U2 – Achtung Baby – 1991

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  • #5789735  | PERMALINK

    herr-rossi
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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #5789737  | PERMALINK

    ragged-glory

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    Wie heißt es so schön: „Talent borrows/Genius steals“!;-)
    Hat MORRISSEY doch auch gemacht – kann also nicht grundsätzlich falsch sein…

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    #5789739  | PERMALINK

    Anonym
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    SENOL PIRGONWie heißt es so schön: „Talent borrows/Genius steals“!;-)
    Hat MORRISSEY doch auch gemacht – kann also nicht grundsätzlich falsch sein…

    Sage ich ja auch gar nicht. Ich hatte nur das Gefühl, dass Du in Bono den Schöpfer jener Zeile siehst…

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    #5789741  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    Nein, wollte damit nur bemerken, dass beides sehr schön miteinander harmoniert.

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    #5789743  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

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    @Kramer: Was schwaches Songwriting ist, hast Du jetzt aber auch nicht näher begründet. Mir würde z.B. nicht unmittelbar einleuchten, warum ein „One“ vom Songwriting her schwächer sein sollte als ein – drei Jahre später – „Love Is Strong“ der Stones. Bei der Beurteilung der Songqualität spielt doch mindestens unbewusst auch immer die prinzipielle Wertschätzung der jeweiligen Band mit hinein.

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    #5789745  | PERMALINK

    ragged-glory

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    Beiträge: 11,762

    „Unbewusst“? Ich bin mir sicher, dass Vernarrtheit eine ganz offensichtliche Sache ist… (Warum sonst sollte Wolfgang „Undercover“ und „Dirty Work“ mit je ***1/2 bedenken!?);-)

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    #5789747  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Beiträge: 0

    Herr RossiMir würde z.B. nicht unmittelbar einleuchten, warum ein „One“ vom Songwriting her schwächer sein sollte als ein – drei Jahre später – „Love Is Strong“ der Stones.

    Ein schlechter Vergleich. Ausserdem müssen wir vielleicht erst einmal klären, ob wir unter Songwriting das gleiche verstehen und dann stellt sich die Frage, ob man „One“, ein ruhigeres, fast eintöniges Stück ohne einen (für mich erkennbaren) Spannungsbogen mit einem klassischen Rocksong vergleichen sollte, der u.a. durch eine Dramaturgie besticht, die U2 niemals erreicht haben. Vielleicht machst Du ja auch den Fehler die Prädikate „guter Song“ oder „schlechter Song“ nur am Text festzumachen.

    --

    #5789749  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

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    Und hat das Gitarrensolo keine dramaturgische Funktion?

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    #5789751  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,043

    @Kramer: Songwriting bedeutet für mich Melodie und Text.
    Ein Vergleich ist nie per se schlecht, Vergleiche sollen ja Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzeigen: In beiden Fällen ist die Melodie an sich nicht spektakulär, da kommt es dann schon auf den Text an. Und da sagt der Text von „Love Is Strong“ nicht viel mehr als „ich bin scharf auf Dich“ (was mich ehrlich gesagt nicht so richtig interessiert), während „One“ – durchaus mit einem Spannungsbogen – das Bild einer katastrophalen Liebe entwirft.
    Man könnte vielmehr „Love Is Strong“ den Vorwurf machen, dass hier ein schwacher Song durch Jaggers Interpretation, das Spiel der Band und die Produktion geadelt wird. (Für mich bleibt es ein wenig aufregender Song.)

    Wir hatten das Thema auch schon mal, als es um „Yesterday“ contra „As Tears Go By“ ging, zwei in jeder Hinsicht sehr ähnliche Songs. Ich habe die These gewagt, dass man McCartney für einen Song verspotten würde, der mit den Zeilen „It is the evening of the day, I sit and watch the children play“ beginnt. Keiner der Stonesfans hat mir erklären können, warum „As Tears Go By“ toll ist, „Yesterday“ aber eine Schmonzette. Sebi sagte dann sinngemäß: „Ich mag’s halt lieber.“ Ist ja sein gutes Recht, aber genau das ist der Punkt. (Ich halte beide Songs für gleichstark.)

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    #5789753  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    „One“ spielt ja auch auf die Tempel-Szene und Jesus bzw. den Ausschluss Judas‘ an…

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    #5789755  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Herr Rossi In beiden Fällen ist die Melodie an sich nicht spektakulär, da kommt es dann schon auf den Text an.

    Zu dem Album will ich nichts sagen, da ich nur die Singles kenne, die ich aber insgesamt für U2-Verhältnisse als überdurchschnittlich höre (damit wäre das Album vermutlich so bei *** bis ***1/2, um mal eine grobe Richtung vorzugeben). „One“ ist sogar mit Abstand mein liebster U2-Song (geht schon Richtung *****), ich finde die Melodieführung und den Spannungsaufbau (aus der Erinnerung, ich kenne es nur aus dem Radio), diese luftig groovende Instrumentierung mit den schwebenden Gitarrenschnörkeln, den intensiven Text und hier sogar ausnahmsweise mal auch Bono’s angemessen pathetische Vox schlüssig und tatsächlich sehr kunstvoll gemacht (Stichwort: Handwerk), durchaus spektakulär sogar, und: es berührt mich.
    Die Cash-Version mochte ich übrigens nie sonderlich, vermutlich weil diese tatsächlich im Gegensatz zum Original recht eintönig und aufgrund des spartanischen Arrangements spannungsarm ist.
    Naja, und an „Love Is Strong“ kann ich mich kaum erinnern, außer dass es zumindest nicht dermaßen stört, dass man den Sender wechseln muss. Der plumpe Text stammt allerdings direkt aus dem Klischee-Setzkasten. You make me strong you make me weak, Baby. Autsch. In der Tat Prädikat: unspektakulär.

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #5789757  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,043

    SENOL PIRGON“One“ spielt ja auch auf die Tempel-Szene und Jesus bzw. den Ausschluss Judas‘ an…

    Pssst, sag doch nicht sowas, das wäre dann doch „prätentiös“ ;-) Die Strophe „Have you come here for forgiveness, have you come to raise the dead, have you came here to play Jesus“ empfinde ich als ein sehr starkes Bild dafür, dass die Geliebte meint, sich über „ihn“ moralisch erheben zu können, so nach dem Motto: „Ich will es noch mal mit Dir versuchen und Dich von Deinem Leid erlösen“, und den Zorn des Ich-Erzählers darüber.

    --

    #5789759  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,018

    Sonic Juice). „One“ ist sogar mit Abstand mein liebster U2-Song (geht schon Richtung *****), ich finde die Melodieführung und den Spannungsaufbau (aus der Erinnerung, ich kenne es nur aus dem Radio), diese luftig groovende Instrumentierung mit den schwebenden Gitarrenschnörkeln, den intensiven Text und hier sogar ausnahmsweise mal auch Bono’s angemessen pathetische Vox schlüssig und tatsächlich sehr kunstvoll gemacht (Stichwort: Handwerk), durchaus spektakulär sogar, und: es berührt mich.
    Die Cash-Version mochte ich übrigens nie sonderlich, vermutlich weil diese tatsächlich im Gegensatz zum Original recht eintönig und aufgrund des spartanischen Arrangements spannungsarm ist.

    Genau so!!! Wenn dem Song ein Spannungsbogen fehlt, dann in der Cash-Version. Die machte damals erst richtig deutlich, was U2 aus dem Song rausgeholt haben. (und normalerweise finde ich die Coverversionen von Cash sehr sehr gut)

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #5789761  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    Zeit für eine Gegenüberstellung:

    U2 – One ****1/2
    JOHNNY CASH – One ***1/2

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    #5789763  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    kramerWas mich an „Achtung Baby“ stört? Zunächst einmal die slicke, fette (an anderer Stelle hier als „rockig“ bezeichnete) Daniel Lanois-Holzhammer-Produktion. Viele Songs sind wirklich platt (ja, damit meine ich die Texte und die Musik!) Offensichtliches Beispiel: „Even Better Than The Real Rhing“. Die vereinzelten Dance Beats, Effekte und Gimmicks sollen wahrscheinlich darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um U2-Standardkost ohne irgendwelche besonderen Ideen, sondern im Gegenteil sogar um ein Album mit üblen Füllern wie „So Cruel“ oder „Try To Throw Your Arms Around The World“ handelt. Die Spielreien und die Produktion mögen auf den ersten Blick einen Schritt in eine neue Richtung vermuten lassen, aber in Wirklichkeit sollen sie nur Ideenlosigkeit kaschieren und durchschnittliche bis schwache Songs aufwerten, was vielleicht sogar seine Momente hat und bisweilen nicht ganz so dröge daherkommt wie früher U2 Alben. Peinlich fand ich damals auch den Imagewandel, den U2 pünktlich zum neuen Album durchmachten. Bei einer Band wie U2 erscheint mir sowas immer etwas verkrampft und hilflos. Futurama, baby.

    Auch der klassische Doebeling’sche Schlußpunkt kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch hier nur behauptet und gemeint wird. Wonach unterscheidet sich denn nun ein guter Song von einem schlechten? Eintönigkeit ist auch kein Kennzeichen für gut oder schlecht. Wenn’s danach geht, kann man fast jeden L. Cohen Song in die Tonne kloppen. Eintönigkeit kann auch ein sehr kraftvolles Stilmittel sein.
    Spielereien und Produktion zum Kaschieren von Ideenlosigkeit gerade bei „Achtung Baby“ anzuführen, halte ich für völlig verfehlt.
    Mich hat „The Fly“ als Vorabsingle zum Album damals völlig weggeblasen, wie kaum etwas in der Musik davor: diese elektronisch verzerrte Gitarre, die verzerrte Stimme, das schrille Video dazu, usw. Hier spürte man, daß U2 mit viel Risiko versuchte ihre eigene ausgelatschte breite Spur zu verlassen. Allein dafür muß man dem Album Respekt zollen. So habe ich es damals empfunden und sehe es eigentlich noch heute so. Und von „One“ habe ich noch gar nicht geredet.

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