal, dass der „Durchschnittshörer“ schon mehr als eine halbe CD im Jahr kauft.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollpfingstluemmelGibt es eigentlich noch Labels, bei denen ihr ungehört zugreift?
Ja, aber ausschließlich im Bereich der elektronischen Musik.
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mozzaViele CDs und LPs werden natürlich „Second Hand“ gekauft und damit nicht erfasst…
Trödelmärkte, Plattenbörsen, Plattenläden, Ebay, Discogs etc.
Vermute mal, dass der „Durchschnittshörer“ schon mehr als eine halbe CD im Jahr kauft.klar, viel wird gebraucht gekauft, wobei ich trotzdem vermuten wuerde, dass die Gesamtzahl Leute, die 2019 einen gebrauchten Tontraeger gekauft haben, nicht so wahnsinnig gross ist… und auch bei den neuen CDs wird es sehr ungleich verteilt sein, also eine halbe CD pro Bundesbuerger heisst ja quasi auch, dass auf jeden, der 50 gekauft hat, 99 Leute kommen muessen, die gar keine gekauft haben, damit es aufgeht… mein Punkt war schlicht, dass die Tatsache, dass man hier im Thread postet, ein starker Indikator dafuer ist, dass man nicht Durchschnitt ist, wenn es um Musikkonsum geht… und wahrscheinlich gibt es noch andere Indikatoren wie „Anzahl gekaufte Tontraeger“…
wenn ich von meinem Umfeld ausgehe, wuerd ich sagen, dass von denen, die ernsthafter musikinteressiert sind, vielleicht ein Instrument spielen, regelmaessig ins Konzert gehen etc etwa ein Drittel noch Schallplatten oder CDs kauft, und der Rest nur noch streamt… und von den anderen Leuten hat niemand mehr einen Bezug zu physischen Tontraegern.
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.the-imposter
kooperiert wird mittlerweile auch auffallend viel (X feat. Y & Z), das zieht mehrere Fanlager und multipliziert die PlaysEin aktuelles Beispiel wie ein erfolgreiches Zusammenwirken in kurzer Zeit zahlenmässig durch die Decke gehen kann ist „Death Bed (Coffee for your head)“ von Powfu und beabadoobee. Anfang Februar rausgekommen, nach einem Monat schon bei 135 Mio Plays (Spotify), inzwischen sind es fast 600 Mio und immer noch 2,3 Mio pro Tag (!).
Der Track kommt ziemlich unscheinbar daher (wiewohl super gemacht), basiert im Wesentlichen auf einem etwas älteren Song von Bea („Coffee“ von 2017, 42 Mio Plays bis jetzt, insofern also auch Zweitverwertung), wurde vom Kollegen Powfu aber doch erheblich verändert, klingt insgesamt schwer nach Indie Produktion. Von Powfu hatte ich bis dahin noch gar nichts gehört, Bea nur peripher wahrgenommen. Beide inzwischen sowas wie die Shooting Stars des Jahres.
Falls den jemand noch nicht gehört haben sollte (man konnte dem ja praktisch kaum entkommen) ..
600 Mio Plays sind bei 0,4 ct pro Play 2,4 Mio €. Dazu kommen dann noch die anderen Streaming Services, YouTube (150 Mio Aufrufe bis jetzt), AirPlay usw. Ist doch nicht schlecht für ein halbes Jahr. Und wäre in der Form und dem Tempo früher sicher nicht so abgegangen.
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out of the blueDeath Bed hat alles, was Musik nicht haben sollte: Simpelste Drumloops, gepitchtes Vocal-Sample, schlechter Rapper, mellow vibes. Wie die Discountversion von Eminems Stan.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.aber erfolgreich
muss man ja nicht mögen (ich mag es, wenn auch inzwischen etwas totgedudelt, auch ohne Radio)
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out of the blueMir ist aufgefallen, dass durch das Streaming als Hauptmusikquelle vermehrt auch ziemlich kompositorisch dürftiges Material erfolgreich wird. Da wurde doch vor kurzem noch ein Erklär-Video verlinkt, das „Eine Note Melodien“ abhandelte.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll„Death Bed“ ist komplett an mir vorbeigegangen und erst jetzt das erste Mal den Song vernommen. Er tut nicht weh. An Lo-Fi Beats habe ich seit kurzem auch Gefallen gefunden. Und auch wenn ich weiß, dass diese Art Musik Erfolg hat, überrascht es mich dennoch immer wieder, dass diese musikalischen Leichtgewichte derart viral gehen. Ich meine, dass heute ein „Stairway To Heaven“ nicht mehr in der Forum wie Anfang der 1970er funktionieren würde.
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beabadoobee macht normal eher so eine Art Indie Rock (falls man das noch so sagen darf ~ Indie) und tritt da schon auch mal auf’s Pedal, sehr sympathisch auch
„She plays Bass“ gefällt mir zB ausgesprochen gut
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out of the blueDurch die Suche in Datenbanken nach den Namen von Studiomusikern, deren Beiträge mir auf den Alben anderer Künstler gefallen, habe ich schon viele tolle Alben von mir bis dahin unbekannten Künstlern entdeckt, bei denen diese Leute auch mitgespielt haben.
Genauso habe ich eigentlich Plattenläden, Musikzeitschriften und Kataloge meistens selektiv nach diesen Musikern durchsucht.
Fan-Websites über Künstler mit Discographie-Seite und speziell die Diskussions-Foren dieser Websites, in denen Fans immer wieder über tolle Alben berichten, an denen diese Leute mitgewirkt haben, haben mir auch jede Menge interessante Entdeckungen beschert.
Letztere Informationsquellen fallen in letzter Zeit leider nach und nach weg, wenn Websites aufgegeben werden oder die Fans einfach nicht mehr schreiben im Forum. Das „selige“ MySpace war für diese Vorgehensweise auch eine toll effektive Informationsquelle – Probehören inklusive.Datenbanken wie Discogs oder Allmusic sind für den Zweck, neue gute Musik zu finden, allerdings genauso wie die Foren der Fan-Websites oder reine Musik-Foren jeweils nur so gut, wie neue Inhalte gepflegt werden. Suchmaschinen kann man wegen der KI inzwischen leider fast vergessen, weil diese eigentlich keine obskuren Resultate mehr zu Tage fördern, selbst dann wenn man mit Booleschen Operatoren nach und nach immer mehr falsche Suchergebnisse herausfiltert: die zeigen nur noch das an, was man von einem Künstler sowieso schon kennt, und nicht das Album, auf dem er vor 3 Monaten als Gast im Background mitgesungen hat (als Beispiel).
Online-Migrationsbewegungen hat es schon viele gegeben, wie z.B. von MySpace zu F*c*book, um nur eine historische zu nennen. Diesen Monat haben die nur noch spärlich besuchten Yahoo Groups ihre Tore für immer geschlossen. Wo sind die Fans hin, die sich in Foren und Groups über neue Alben von tollen Musikern unterhalten haben?
Ich habe den Eindruck, daß ich zur Zeit von den meisten neuen Aufnahmen, die von mir bevorzugte Studiomusiker veröffentlichen, nicht mehr mitbekomme, weil ich nicht die Zeit habe, um mir neue Suchstrategien zu überlegen, die ähnlich effektiv sind, wie als ich das Internet für mich entdeckt habe.
Vorhin habe ich aus Neugier mal nachgeschaut, ob Spotify Foren hat. Ja, es gibt sie, aber dort wird nicht oder kaum über Musiker und Künstler gesprochen, sondern darüber, daß User keine Liste von Künstlern mehr anzeigen können, deren Songs sie „geliked“ haben https://community.spotify.com/t5/Idea-Submissions/Your-Library-Give-us-back-the-list-of-Artists-we-ve-quot-liked/idi-p/5101416 und es werden scheinbar hauptsächlich Beiträge mit Playlists geschrieben, die irgend einen Zweck haben (Musik fürs Joggen, Musik fürs Geschirrspülen, etc.). Es steht dort also nicht die Musik als Kunst oder die Kombination von Songs zu Playlisten als „emotionaler Malkasten“ im Vordergrund, wie ich das gerne betreibe, sondern die Berieselung wie in der Ambient-Musik.
Das mag für viele Hörer genau das sein, was sie immer gesucht haben, wenn sie sich gar nicht mit Musik beschäftigen möchten, und für die Musikindustrie als Rechteinhaber und -vermarkter mag das die gewinnbringendste Zielgruppe sein. Allerdings wenn man sich für Musik als kreativen Ausdruck von talentierten Künstlern interessiert, lässt einen diese scheinbare Zweckgebundenheit doch eher ratlos zurück. Es ist also tendenziell eher unwahrscheinlich, daß ich durch Spotify meine zukünftigen Lieblingsmusiker finden werde – und über die Jahre jedes jeweils neue Album, an dem sie auch für andere Künstler mitgewirkt haben, denn der Anspruch der Plattform ist es offenbar nicht, Musikern eine Karriere zu ermöglichen, sondern vorhandene Musik zweckdienlich zu bündeln und entsprechend zu vermarkten.Auf der Suche nach weiteren neuen, geeigneten Informationsquellen muß ich mich also anderswo umsehen. Mein Zeitfenster, diesen Beitrag zu schreiben, schließt sich gerade rapide. Deswegen lasse ich ihn jetzt hier unvollendet zurück. Machts gut und danke im Voraus für Tipps.
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