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AutorBeiträge
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MistadobalinaNein, es geht nicht um Hobbies, sondern um das, was mein Leben prägt. Ich wähle meine Musik und meine Bücher etc. nach bestimmten Kriterien aus. Dabei geht es ums Empfinden, um meine Art zu denken, darum, wie ich in der Welt stehe. Es macht meine Persönlichkeit aus.
Ich muss gestehen, dass ich mir die Frage, inwiefern meine kulturellen Vorlieben meine Persönlichkeit ausmachen, noch nicht gestellt habe. Ist ein sehr interessantes Thema.
Mal überlegen: Viele meiner Freunde und nahen Verwandten haben nicht den Hauch einer Ahnung, was so in meinem Bücherregal und Plattenschrank steht oder (nicht) stehen sollte und was das alles mir bedeutet (alljährlich bei Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken aufs Bestützendste demonstriert;-)). Und dennoch meine ich/hoffe ich, dass sie sich durchaus ein gutes oder jedenfalls für eine dauerhafte Bindung ausreichendes Bild meiner Persönlichkeit machen können.
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WerbungMick67Aber egal, jetzt können wir uns ja alle wieder liebhaben.
Puh. Ich habe mir schon den Verlauf des ersten RS-Forumianischen Konfessionskrieges ausgemalt. Ein fürchterliches Gemetzel, sag ich euch.
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?Sonic JuiceViele meiner Freunde und nahen Verwandten haben nicht den Hauch einer Ahnung, was so in meinem Bücherregal und Plattenschrank steht und was das alles mir bedeutet
Ich habe gestern abend einen ersten Vorgeschmack bekommen und bin bestürzt.
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon DynamiteIch habe gestern abend einen ersten Vorgeschmack bekommen und bin bestürzt.
you ain´t seen nothin‘ yet!
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I like to move it, move it Ya like to (move it)MistadobalinaNein, es geht nicht um Hobbies, sondern um das, was mein Leben prägt. Ich wähle meine Musik und meine Bücher etc. nach bestimmten Kriterien aus. Dabei geht es ums Empfinden, um meine Art zu denken, darum, wie ich in der Welt stehe. Es macht meine Persönlichkeit aus.
Exakt. Und da gibt es wenig Kompromisse.
Starke Kompromisslosigkeit (z.B. im Musikbereich) und große Kompromisswilligkeit passen nicht zusammen. Und je umfassender beide sind (was die Anzahl der Bereiche und deren jeweilige Bedeutsamkeit für den einzelnen anbelangt), um so schwieriger wird es.Mick: Zitat von mir oben:
Was den Musikgeschmack der Freunde anbelangt, habe ich für mich bislang festgestellt, dass Musik entweder wenig Bedeutung für die Freunde hatte oder sie von uns bewusst nicht thematisiert wurde, weil es anderes Wichtigeres gab, was uns verbindet/verband.
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FAVOURITESIch glaube, ich habe Sgt. Pepper zu meinem neun- oder zehnjährigen Geburtstag geschenkt bekommen. Natürlich habe ich zu der Zeit keinerlei Musikmagazine gelesen, ich habe schon damals nahezu ales verfügbare Geld in Platten oder Fußballbilder investiert. Damals fand ich Sgt. Pepper toll. Richtig toll. Und das blieb auch ziemlich lange so. Allerdings hat sich das mit der Zeit geändert. Mittlerweile ist Sgt. Pepper das einzige Beatles Album, welches sich nicht mehr in meiner Sammlung befindet. Ich habe es auch lange nicht gehört. Vielleicht werde ich es wieder anschaffen. Zumindest regt mich die Diskussion hier dazu an, es mal wieder hören zu wollen.
Vor ein paar Monaten gab es schon einmal eine Sgt. Pepper Diskussion hier im Forum und irgendjemand – ich erinnere leider nicht mehr wer es war – schrieb damals, Sgt. Pepper sei schlecht gealtert. Ich denke, das trifft es sehr gut, ist Sgt. Pepper doch das Album der Beatles, welches am allermeisten von allen von der Produktion lebt und am engsten mit dem Begriff „Pop“ verbunden werden kann.
Man muß Sgt. Pepper nicht mögen, man kann es sogar blöd finden. Aber muß man Leute blöd finden, die Sgt. Pepper gut finden?
Nö oder?
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How does it feel to be one of the beautiful people?otisJa, ja der Mythos Geschmack.
Wo der nur herkommt? Wie es nur kommt, dass sich 20-Jährige, 30-Jährige, 40-Jährige heute noch über Pepper unterhalten?
Klar, sie haben das Album für sich entdeckt, ganz allein und sie haben einen Zugang gefunden, jeder für sich. Entwickelt, gebildet, erarbeitet. Da hat keiner zuvor gesagt, das Album ist toll, eines der Sternstunden der Popmusik, ein Soundtrack der 60s… Man ganz allein hat es herausgefunden, mühevoll sich den Weg dahin gebahnt.Ich hatte ja das Glück Pepper zu entdecken, als mir von diesem ganzen Drumherum noch nichts bekannt war.
Versteh nicht so ganz, was du mit dem obigen sagen willst. Entdeckst du deine Musik ganz für dich allein, ohne Anregungen von anderen. Doch sicher nicht. Nur weil andere bei Pepper zu einem ganz anderen Ergebnis kommen, ihnen plumpe Nachbeterei zu unterstellen, halte ich nicht für der Weisheit letzten Schluss. Es gibt gerade hier im Forum genug Teilnehmer die sich „ernsthaft“ mit Musik auseinander setzen, die sicherlich keine anderen Meinungen wiederbeten und Pepper trotzdem für ein Meisterwerk oder eine sehr gute Platte halten. Das genaue Gegenteil davon ist hier ebenso anzutreffen. Im Umkehrschluss könnte man dann ja auch vermuten, dass diese Negativhaltung auch nicht völlig autark zu Stande kam.
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.Clau Ich denke, das trifft es sehr gut, ist Sgt. Pepper doch das Album der Beatles, welches am allermeisten von allen von der Produktion lebt und am engsten mit dem Begriff „Pop“ verbunden werden kann.
Für mich von daher auch nachvollziehbar, dass jemand der „reine“, weniger produzierte Musik/Musikstile bevorzugt, nun bei Pepper nicht gleich unbedingt sofort den neunzehnten Nervenzusammenbruch vor schierer Begeisterung bekommt.
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.beatlebumVersteh nicht so ganz, was du mit dem obigen sagen willst. Entdeckst du deine Musik ganz für dich allein, ohne Anregungen von anderen. Doch sicher nicht. Nur weil andere bei Pepper zu einem ganz anderen Ergebnis kommen, ihnen plumpe Nachbeterei zu unterstellen, halte ich nicht für der Weisheit letzten Schluss.
Ist es nicht, aber sehr oft erlebt.
beatlebumEs gibt gerade hier im Forum genug Teilnehmer die sich „ernsthaft“ mit Musik auseinander setzen, die sicherlich keine anderen Meinungen wiederbeten und Pepper trotzdem für ein Meisterwerk oder eine sehr gute Platte halten. Das genaue Gegenteil davon ist hier ebenso anzutreffen. Im Umkehrschluss könnte man dann ja auch vermuten, dass diese Negativhaltung auch nicht völlig autark zu Stande kam.
Sehr richtig. Manche Platten sind halt so arg vorbelastet, dass die eigene Urteilsfähigkeit, in welche Richtung auch immer, eingeschränkt sein mag, ob man will oder nicht. Das beginnt doch für viele schon damit, dass Charts-Musik per se mit Fragezeichen versehne ist etc.pp. Mehr sagte und meinte ich nicht.
PS: Beatlebum ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass nicht jeder Beatles-Fan blöd ist, Clau. Wir hatten sehr anregende und freundschaftliche Unterhaltungen, nicht wahr?
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FAVOURITESotis Wir hatten sehr anregende und freundschaftliche Unterhaltungen, nicht wahr?
Auf jeden Fall. Wir wissen ja auch, wie All You Need Is Love wirklich gemeint war oder And Your Byrds Can Sing.
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.otisPS: Beatlebum ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass nicht jeder Beatles-Fan blöd ist, Clau. Wir hatten sehr anregende und freundschaftliche Unterhaltungen, nicht wahr?
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How does it feel to be one of the beautiful people?thomlahnPuh. Ich habe mir schon den Verlauf des ersten RS-Forumianischen Konfessionskrieges ausgemalt. Ein fürchterliches Gemetzel, sag ich euch.
Das dann mit dem Westfälischen Frieden in Münster endet, wo wir alle bei Herrn Rossi sitzen und ABBA hören.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Go1Man kann den Spruch als Gleichnis verstehen: Eddie Cochran steht darin für die Werte des „wahren“, wilden, aufsässigen Rock ’n‘ Roll auf der Suche nach Teenage Kicks; Sgt. Pepper’s gut zu finden steht für die Verneinung dieser und die Bejahung anderer Werte: Freude am nostalgischen Mummenschanz, biedere Idyllik („When I’m sixty-four“), Musik, die auch dem Musiklehrer gefällt, anständig ist, die Dominanz von Produktion und Aufmachung über die Songs usw.
Dass es sich hier um eine Metapher handelt, ist mir durchaus nicht entgangen. Anspucken steht gemeinhin für tiefe Verachtung. Und das halte ich in diesem Zusammenhang für viel zu radikal und drastisch, ja sogar für im Ansatz verfehlt.
Man braucht nicht Sgt. Pepper zu hassen um Eddie Cochran zu schätzen oder umgekehrt. Im Gegenteil: Beides ist gute Musik und sollte gehört werden.Überhaupt: Aufsässigkeit ist auch nur ein Aspekt des Lebens (und damit der Kunst). „Idyllik“ ist ein anderer, und auch dieser hat seine Berechtigung. Ich habe jedenfalls keine Lust, bis ans Ende meines Lebens irgendwelche Adoleszenz-Konflikte auszutragen (und im Übrigen auch kein Bedürfnis; diese Konflikte haben sich irgendwann von selbst verflüchtigt). Das mag mancher für spießig halten oder als Wischiwaschi-Liberalismus missverstehen. Sicher jedenfalls disqualifiziert mich das als „wahren“ Rock’n’Roller. So what?
Den Glauben an die ewigen Wahrheiten des „echten Rock’n’Roll“ und auch sonstige Absolutheitsansprüche habe ich schon lange verloren und bin nicht mehr bereit, dafür in irgendwelche Auseinandersetzungen zu ziehen.--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Mistadobalina Wenn ich jemand kennenlerne, da schaue ich selbstverständlich in sein Plattenregal (und auch in den Bücherschrank) und mache mir so mein Bild von dieser Person. Es ist doch nicht so, dass wir alle Musik völlig abgehoben von unserem sonstigen Lebensinhalt hören. Wir suchen uns den Soundtracks unseres Lebens selbst aus.
Nicht immer und dieses Bild, das man sich macht kann auch ein verzerrtes sein. Hängt doch auch alles von der musikalischen Sozialisation, Umfeld etc. ab. Ich könnte z.B. in Jemanden der Beatles hört, Nazi ist, ihr wisst schon… einen Seelenverwandten finden, weil ich merke, dass er tief im Innern doch ein liberaler Stoneshörer ist und nur geprägt wurde durch Äußeres.
Ein Freund von mir hat neulich seine Liebe für die Beatles entdeckt und mich im Urlaub mit denen terrorisiert (vorher fand ich sie ganz nett, jetzt kann ich sie gar nicht mehr hören). Er findet auch Sgt. Peppers gut. Aber ich weiss, er findet Sgt. Peppers eigentlich scheisse. Er weiss es nur noch nicht.
Und ich selbst bin doch auch noch auf der Suche nach meiner Identität und so. :muede:
(das dazu, was darüber hinaus geht, stimme ich eigentlich allem, wie fast immer, Ah Um zu )
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Yep, Lane. Seh‘ ich auch so. So mancher Beatles-Nazi ist ein verkappter Stones-Liberaler. Da muß man Geduld haben.
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Schlagwörter: 1967, Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band, The Beatles
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