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herr-rossi
Man kann bei allen Streaming-Anbietern (zumindest als Abonnent) Tracks, Alben und Playlists auch runterladen und offline hören, allerdings nur mit der jeweiligen App. Man erhält also keine frei verfügbaren Audiodateien wie beim klassischen Download a la iTunes.
Genau das stimmt eben für qobuz nicht.
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Werbung@onkel-tom: Es gibt nach wie vor einen stabilen Kern von echten Musikfans, die bereit sind, Geld auszugeben – für Platten, Konzerte, Merchandise, für direktes Sponsoring usw. Und die kann der „kleine“ Künstler heute wesentlich einfacher erreichen als früher. Da bleibt letztlich sogar mehr Geld bei ihm „hängen“.
Was weggebrochen ist, ist die Laufkundschaft, die früher aber auch meist nur die CDs vom ganz großen Stapel im Kaufhaus in den Korb gepackt und eher selten zu Veröffentlichungen „kleiner“ Künstler gegriffen hat. Das betrifft den Markt der großen, etablierten Künstler (mal vorsichtig geschätzt 1 % aller Künstler, die Musik veröffentlichen), die auch weiterhin zu ihrem Geld kommen. Um Ed Sheeran & Co. muss man sich wirklich keine Sorgen machen.
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h8g7f6Genau das stimmt eben für qobuz nicht.
Ok, das wusste ich nicht.
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onkel-tom
herr-rossi Es ist heute auch kein Kunststück mehr, Tonträger auf eigene Rechnung zu produzieren und über Online-Plattformen zu vertreiben, und das wird auch getan.
Alles soweit richtig. Es gibt ja genügend bekannte Interpreten, die regelrecht über den Tisch gezogen wurden, z.B. die vom Lümmel gerne zitierten Badfinger. Auch John Fogerty kann da sicher was zu beisteuern. Nur zum obigen Punkt habe ich eine kleine Frage. Wenn die „Vielstreamer“ schon keine CDs/LPs mehr von der Plattenfirma kaufen, meinst du wirklich sie kaufen dann direkt vom Künstler?
du musst es halt schaffen, den Leuten, die deine Musik wirklich toll finden, irgendwas zu verkaufen – T-Shirts, Konzertkarten, exklusiven Access zu irgendwas… es gab ja „immer schon“ die Leute, die Kassetten vom Radio aufgenommen haben, aber das war laestig – und sowas in der Art ist heute halt zu einfach geworden, du kannst fuers Bereitstellen auf einem Tontraeger kein Geld mehr verlangen, zumindest nicht mehr viel… passiert mir quasi taeglich, dass ich Sachen, die ich auch auf CD hab kurz auf youtube hoere, weil ich zu faul bin die Couch zu verlassen… frueher war die Bereitstellung der Tontraeger eine bequeme Art, den Leuten das Geld abzunehmen – aber die macht jetzt keinen Sinn mehr.
Was auch noch passiert ist, dadurch beguenstigt, dass es so leicht ist, Musik zu verbreiten, ist, dass die Geschmaecker sich ausdifferenziert haben. Es gibt nicht mehr die eine Band (oder die zwei Bands), die alle gut finden, und die dann zum Glueck am Samstag abend im einzigen Fernsehsender auftreten darf, weil es nicht mehr noetig ist, sich zu einigen. Jeder guckt gleichzeitig seine Band oder seinen Kuenstler auf seinem Telefon – und so konzentriert sich auch die Zahlungsbereitschaft nicht mehr so stark auf wenigen Kuenstlern.
Eigentlich wuesst ich mal gerne, wie wichtig Plattenverkaeufe „damals“ eigentlich fuer den typischen deutschen Rockmusiker waren, also: Was fuer eine finanzielle Rolle spielten Plattenverkaeufe in den 70ern, 80er und 90ern fuer die 20 bedeutendsten Rock und Popmusiker einer Stadt wie Wiesbaden?… im Vergleich zu Auftrittsgagen, Gitarrenunterricht etc etc. Meine These waere, dass Plattenverkaeufe zwar an der absoluten Spitze der musikalischen Nahrungskette sehr wichtig waren, und sich da entsprechend viel verschoben hat, sich aber fuer Ottonormalmusiker die Lage nicht unbedingt verschlechtert hat…
Also: Wenn sich Unterschiede angleichen, dann ist es ja logisch, dass die an der Spitze absacken und sich beschweren… Unabhaengig davon, ist streaming zu billig… das stoert viele, was einer der Gruende ist, warum bandcamp zuletzt so gewachsen ist…
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.herr-rossi@onkel-tom: Es gibt nach wie vor einen stabilen Kern von echten Musikfans, die bereit sind, Geld auszugeben – für Platten, Konzerte, Merchandise, für direktes Sponsoring usw. Und die kann der „kleine“ Künstler heute wesentlich einfacher erreichen als früher. Da bleibt letztlich sogar mehr Geld bei ihm „hängen“.
Das begrüße ich natürlich auch.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.herr-rossi@onkel-tom: Es gibt nach wie vor einen stabilen Kern von echten Musikfans, die bereit sind, Geld auszugeben – für Platten, Konzerte, Merchandise, für direktes Sponsoring usw. Und die kann der „kleine“ Künstler heute wesentlich einfacher erreichen als früher. Da bleibt letztlich sogar mehr Geld bei ihm „hängen“.
Dylan erreichte mit „Rough And Rowdy Ways“ die Pole Position der Album Charts. Platz 1 in einer Auflistung, die durch verkaufte Einheiten ermittelt wird. Ebenso wie Dylan schaffen in regelmäßigen Abständen andere Acts ähnlichen Alters den Einstieg in hohe Chartsregionen, wenngleich diese Musik nur eine Randnotiz der weltweit gehörten Musik einnimmt. Dafür habe ich zwei Schlussfolgerungen:
1. Der „stabile Kern von echten Musikfans, die bereit sind, Geld auszugeben“ sind zum Großteil ältere Menschen.
2. Die jüngere Generation geht andere Wege, um Acts finanziell zu unterstützen.
Meine Beobachtungen sind jedoch, dass die Jüngeren immer weniger Geld für Musik ausgeben, da das virtuelle Angebot es erlaubt. Für die junge Generation ist es wichtig, dass Musik „to go“ funktioniert und nicht auf der heimischen Anlage. Deswegen wird gestreamt und kein Plattenregal gefüllt. Im Filmsektor hat Netflix sichlich auch die DVD/Blue-Ray überholt--
h8g7f6
herr-rossi Man kann bei allen Streaming-Anbietern (zumindest als Abonnent) Tracks, Alben und Playlists auch runterladen und offline hören, allerdings nur mit der jeweiligen App. Man erhält also keine frei verfügbaren Audiodateien wie beim klassischen Download a la iTunes.
Genau das stimmt eben für qobuz nicht.
Wobei es die Rabatte auch nur beim teuersten Abo gibt. Da muss man schon einiges downloaden damit es sich lohnt:
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jesseblue
herr-rossi@onkel-tom: Es gibt nach wie vor einen stabilen Kern von echten Musikfans, die bereit sind, Geld auszugeben – für Platten, Konzerte, Merchandise, für direktes Sponsoring usw. Und die kann der „kleine“ Künstler heute wesentlich einfacher erreichen als früher. Da bleibt letztlich sogar mehr Geld bei ihm „hängen“.
Dylan erreichte mit „Rough And Rowdy Ways“ die Pole Position der Album Charts. Platz 1 in einer Auflistung, die durch verkaufte Einheiten ermittelt wird. Ebenso wie Dylan schaffen in regelmäßigen Abständen andere Acts ähnlichen Alters den Einstieg in hohe Chartsregionen, wenngleich diese Musik nur eine Randnotiz der weltweit gehörten Musik einnimmt. Dafür habe ich zwei Schlussfolgerungen:
1. Der „stabile Kern von echten Musikfans, die bereit sind, Geld auszugeben“ sind zum Großteil ältere Menschen.
2. Die jüngere Generation geht andere Wege, um Acts finanziell zu unterstützen.
Meine Beobachtungen sind jedoch, dass die Jüngeren immer weniger Geld für Musik ausgeben, da das virtuelle Angebot es erlaubt. Für die junge Generation ist es wichtig, dass Musik „to go“ funktioniert und nicht auf der heimischen Anlage. Deswegen wird gestreamt und kein Plattenregal gefüllt. Im Filmsektor hat Netflix sichlich auch die DVD/Blue-Ray überholtEine sehr gute Analyse, @jesseblue, stimmt schon so im Wesentlichen. Wenn es auch die berühmten Ausnahmen gibt. Mischformen.
Ich z.B. als Alter Knacker schaue ab und zu mir was von der Jugend ab. Weil mir manche „technischen Errungenschaften der heutigen Zeit“ gefallen u. sie auch nutzen will. Ich kann ja nicht alles haptisch besitzen wollen, wegen Räumlichkeiten. Eine kleine(!) gemütliche Ecke mit Büchern, LPs und CDs, Wein, Nüssen reicht mir schon.--
"All I can do is be me, whoever that is." Bob Dylanonkel-tom
cycleandaleGute Bücher und gute Musik muss man physisch besitzen!
Sehe ich auch so. Blöd nur, wenn der Platz langsam ausgeht.
@cycleandale: Stimmt!
@onkel-tom: Du hast ein Haus und nicht ausreichend Platz für neue physikalische Tonträger? Du solltest mit deiner Frau über eine neue Raumaufteilung verhandeln
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!talkinghead2
onkel-tom
cycleandaleGute Bücher und gute Musik muss man physisch besitzen!
Sehe ich auch so. Blöd nur, wenn der Platz langsam ausgeht.
@cycleandale: Stimmt! @onkel-tom: Du hast ein Haus und nicht ausreichend Platz für neue physikalische Tonträger? Du solltest mit deiner Frau über eine neue Raumaufteilung verhandeln
Oder anbauen. (Damit die Frau nicht zu ihrer Mutter zieht.)--
"All I can do is be me, whoever that is." Bob DylanWas mich viel mehr erschreckt, war neulich eine Diskussion über Musik im Kollegenkreis. Außer S., der zwölf Jahre jünger ist als ich, äußerten alle, dass sie keine Alben mehr in gesamter Länge hören würden. Physische Tonträger kauft außer S. und mir auch niemand mehr.
Als ich meinte, dass ich mir ein Album auch mehrmals hintereinander komplett anhören würde, waren sie mehr als verwundert.
Die Aufmerksamkeit des Hörers ist deutlich gesunken, und die Generation „Skippen“ ist seit Einführung der CD, die nun auch schon knapp 40 Jahre zurückliegt, deutlich gewachsen.
Dazu gab es neulich einen ganz interessanten Artikel in „Die Welt“:
https://www.welt.de/kmpkt/article187292074/Aufmerksamkeit-Warum-deine-Lieblingssongs-immer-kuerzer-werden.html--
Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!Ja, vermutlich steht die jüngere Hörer-Generation heute unter einem gewissen Druck, den ich mir als Älterer nicht erklären kann, den wir damals nicht kannten.(?)
Die Auswahl an Musik ist so stark gewachsen und die Ungeduld parallel dazu. (!)
(Ich hatte zwar früher auch mal geskipped, es aber später schwer bereut, weil ich wegen meiner Ungeduld gute Titel dadurch versäumt hatte, wie sich später herausstellte.)
Es kommt auch etwas auf den Musikstil an. Bei Pop-Mainstream hatte man schon immer so verfahren. Man hat sich Singles auf einen 10er-Plattenwechsler gestapelt.
Prog- und auch Jazz-Hörer (Klassik sowieso) haben eine ganz (bis heute) andere Hörgewohnheit. Man ist durch die langen Stücke „angehalten“ richtig zuzuhören.
Wenn einem „Close To The Edge“ von Yes so gut gefiel, kam es vor, dass man es den ganzen Nachmittag nach der Schule mehrmals hörte.
(Eigene Erfahrung)--
"All I can do is be me, whoever that is." Bob DylanStimme dir in allen Punkten zu, aber mein Kollegenkreis bestand in diesem Fall aus dem 48-jährigen S. und ansonsten nur aus M 50+.
Die sind doch alle zu den gleichen Bedingungen wie ich musikalisch sozialisiert worden
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!thesidewinder
h8g7f6
herr-rossi Man kann bei allen Streaming-Anbietern (zumindest als Abonnent) Tracks, Alben und Playlists auch runterladen und offline hören, allerdings nur mit der jeweiligen App. Man erhält also keine frei verfügbaren Audiodateien wie beim klassischen Download a la iTunes.
Genau das stimmt eben für qobuz nicht.
Wobei es die Rabatte auch nur beim teuersten Abo gibt. Da muss man schon einiges downloaden damit es sich lohnt:
So herzlos.
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jesseblue 1. Der „stabile Kern von echten Musikfans, die bereit sind, Geld auszugeben“ sind zum Großteil ältere Menschen. 2. Die jüngere Generation geht andere Wege, um Acts finanziell zu unterstützen. Meine Beobachtungen sind jedoch, dass die Jüngeren immer weniger Geld für Musik ausgeben, da das virtuelle Angebot es erlaubt. Für die junge Generation ist es wichtig, dass Musik „to go“ funktioniert und nicht auf der heimischen Anlage. Deswegen wird gestreamt und kein Plattenregal gefüllt. Im Filmsektor hat Netflix sichlich auch die DVD/Blue-Ray überholt
So stufe ich das auch ein. Die jungen Leute, die noch Alben kaufen als physischen Tonträger, das sind doch absolute Nerds.
Selbst Leute in meinem Alter geben dafür kaum noch Geld aus, obwohl sie sich für Musik interessieren und früher CDs gekauft haben. Sie tun dies nicht mehr, weil sie es nicht mehr müssen, um an Musik heranzukommen auf legalem Wege, und bei der Klangqualität sind die meisten ohnehin nicht so anspruchsvoll oder zumindest weniger anspruchsvoll als ich.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll -
Schlagwörter: analog, CD, Format, LPs, Streaming, untötbare Forumsfolklore, Vinyl, Vinyl vs. CD
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