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Mich überrascht es, dass im UK 2007 tatsächlich noch 1 Mio. 7“s verkauft wurden. Wirtschaftlich gesehen war aber auch das sicher schon zu vernachlässigen und kein Vergleich zu den Blütezeiten der 60er bis 80er. Das Totenglöckchen muss man nicht wieder läuten. Das Angebot ist auch auf diesem zahlenmäßig niedrigen Level riesengroß und die meisten Produktionen Liebhaberobjekte für alle Beteiligten (vermute ich jedenfalls). Dass in den letzten Jahren viele dann auch kommerziell erfolgreiche Acts mit einer Vinyl-Single debütierten (z.B. Kate Nash, The Ting Tings, Duffy, Glasvegas, La Roux usw.) zeigt ja, dass die Single für einen „Insider“-Kreis immer noch eine gewisse Bedeutung hat.
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WerbungHerr RossiMich überrascht es, dass im UK 2007 tatsächlich noch 1 Mio. 7“s verkauft wurden. Wirtschaftlich gesehen war aber auch das sicher schon zu vernachlässigen und kein Vergleich zu den Blütezeiten der 60er bis 80er. Das Totenglöckchen muss man nicht wieder läuten. Das Angebot ist auch auf diesem zahlenmäßig niedrigen Level riesengroß und die meisten Produktionen Liebhaberobjekte für alle Beteiligten (vermute ich jedenfalls). Dass in den letzten Jahren viele dann auch kommerziell erfolgreiche Acts mit einer Vinyl-Single debütierten (z.B. Kate Nash, The Ting Tings, Duffy, Glasvegas, La Roux usw.) zeigt ja, dass die Single für einen „Insider“-Kreis immer noch eine gewisse Bedeutung hat.
Eben. Die Totenglocken braucht man nicht zu läuten. Und mit dem Aufschwung von Vinyl wird auch die Single zulegen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Herr RossiMich überrascht es, dass im UK 2007 tatsächlich noch 1 Mio. 7“s verkauft wurden. Wirtschaftlich gesehen war aber auch das sicher schon zu vernachlässigen und kein Vergleich zu den Blütezeiten der 60er bis 80er. Das Totenglöckchen muss man nicht wieder läuten. Das Angebot ist auch auf diesem zahlenmäßig niedrigen Level riesengroß und die meisten Produktionen Liebhaberobjekte für alle Beteiligten (vermute ich jedenfalls). Dass in den letzten Jahren viele dann auch kommerziell erfolgreiche Acts mit einer Vinyl-Single debütierten (z.B. Kate Nash, The Ting Tings, Duffy, Glasvegas, La Roux usw.) zeigt ja, dass die Single für einen „Insider“-Kreis immer noch eine gewisse Bedeutung hat.
Eine Frage kann ich mir bei diesen Zahlen, auch wenn sie nur vom Trend her richtig sein sollten und nicht völlig exakt sein sollten, nicht beantworten:
Wieso kauft jemand, der 2007 Singles kaufte im Jahr 2011 keine mehr ? Hätte vermutet, dass es im gleichen Umfang, mindestens, Nachrücker gibt, die dieses Medium schätzen lernen.--
Für die Musikfreunde haben Singles Kultstatus. Für Leute die nicht damit großgeworden sind, zählt das nicht.
Der Rückgang ist u.a. wie nail75 auch schreibt, darauf zurückzuführen, dass sie kaum angeboten wird.
Auf Konzerten wird sie gekauft und in entsprechenden Spezialgeschäften.Ohne das mir Zahlen vorliegen und ich danach schaue: Briefmarkensammler haben die gleichen Probleme. Wer sammelt heute noch Briefmarken?
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Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.Etienne Leonard
Ohne das mir Zahlen vorliegen und ich danach schaue: Briefmarkensammler haben die gleichen Probleme. Wer sammelt heute noch Briefmarken?Oder auch: wer sammelt heute noch Telefonkarten?
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Wenn ich überlege, was mein Vater für eine Kohle für den Mist rausgeworfen hat. Jeden Monat kam eine Sendung mit neuen Telefonkarten für 250/300 DM.
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Herr RossiMich überrascht es, dass im UK 2007 tatsächlich noch 1 Mio. 7“s verkauft wurden. Wirtschaftlich gesehen war aber auch das sicher schon zu vernachlässigen und kein Vergleich zu den Blütezeiten der 60er bis 80er. Das Totenglöckchen muss man nicht wieder läuten. Das Angebot ist auch auf diesem zahlenmäßig niedrigen Level riesengroß und die meisten Produktionen Liebhaberobjekte für alle Beteiligten (vermute ich jedenfalls).
Das Problem mit Liebhaberobjekten ist, dass solche Verlustgeschäfte früher oder später von der wirtschaftlichen Realität eingeholt werden.
lathoEben. Die Totenglocken braucht man nicht zu läuten. Und mit dem Aufschwung von Vinyl wird auch die Single zulegen.
Von 2007 bis 2011 stieg der Verkauf von LPs von 200 Millionen auf 350 Millionen. Davon profitierte die Single überhaupt gar nicht.
dougsahmEine Frage kann ich mir bei diesen Zahlen, auch wenn sie nur vom Trend her richtig sein sollten und nicht völlig exakt sein sollten, nicht beantworten:
Wieso kauft jemand, der 2007 Singles kaufte im Jahr 2011 keine mehr ? Hätte vermutet, dass es im gleichen Umfang, mindestens, Nachrücker gibt, die dieses Medium schätzen lernen.Eine Antwort liegt sicherlich im Zusammenbruch eines größeren Distributors (Pinnacle). Die Single besitzt offensichtlich auch nicht die kulturelle Wertigkeit von Vinyl im Auge der Käufer. Derselbe junge Musikfan, der gerne 15Euro für eine neue LP ausgibt, zögert 5 Euro für eine neue Single auszugeben. (Ist jetzt mal egal, ob UK oder DE). Es muss ja irgendeinen Grund geben, warum niemand die Dinger kauft, warum kaum ein Laden sie führt.
Ein Grund ist mir noch eingefallen: Single-Downloads sind viel billiger als 7“-Singles. Für junge Käufer ist das sicherlich ein sehr wichtiges Argument.
Etienne LeonardFür die Musikfreunde haben Singles Kultstatus. Für Leute die nicht damit großgeworden sind, zählt das nicht.
Warum aber kaufen Leute, die nicht mit der LP groß geworden sind heute Schallplatten, aber keine Singles…?
Ist das die Folge des Umstands, dass gerade unter denjenigen, die sich intensiv mit Musik beschäftigen (mit Ausnahmen) doch das Album dominiert?
Ohne das mir Zahlen vorliegen und ich danach schaue: Briefmarkensammler haben die gleichen Probleme. Wer sammelt heute noch Briefmarken?
Alte Männer.
Joshua TreeOder auch: wer sammelt heute noch Telefonkarten?
Niemand.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Eben erst gesehen, sorry. Im Grunde ist die 7“ schon komplett verschwunden, wenn man ehrlich zu sich selbst ist. Das erkennt man ja auch schon daran, dass man neue 7“ hier in der Gegend nur über das Internet bekommt.
Das Problem Deiner Argumentation liegt, wie so oft, an Deiner streng subjektiven Wahrnehmung und ständigen Verallgemeinerung und Vereinfachung von komplexen Themen. Kann man machen, aber ständig Mutmaßungen als Fakten zu verkaufen, ist schon irgendwie ärgerlich. Ich möchte Dir nicht zu Nahe treten, aber ich denke nicht, daß Du aus Hintertupfingen einen wirklichen Überblick darüber hast, was tatsächlich in Plattenläden geht und was nicht. Und das beweist Du nur allzu oft.
Man bekommt diese Singles „nur“ über das Internet? Surprise, surprise! Wie viele gutsortierte Buchläden hast Du eigentlich in Deiner Nähe? Reisebüros? Es wird Dich vielleicht überraschen, aber es gibt immer mehr Dinge, die es nur noch im Internet gibt. Und es werden immer mehr! CDs und LPs übrigens auch. Wußtest Du eigentlich, daß alle Tonträger, die direkt über Label- und Künstlerseiten verkauft werden, nicht in Deinen Statistiken auftauchen? Mal ganz zu schweigen von etlichen wichtigen Mailordern. Ähnlich hast Du übrigens vor nicht allzu langer Zeit über Vinyl im allgemeinen gemutmaßt. Remember? Natürlich, die Single ist ein Liebhaberformat, das immer nur einen bestimmten Kundenkreis ansprechen und nie wieder die Masse erreichen wird. Aber die tatsächlichen Verkaufszahlen sind mit Sicherheit sehr viel stabiler, als die Statistiken, die Du ab und zu ausgräbst, uns weismachen wollen (wir können gerne nochmal darüber reden, wie idiotisch z.B. Media-Control Daten erhoben werden).--
nail75
Eine Antwort liegt sicherlich im Zusammenbruch eines größeren Distributors (Pinnacle). Die Single besitzt offensichtlich auch nicht die kulturelle Wertigkeit von Vinyl im Auge der Käufer. Derselbe junge Musikfan, der gerne 15Euro für eine neue LP ausgibt, zögert 5 Euro für eine neue Single auszugeben. (Ist jetzt mal egal, ob UK oder DE). Es muss ja irgendeinen Grund geben, warum niemand die Dinger kauft, warum kaum ein Laden sie führt.
Ein Grund ist mir noch eingefallen: Single-Downloads sind viel billiger als 7“-Singles. Für junge Käufer ist das sicherlich ein sehr wichtiges Argument.
Ein Distributor verschwindet und es tut sich keine Marktlücke für vormalige Konkurrenten auf ? Schwer vorstellbar.
MP3-Downloads sind billiger. Ja, aber das war doch 2007 genauso ?
Kann mir auch schwer vorstellen, dass es zwischen 2007 und 2011 so eine massive Veränderung in der Wertigkeitswahrnehmung gegeben hat.
Vorläufiges Zwischenfazit: Weilsteins Erklärung der unvaliden Datenbasis scheint mir bisher am Plausibelsten.
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Es sollte noch erwähnt werden, dass der Preis für eine 45 seit dem Abgang von Pinnacle deutlich gestiegen ist. Vorher gab es massenhaft Singles zum Preis von einem £, heute muss man für die allermeisten Singles 3-4 £ investieren.
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How does it feel to be one of the beautiful people?nail75Die Single besitzt offensichtlich auch nicht die kulturelle Wertigkeit von Vinyl im Auge der Käufer. Derselbe junge Musikfan, der gerne 15Euro für eine neue LP ausgibt, zögert 5 Euro für eine neue Single auszugeben.
Sehe ich genau andersrum. Wenn ich im Plattenladen/auf dem Flohmarkt/einer Plattenbörse eine Single finde, die mich interessiert, schlage ich sofort zu. LPs schiebe ich gerne mal auf. Einerseits weil LPs einem häufiger begegnen, andererseits weil der Unterschied der Wertigkeit des Formates m.E. bei Singles eben stärker ausgeprägt ist als bei LPs. Gerade das macht sie ja zu einem solchen Liebhaberprodukt. Den meisten Leuten ist diese „kulturelle Wertigkeit“ nur ziemlich egal.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
dougsahmEin Distributor verschwindet und es tut sich keine Marktlücke für vormalige Konkurrenten auf ? Schwer vorstellbar.
MP3-Downloads sind billiger. Ja, aber das war doch 2007 genauso ?
Kann mir auch schwer vorstellen, dass es zwischen 2007 und 2011 so eine massive Veränderung in der Wertigkeitswahrnehmung gegeben hat.
Vorläufiges Zwischenfazit: Weilsteins Erklärung der unvaliden Datenbasis scheint mir bisher am Plausibelsten.
Natürlich sehr gut vorstellbar, Röhrenfernseher vertreibt ja auch keiner, obwohl da sehr viele ausgestiegen sind.
wohl nichts im Musikvertrieb hat sich seit 2007 so verändert wie der Vertrieb von mp3s.
Wieso massiv? Von „ganz wenig“ auf „ganzganz wenig“ ist nicht massiv.
Nein, da die Datenbasis wohl über die Jahre gleich unvalide ist.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Jan LustigerWenn ich im Plattenladen/auf dem Flohmarkt/einer Plattenbörse eine Single finde, die mich interessiert, schlage ich sofort zu. LPs schiebe ich gerne mal auf. Einerseits weil LPs einem häufiger begegnen (…)
es geht um Neuverkäufe. Da „begegnen“ einem weder LPs noch Singles häufig, sondern nur an ausgesuchten Orten. Und Flohmärkte/Plattenbörsen sind wohl auch nicht der Hauptvertriebskanal für Neuware.
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Vielleicht können die wenigen Vinyl- Single- Käufer regelmäßig auf neue 7″ (12″) hinweisen, ähnlich dem Anfang des Jahres 2010?
http://forum.rollingstone.de/showthread.php?t=40385Mich würde interessieren wieviel neue 7″ (12″) ihr im letzten Jahr gekauft habt. Ggf. auch in einem anderen (eigenen) Thread.
Bei mir waren es aus 2011 ca. 40 7″, keine 12″. Zu 70% vezogen über mailorder im UK, 1o % mailorder US, Rest Plattenläden in D.--
http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.nail75
Warum aber kaufen Leute, die nicht mit der LP groß geworden sind heute Schallplatten, aber keine Singles…?Warum kaufen Leute, die mit Singles und LP‘ s groß geworden sind heute beides nicht mehr?
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige. -
Schlagwörter: analog, CD, Format, LPs, Streaming, untötbare Forumsfolklore, Vinyl, Vinyl vs. CD
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