Was ist Pop?

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  • #2229383  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

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    Originally posted by otis@27 Jul 2004, 11:33
    deshalb ist die frage nach den abbas ja für mich wirklich spannend. eine zeit, in der die bowies und roxys doch eigentlich hätten abräumen können/müssen!

    Bowie und die Roxys waren dann vielleicht einen Tick zu speziell. Abba sprachen selbst die Wenighörer (heute würde man Sleeper sagen) und dort alle Altersschichten an. Und das europa- und weltweit.
    Das erklärt natürlich noch nicht den Kern.

    --

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    #2229385  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,881

    Originally posted by MasOyama@27 Jul 2004, 11:49
    Also, wenn ich die Raver- und Technojünger in Massen bei der Love-Parade und ähnlichen Veranstaltungen sehe, gehe ich eigentlich nicht mehr unbedingt von einer Subkultur aus, sonder eher vom Gegenteil.

    Bei der Loveparade war aber nicht Techno als Musik der Antrieb der Massen, sondern vielmehr der Kirmesaspekt. Also äquivalent zur Punkkultur im Gegensatz zu dem was uns H&M und MTV als Punk verkaufen wollen.

    --

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    #2229387  | PERMALINK

    masoyama

    Registriert seit: 04.06.2004

    Beiträge: 334

    Originally posted by atom@27 Jul 2004, 11:54
    Bei der Loveparade war aber nicht Techno als Musik der Antrieb der Massen, sondern vielmehr der Kirmesaspekt. Also äquivalent zur Punkkultur im Gegensatz zu dem was uns H&M und MTV als Punk verkaufen wollen.

    Du meinst also, Techno und Rave waren lediglich die Trägerraketen für eine riesige Kirmes ?
    Nun gut….da könnte tatsächlich was dran sein, zumindest, was die letzten Jahre angeht.

    Du kannst das sicher auch besser beurteilen, als ich…..in meinem Alter betrachtet man diese Dinge vielleicht aus einem anderen Blickwinkel heraus…. :D

    --

    #2229389  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Originally posted by MasOyama@27 Jul 2004, 11:43
    Zumal in den späten 70ern Woodstock immer noch im puritanischen Deutschland und dessen Medien viel zu oft als DAS „Schreckgespenst“ gegen die „bürgerlichen Werte“ dargestellt wurde….von „Schwabing“ sprach damals kein Mensch mehr.

    solche erinnerungen habe ich in keinster weise:
    in späten 70ern ein puritanisches deutschland mit woodstock als schreckgespenst.
    wo in d soll so etwas zu der zeit noch gegolten haben?

    --

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    #2229391  | PERMALINK

    masoyama

    Registriert seit: 04.06.2004

    Beiträge: 334

    Originally posted by otis@27 Jul 2004, 12:06
    solche erinnerungen habe ich in keinster weise:
    in späten 70ern ein puritanisches deutschland mit woodstock als schreckgespenst.
    wo in d soll so etwas zu der zeit noch gegolten haben?

    Nun, ich empfand es damals so.
    Ich wohnte zu dieser Zeit auf dem „platten Land“ im Süden der Republik….solltest Du andere Erinnerungen haben, umso besser.

    Ich wollte meine Erinnerungen selbstredend nicht als vollkommen allgemeingültig hinstellen….in anderen Gegenden Deutschlands mag es durchaus anders gewesen sein.

    Ich erinnere mich noch an die eine oder andere Berichterstattung in den damaligen (wenigen) 3. Fernsehprogrammen….und die waren schon sehr „stocksteif“…..

    --

    #2229393  | PERMALINK

    stillstand

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 384

    Das gilt noch heute. Man merkt, Ihr kennt nicht die Welt der Landbürgermeister und Musikvereinsvorsitzenden.

    --

    #2229395  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    Originally posted by Stillstand@27 Jul 2004, 12:14
    Man merkt, Ihr kennt nicht die Welt der Landbürgermeister und Musikvereinsvorsitzenden.

    in der jethro tull ausgeburten satans sind und ac/dc hören einen zum rebellen macht? jetzt wird mir einiges klarer… :o

    --

    but I did not.
    #2229397  | PERMALINK

    mitchryder

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 25,961

    Originally posted by otis@27 Jul 2004, 00:08
    schreibe ich dann das, wonach ich suche, „POP„, groß!

    unglaublich

    --

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    #2229399  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Na, da habt ihr schon einiges zusammengetragen an Beiträgen. Bisschen konfus z.T. aber sehr interessant.

    Vielleicht doch noch mal ein paar Eckpunkte.

    1. Wir sollten hier wirklich nur über Musik reden. Sonst wird's sehr unübersichtlich.
    2. Bis zum Ende der 60er Jahre verstand man unter Pop oder POP oder pop Musik für die Massen, die sozusagen künstlich hergestellt wurde. Darunter fiel alles vom Vaudeville Sound der Tin Pan Alley in England über die Crooner und Easy Listening Orchester in den USA bis hin zum Rock'n'Roll, Beat und später auch Soul. In Deutschland wäre darunter auch der Schlager zu fassen, den man damals natürlich noch nicht so bezeichnete.
    Schwarzer R&B, Jazz sowie Chanson (in Frankreich) spielten eine Sonderrolle, gehören aber letztlich auch zum Pop.
    Nicht unter Pop subsumiert wurden Volksmusik (in USA Country etc.), Folk und politisches Lied u.ä.
    Allerdings wurden diese Musikformen bzw. -stile im Lauf der 60er zusehends adaptiert und einvernahmt vom großen Label Pop.
    3. Zwischen Pop und Rock wird erst seit Beginn der 70er unterschieden. Wobei sich zwar aus kommerzieller Sicht und mit gewisser Berechtigung auch aus soziokultureller Sicht Rock unter Pop subsumieren lässt, aber gleichzeitig wurden die beiden als Gegensatz aufgebau(sch)t.
    In Internet Foren amerikanischer Underground Pop Freunde wird bis heute heftig über die Unterschiede gestritten. Und es lassen sich auch klar musikalisch definierte Unterschiede zwischen Rock und Pop finden.
    Auf eine interessante Bemerkung bin ich dort in diesem Zusammenhang gestoßen. Ein schlechter Rocksong bleibt immer noch ein Rocksong. Aber ein schlechter Popsong ist nichts – absolut NICHTS, SCHEISSE!
    4. Für die aktuelle Popmusik ist eine Definition sicher nicht so einfach. Aber in Anlehnung an die eben skizzierte Geschichte meine ich, alles was mit dem Ziel geschaffen und veröffentlicht wird, im Kontext unserer Mediengesellschaft als Musikstück zu unterhalten und mehr als eine handvoll Menschen anzusprechen, sollte Pop genannt werden dürfen. Zunächst unabhängig von der Qualität.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #2229401  | PERMALINK

    masoyama

    Registriert seit: 04.06.2004

    Beiträge: 334

    Danke für das Lob, Mikko… ;) :D

    Zu 1.: (Doppelpunkt)
    Grundsätzlich geht das ja in Ordnung, aber laß uns ruhig ein wenig nach rechts oder links schauen….so ein ganz klein wenig. ;)
    Wenn es für dich zu viel wird, sag einfach: STOP ! :)

    Zu 2. bis 5.: (…)
    Da spricht eventuell ein Jurist, oder ein „Berufsverwandter“….aber schön.
    Ach ja….die interessante Bemerkung in Punkt 3. ist nach meiner Ansicht einfach nur….*räusper*….dumm (ich weiß, sie stammt nicht von dir).

    --

    #2229403  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    @ Mikko, sehr gute Zusammenfassung. ;)

    4. Für die aktuelle Popmusik ist eine Definition sicher nicht so einfach. Aber in Anlehnung an die eben skizzierte Geschichte meine ich, alles was mit dem Ziel geschaffen und veröffentlicht wird, im Kontext unserer Mediengesellschaft als Musikstück zu unterhalten und mehr als eine handvoll Menschen anzusprechen, sollte Pop genannt werden dürfen. Zunächst unabhängig von der Qualität.

    Hier steckt einiges drin. „im Kontext der Mediengesellschaft“, daraus könnte man eine Abgrenzung zwischen von Pop und Rock ableiten. Ein Rockmusiker geht seinen eigenen Weg und schert sich nicht bzw. nur limitiert um die Medien. (wie Dylan, die Stones, Neil Young). Er ist nicht das Ergebnis oder Produkt von cleveren Marketingstrategien wie ein Popstar (Britney, Michael Jackson).

    --

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    #2229405  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Ich hab nichts gegen das nach rechts und links Schauen ;) aber wie gesagt, nur die musikalischen Aspekte bieten schon genug Diskussionsstoff.

    Jurist bin ich mitnichten, nur Musikjournalist. :lol:

    Die interessante Bemerkung finde ich gar nicht so dumm. Zumindest wenn man – wie der ursprüngliche Verfasser – davon ausgeht, dass Rock mal Rebellion und Aufbegehren, Alternativen bieten, bedeutete.
    Klar, das ist schon lange überholt. Falls es je wirklich richtig war. Es impliziert halt, dass Rockmusik per se etwas besseres ist als Popmusik.
    Letztlich ist es wahrscheinlich wirklich egal ob einem von Modern Talking oder den Böhsen Onkelz schlecht wird.
    Was nun aber gleich die Frage aufwirft: sind diese beiden eigentlich Pop? Und wenn nicht, was sind sie dann?

    Übrigens: einen Punkt 5 gab es nicht, MasOyama. <_<

    --

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    #2229407  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Originally posted by Amadeus@27 Jul 2004, 16:59
    Ein Rockmusiker geht seinen eigenen Weg und schert sich nicht bzw. nur limitiert um die Medien. (wie Dylan, die Stones, Neil Young). Er ist nicht das Ergebnis oder Produkt von cleveren Marketingstrategien wie ein Popstar (Britney, Michael Jackson).

    Nee, mein Lieber. Das stimmt ja nun auch nicht.
    Natürlich besteht zwischen den von Dir Genannten ein großer Unterschied.
    Aber Du kannst sicher sein, dass es weder Bob Dylan noch Mick Jagger egal ist, wie die Medien auf sie reagieren. Und sie benutzen die Medien auch genauso gern, um sich zu profilieren.
    Der einzige Unterschied den ich zwischen Rock und Pop in dieser Beziehung sehe ist die Tatsache, dass viele „Popstars“ ohne diese Medienunterstützung und Präsenz gar nicht existieren würden. Aber Rockmusiker sind ohne eine solche letztlich auch aufgeschmissen.
    Und ausserdem hat wohl jeder Musiker, egal was er macht, ein Interesse daran, seine Musik zu promoten, zu verbreiten, zu verkaufen. Das geht ohne Medien heutzutage fast gar nicht.

    --

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    #2229409  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    Manchen sind die Medien ziemlich egal, siehe Neil Young oder Van Morrison. Andere reagieren „limitiert“ (wie ich sagte) auf die Medien, aber nicht so vordergründig wie ein Popstar. Die Stones brauchen kein MTV oder einen sonstigen Sender mehr. Ob es ihnen egal ist, was über sie geschrieben wird, weiß ich nicht. Aber sie verkaufen ihre Platten auch so.
    Ich meinte, ein Popstar braucht die Medien zwingend (wie du auch sagtest), um wahrgenommen zu werden. Er lebt weniger von einem Stammpublikum wie ein Rockstar, sondern von der kurzfristigen Präsens in den Charts und den Videoclips.

    Aber Rockmusiker sind ohne eine solche letztlich auch aufgeschmissen.

    Die weniger bekannten sicher. Die Konkurrenz hat zugenommen, und viele Talente bleiben unbeachtet. Ob der Erfolg der Rockmusik ebenfalls stärker über Marketing definiert wird? Falls ja, wird die Abgrenzung zum Pop noch schwammiger werden.

    --

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    #2229411  | PERMALINK

    prodigal-son

    Registriert seit: 26.12.2002

    Beiträge: 10,771

    Eigentlich braucht kein echter Musiker dieses Horrorkabinett „MTV“ mehr!

    --

    If you try acting sad, you'll only make me glad.  
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