Was ist Pop?

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  • #2230703  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    pinchTa-tat-sächlich? Menno! Ich will das aber auch gerne verstehen oder gar interessant finden, was Amadeus interesanntes dargelegt hat, kann aber außer einigen seltsamen Aussagen, die sich unterm Strich bloß zu schlaffen „ja, so war das damals“-Floskels zusammenziehen lassen, partout nichts Interessantes finden, obwohl ich jetzt schon mind. 2 Seiten zurückgeblättert habe. Zumal schließlich noch andere das angeblich wie Amadeus sehen und so… Shit, vielleicht bin ich einfach ein bisschen doof oder so. Aber reicht echt allein wieder nur das Droppen „viertschrötiger Schaffe“ a la Young, Woodstock, Love & Peace contra „Madonna-Künstlichkeit“, um dem Phänomen „Pop“ auf den Zahn zu fühlen bzw. Leibe zu rücken bzw. in den Arsch zu treten oder deutlicher: um den Phänomenen jeweiliger popkultureller Gegenkulturen nahe zu kommen? Also ich weiss nicht…

    Ich glaube, zwischen uns kann es keine Gesprächsbasis geben. Du bist mir zu anstrengend und ich dir zu langweilig. Nchts für ungut.

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    #2230705  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    AmadeusIch glaube, zwischen uns kann es keine Gesprächsbasis geben. Du bist mir zu anstrengend und ich dir zu langweilig. Nchts für ungut.

    Halb so wild.

    :wave:

    --

    #2230707  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    @pinch: Das ist zu früh. In den 1960ern war das in der Tat so, wie Du beschreibst. Aber Amadeus gehört ja nicht dieser, sondern einer späteren Generation an, die in den 1970ern musikalisch sozialisiert wurde (vermute ich jedenfalls, nachdem ich das Vergnügen hatte, ihn einmal kurz kennenzulernen). Die Ablehnung von Pop findet man ja in der Regel bei einer bestimmten Generation von Musikfans, die heute grob geschätzt zwischen 45 und 50 sind. Das „Erstarren“ von dem Du sprichst, kann ja Musikfans jedes Alters erwischen, mich interessiert, worin diese Ablehnung von Pop ihren Ursprung hatte. Aus den 1960ern stammt sie sicher nicht, da mussten die Kids ja noch den Kampf für die „Negermusik“ gegen Eltern und Lehrer führen.

    --

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    #2230709  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    nail75Das „Erstarren“ von dem Du sprichst, kann ja Musikfans jedes Alters erwischen

    Klar kann es das. Gibt hier ja genügend Beispiele. Man kann durchaus schon mit 16 steinalt agieren oder bereits mit 65 noch jungfräulich in die Grube springen. Aber darum gehts nicht. Amadeus empfindet bspw. „Umsatzmaximierung als Hauptziel“ in den Vordergrund gestellt, wenn er an verschiedene Künstler denkt, die schon mal in einer TV-Sendung aufgetreten sind oder die ihm bei irgendeiner anderen Idiotie unangenehm auffielen und die für ihn damit samt Zug aus dem Bahnhof der Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit rauschten. Als Formel schließlich: „Kommerziell ist verpönt, progressiv nicht“. Als Basis einer Betrachtung einer kulturellen Entwicklung sicher so rückläufig wie vereinfachend. Zeichen der Zeit, Ausdruck, Abgrenzung, Subversion und so.

    „What do you call that noise
    That you put on?
    This is pop
    Yeah yeah!“

    --

    #2230711  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Ja, alles richtig. Mir geht es aber weniger um Amadeus, der natürlich diese Ideen heute teilweise immer noch in sich trägt, teilweise aber auch nicht mehr, sondern um die Frage, woher sie kamen. Sicherlich hängt die Ablehnung von „Kommerz“ auch stark mit den politischen Gegenbenheiten der Epoche zusammen, die 1970er waren ja die Hochzeit der linken Utopien. Aber die Frage bleibt, wieso wurde Pop zum Unwort? Bedeutete Pop damals automatisch Kommerz und damit musikalische Minderwertigkeit?

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #2230713  | PERMALINK

    flint-holloway

    Registriert seit: 05.10.2007

    Beiträge: 9,981

    bis vor ein paar jahren war es wohl üblich, dass „Pop“ während eine bestimmten phase der pubertät zum unwort wurde. man hat sich halt über die musik mit anderen sozialisiert, und das funktioniert am besten durch abgrenzung. viele hängen halt noch diesem vergangenem gemeinschaftsgefühl hinterher und versuchen es für sich selbst zu konservieren in dem man sich weiterhin abgrenzt. das gilt auch für 36 jährige Ice-T fans, 26 jährige pillepalle raver oder 46 jährige punk opas.

    zum glück spielt heute musik da nicht mehr diese extrem zentale rolle in der sozialisierung. das ganze gleicht inzwischen eher einem setzkasten aus dem man sich selbst aus verschiedenen (sub)kulturen herauspickt was einem gefällt.

    --

    #2230715  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    nail75 Aber die Frage bleibt, wieso wurde Pop zum Unwort? Bedeutete Pop damals automatisch Kommerz und damit musikalische Minderwertigkeit?

    Welche Interpreten verstand man den damals unter Pop? In meiner Wahrnehmung ist die Pop-Musik wie wir sie heute kennen eher ein Phänomen ab ca. der Achtziger Jahre (also so in etwa ab Madonna).

    --

    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #2230717  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Blitzkrieg BettinaWelche Interpreten verstand man den damals unter Pop? In meiner Wahrnehmung ist die Pop-Musik wie wir sie heute kennen eher ein Phänomen ab ca. der Achtziger Jahre (also so in etwa ab Madonna).

    Ja, möglicherweise grenzte sich die oben beschriebene Generation so von der Popmusik der 1980er ab und benutzte vorher den Begriff „Kommerz“ um ihr unpassende Musik zu kennzeichnen. Ich weiß es aber nicht wirklich, vielleicht kann das jemand aufklären.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #2230719  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    nail75vielleicht kann das jemand aufklären.

    Ist schon geschehen. Es steht auf einer der inzwischen 51 Seiten hier im Thread!

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    #2230721  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Ach bitte, ich hatte heute ´nen anstrengenden Tag hinter mir, da fehlen mir die Kräfte zum Zurückblättern:roll:

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #2230723  | PERMALINK

    rob-fleming

    Registriert seit: 08.12.2008

    Beiträge: 12,838

    nail75Ja, alles richtig. Mir geht es aber weniger um Amadeus, der natürlich diese Ideen heute teilweise immer noch in sich trägt, teilweise aber auch nicht mehr, sondern um die Frage, woher sie kamen. Sicherlich hängt die Ablehnung von „Kommerz“ auch stark mit den politischen Gegenbenheiten der Epoche zusammen, die 1970er waren ja die Hochzeit der linken Utopien. Aber die Frage bleibt, wieso wurde Pop zum Unwort? Bedeutete Pop damals automatisch Kommerz und damit musikalische Minderwertigkeit?

    Ich kann deine letzte Frage nur für mich beantworten und da lautet die Antwort schlicht JA.
    Aus heutiger Sicht ist das natürlich Quatsch aber damals war das (für mich) so. Meine musikalische Sozialisation fand in den späten 70ern und frühen 80ern statt und ging eng mit meiner politischen einher. In meiner kleinen Welt gab in diesem Zeitraum nur gut und böse. Die Guten ließen sich mit mir in Brokdorf von den Wasserwerfern wegspritzen, waren mit mir Teil von diversen Menschenketten, lehnten Kommerz grundsätzlich ab (die Hose musste geflickt sein, das Shirt vom Flohmarkt) und hörten eben Rockmusik. Für unser Feindbild, die Popper, hatten wir bestenfalls Verachtung über. Popper definierten sich über Kaschmirpullover von Lacoste oder Aigner, trugen ihr Haar gescheitelt (und sogar gewaschen) und gaben sich bewusst konformistisch und unpolitisch. Ästhetische Fragen traten bei ihnen an die Stelle ethischer und gesellschaftlicher Fragen. Und weil wir diese Typen einfach ätzend fanden, mussten wir doch zwangsläufig auch ihre Musik ätzend finden. (Roxy Music, Spandau Ballet usw.).
    Differenziertes Denken gehörte damals irgendwie nicht zu meinen / unseren Stärken.
    Himmel, wenn ich mich daran erinnere empfinde ich auf einmal das Älterwerden als richtige Gnade.

    --

    Living Well Is The Best Revenge.
    #2230725  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    Rob FlemingIch kann deine letzte Frage nur für mich beantworten und da lautet die Antwort schlicht JA.
    Aus heutiger Sicht ist das natürlich Quatsch aber damals war das (für mich) so. Meine musikalische Sozialisation fand in den späten 70ern und frühen 80ern statt und ging eng mit meiner politischen einher. In meiner kleinen Welt gab in diesem Zeitraum nur gut und böse. Die Guten ließen sich mit mir in Brokdorf von den Wasserwerfern wegspritzen, waren mit mir Teil von diversen Menschenketten, lehnten Kommerz grundsätzlich ab (die Hose musste geflickt sein, das Shirt vom Flohmarkt) und hörten eben Rockmusik. Für unser Feindbild, die Popper, hatten wir bestenfalls Verachtung über. Popper definierten sich über Kaschmirpullover von Lacoste oder Aigner, trugen ihr Haar gescheitelt (und sogar gewaschen) und gaben sich bewusst konformistisch und unpolitisch. Ästhetische Fragen traten bei ihnen an die Stelle ethischer und gesellschaftlicher Fragen. Und weil wir diese Typen einfach ätzend fanden, mussten wir doch zwangsläufig auch ihre Musik ätzend finden. (Roxy Music, Spandau Ballet usw.).
    Differenziertes Denken gehörte damals irgendwie nicht zu meinen / unseren Stärken.
    Himmel, wenn ich mich daran erinnere empfinde ich auf einmal das Älterwerden als richtige Gnade.

    Kann ich gut nachvollziehen. Wenn ich an meine Zeit Anfang/Mitte 70iger zurückdenke: lange Haare, politisch bei amnesty international aktiv, bevorzugte Musik: Pink Floyd, Led Zeppelin, CCR, Jethro Tull, Rory Gallagher, etc. Mein heimliches Idol: John Lennon, nicht nur wegen seiner Musik, sondern wegen seinem Auftreten. Alles was ich mit Kommerz verknüpfte, lehnte ich ebenso ab wie du. Modekleider waren total out und bei der Musik wurde einfach in gut und schlecht eingeteilt, ohne dass ich mich intensiv damit beschäftigt hätte. „Das ist kommerziell“ genügte als Begründung, um etwas anzulehnen.

    Hätten mich pinch oder bender damals befragt, ich hätte kaum eine sinnvolle Erklärung dazu abgeben können. Differenziertes Denken war bei mir auch nicht besonders stark ausgeprägt. Aber bei zu welcher Zeit war das anders? Junge Menschen brauchen und suchen Orientierung, lassen sich leichter beeinflussen und neigen zu Übertreibungen. Legt sich alles irgendwann und man schlüpft selbst in Rollen, die mehr Verantwortung bedingen.

    Um zum Thema „Pop“ zurückzukommen: meine damals sehr negative Haltung hat sich nie vollständig gelegt. Heute sehe ich das zwar viel milder und bemühe mich um Objektivität, wohl wissend, dass die Zweifel bestehen bleiben. Als Mensch kann ich mich nicht ganz davon lösen und bin mir dieser Limitierung bewusst.

    --

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    #2230727  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,447

    pinchGlaub ich gerne. Anders wäre diese onkelhafte Kurzzsichtigkeit von heutiger Warte aus ja kaum zu erklären bzw. zu ertragen. Aber sei’s drum. Nichts anderes war zu erwarten.

    Warum so bissig, pinch?

    Mag die Ansicht womöglich noch so schief in ihrer Begründung liegen, ist sie (mir) dennoch allemal lieber als die Klientel der Allesmöger und fröhlich Abnickenden. Und so weit her ist es mit der Ansicht nun nicht, denke ich (…Pop verpönnt weil musikalisch künstlich und emotional nicht zwingend, ehrliches Handwerk und Trili-Trala). Alles in allem finde ich Amadeus Begründungen eigentlich sogar schlüssig, zumindest wenn man aus Pop ein stehendes, unwandelbares Ding macht. Ansonsten natürlich nicht, irgendwie.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #2230729  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    pinchTa-tat-sächlich? Menno! Ich will das aber auch gerne verstehen oder gar interessant finden, was Amadeus interesanntes dargelegt hat, kann aber außer einigen seltsamen Aussagen, die sich unterm Strich bloß zu schlaffen „ja, so war das damals“-Floskels zusammenziehen lassen, partout nichts Interessantes finden, obwohl ich jetzt schon mind. 2 Seiten zurückgeblättert habe. Zumal schließlich noch andere das angeblich wie Amadeus sehen und so… Shit, vielleicht bin ich einfach ein bisschen doof oder so. Aber reicht echt allein wieder nur das Droppen „viertschrötiger Schaffe“ a la Young, Woodstock, Love & Peace contra „Madonna-Künstlichkeit“, um dem Phänomen „Pop“ auf den Zahn zu fühlen bzw. Leibe zu rücken bzw. in den Arsch zu treten oder deutlicher: um den Phänomenen jeweiliger popkultureller Gegenkulturen nahe zu kommen? Also ich weiss nicht…

    Ich werde das später heute oder morgen mal etwas ausführlicher zu erklären versuchen. Jetzt hab ich keine Zeit.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #2230731  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    AmadeusDer Unterschied ist ein gefühlter. An deinen Kommentaren sehe ich, dass du es nicht nachempfinden kannst bzw. willst. Es geht um die unterschiedlichen (angenommenen) Beweggründe, warum jemand etwas tut. Die Annahme ist, dass ein van Morrison oder ein Neil Young ein Album rausbringt, weil sie etwas vermitteln wollen und es nicht in erster Linie um Verkaufszahlen geht. Bei Madonna (Beispiel) sehe ich dagegen die Umsatzmaximierung als Hauptziel an. Das ist nicht verwerflich, hatte mich aber demotiviert, auf diesen Zug aufzuspringen. Wie gesagt, meine Sicht der Dinge aus meiner Jugendzeit.

    War auch so in meiner Jugend. Aber das heißt ja nicht, dass man die notwendige 180-Grad-Drehung nicht machen sollte.

    Rob Fleming[…]
    Himmel, wenn ich mich daran erinnere empfinde ich auf einmal das Älterwerden als richtige Gnade.

    Das ist tatsächlich das einzig Gute daran.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
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