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wernerNoch was zu Tarantino: Ic halte es für schwierig, Tarantino zu Pop zu zählen. Seine Filme beinhalten doch Dinge, die ICH nicht unter Pop sammeln würde: Die Folterszene in Reservoir Dogs, aber auch die vielen elendliglich Verreckenden dort; die Grausamkeiten in „Pulp Fiction“ sind schon ziemlich hart (die Jugendlichen, die erschossen werden, dann das Blutbad im Auto, die Szene mit Bruce Willis und den Perversen, usw. AM ehesten vielleicht noch Kill Bill, weil dort alleine die Anzahl der Toten schon derart überzogen dargestellt wird, daß man es ohnehin nicht Ernst nimmt. Dennoch: Ich finde die Filme genial, aber Pop???
Ich meinte es ja in Beziehung zur Pop-Art, in der man auch grausame Sachen kennt, wie die Desaster-Bilder von Warhol. Pop-Art (so wie ich sie verstehe) , ist einerseits natürlich eine Aufblähung des alltäglichen, (wozu man in Pulp Fiction in den Gesprächen über Hamburger in Amsterdamm eine Parallele sehen könnte), andererseits aber auch eine Reflektion über unseren Umgang mit Medien wie Film, Comic etc. (Lichtensteins Bilder mit den weinenden Comic-Mädchen sind Reflektionen über Klischees, so nimmt Tarantino sich bekannte Elemente des Gangsterfilms u.ä. vor und reflektiert diese, in dem er unsere Erwartungen unterläuft, dies alles ebenfalls mit Bildern die uns eigentlich vertraut sind). Ich stimme dir aber zu, dass Kill Bill reinerer Pop ist als Pulp Fiction, letzterer ist eher gebrochener Pop, (und gefällt mir aus diesem Grund vielleicht auch besser).
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.