The Sound of German HipHop

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  • #10120331  | PERMALINK

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    irrlicht

    fonzie […]vieles ist wirklich einfach Mist, v.a. wenn man einen gewissen Anspruch auf Inhalt in den Lyrics hat, aber diese Entwicklung zieht doch jeder Hype mit sich, siehe Grunge, New Metal u.s.w..

    Klar. Ich weiß nur nicht, warum das so enorm gefeiert wird – selbst in meinem kleinen Kreis an Heads, die eigentlich geschmackssicher sind. Ein Brudi meinte neulich, man muss dazu eben einen reindübeln und entspannt auf der Couch rumfletzen, da passt das super und da ist das textliche Niveau auch nicht mehr so wichtig. Kann ja sein, aber mit der Übertünchungstaktik kann ich mir alles schön hören. Selbst Bierzeltmuzak.

    Bei mir geht sowas tatsächlich in allen Lebenslagen, irgendwas löst da schlagartig gute Laune in mir aus, ich kanns ja auch nicht ändern.:D
    Was ich sagen kann ist, dass viele Leute aus diesen Umfeld, im Gegensatz zu deiner Meinung, ein großes musikalisches Talent besitzen. Entweder wie der Thugger durch überraschende, teilweise komplett irre Melodien oder als anderes Beispiel Future, der durch seinen verwaschenen, repitiven Flow in der Lage ist einen psychedischen Sog zu erzeugen, der nur durch die Vortragsweise eben auch viel emotionaler wirkt, als viele Rapper aus dem „ernstzunehmenden“ Lager. (gilt übrigens nur für den Future ab dem „Monster“ Mixtape, davor hat er meistens Musim für die Großraumdisco gemacht)

    Irrlicht

    fonzieWas bringt denn so ein Top 10 Album in Deutschland heute noch ein?

    Meines Erachtens immernoch Szenenstanding.

    Die andere/alte Szene.;-)

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    #10120429  | PERMALINK

    irrlicht
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    fonzie Bei mir geht sowas tatsächlich in allen Lebenslagen, irgendwas löst da schlagartig gute Laune in mir aus, ich kanns ja auch nicht ändern.:D Was ich sagen kann ist, dass viele Leute aus diesen Umfeld, im Gegensatz zu deiner Meinung, ein großes musikalisches Talent besitzen. Entweder wie der Thugger durch überraschende, teilweise komplett irre Melodien oder als anderes Beispiel Future, der durch seinen verwaschenen, repitiven Flow in der Lage ist einen psychedischen Sog zu erzeugen, der nur durch die Vortragsweise eben auch viel emotionaler wirkt, als viele Rapper aus dem „ernstzunehmenden“ Lager. (gilt übrigens nur für den Future ab dem „Monster“ Mixtape, davor hat er meistens Musim für die Großraumdisco gemacht)

    Gegen Leute wie Young Thug, Travis Scott, Future oder auch Freddie Gibbs und Denzel Curry will ich auch gar nichts gesagt haben – das sind, soweit ich es beurteilen kann, gute Leute. Da stimmen Flows, Beats und Raps, auch wenn sie vermeintlich ähnlich aufgebaut sind, wie der Großteil der stumpfen Nachzügler. Letztlich ging es mir ja hier aber auch um die deutsche Szene. Wer hat denn das wirklich gut adaptiert? Mir fällt niemand ein. Klar, der Goon, aber der bewegt sich ja schon wieder so weit von der aktuellen Formel weg, dass ich mir schwer tue, ihn mit den bisher Genannten in ein Töpfchen zu werfen.

    Ansonsten würde mich übrigens mal interessieren, was alle derzeit so toll an Chima Ede finden? Helft mir bitte auf die Sprünge.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10120489  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

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    „Outro“ von Mädness/Döll live im Studio.  Irgendwie jetzt der erste von drei Tracks, der mich direkt richtig kickt – ich denke, ich bestell das Teil heut mal.

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10120719  | PERMALINK

    Anonym
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    irrlichtLetztlich ging es mir ja hier aber auch um die deutsche Szene. Wer hat denn das wirklich gut adaptiert? Mir fällt niemand ein. Klar, der Goon, aber der bewegt sich ja schon wieder so weit von der aktuellen Formel weg, dass ich mir schwer tue, ihn mit den bisher Genannten in ein Töpfchen zu werfen.

    Da gibts neben LGoony schon ein Paar, die das ganz gut machen (u.a. auch aus der Juice Coverstory), gerade wenn es um das adaptieren amerikanischer oder französischer Vorbilder geht, aber da werden wir wohl kaum einen gemeinsamen Nenner finden.

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    #10121419  | PERMALINK

    irrlicht
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    An wen denkst Du denn speziell? Ufo361 finde ich schon auch interessant, aber textlich einfach zu platt, als dass ich da wirklich Spaß dran hätte. Soundtechnisch ists aber oft durchaus gut gemacht.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10121471  | PERMALINK

    irrlicht
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    @harry-rag: Ich habe „Ich und mein Bruder“ jetzt drei- oder viermal gehört, daher ein erster Eindruck. Vorweg: Es ist ein wirklich hörenswertes Album, allerdings bin ich dennoch enttäuscht. Das Standing von „Weit entfernt“ ist hier ja mittlerweile bekannt (ich habe es auch gestern nochmal im Vergleich gehört), ich hatte nicht erwartet, dass dieses Doppelspiel daran anknüpft.

    Positiv: Die Beiden ergänzen sich mit Ihren Flows hervorragend, das wirkt wirklich blind engespielt. Die Produktion (an der Yassin, Clefco, Dexter und Torky Tork mitgewirkt haben) ist angemessen geschliffen, die Beats packen eigentlich durchweg und als Ganzes erfreut mich die Kompaktheit des Albums. Döll flowt noch prägnanenter als früher, ich bewundere diesen zackigen Rhythmus in seinen Versen. Das ist alles absolut stimmig in Szene gesetzt und mit „Outro“ haben sie einen wirklich tollen Abschluss geschaffen, vermutlich mein liebster Track des Albums – erinnert mich sehr an „Alles im Kasten“ mit Nomis.

    Negativ: Mein größtes Manko sind die Hooks – ich bin einfach absolut kein Freund davon die Titelzeile zehnmal zu wiederholen, das klingt dann schnell sehr behäbig und erwartbar, vor allem wenn sie auch noch völlig unoriginell ist. Ich verstehe den Represent Gedanke hinter vielen Tracks, aber mir fehlt die Tiefe. Im Grunde ist vieles eingetreten, was ich erwartet hatte: Mädness fährt den Film des glücklichen Bruders, der die verdiente Renaissance an der Seite seines m.E. talentierteren Bruders erlebt, Döll wiederum nimmt sich sprachlich eher zurück und bleibt völlig hinter seinen Möglichkeiten – vermutlich schon der Tatsache geschuldet, dass die Tracks immer ein Konzept haben, auf dass sich beide einigen. Für die Familie und so. Mir fehlt dadurch ein wenig das Feuer in den Tracks: Da ist kaum Abriss oder alternativ echte Empfindsamkeit, sondern über weite Strecken eher gediegene Denkmalpflege. Mir fehlen die Aha-Momente völlig – sprachlich, inhaltlich. So Zeilen wie „„Ich bin im Mood. Also bitte komm mir nicht mit so Moves. Ich nehme mein Leben mit in die Booth. Erzähl mir nichts, ich weiß ganz genau, was ich hier tu!“ kriegen mich halt einfach nicht – da gibts Beifall für den Inhalt, aber sprachlich ist das so ungelenk, wie es nur irgendwie geht.

    Was die Beats betrifft: Die sind gut, aber teilweise nicht ganz mein Stil. Ich mag den dunklen, urbanen Sound von Döll Tracks wie „The man“, „Weit entfernt“ oder „Trinkhallenromantik“ – die Produktionen hier schwappen meist zwischen aufpolierten, lockeren Boom Bap Nummern (sogar mit Frauenvocals im Hintergrund) und etwas verzweigteren Trap Mechanismen hin- und her.

    Soviel zum ersten Eindruck. Alles in allem hörenswert, wie gesagt, aber den Klassiker, den viele jetzt schon ausrufen, höre ich nicht ansatzweise.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10121551  | PERMALINK

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    irrlichtAn wen denkst Du denn speziell? Ufo361 finde ich schon auch interessant, aber textlich einfach zu platt, als dass ich da wirklich Spaß dran hätte. Soundtechnisch ists aber oft durchaus gut gemacht.

    Das Namedropping lass ich mal beiseite, bringt ja auch nichts.
    Ufo ist ein super Beispiel, du erwartest irgendwelche Inhalte oder eine Geschichte in den Texten, ich erwarte nur gute Musik und will, dass über diese Gefühle und Atmosphäre transportiert werden, die Raps sind für mich ganz klar ein Teil der Musik, quasi ein weiteres Instrument, wie z.B. Mike Patton es für sich definiert. Eine bestimmte Message verkrampft und limitiert das Ganze meist nur und es kommt so ein unmusikalischer Rotz, wie dieser eine Sokee Track dabei raus. Und ein Future hat bestimmt keine ausgefeilteren Texte, es reicht ein „Fuck the Bitch“ zum Thema Beziehungsprobleme und danach gehts weiter mit Scheinen, verticken und dirty Sprite. Leider schaft Ufo es noch halt nicht auf Albumlänge zu überzeugen.

    Genau deswegen werden wir us bei dem Thema eher selten einig werden, mir sind Texte in der Musik wirklich unfassbar egal. :D

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    #10121555  | PERMALINK

    irrlicht
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    fonzie Genau deswegen werden wir us bei dem Thema eher selten einig werden, mir sind Texte in der Musik wirklich unfassbar egal. :D

    So geht es ja (leider) den Meisten hier. Für mich sind sie, ebenso wie die Instrumentierung, das Albumkonzept und die Produktion, ein Baustein des Gesamtwerks – und als solche für mich ebenfalls enorm relevant. Es ist nicht so, dass alle Tracks, die ich gut fände, auch gute Texte haben, aber ggf. muss das Songwriting dann eben gut genug sein, dass ich die Lyrics ausblenden kann. Das gelingt bei deutschsprachigen Produktionen halt prinzipiell generell noch schwieriger.

     

    --

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    #10121563  | PERMALINK

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    irrlicht

    fonzie Genau deswegen werden wir us bei dem Thema eher selten einig werden, mir sind Texte in der Musik wirklich unfassbar egal. :D

    So geht es ja (leider) den Meisten hier. Für mich sind sie, ebenso wie die Instrumentierung, das Albumkonzept und die Produktion, ein Baustein des Gesamtwerks – und als solche für mich ebenfalls enorm relevant. Es ist nicht so, dass alle Tracks, die ich gut fände, auch gute Texte haben, aber ggf. muss das Songwriting dann eben gut genug sein, dass ich die Lyrics ausblenden kann. Das gelingt bei deutschsprachigen Produktionen halt prinzipiell generell noch schwieriger.

    Mir fallen außer Hafti und ZM momentan auch keine aktuellen deutschen Künstler ein, die mich vom Klang und Inhalt her überzeugen würden, bei allen anderen achte ich wirklich nur auf den Flow und vielleicht die ein oder andere Textzeile, die hängen bleibt.

    --

    #10121567  | PERMALINK

    irrlicht
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    Verstehe ;-)

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10121623  | PERMALINK

    Anonym
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    @irrlicht: Danke für dein ausführliches Review. Ich muss Mädness & Döll leider hintenanstellen, da die Kohle nicht reicht. (Aber nicht nur die beiden Brüder, auch ein paar andere Releases müssen erst mal warten.) Klingt aber gar nicht mal so gut. Nach Mittelmaß. Vielleicht hat da Four Music ein wenig abgefärbt? (Frage mich überhaupt, was die an Mädness und Döll finden. Ist so gar nicht deren Tanzbereich.)

    --

    #10121773  | PERMALINK

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    Aus dem Fernsehtipps-Thread:

    Donnerstag, 23. März, 0:55-2:25 Uhr im BR-Fernsehen
    Blumentopf 1992 – 2016

    Interessiert sich noch jemand für die?  :bye:

    --

    #10121799  | PERMALINK

    Anonym
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    Taktjesus und Arzt bringen Ende Mai ein Kollabo-Album namens „Gott“ an den Start. Vor gut 15 Jahren wäre das eine Sensation gewesen, heute rührt mich das irgendwie keinen Meter.

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    #10121937  | PERMALINK

    irrlicht
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    Beiträge: 31,448

    harry-rag Klingt aber gar nicht mal so gut. Nach Mittelmaß.

    Nee, deutlich besser als Mittelmaß – mittelmäßig ist eben der Mainstream, der mir gerade täglich an Links entgegenschwappt. Ein paar richtig elendige Sachen, ganz selten Highlights, wahnsinnig viel Mittelmäßigkeit – die Beiden spielen schon im oberen Drittel mit, aber es hätte eben so viel besser sein können.

     

    --

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    #10121957  | PERMALINK

    irrlicht
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    Zwei neue Tracks, die ich irgendwie mag. Aus ganz unterschiedlichen Gründen.

    KRAFTKLUB: Dein Lied
    MARTERIA/TEUTILLA: Aliens

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
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