Umfrage – Die 20 besten Tracks von Rod Stewart

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  • #12280745  | PERMALINK

    pipe-bowl
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    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

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    dengelSeine ersten vier Alben sind ja auch seine besten als Solist. Die folgende „Smiler“ liess ich aus, in der Hoffnung auf die „Atlantic Crossing“. Mit dieser Platte begann er dann seine „Amerikanisierung“. Und eine solche Verwandlung tut in meinen Ohren nicht jedem britischen Künstler oder jeder britischen Band gut (siehe Whitesnake, Rainbow). Seinen Tiefpunkt erreichte er für mich dann mit der „Absolutely Live“, eine der wenigen Platten, die ich verschenkt habe. Seit dieser Zeit bin ich raus bei ihm.

    Bei mir war es ein Mü später. „Camouflage“ war das Album, was die Beziehung endgültig irreparabel schädigte. Die Produktion von Michael Omartian, die Songs, für mich ganz grauenhaft. Wobei ich vorher schon, quasi spätestens seit „Blondes have more fun“, an ihm (Roddy) und seiner Ausrichtung zweifelte. Die ersten fünf Alben incl. „Smiler“, alle produziert von himself und mit Wood, McLagan, Waller und Quittenton als Konstanten bestens besetzt, waren seine Highlights (okay „Smiler“ schon mit deutlichen Abstrichen). Dann kam diese Übergangsphase, zunächst mit den zwei Alben, die er mit der Stax House Band einspielte und dann zwei weitere von Tom Dowd produzierte Alben mit seiner neuen Stammbesetzung um Cregan und Appice. Da wollte ich noch nicht alle Hoffnung sausen lassen. Aber spätestens als dann Kevin Savigar dazukam und gefühlt stets an Einfluss gewann, wurde mir bewusst, dass die von Dir so betitelte Amerikanisierung unwiderruflich war.

    stormy-mondayIch habe „My Funny Valentine“ als Stellvertretung von allen Aufnahmen des „American Songbook“ noch ganz hinten gelistet.

    So ähnlich habe ich mir das schon gedacht.

    --

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    #12280761  | PERMALINK

    zoji

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    Beiträge: 6,548

    Habe wenig Ahnung von Stewart, aber hat der nicht in jungen Jahren vornehmlich Blues und Soul gemacht? Wenn ja war seine Musik doch im Kern immer amerikanisch. Ist es nicht eher schlicht die AORisierung oder die Popwerdung, die den Liebhaber des frühen Rod entgleisen lässt?

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12280817  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 70,616

    zojiHabe wenig Ahnung von Stewart, aber hat der nicht in jungen Jahren vornehmlich Blues und Soul gemacht? Wenn ja war seine Musik doch im Kern immer amerikanisch.

    Du liegst sicherlich richtig. Er war zu Anfang wie die Stones auf den Spuren amerikanischer Vorbilder. AOR lasse ich als Beschreibung der Entwicklungsrichtung so gerade noch gelten, auch wenn ich den ohnehin fragwürdigen Begriff nicht passend finde für das, was mit Stewart und seiner Musik passierte. Popwerdung eher auch nicht, bevor hier wieder jemand kommt und erzählt, was man nicht verstanden hat. Es gibt schließlich guten und schlechten Pop. Die Songauswahl für die Alben sprach mich nicht mehr so an. Da war Stewart auf den ersten vier Alben für mich so gut wie unfehlbar. Und die Produktionen führten immer mehr zu unbefriedigenden Ergebnissen. Michael Omartian, Bernard Edwards, Trevor Horn, sie alle sorgten für Werke, die mir Stewart in den 80er verleideten.

    pipe-bowl…die von Dir so betitelte Amerikanisierung…

    Eben auch keine optimale Umschreibung der Entwicklung.

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    #12280819  | PERMALINK

    dengel

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 75,952

    Unter „Amerikanisierung“ meine ich die Ausrichtung auf Airplay in den US-Radiosendern, Anbiederung an den nordamerikanischen „sauberen“ Massengeschmack.  Also an die sogenannte Middle-Class in den Vorstädten.
    Und der Blues- und Soulanteil bei Stewart und den Faces war erheblich geringer als z.B.bei den Stones.

    --

    #12280847  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 6,548

    Hatte ich im Grunde auch so verstanden, hier und da verwende ich die Vokabel selbst, aber wie das so ist, plötzlich liest man sie bei anderen in anderem Zusammenhang und stolpert drüber. Ist auch ein bisschen wumpe. Etwelches Unverständnis für irgendetwas wollte ich natürlich niemanden unterstellen.

    --

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    #12280857  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

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    pipe-bowl

    zojiHabe wenig Ahnung von Stewart, aber hat der nicht in jungen Jahren vornehmlich Blues und Soul gemacht? Wenn ja war seine Musik doch im Kern immer amerikanisch.

    Du liegst sicherlich richtig. Er war zu Anfang wie die Stones auf den Spuren amerikanischer Vorbilder.

    Mit einem höheren Folkanteil als die Stones bei seinen ersten Solo- Alben, dessen Quellen sowohl amerikanisch (Dylan) als auch schottisch waren.

    --

    Contre la guerre
    #12280943  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

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    stormy-monday

    pipe-bowl

    zojiHabe wenig Ahnung von Stewart, aber hat der nicht in jungen Jahren vornehmlich Blues und Soul gemacht? Wenn ja war seine Musik doch im Kern immer amerikanisch.

    Du liegst sicherlich richtig. Er war zu Anfang wie die Stones auf den Spuren amerikanischer Vorbilder.

    Mit einem höheren Folkanteil als die Stones bei seinen ersten Solo- Alben, dessen Quellen sowohl amerikanisch (Dylan) als auch schottisch waren.

    Was sind denn die schottischen Einflüsse beim frühen Stewart, interessehalber?

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #12280967  | PERMALINK

    icculus66

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    Gerade gesehen in der aktuellen MINT (Ausgabe 04/2024, Seite 109):

    Hilde Hilfmich!

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    Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)
    #12280991  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

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    latho

    stormy-monday

    Mit einem höheren Folkanteil als die Stones bei seinen ersten Solo- Alben, dessen Quellen sowohl amerikanisch (Dylan) als auch schottisch waren.

    Was sind denn die schottischen Einflüsse beim frühen Stewart, interessehalber?

    Die schottischen Eltern? Celtic Glasgow? Dirty Ol‘  Town? Tom Traubert’s Blues (Waltzing Matilda) aka Thou Bonnie Wood of Craigielea? Der Mandolinenspieler Ray Jackson? Mandolin Wind ist schon recht schottisch beeinflusster Folk. Und pfeif mal Gasoline Alley… Oder ein paar andere Songs aus der Zeit…

     

    --

    Contre la guerre
    #12281003  | PERMALINK

    herr-rossi
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    Beiträge: 85,700

    „Dirty Old Town“ wurde von einem Engländer geschrieben, „Waltzing Matilda“ von Australiern (PS: nach einer schottischen Vorlage, das ist wohl richtig) … Rod ist Schotte, das macht seine eigenen Songs generell schottisch. Aber ist die Mandoline ein typisch schottisches Instrument?

    --

    #12281021  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 20,584

    Dirty Old Town wurde von einem Engländer geschrieben. Mit schottischen Eltern. Ewan MacColl. Der Song wird ja gerne irisch verortet, wegen den Pogues und den Dubliners und so einigen Anderen. So gesehen ist Rod ja auch Engländer, weil in London geboren. Aber wie das so ist, da wird viel schottische Volksmusik gehört worden sein im Hause Stewart. Und die Mandoline ist zwar ursprünglich italienisch, wird aber gerne von Folkies und Bluegrass/ Country- Musikern gespielt. Und wo da wieder die Wurzeln sind, hört man auch gelegentlich…

    --

    Contre la guerre
    #12281047  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

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    stormy-monday

    latho

    stormy-monday

    Mit einem höheren Folkanteil als die Stones bei seinen ersten Solo- Alben, dessen Quellen sowohl amerikanisch (Dylan) als auch schottisch waren.

    Was sind denn die schottischen Einflüsse beim frühen Stewart, interessehalber?

    Die schottischen Eltern? Celtic Glasgow? Dirty Ol‘ Town? Tom Traubert’s Blues (Waltzing Matilda) aka Thou Bonnie Wood of Craigielea? Der Mandolinenspieler Ray Jackson? Mandolin Wind ist schon recht schottisch beeinflusster Folk. Und pfeif mal Gasoline Alley… Oder ein paar andere Songs aus der Zeit…

    Seiner Biographie nach zu urteilen, ist das Schottische bei Stewart eher Folklore. Der ist Engländer, ziemlich durch und durch (abgesehen von seiner zugegeben wichtigen Club-Vorliebe), ist dort sozialisiert und hat eigentlich immer in mit Engländern gespielt (und ist jetzt auch auf die Insel zurück gezogen – nach Essex). Ansonsten hat @herr-rossi schon alles gesagt. Außer: Gasoline Alley dürfte aus dem Comic kommen, der ist amerikanisch…
    Von daher: bin bei den schottischen Einflüssen nicht überzeugt.

    --

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    #12281055  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,700

    Am Ende ist es aber dann doch ein Geflecht aus verschiedenen miteinander verwobenen Folktraditionen. Der Mandolinenspieler auf „Mandolin Wind“ etwa soll ja ein Mitglied der englischen Band Lindisfarne gewesen sein.;) Ein rein amerikanischer Sound war es jedenfalls nicht.

    --

    #12281073  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 20,584

    Kaum kommt man aus Schottland raus, schon steht man in Newcastle, wo Lindisfarne herkommt. Eine in meiner Erinnerung eher hässliche Industriestadt.
    Und ja, der Comic ist amerikanisch.

    zuletzt geändert von stormy-monday

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    Contre la guerre
    #12281107  | PERMALINK

    herr-rossi
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    Registriert seit: 15.05.2005

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    Wo wir gerade so schön diskutieren, wollen wir mal über Texte sprechen? ;) Rods mit Abstand größter Hit ist tatsächlich nicht „Sailing“, sondern „Tonight’s The Night“, 1977 die meistverkaufte Single im UK, in den USA und in Kanada. Sie traf also offensichtlich den Zeitgeist. Sie taucht nicht in allen Listen auf, in einigen aber recht weit oben. Ich will sie auch niemandem madig machen, aber der Text ist für mein Empfinden nicht gut gealtert. „My sweet virgin child“, dessen Zögern der Ich-Erzähler mit schönen Worten und Drinks begegnet und dem Wunsch, doch Türen und Fenster zu schließen, damit man ungestört sei. Und der Sänger dazu hatte die 30 schon überschritten …

    Das war in jener Zeit in Film und Musik tatsächlich sehr beliebt und verbreitet, das Motiv des erfahrenen Erwachsenen, der einen jungen Mensch zur Frau bzw. zum Mann „macht“. Weswegen ich das überhaupt anspreche – einige Jahre zuvor hat Rod noch selbst aus der Sicht des verführten Schülers gesungen, der ein Spielzeug für eine erfahrene Frau ist, und sehr schön beschrieben, warum das alles nicht so geil ist, wie es vordergründig klingt, zumindest für den jüngeren Menschen in einer solchen Konstellation. Mit der Transferleistung hat es dann anscheinend nicht so ganz geklappt … In „Do Ya Think I’m Sexy“ wird dagegen auf Augenhöhe gebalzt – wholesome.

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