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adlatus 1. Hi Freaks […]
Meine Liste braucht zwar noch ein wenig, aber wir werden, soviel ist schon absehbar, wohl eine recht hohe Deckungsquote haben.
zuletzt geändert von duplo--
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Werbungadlatus
1. Hi Freaks
12. KapitulationAber auch ich habe von Tocotronic nicht so wirklich Ahnung
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!Schon einmal vielen Dank @jackofh für die Mühe die du dir mit der Umfrage und den einzelnen Listen machst . Toll. Dank dir ist mir auch wieder eingefallen, dass bei mir die Tocotronic-Chroniken noch ungelesen rumliegen.Da werde ich jetzt auf jeden Fall mal parallel zur Umfrage hineinschauen.
Tocotronic sind wohl die einzige Band von denen ich in den letzten dreißig Jahren jedes Album direkt bei Erscheinen erstanden habe. Bin mit ihnen also wirklich älter und vielleicht reifer geworden. Das erste Mal bleibt etwas Besonderes, auch wenn dort mehr einzelne Songs geblieben sind. Nicht allem am Reifungsprozess der Band (und dem Eigenen) hat mir gefallen, aber beim roten Album als Gesamtwerk hat für mich alles nochmal gepasst (stehe ich aber wohl ziemlich alleine mit da).--
gipettoDanke für Deine tolle Analyse, @jackofh! Super spannend finde ich dabei auch die zeitgenössischen Rezensionen und Presseschnipsel, die Du dazu ausgräbst – sind die alle so noch im Netz zu finden?
Danke dir für die Rückmeldung. Die Rezensionen stammen zum Teil aus meinem Privatarchiv, aus den für Fans sehr empfehlenswerten „Tocotronic-Chroniken“ (dort sind auch alle Balzer-Textauszüge her) und teilweise auch aus dem Internet. „Visions“ z.B. hat alle Besprechungen online. Die sind zum Teil wirklich spannend, um die zeitgenössischen Diskussionen nachzuvollziehen. Da die Redaktion bei der Band von Beginn an gespalten war, wurde häufig der „Vier-Ohren-Test“ gemacht und einer positiven Meinung eine negative gegenübergestellt.
Deine Gedanken zu „Es ist egal, aber“ kann ich fast 1:1 so unterschreiben. Man merkt, dass wir eine ähnliche Alterskohorte sind. Ich war damals noch Schüler, aber es war auch mein erstes selbstgekauftes Tocotronic-Album (die drei davor hatte dankenswerterweise mein Bruder erworben). Als notorischer Schnellgeher summe ich auch heute noch häufig gedankenverloren „Gehen die Leute“ im Berliner Pflasterdschungel vor mich hin … also auch eine prägende Platte für mich.
gipettoDie letzte Adresse war mit seinem gedämpften Klang und dem verlorenen Text Liebe beim ersten Hören. Es wundert mich heute noch, dass der Titel ein Outtake blieb.
Same here!
gipettoK.O.O.K. finde ich seit jeher ganz schwierig, die Synthesizer sind nach meinem Geschmack nicht gut gelungen.
Das ist der einzige Punkt, wo ich vehement widersprechen muss. Meine Liste wird es zeigen …
Sorry an den Rest der Teilnehmenden. Ich kam gestern nicht mehr an den Rechner. Doch natürlich werden alle Listen noch von mir kommentiert werden. Es ist ja erfreulicherweise noch eine weitere hinzugekommen, die bereits von anderen Foris gewürdigt wurde.
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@karmacoma schickt erstmals „Schall & Wahn“, den Abschluss der „Berlin-Trilogie“, ins Rennen – und zwar gleich mit drei Nominierungen, darunter den Titeltrack als absoluten Favoriten an der Spitze der Liste. Das Album belegte 2010 erstmals in der Bandhistorie Platz 1 der deutschen Albumcharts, was acht Jahre später auch „Die Unendlichkeit“ nochmals gelang, von dem Karmacoma ebenfalls den ersten Track hier genannt hat (ebenfalls den Titeltrack; nur das neueste Werk „Nie wieder Krieg“ geht damit nach wie vor leer aus). Allerdings war so eine Nummer 1 in den 2010er Jahren natürlich längst nicht mehr gleichbedeutend mit größerem Verkaufserfolg. Die meisten physischen Tonträger haben Tocotronic bis heute von „Es ist egal, aber“ abgesetzt, also noch vor dem Umbruch in der Musikindustrie. Doch zurück zu „Schall & Wahn“. Der Titel geht zurück auf den Faulkner-Roman „The Sound and the Fury“, der ihn sich wiederum bei Shakespeare geborgt hat. In „Macbeth“ heißt es über das Leben: „It’s all sound and fury, signifying nothing.“ Tocotronic haben sich vehement geweigert, Deutungen für die Texte auf „Schall & Wahn“ zu liefern. Im Zweifel drifteten sie lieber in die Albernheit ab („Bumms und Bi“).
Jens Balzer: Aus der Kunst der verrätselten Sprache ist auf Schall & Wahn nun endgültig eine Kunst des Singens in Paradoxien geworden. Aus dem behutsamen Entzug von Eindeutigkeiten, der auf dem Weißen Album und auf Pure Vernunft darf niemals siegen vorherrschte, hat sich eine Verschwendung von Thesen, Negationen und sich selbst sogleich wieder in Frage stellenden Synthesen entwickelt, die auf dem Vorgängeralbum Kapitulation sich zwar schon andeutete, aber erst auf Schall & Wahn zur vorläufigen Vollendung geführt wird.
Erste Punkte verleiht Karmacoma auch „Im Zweifel für den Zweifel“, laut Band ein „abstrakter Folksong, in dessen Text es von ‚Z‘-Lauten nur so wimmelt“. Die Hauptrolle des im Berliner Admiralspalast gedrehten Musikvideos zu dem Song spielt Fassbinder-Muse Ingrid Caven, deren „Die großen weißen Vögel“ regelmäßig Tocotronic-Konzerte beschließt. Dirk von Lowtzow wollte dieser Grandezza wohl noch einen draufsetzen und ließ sich im vergangenen Jahr von der Crucchi Gang überreden, den Song noch einmal aufzunehmen – auf Italienisch.
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lysolNicht allem am Reifungsprozess der Band (und dem Eigenen) hat mir gefallen, aber beim roten Album als Gesamtwerk hat für mich alles nochmal gepasst (stehe ich aber wohl ziemlich alleine mit da).
Ich rechne schon damit, dass das Album noch einige Nennungen einheimsen wird. Von einem Fori weiß ich zum Beispiel bereits, dass er deine Nr. 1 sehr schätzt. Ich bin beim „roten“ zwiegespalten. LP1 mochte ich ganz gerne, aber bei der zweiten wurde es dann schwierig für mich. Und den Hidden Track hätten sie sich auch gerne sparen dürfen.
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@shanks‘ Liste ist eher in der Zwischenphase der Band zuhause – vom Ende der „Hamburg Years“ bis zu den ersten Alben, auf denen Moses Schneider die Regler übernahm. K.O.O.K. ist hier mit sechs Nennungen am häufigsten vertreten, das „weiße Album“, „Pure Vernunft“ und „Kapitulation“ folgen mit je drei Tracks. An der Spitze steht mit „Schatten werfen keine Schatten“ ein Track vom selbstbetitelten Album von 2002. Die Band hat laut Jan Müller zu der Zeit viel David Bowie im Studio gehört. Gelegenheit dafür hatte sie reichlich, schließlich zog sich der Produktionsprozess mit Tobias Levin über 1,5 Jahre hin. Ich meine den Einfluss auf „Schatten werfen keine Schatten“ hören zu können – die Gitarre im Hintergrund beim Refrain klingt doch ziemlich nach „Heroes“.
Eine ganz andere Art des Zitats findet sich in Shanks‘ Nummer 2, „Jenseits des Kanals“. Der Text zitiert den Anfang von Flauberts unvollendetem Roman „Bouvard und Pécuchet“:
Gustave Flaubert: Jenseits des Kanals schnitten die Lücken zwischen den von Speicherschuppen zerteilten Häuserzeilen azurblaue Felder aus dem weiten, wolkenlosen Himmel, und der Widerschein der Sonneneinstrahlung tauchte die weißen Fassaden, die Schieferdächer und die granitenen Quais in grellen Glanz. Aus der Ferne drang ein verworrenes Rauschen in die laue Luft, und die ganze Szenerie wirkte in der Sonntagsruhe und der Trostlosigkeit brütender Sommertage wie erstarrt.
Gut möglich, dass auch die „Verkehrsgeräusche aus weiter Ferne“ in „Unter der Schnellstraße“ hier ihren Ursprung bzw. ihre Inspiration herhaben. Eine Besonderheit dieser Liste außerdem: „In der Überzahl“, eine der starken B-Seiten der „Sie wollen uns erzählen“-EP, von der vielleicht sogar noch mehr Tracks nominiert werden.
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01. Hi Freaks
02. Electric Guitar
03. Ich tauche auf
04. Gott sei Dank haben wir beide uns gehabt
05. Aber hier leben, Nein Danke
06. Ich möchte irgendetwas für Dich sein
07. Letztes Jahr im Sommer
08. Drüben auf dem Hügel
09. Pure Vernunft darf niemals siegen
10. Du bist ganz schön bedient
11. Im Zweifel für den Zweifel
12. Mein Ruin
13. Solidarität
14. Michael Ende, du hast mein Leben zerstört
15. Eine Theorie
16. Sie wollen uns erzählen
17. Gegen den Strich
18. Freiburg
19. Hoffnung
20. Harmonie ist eine Strategie--
Danke auch für eure Listen, @adlatus und @duplo! Auch wenn sie keinen neuen Rekord an Übereinstimmungen aufstellen, gibt es doch einige Gemeinsamkeiten. Zunächst fällt ins Auge, dass erstmals zwei Teilnehmende denselben Fave Track haben: „Hi Freaks“. Hier kommt schon der erste Österreich-Bezug ins Spiel, denn angeblich geht der Refrain „Hi freaks look at me – Autogramme vis-à-vis“ auf einen Schulhofspruch zurück, den die Band von dem Wiener DJ DSL (der für die „K.O.O.K. Variationen“ einen Remix von „Let There Be Rock“ anfertigte) gelernt hat. Programmatisch für das „weiße Album“ heißt es in den Songlyrics zudem: „Der sogenannte Realismus fällt nicht weiter ins Gewicht“. Tocotronic wenden sich mit dem Album noch strikter ab von der Jugendzimmer-Alltagsprosa der Anfangszeit und werden noch verrätselter (vgl. ebenso die Ansage „1:1 ist jetzt vorbei!“ in „Neues vom Trickser“). „Hi Freaks“ ist außerdem der beliebteste Track der Band auf Spotify, gefolgt von „Aber hier leben, nein danke“, das (für mich überraschend) erstmals in den Listen Nr. 7 und 8 von Adlatus und Duplo auftaucht. Beide Tracks gehören derzeit auch zu den meistgespielten von Tocotronic in den Onlineradios (Platz 2 und 3 nach „Let There Be Rock“). Beim Videodreh zu besagtem „Let There Be Rock“ auf Gibraltar fiel während einer gemeinsamen Gondelfahrt von einem deutschen Urlauberpaar der Satz „Aber hier leben, nein danke“, den Dirk sich offenbar gleich notierte. Ansonsten ist das Lied natürlich eine Anspielung auf Volker Lechtenbrinks „Ich mag“:
Wovon es wiederum eine Rolf-Zuckowski-Version gibt, in der die Kinder kommen, um sich zu beschweren:
Um die Kurve nach diesem Abtauchen in Schlager und Kinderlied wieder zu bekommen, sei noch erwähnt, dass der Song musikalisch eine Kopie von The Falls „My New House“ darstellt:
Und, Österreich-Bezug Nummer 2, der Song taugte auch wieder als Slogan. So protestierte die österreichische Sängerin Gustav bei ihrer Dankesrede für den „Amadeus“, der höchsten Popauszeichnung des Landes, 2005 mit den Worten „Aber hier leben, nein danke!“ gegen die damals regierende Koalition zwischen der konservativen ÖVP und Jörg Haiders rechtspopulistischer FPÖ.
Eine weitere Premiere, einen weiteren Streaming-Favorit und einen weiteren Österreich-Bezug: All das gibt es mit Duplos Nummer 3 „Ich tauche auf“! Der Track ist der erste, der vom 2022er Album „Nie wieder Krieg“ stammt (mit „Hoffnung“ gibt es auch gleich eine zweite Nennung). Damit sind nun alle Studioalben von Tocotronic im Rennen. Der Track belegt außerdem Platz 4 im Spotify-Beliebtheitsranking und ist – eine weitere Premiere – das erste Duett auf einem Studioalbum der Band – mit der Österreicherin Anja Plaschg alias Soap&Skin.
Zum Schluss noch eine persönliche Wasserstandsmeldung: Adlatus, entgegen deiner Selbsteinschätzung bist du derzeit deutlich näher am Heini als am Horst.
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Zum Schluss noch eine persönliche Wasserstandsmeldung: Adlatus, entgegen deiner Selbsteinschätzung bist du derzeit deutlich näher am Heini als am Horst.
Das kann doch alles nicht mehr wahr sein.
@duplo: Auch eine sehr schöne Liste. Du hast mit „Letztes Jahr im Sommer“ und „Freiburg“ die zwei Songs von Digital ist besser, die bei mir leider keinen Platz mehr gefunden haben
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Da ich unsicher bin, ob hier jemand „Ich bin neu in der Hamburger Schule“ listen wird, sei auf die aktuelle NDR-Dokumentation zum Thema verwiesen, die in den letzten Tagen für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat. Danke @shanks fürs Verlinken der Zusammenfassung im „taz“-Blog „Monarchie & Alltag“ von Christian Ihle hier im „Die letzte Dokumentation“-Thread. Dass die Protagonist*innen der Szene sich mitunter spinnefeind waren, kam auch schon an anderer Stelle zum Ausdruck (ich erinnere mich an diverse Interviews von Frank Spilker, der unter anderem dem damaligen Tocotronic-Manager vorwarf, bei der Musikpresse Stimmung gegen Die Sterne gemacht zu haben).
Edit: Das Buch von Jonas Engelmann ist sicherlich interessanter als die Doku und die sie umgebende Nabelschau.
Christian Ihle hat unter seinem Alter Ego „Christian Krach“ zusammen mit „Horst Motor“ übrigens auch einen (äußerst unregelmäßigen) Popkultur-Podcast, der sich vorgenommen hat, die gesamte Tocotronic-Diskographie zu besprechen. Sie sind allerdings in nunmehr über vier Jahren gerade einmal bis „Schall & Wahn“ gekommen …
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01. Eure Liebe tötet mich
02. So jung kommen wir nicht mehr zusammen
03. Wie wir leben wollen
04. Ich mag dich einfach nicht mehr so
05. 17
06. Freiburg
07. Mein Prinz
08. Ein Abend im Rotary Club
09. Drüben auf dem Hügel
10. Verschwör dich gegen dich
11. Ich bin viel zu lange mit euch gegangen
12. Für immer dein Feind
13. Ich hab 23 Jahre mit mir verbracht
14. Der schönste Tag in meinem Leben
15. Letztes Jahr im Sommer
16. Es ist einfach Rockmusik
17. Keine Meisterwerke mehr
18. Nach Bahrenfeld im Bus
19. In höchsten Höhen
20. Mein Ruin--
You can't beat two guitars, bass and drums - Lou ReedDanke, dass du die Umfrage nach ein paar Tagen Sendepause mit deiner Liste wiederbelebst @madmartl. Zum zweiten Mal steht hier ein Track von „Schall & Wahn“ ganz oben: „Eure Liebe tötet mich“ eröffnet nicht nur das Album, sondern auch eine Reihe von vier Tracks mit martialischen Titeln und morbidem Inhalt. „Eure Liebe tötet mich“ wurde häufig so interpretiert, dass hier ein Rockstar über die Hassliebe zu seinem, ihn vergötternden Publikum singt. Arne Willander war in seiner Besprechung im „Rolling Stone“ damals hin und weg:
Arne Willander: Tocotronic waren immer eine der großen Gitarrenbands. Auf diesem Album aber schweben die Gitarren lyrisch wie bei Pink Floyd, flirren im Flageolett wie bei Sonic Youth, mäandern im Crazy-Horse-Stil. „Eure Liebe tötet mich“ eröffnet die Platte, man hört Pling-Pling, und dann erobert etwas sehr Mächtiges, Erhabenes den Raum, eine Art „Shine On You Crazy Diamond“ für Oberschüler. Engelssanft hebt Dirk von Lowtzow an: „Eure Liebe tötet mich / Auch wenn ihr bereut / Ich verzeihe euch nicht.“ (…) und es gibt [auf dem Album] auch sonderbar Morbides, Raunendes und Pathetisches, das (von fern nur!) an Rammstein gemahnt: „Die Folter endet nie / Wir sind für sie geboren / Zu dieser Schicksalssymphonie / Werden hier alle in der Hölle schmoren / Eine Flanke gegen den gesunden Menschenverstand / Von heute an leben wir ewig.“
Auch die neunte Liste führt noch geschlagene fünf neue Tracks ins Feld, darunter – auf Platz 3 – den Titeltrack von „Wie wir leben wollen“.
Jens Balzer: Während Schall & Wahn sich also mit dem Leben und Sterben und mit deren paradoxer Verschränkung befasste, handelt Wie wir leben wollen von dem, was das Sterben und Leben miteinander verbindet und den Tod mit der Geburt. Es geht um Wiederauferstehung, Reinkarnation, um die utopische Hoffnung der Überwindung der Sterblichkeit und der Welt und die darin enthaltene Fantasie, bis in alle Ewigkeit immer wieder jemand anders sein zu können: eine Zukunft voller Möglichkeiten, die keine Begrenzung mehr kennt; eine unbeschränkte Vielzahl von Versionen des eigenen Lebens, zwischen denen man sich, weil die Zeit nicht mehr drängt, niemals entscheiden muss. „Ich bin in meinem Körper / Auch nur ein Eindringling“, heißt es in dem Titelstück Wie wir leben wollen. „Er hat keinen Inhalt / Er ist eine hohle Form.“
Insgesamt hat Madmartl Tracks von neun Alben nominiert, die in der Tendenz eher gitarrenlastiger sind (Tracks vom „weißen Album“ fehlen z.B. gänzlich). Dazu zählt auch seine Nummer 4, das elegische „Ich mag dich einfach nicht mehr so“, das mit dem ersten Gitarrensolo der Bandgeschichte aufwarten kann. Inhaltlich geht es, wie der Titel schon nahelegt, um das Ende einer Freundschaft und die Erkenntnis, dass diese wohl nie so tief war, wie man sich das ursprünglich einmal erhofft hatte. Die Schlüsselzeile „Es gibt nur cool und uncool und wie man sich fühlt“, die Dirk am Ende von Strophe 2 skandiert, haben Eins Zwo in „Der Eine und der Andere“ gesamplet und auch zitiert. Passt vielleicht nicht ganz zu Madmartls Vorlieben (sorry!), aber gut zum heutigen Tag:
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Durch die Umfrage angefixt, habe ich mal wieder nach langer Zeit Tocotronic aufgelegt. Ich werde, falls ich es zeitlich schaffe, auch eine Liste abgeben. Aber wahrscheinlich nur mit Tracks aus den ersten vier Alben.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this? -
Schlagwörter: Tocotronic
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