Umfrage zu den besten Live-Alben

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Ansicht von 15 Beiträgen - 286 bis 300 (von insgesamt 471)
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  • #12440381  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 72,170

    Knappe zwei Wochen läuft diese Umfrage noch. Deadline ist der 10. Februar. Aktuelle Wasserstandsmeldung: Wir haben 46 Listen eingesammelt. Diese enthalten 34 verschiedene Spitzenreiter. 498 verschiedene Alben wurden mittlerweile genannt, davon lediglich 156 Alben mehr als einmal. Vorne hat sich ein Album nun doch ein wenig vom Feld abgesetzt, aber ich würde das Rennen längst noch nicht als gelaufen bezeichnen.

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    #12440403  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,125

    pipe-bowl

    neilwhoChappo hab ich seinerzeit 3-4x live gesehen, der war auf der Bühne eine Klasse für sich. Die Studioalben konnten da leider nicht mithalten.

    lotterlottaja chappo auf den studioalben war irgendwie blutarm, ein freund hatte da ein paar lp, die gingen gar nicht bei mir…

    Ich empfinde das Album „Chappo“ aus dem Jahr 1979 als das Beste, was Mr. Chapman jemals veöffentlicht hat. Ja, auch besser als seine Live-Alben. Für die anderen Studioalben würde ich Eure Einwände im Vergleich zu seiner Live-Performance gelten lassen, wobei es schon noch einige ordentliche gibt, z.B. „Hyenas only laugh for fun“.

    Ich mag die ersten drei sehr. „Mail Order Magig“
    ist für mich ein Klassiker. Nach „Hyenas“ gab es ja diese Zusammenarbeit mit Mike Oldfield, und mit dem Versuch, Chapman radiotauglicher zu machen wurden die Alben deutlich schwächer weil oberflächlicher.

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    Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
    #12441165  | PERMALINK

    neilwho

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 812

    pipe-bowl

    Ich empfinde das Album „Chappo“ aus dem Jahr 1979 als das Beste, was Mr. Chapman jemals veöffentlicht hat. Ja, auch besser als seine Live-Alben. Für die anderen Studioalben würde ich Eure Einwände im Vergleich zu seiner Live-Performance gelten lassen, wobei es schon noch einige ordentliche gibt, z.B. „Hyenas only laugh for fun“.

    „Chappo“ ist ein Klasse-Album, „Hyenas….“ und „Mail Order Magic“ sind ebenfalls für mich gute Alben. Die Live DO-

    LP “ He was, She was, You was, We was“ dokumentiert ziemlich gut die Live Qualitäten von Sänger und Band zu dieser Zeit.
    Live war er halt schon sehr eigen und gut.
    Die späteren Alben konnten dann m.E, das Niveau nicht mehr wirklich halten.

     

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    Doch viel,viel lauter noch sind die, die nix zu sagen haben... [/SIZE]
    #12441225  | PERMALINK

    mr-blue

    Registriert seit: 20.10.2013

    Beiträge: 5,226

    stardog

    mr-blue@neilwho Schöne Liste, mit der ich mich gut anfreunden kann Bis auf 2 Alben kenne ich bzw. besitze ich auch alle genannten Alben. Besonders freut mich die Nennung von Neil Young’s Unplugged, das ich auch sehr gerne mag und von Al Di Meola,…..Friday Night in San Francisco. Ein fantastisches akustischen Gitarrenalbum und für mich nach über 40 Jahren immer noch „state of the art“. Schwächeln tue ich mit Kraan Live, mit der ich noch nie viel anfangen konnte und auch die Rod Stewart ist mir persönlich zu „seicht und süßlich“. Aber ansonsten wie gesagt eine schöne Liste, die mir gut gefällt und die auch recht abwechslungsreich ist.

    <p class=“p1″>Es muss im selben Jahr gewesen sein: 1993 irgendwo in Rheinland Pfalz nachts auf der Autobahn. Ich kannte noch nicht all zu viel von Neil Young, besaß lediglich ein paar Alben darunter auch American Stars`n Bars. Das Radio lief und ich wurde plötzlich hellhörig, weil es um Unplugged Aufnahmen ging. Der Moderator merkte an, dass man die meisten Unplugged Veröffentlichungen, bis auf ein paar Ausnahmen, getrost vergessen könnte. Wie recht er doch hatte. Es fiel der Name Neil Young und dann dieses unfassbare Orgel Intro von Like A Hurricane. Die Studio Version kannte ich, aber was ich da hörte war absolut magisch. Am nächsten Tag musste ich sofort einen Plattenladen aufsuchen, um mir das Album zu kaufen.</p>

    Na ja lieber stardog, so unterschiedlich können dann doch „Hörwahrnehmungen“ sein. Also gerade diese Unplugged-Version mit der Pump-Organ von „Like A Hurrican“ sagt mir überhaupt nicht zu. Ich finde sie nicht mehr ganz so grausam wie als ich es zum ersten Mal hörte – da dachte ich: Oh Gott wie hat er diesen klasse Song verhunzt – aber großen Gefallen habe ich bis heute nicht daran.
    Dies ist auch ein Grund, warum sein Unplugged-Album bei mir keine Höchstwertung bekommt, sondern nur „****1/2“, was ja aber trotzdem sehr gut ist. :-)

     

    --

    Blue, Blue, Blue over you
    #12441989  | PERMALINK

    marbeck
    Keine Lust, mir etwas auszudenken

    Registriert seit: 27.07.2004

    Beiträge: 24,190

    1. Ramones – It’s Alive
    2. Modern Lovers – Live
    3. The Jam – Dig The New Breed
    4. Paul Weller – Days Of Speed
    5. David Bowie – Ziggy Stardust – The Motion Picture
    6. The Jam – When You’re Young – Live At Rockpalast
    7. Neil Young And Crazy Horse – Live Rust
    8. The Specials – E-Werk Cologne 24.09.11
    9. The Jam – Live At The Hammersmith Palais 14th December 1981
    10. The Specials – Live At The Moonlight Club
    11. Crosby, Stills, Nash & Young – 4 Way Street
    12. Deep Purple – Made In Japan
    13. Rod Stewart – Unplugged And Seated
    14. Bob Marley And The Wailers – Babylon By Bus
    15. Wolfgang Ambros – Live (…Auf Ana Langen, Finster’n Stroß’n)
    16. Southside Johnny & The Asbury Jukes – Live At Rockpalast 1979 & 1992
    17. Madness – Madstock!
    18. The Style Council – In Concert
    19. The Smiths – Rank
    20. Ten Years After – Recorded Live

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    "I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
    #12442065  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,203

    @marbeck Definitiv die Liste, in der ich mich bisher am meisten wiederfinden, inklusive korrekter Nummer Eins!

    --

    #12442213  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    1. Rory Gallagher: Irish Tour ´74

    2. Paul Weller: Days Of Speed

    3. Eva Cassidy: Nightbird

    4. Paul Weller: Live Wood

    5. Carolyne Mas: Mas Hysteria

    6. Heather Nova: Wonderlust

    7. R.L. Burnside: Burnside On Burnside

    8. Judas Priest: Unleashed In The East

    9. Rodrigo Y Gabriela: Live In Japan

    10. Floyd McDaniel: West Side Baby

    11. Thin Lizzy: Live And Dangerous

    12. Mississippi Fred McDowell: London Calling

    13. Neil Young/Crazy Horse: Live Rust

    14. AC/DC: If You Want Blood

    15. Muddy Waters: Muddy „Mississippi“ Waters Live (2CD-Version)

    16. Santana: Lotus

    17. Mazzy Star: Ghost Highway

    18. Gisbert zu Knyphausen: Live @ Fliegende Bauten

    19: Eddie Lee „Mustright“ Jones: Yonder Go That Old Black Dog

    20. Grand Funk Railroad: Caught In The Act

    Belangloses für Vielleser:

    Rory Gallagher: Irish Tour ’74
    Die ersten fünf oder sechs könnten im Grunde je nach Tagesform die Plätze tauschen. Aber dies ist das Album meiner Top 20 welches mich am längsten begleitet und welches mir als erstes eingefallen ist. Die reine Blues-Rock-Essenz. A million miles … ahead.

    Paul Weller: Days Of Speed
    Für mich die beste Bande Songs in meiner Liste und die Erinnerung an einen wundervollen Abend in der Hamburger Fabrik, das einzige Mal, dass ich ihn live sah. Und weil es sich solo und akustisch stärker von den Studio-Versionen entfernt anfühlt knapp vor

    Paul Weller: Live Wood
    Was natürlich trotz völlig anderer Setlist ebenfalls die beste Bande Songs meiner Liste ist.

    Dazwischen Eva Cassidy: Nightbird
    Es gibt nicht viel Musik, bei der ich mich an die Erstbegegnung erinnere. In diesem Fall lieferte mein Hifi-Dealer meine neuen Speaker und ließ während des Aufbaus zur Hörkontrolle eine selbstgebrannte CD laufen (Die Aufstellung war im übrigen ein tolles Spektakel. Ein Zentimeter vor, wieder zwei zurück, zwei Grad weiter auf den Hörplatz einwinkeln, dann wieder vier zurück, das ganze eine Viertelstunde lang, ohne dass ich selbst nennenswerte Unterschiede hätte feststellen können. Aber für schlampige Menschen wie mich ist es Pracht und Vergnügen, den akribischen bei der Arbeit zuzuschauen). Dann lief ihre Version von Autumn Leaves – und ich musste mich sehr zusammenreißen, um vor dem jungen Herrn nicht unmittelbar loszuheulen. Im Forum scheine ich der einzige Jünger zu sein. Ist sie zu bieder? Zu brav? Zu ihren Lebzeiten kamen sie und ihre Band ja kaum über den Status einer lokalen Barband hinaus und mein Coolness-Radar war immer dysfunktional und hat im Alter einen Totalschaden erlitten. Oder liegt es daran, dass sie zwischen allen Stühlen sitzt, weder Jazz noch Blues noch Soul, weder Singer/Songwriter noch Pop, aber von allem ein bisschen ist? Wenige berühren mich ähnlich, wobei ich bei ihr, anders als z.B. bei Janis Joplin, immer auch ihre tragische Geschichte mithöre. Nightbird ist die erweiterte Version ihres Opus Magnum Live At Blues Alley, welches ich ebensogut auf diesem Platz nominiert hätte. Aber mehr Eva bringt mehr Glücksgefühl.

    Carolyne Mas: Mas Hysteria
    Das muss man ja auch erst einmal hinbekommen, eine langsame 12-Minuten-Nummer mit ausufernden Soli, inkl. Bass, bei der sich die Tanzfläche nicht komplett leert. Ausgerechnet eine Frau von der ich kein anderes Album besitze, sie auch nur vom gelegentlichen reinhören kenne, schafft´s. Im Grunde weiß ich nicht einmal, was für einen musikalischen Bereich sie hier beackert. Irgendetwas mit Blue Collar oder so? Dazu jedenfalls supercatchy Vierminüter in hitziger Clubatmosphäre mit zeittypischer Punk-Energie, ohne selbst Punk zu sein.

    Heather Nova: Wonderlust
    Drei mal in meinem Leben war ich in Popstars verknallt. Als Kind in Agnetha, als junger Kerl in Heather, als alter Sack … doch dazu später. Dabei habe ich nach Wonderlust sogar recht flott das Interesse an ihrem weiteren Werk weitgehend eingebüßt, aber was könnte es schöneres geben, als ein Oyster/Siren-Destillat, deren Interpretationen den Studioversionen nicht nachstehen, nebst einigen weiteren Perlen. Wenn sie „I want you to come, walk this world with me“ intoniert wünsche ich mir bis heute, sie würde mich persönlich ansingen und ich würde mit aufgerissenen Augen und herunter gefallenem Unterkiefer betäubt, betört und bräsig „jajajaja, tausendmal ja, unbedingt, nichts lieber als das, ich folge dir blind überall hin“ stammeln und schmachten.

    R.L. Burnside: Burnside On Burnside
    Burnside und seine Spießgesellen werfen Brocken rohen Fleisches in die Meute und die macht sich gierig drüber her. So klingt es jedenfalls für mich. Zwischendurch zum Luftholen ein paar mit amüsanten Schnurren angereicherte ruhigere Solonummern. So geht Blues.

    Judas Priest: Unleashed In The East
    Ich hatte es beim Priest-Voting kundgetan, die Phase bis British Steel ist die einzige, die mir etwas bedeutet, und alles hier gebotene stellt für mein Empfinden die auch schon starken Studiofassungen noch einmal deutlich in den Schatten. Außerdem mein Referenzalbum wenn es darum geht als 14-jähriger vor dem Spiegel ikonisch-alberne Rockstarposen zu imitieren, zur Not vermutlich sogar im Bademantel, auch wenn sich über die konkrete Erinnerung daran ein gnädiger Bademantel des Vergessens gelegt hat.

    Rodrigo y Gabriela: Live in Japan
    Fast auf jedes Studio- folgt auch ein Live-Album und ich habe sie alle lieb. Aber auch wenn ich ihre erkennbare Lust an Weiterentwicklung und Veränderung gutheiße sind sie mir doch als akustisches Gitarren-Duo am liebsten. Wobei sie ja auch dann eher wie ein um zwei Perkussionisten erweitertes Gitarren-Duo klingen. Als Nachfolger zu meinem favorisierten Studio-Album vorne, schon weil man als Hörer hier mit den Krachern Tamacun und Diablo Rojo rausgeschmissen wird.

    Floyd McDaniel: West Side Baby
    Aus der dritten Reihe des Blues im eleganten und geschmeidigen T-Bone-Stil bekam er überhaupt erst im fortgeschrittenem Alter die Chance zu eigenen Alben und liefert eine wunderschöne Lektion in Sachen Alterslässigkeit. Alles können, nix beweisen müssen. Und die Begleitung von Dave Specter schadet sicherlich nicht.

    Thin Lizzy: Live And Dangerous
    Trotz der Weggefährten, die mir unterm Strich mehr bedeuten: Schöner als endlos ausufernde Soli und Gejame find`ich´s doch konzise und dicht am Song. Und hier ist Are You Ready drauf.

    Mississippi Fred McDowell: London Calling aka Live At The Mayfair Hotel aka Standing At The Burying Ground
    Mein favorisierter Bluesman, der als einziger das unmögliche ermöglichte, gleichzeitig geerdet und gespenstisch zu klingen. Und mit der elektrischen höre ich ihn noch ein wenig lieber.

    Neil Young: Live Rust
    Warum dies, und nicht z.B. Weld? Oder Unplugged? Oder Live At Massey Hall 71? Oder neuerdings bei mir Way Down In The Rust Bucket? Weil … weil … ja Herrgott, ich weiß es doch auch nicht. Es fühlt sich eben richtig und ultimativ an.

    AC/DC: If You Want Blood You´ve Got It
    Wenn ein Live-Album ohne einige meiner Fav-Songs, weil die eben zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht erschienen waren, es trotzdem in meine Liste schafft, drückt das meine enorme Wertschätzung aus. Die Hohepriester des schmierigen Harr-Harr im Knacksound und mit ihrem besten Schreihals.

    Muddy Waters: Muddy „Mississippi“ Waters Live – 2CD
    Jaja, schon klar, Muddy Waters At Newport 1960 wird allgemein als sein Live-Klassiker gehandelt. Das erste, was ich von ihm hörte war allerdings die hier so prächtig radaugebruderte Version von Mannish Boy. Und das hat sich bis heute bei mir festgekrallt. Zudem ziehe ich gerade bei dieser Musik die Club- der Festival-Atmosphäre vor. Zur Top 20 reicht es für mich allerdings tatsächlich erst durch die erweiterte 2CD-Version von 2003. Mehr Klassiker, wodurch dann auch wieder Got My Mojo Working an Bord ist.

    Santana: Lotus
    Irgendwann so ab den 80ern hatte ich das Gefühl, Santana ist oder sind zum Soft Target degeneriert, dass von jedem Musikjournalisten mal ordentlich durchverhöhnt wird. Ich mochte innerlich auch kaum widersprechen, es hat ja Gründe, dass mein eigener Bestand sich nach Inner Secrets ausdünnt und schließlich ganz versiegt. Aber was war das in den ersten Jahren für eine Band! Hier das beste aus fiebrigem Latin-Rock und spiritueller Fusion in ausufernden, ekstatischen Versionen.

    Mazzy Star: Ghost Highway
    Alle Sehnsucht beginnt mit Hope. Dabei bin ich sehr spät zu ihr, bzw. Mazzy Star gekommen. Ich bin ziemlich gut darin, mir Künstlernamen zu merken. Wenn ich einen Namen zwei oder drei mal gelesen habe, ohne den Act je zu hören, erinnere ich mich meist trotzdem noch daran, auch wenn mir der Name erstmals 20 Jahre später wieder begegnet. Dummerweise bin ich aber noch besser darin, falsche Verknüpfungen herzustellen. Als mich vor ca. 10 Jahren ein Freund fragte, wie ich Mazzy Star finde war meine Antwort etwa, er wüsste doch, dass ich mit R&B oder Hip-Hop wenig anfangen kann, und es überrascht mich auch, dass er das hört. Er antwortete dann wohl etwa „???“. Aber egal, ich weiß sowieso nicht, ob ich in den frühen 90ern auf diese Musik angesprungen wäre. Jetzt ist das für mich gewissermaßen die altersgerecht weniger jugendliche und drängende, erwachsenere, dunklere und hoffnungsärmere, versponnenere und introvertiertere Version von dem, was Heather Nova für mich in den 90ern war. Und natürlich meine dritte große Musikerinnen-Liebe. Allerdings: ich habe Ghost Highway aus einer seriösen Quelle erworben und auch jpc bietet es an, bei allmusic und discogs ist es gelistet, bei letzteren scheint man sich aber uneinig, ob es sich um ein offizielles Release oder ein Bootleg handelt.

    Gisbert zu Knyphausen: Live @ Fliegende Bauten
    Texte sind mir egal. Nein, schlimmer, zu viel phonetische Textverständlichkeit beeinträchtigt meinen Musikgenuss. So, nun ist es raus und man mag das gerne ignorant finden. Die kleine Sprachbarriere meines Mittelschulenglisch ermöglicht es mir vieles zu überhören und mir hier und dort Zeilen und Bilder herauszugreifen und mein eigenes Kopfkino mit der musikalischen Atmosphäre, die mir viel mehr bedeutet, zu connecten. Deshalb höre ich vermutlich auch nur weniger als ein Dutzend die deutsche Sprache nutzende Künstler. Wenn mich die Textverständlichkeit nicht mehr stört und einer von denen einen Weg in meine Liste schafft, dann muss er mich textlich, im Ausdruck und eben am Ende auch musikalisch schon verdammt packen. Tut zu Knyphausen offenbar.

    Eddie Lee „Mustright“ Jones: Yonder Go That Old Black Dog – Blues, Spirituals and Folksongs from Rural Georgia by Eddie Lee Jones and his family
    Ich bin mir nicht einmal sicher, ob dies ein Live-Album im Sinne dieser Umfrage ist. Es handelt sich um field recordings die in oder vor Jones´ Country Shack aufgenommen wurden, wobei seine Familie und vielleicht auch Freunde gelegentlich mitwirken, manchmal aber auch nur im Hintergrund bei alltäglichen Verrichtungen zu hören sind, was sie für mich zu Publikum, und daher dieses Album eben zu einem Live-Album macht. Dabei ist es hier nicht die Musik alleine, die es in meine Liste schaufelt, es berührt mich beim Hören vor allem immer wieder über die Umstände. Jones war sicherlich nicht auf Rosen gebettet, ein Habenichts, der laut Begleittext in einem Landstrich lebte, in der ein Freizeitvergnügen der weißen Jugend darin Bestand, an der Landstraße laufenden Afroamerikanern aus dem fahrenden Wagen einen Baseballschläger in den Rücken zu knüppeln. Selbst für Bluesverhältnisse ein Nobody, von dem kein Foto existiert und dessen Verbleib nach diesen Aufnahmen unbekannt ist, obwohl sie in den 60ern und nicht den 20ern oder 30ern entstanden, er heute theoretisch noch leben könnte, mit einiger Wahrscheinlichkeit noch welche von seinen zu hörenden Kindern. Und dennoch gibt es dieses Dokument simpelster Hausmusik, welches vielleicht nur noch von wenigen hundert oder tausend Menschen, aber von denen eben doch, über die Jahrzehnte und tausende Kilometer hinweg gehört wird und die Anteil an seinem Leben nehmen. Das höre ich immer mit, und ich finde es zu gleichen Teilen traurig und tröstlich, und eben dadurch wird es zu einem meiner wichtigsten Live-Alben.

    Grand Funk Railroad: Caught In The Act
    Das Album mit dem längsten Anlauf. Als ich gerade Hard ´n´ Heavy, bzw. überhaupt Musik für mich entdeckt hatte, war Live Album eines der ersten, welches ich überhaupt hörte. Stand bei den Nachbarn herum und ich dachte, ein Album mit wüsten Gitarren- und Matteschwingern auf dem Cover müsste doch etwas für mich sein. Konkret erinnere ich mich gar nicht an das Album, nur an die Enttäuschung und dass ich es meh und mäh und matschig fand. Und wenn mir Grand Funk in den folgenden Jahrzehnten in der Presse wieder über den Weg lief entstand immer der Eindruck, dass es sich um die meistverspottete Band der Musikhistorie handelte, also ließ ich die Finger von ihnen. Erst in den 10er-Jahren hörte ich dann doch einmal wieder bei ihnen rein und dachte „hoppla, das geht ja flott ab“. Das führte zu Caught In The Act, und was soll ich sagen? Hoppla, das geht ja flott ab! Live Album habe ich aber immer noch nicht wiedergehört.

    In der engeren Auswahl:

    Björn Berge: Live In Europe
    Charles Brown: A Life In The Blues
    Nick Cave And The Bad Seeds: Live Seeds
    Eric Clapton: Just One Night + Unplugged
    Deep Purple: Made In Japan (das Album, dessen Abwesenheit in den Top 20 sich am sonderbarsten anfühlt. Mehr als zwei Jahrzehnte hätte ich es sofort als meine Nummer 1 benannt. The Mule war für mich aber immer einer ihrer schwächeren Tracks und bei mir gewinnt er auch nicht durch ein wie auch immer virtuoses Drum-Solo. In abgeschwächter aber ähnlicher Form gilt das für mich auch für Space Truckin´, obwohl ich das in Teilen durchaus mitreißend finde. Den Rest gegeben hat ihm ein bisschen die Remastered Edition mit der Bonus-CD. Wären Black Night, Speed King und Lucille statt der beiden genannten Tracks auf dem Original enthalten stünde es immer noch weit oben.)
    Dire Straits: Live At The BBC
    The Doors: Alive, She Cried + Absolutely Live-Live
    Snooks Eaglin: Live In Japan
    Aretha Franklin: Live At Fillmore West
    Donny Hathaway: Live
    Jimi Hendrix: Und er dann der, bei dem es mich am meisten ärgert, dass er draußen bleibt. Verschiedene Winterland-Editionen, Monterey, Woodstock, Concerts, Band Of Gypsys, kein Anspruch auf Vollständigkeit, mehr Kandidaten als bei olle Neil. Aber die anderen liegen mir dann doch ein bisschen mehr am Herzen.
    Jethro Tull: Nothing Is Easy – Live At The Isle Of Wight 1970
    Janis Joplin: In Concert
    B.B. King: Live In Cook County Jail + Live At The Regal
    Led Zeppelin: How The West Was Won + The Song Remains The Same
    Bob Marley: Live! + Babylon By Bus
    Wes Montgomery: Smokin´ At The Half Note
    Mother´s Finest: Live
    Motörhead: No Sleep ´til Hammersmith
    Ramones: It´s Alive
    Santana: Live At The Fillmore 1968 (und Woodstock wäre Top 20, das habe ich aber nur als Teil der Deluxe-Edition des Debüt)
    The Horace Silver Quintet: Doin´The Thing – At The Village Gate
    Bill Withers: Live At Carnegie Hall
    Neil Young: s.o.

    Wer fehlt: John Lee Hooker. So viel tolles Zeug. Aber nicht für ganz oben. Und bizarrerweise eine Lieblingsband, die in der Blütezeit der Live-Alben ihr Hauptwerk ablieferte, in einem Genre, für das Live-Alben geschaffen scheinen. Aber Black Sabbath haben diese Disziplin nicht richtig auf die Kette bekommen.

    Übersteigt meine Kräfte: Obwohl offiziell zugelassen schaffe ich es einfach nicht, Ummagumma von Pink Floyd und Moonflower von Santana als Live-Alben im Sinne der Aufgabenstellung zu klassifizieren.

    zuletzt geändert von zoji

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12442221  | PERMALINK

    dengel

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    Bei der Made In Japan bin ich ganz auf deiner Seite, zoji. Mich wundert auch die hohe Platzierung der Burnside On Burnside. Gerade im Blues-Genre gibt es meiner Meinung nach bessere Livealben als dieses. Das Album ist mir fast zu „wild und archaisch“.

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    #12442227  | PERMALINK

    stardog

    Registriert seit: 12.06.2011

    Beiträge: 1,917

    @zoji Alles sehr schön beschrieben. Besonders gefällt mir die Nennung von Carolyne Mas. Ein Album, das hier leider viel zu selten gelistet wird.

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    #12442229  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    dengelBei der Made In Japan bin ich ganz auf deiner Seite, zoji. Mich wundert auch die hohe Platzierung der Burnside On Burnside. Gerade im Blues-Genre gibt es meiner Meinung nach bessere Livealben als dieses. Das Album ist mir fast zu „wild und archaisch“.

    Ich kann nicht folgen? Das geht doch gar nicht. Ernsthaft, wir kommen zur selben Charakterisierung, nur das eben dies bei mir zu einer völlig anderen Bewertung führt.

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12442231  | PERMALINK

    dengel

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 77,993

    zoji

    dengelBei der Made In Japan bin ich ganz auf deiner Seite, zoji. Mich wundert auch die hohe Platzierung der Burnside On Burnside. Gerade im Blues-Genre gibt es meiner Meinung nach bessere Livealben als dieses. Das Album ist mir fast zu „wild und archaisch“.

    Ich kann nicht folgen? Das geht doch gar nicht. Ernsthaft, wir kommen zur selben Charakterisierung, nur das eben dies bei mir zu einer völlig anderen Bewertung führt.

    Dir gefällt das rauhe, archaische und mir leider nicht mehr so wie früher. Aber ich habe sie mal aus dem Schrank geholt und auf Wiedervorlage gelegt. Das gleiche Problem habe ich zur Zeit mit T-Model Ford.
     

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    #12442253  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    dengel

    zoji

    dengelBei der Made In Japan bin ich ganz auf deiner Seite, zoji. Mich wundert auch die hohe Platzierung der Burnside On Burnside. Gerade im Blues-Genre gibt es meiner Meinung nach bessere Livealben als dieses. Das Album ist mir fast zu „wild und archaisch“.

    Ich kann nicht folgen? Das geht doch gar nicht. Ernsthaft, wir kommen zur selben Charakterisierung, nur das eben dies bei mir zu einer völlig anderen Bewertung führt.

    Dir gefällt das rauhe, archaische und mir leider nicht mehr so wie früher. Aber ich habe sie mal aus dem Schrank geholt und auf Wiedervorlage gelegt. Das gleiche Problem habe ich zur Zeit mit T-Model Ford.

    Ford ist ja dieselbe Schule. Mein bevorzugter Regionalstil, aber klar, muss nicht jedem gefallen.

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    #12442257  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    stardog@zoji Alles sehr schön beschrieben. Besonders gefällt mir die Nennung von Carolyne Mas. Ein Album, das hier leider viel zu selten gelistet wird.

    Danke Dir. Und Mas Hysteria kocht natürlich ganz schön.

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12442321  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 72,170

    stardog@zoji Alles sehr schön beschrieben.

    Dem schließe ich mich an. Ich habe die Erläuterungen gerne gelesen. Und freue mich natürlich besonders über die Nummer 1.

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    #12442323  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    Schöne Beschreibungen Deiner Faves, Zoji.

    --

    I want you, I want you, I want you so bad. Honey, I want you  :heart:                                     Contre la guerre    
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