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Aah… ja. Ich habe Dich auf meiner Liste, leider bin ich zurzeit körperlich out-of-order und kann keine CD-Rohlinge kaufen gehen/fahren. Du bekommst Post, kein Zweifel.
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WerbungNoch was zu Tarantino: Ic halte es für schwierig, Tarantino zu Pop zu zählen. Seine Filme beinhalten doch Dinge, die ICH nicht unter Pop sammeln würde: Die Folterszene in Reservoir Dogs, aber auch die vielen elendliglich Verreckenden dort; die Grausamkeiten in „Pulp Fiction“ sind schon ziemlich hart (die Jugendlichen, die erschossen werden, dann das Blutbad im Auto, die Szene mit Bruce Willis und den Perversen, usw. AM ehesten vielleicht noch Kill Bill, weil dort alleine die Anzahl der Toten schon derart überzogen dargestellt wird, daß man es ohnehin nicht Ernst nimmt. Dennoch: Ich finde die Filme genial, aber Pop???
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Include me out!Er durchbricht Grenzen. Er stellt menschliche Beziehungen auf reduzierte, artifizielle Art und Weise dar. Seine Filme sind Zitat und Collage. Er scheißt auf die Zeit. Er ist Pop.
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smash! cut! freeze!wernerNoch was zu Tarantino: Ic halte es für schwierig, Tarantino zu Pop zu zählen. Seine Filme beinhalten doch Dinge, die ICH nicht unter Pop sammeln würde: Die Folterszene in Reservoir Dogs, aber auch die vielen elendliglich Verreckenden dort; die Grausamkeiten in „Pulp Fiction“ sind schon ziemlich hart (die Jugendlichen, die erschossen werden, dann das Blutbad im Auto, die Szene mit Bruce Willis und den Perversen, usw. AM ehesten vielleicht noch Kill Bill, weil dort alleine die Anzahl der Toten schon derart überzogen dargestellt wird, daß man es ohnehin nicht Ernst nimmt. Dennoch: Ich finde die Filme genial, aber Pop???
Ich meinte es ja in Beziehung zur Pop-Art, in der man auch grausame Sachen kennt, wie die Desaster-Bilder von Warhol. Pop-Art (so wie ich sie verstehe) , ist einerseits natürlich eine Aufblähung des alltäglichen, (wozu man in Pulp Fiction in den Gesprächen über Hamburger in Amsterdamm eine Parallele sehen könnte), andererseits aber auch eine Reflektion über unseren Umgang mit Medien wie Film, Comic etc. (Lichtensteins Bilder mit den weinenden Comic-Mädchen sind Reflektionen über Klischees, so nimmt Tarantino sich bekannte Elemente des Gangsterfilms u.ä. vor und reflektiert diese, in dem er unsere Erwartungen unterläuft, dies alles ebenfalls mit Bildern die uns eigentlich vertraut sind). Ich stimme dir aber zu, dass Kill Bill reinerer Pop ist als Pulp Fiction, letzterer ist eher gebrochener Pop, (und gefällt mir aus diesem Grund vielleicht auch besser).
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Ist natürlich schwierig zu bestimmen, unter welche Kategorie Pulp Fiction fällt. Man macht es sich ein wenig einfach, wenn man es so verkürzt darstellt wie schussrichtung. „Er durchbricht Grenzen“ – was soll das bedeuten? Soll das in Reservoir Dogs heißen, daß er Grausamkeiten wie die Folterungen oder den langsam verreckenden Typ zeigt? Ich habe da schon Leute aus dem Kino gehen sehen. Ist jeder Film, der Zitat und Collage verwendet, Pop? Natürlich nicht. ABer welche sind es dann? Du kannst doch nicht einfach hergehen, und ästhetische Mittel einfach zu Pop zu machen. Zunächst dienen sie dem Kunstwerk, dann erst seiner Typisierung.
Aber klar, am ehesten sind noch die Unterhalten in PF Pop. Quatschen über Hamburger, usw. Andererseits ist es vielleicht auch bloß lustig und gut gemachter Kintopp, ohne gleich unters Verdikt des Pop zu fallen.--
Include me out!werner Ist jeder Film, der Zitat und Collage verwendet, Pop? Natürlich nicht.
Dies hat so verkürzt auch niemand behauptet, allerdings sind Zitat und Collage ästhetische Mittel der Pop-Art, ausserdem bezieht er sich ja wie gesagt explizit auf popkulturelle Mythen.
werner Aber klar, am ehesten sind noch die Unterhalten in PF Pop. Quatschen über Hamburger, usw. Andererseits ist es vielleicht auch bloß lustig und gut gemachter Kintopp, ohne gleich unters Verdikt des Pop zu fallen.
Ich denke da unterschätzt du Tarantino.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.–
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Name-Dropping oder verkürzte Darstellung. Ich kontere mit einem Anti-Werner Posting: Er durchbricht Grenzen, da ich seine Filme persönlich so wahrnehme. Er ist ein amerikanischer Till Eulenspiegel der cineastischen Erzähltradition. Und wenn er das nicht mehr ist, so war er das sicherlich in den 90ern.
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smash! cut! freeze!schussrichtungName-Dropping oder verkürzte Darstellung. Ich kontere mit einem Anti-Werner Posting: Er durchbricht Grenzen, da ich seine Filme persönlich so wahrnehme. Er ist ein amerikanischer Till Eulenspiegel der cineastischen Erzähltradition. Und wenn er das nicht mehr ist, so war er das sicherlich in den 90ern.
Ästhetisch betrachtet handelt es sich bei Tarantino eben nicht um das Durchbrechen von Grenzen. In dem AUfsatz „Interdependenz von Ökonomie und Ästhetik im Hollywood-Kino“ wird genau untersucht, warum dieses Kino so erfolgreich ist, übrigens u. a. exemplarisch an PF. Und dabei stellte sich heraus, daß Hollywood von sämtlichen nationalen (US-amerikanischen) Eigenarten abstrahiert, eine allgemein verständliche Ästhetik verwendet, die die Grenzen nie überschreitet, um dadurch noch das letzte Dorf in Kasachstan zu erreichen.
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Include me out!wernerÄsthetisch betrachtet handelt es sich bei Tarantino eben nicht um das Durchbrechen von Grenzen. In dem AUfsatz „Interdependenz von Ökonomie und Ästhetik im Hollywood-Kino“ wird genau untersucht, warum dieses Kino so erfolgreich ist, übrigens u. a. exemplarisch an PF. Und dabei stellte sich heraus, daß Hollywood von sämtlichen nationalen (US-amerikanischen) Eigenarten abstrahiert, eine allgemein verständliche Ästhetik verwendet, die die Grenzen nie überschreitet, um dadurch noch das letzte Dorf in Kasachstan zu erreichen.
Hier wirfst du aber zwei verschiedene Aspekte bzw. zwei völlig verschiedene Pop-Betrachtungen durcheinander. Tarantino hat nicht unbedingt etwas mit Hollywood zu tun, (ich weiss , er wird von Weinstein produziert, aber trotzdem
wirst du seine Filme doch hoffentlich nicht ernsthaft mit den üblichen Blockbustern gleichsetzen, oder?) Ich persönlich mag viele Regisseure lieber als Tarantino, trotzdem würde ich ihn auf jeden Fall dem Independent-Kino zurechnen, er ist jemand der sehr wohl Grenzen in seinen Filmen sprengt, und das Kino damit voranbringt (auf Pulp Fiction bezogen, ob Kill Bill der Meilenstein ist, ist Geschmackssache). Dies ist aber nur eine Betrachtungsweise von Pop, Pop als subversives Element.Es gibt natürlich noch eine andere Definition von Pop, die diesen auf dass eingängige reduziert, womit wir wieder bei den von dir erwähnten Hollywoodfilmen sind, die ziemlich genau dieser Betrachtungsweise von Pop entsprechen (die ja für gewöhnlich eher auf die Musik übertragen wird, deshalb kam es mir nicht in den Sinn, sie mit dem Medium Film in Verbindung zu bringen, ausserdem ist dass weniger meine Sicht auf Pop), diese haben dann tatsächlich die vollkommen abstrahierte Ästhetik, aber mit Tarantino hat dass nichts zu tun.
Tarantino ist ein sehr amerikanischer Regisseur, und Pop ist immer auch irgendwie amerikanisch (der Pop den ich meine, es werden übrigens immer noch Vorschläge angenommen, wie man diese beiden völlig unterschiedlichen Pop-Arten namentlich ausseinanderhalten kann).--
Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Blitzkrieg BettinaHier wirfst du aber zwei verschiedene Aspekte bzw. zwei völlig verschiedene Pop-Betrachtungen durcheinander. Tarantino hat nicht unbedingt etwas mit Hollywood zu tun, ).
Sorry, aber klar ist Tarantino Hollywood, auch wenn er zu Beginn noch independent war – das war Spielberg zu Zeiten von „Duel“ auch. Entscheidend ist doch, daß er seine Filme weltweit gesehen haben will, er sucht das Massenpublikum (eigene AUssage). Und deshalb bedient er sich derselben ästhetischen Formen, wie auch andere Hollywood-Leute. Hollywood ist doch bloß eine Metapher, auch wenn ein Film in New York gedreht wird, kann er doch „Hollywood“ sein. (Nich Woody Allen, allerdings!).
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Include me out!wernerSorry, aber klar ist Tarantino Hollywood, auch wenn er zu Beginn noch independent war – das war Spielberg zu Zeiten von „Duel“ auch. Entscheidend ist doch, daß er seine Filme weltweit gesehen haben will, er sucht das Massenpublikum (eigene AUssage). Und deshalb bedient er sich derselben ästhetischen Formen, wie auch andere Hollywood-Leute. Hollywood ist doch bloß eine Metapher, auch wenn ein Film in New York gedreht wird, kann er doch „Hollywood“ sein. (Nich Woody Allen, allerdings!).
In dem von dir erwähnten Aufsatz finde ich ihn aber nicht wieder. Dass er dass Massenpublikum sucht, ist nicht weiter tragisch, ich habe ja bereits erwähnt, dass er quasi Pop-Star-Status hat. Sicher bedient er sich der selben ästhetischen Formen wie der gewöhnliche Hollywood-Regisseur, aber er setzt sie so ein, dass es wieder ein völlig anderes Werk ist, dass er dies in dem industriellen Umfeld namens „Hollywood“ tut, verstärkt dass subversive nur noch, was der meinigen Definition von Pop ziemlich entspricht.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Blitzkrieg BettinaIn dem von dir erwähnten Aufsatz finde ich ihn aber nicht wieder. Dass er dass Massenpublikum sucht, ist nicht weiter tragisch, ich habe ja bereits erwähnt, dass er quasi Pop-Star-Status hat. Sicher bedient er sich der selben ästhetischen Formen wie der gewöhnliche Hollywood-Regisseur, aber er setzt sie so ein, dass es wieder ein völlig anderes Werk ist, dass er dies in dem industriellen Umfeld namens „Hollywood“ tut, verstärkt dass subversive nur noch, was der meinigen Definition von Pop ziemlich entspricht.
Tarantino ist subversiv? Wie denn das?
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Include me out!wernerTarantino ist subversiv? Wie denn das?
Hab ich doch schon des öfteren erwähnt: Weil er sich einer popkulturellen Mythologie bedient, und diese unterwandert, indem er die Erwartungen der Zuschauer unterläuft. Dass finde ich schon ziemlich subversiv.
Sicher, er propagiert keine grosse Sozialkritik oder ähnliches, aber dies ist hier schliesslich der „Was-ist-Pop“-Thread. Keith Haring ist sicher auf eine ganz andere Weise subversiv gewesen, die mir persönlich noch besser gefällt, da sie ausgefeilter war, und mehr weh tat.
Was ist denn für dich subversiv?
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.TheMagneticFieldDas klingt nun aber irgendwie so, dass alle Songs, die dir nicht gefallen kein guter Popsong sein können. So war das sicher nicht gemeint?
Wie denn sonst?
wernerNa ja, wenn man davon ausgeht, daß Pop auch etwas leichtes, verbindendes, zielloses haben sollte, dann kann ich bei P3 keinen Pop erkennen. Alleine schon die Grabesstimme (im Sinne von leidenschaftslos) der Sängerin evoziert Bedeutung, message, Ernsthaftigkeit. Und wenn Pop irgendwas NICHT ist, dann ernsthaft.
Und genau das ist des Pudels springender Punkt: Es gibt zwei grundlegend unterschiedliche Auffassungen von Popmusik. Die eine ist die, das „Pop“ grundsätzlich „leicht“ und „heiter“ (positiv gedeutet) bzw. „seicht“ und „belanglos“ ist (negativ gedeutet). Und für andere, und dazu zähle ich mich auch, kann Popmusik alles, sie kann die ganze emotionale und intellektuelle Spannbreite abdecken.
tolomoquinkolomWas mich irritiert, ist, dass der Begriff Pop von Einigen im Wesentlichen ausschließlich als Popmusik wahrgenommen und diskutiert wird. Von Pop als Lifestyle, Kunst, Literatur wird offenbar nicht so gerne gesprochen.
Ihr könnt das gerne tun. Ich verstehe nichts von Lifestyle, Kunst und Literatur.
Blitzkrieg BettinaO.K. Vorab: Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich letzte Woche so planlos in den Thread gestolpert bin, und damit einige User vor den Kopf gestossen habe.
Also mich nicht, keine Sorge.
Sollte Rossi hier nochmal auftauchen werde ich mich bei ihm persönlich dafür entschuldigen dass ich seine Aussagen falsch wiedergegeben habe, bzw unzureichend seine Posts zusammengefasst habe.
Ach was. Es ist nur etwas frustrierend, wenn man immer wieder versucht, komplexere Zusammenhänge zu beschreiben und dann kommt als Quintessenz rüber: „Rossi sagt, Madonna ist Punk“.;-)
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