The Beach Boys

Ansicht von 15 Beiträgen - 406 bis 420 (von insgesamt 668)
  • Autor
    Beiträge
  • #779381  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    @speed Turtle: Wenn Du die große Zahl der Albenveröffentlichungen der Beach Boys vor Pet Sounds ansiehst, dann wird erkenntlich, dass die Plattenfirma gerne dieses System weitergeführt hätte, dabei aber mit den künstlerischen Ambitionen von Brian Wilson kollidierte, der eben – im Geist der Zeit – ein Album als Form künstlerischen Ausdrucks verstand und ein geschlossenes Werk anstrebte, nicht Hit-Singles+Cover und Filler, wie die Plattenfirma es gerne gesehen hätte. Ob Smile ein Hit geworden wäre, ist schwer zu sagen. Ich halte es keinesfalls für ausgeschlossen, dass es sehr erfolgreich gewesen wäre…

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #779383  | PERMALINK

    mark-oliver-everett

    Registriert seit: 14.12.2003

    Beiträge: 18,065

    best drummer ever: http://www.youtube.com/watch?v=GiekNHjkLTk

    --

    TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONA
    #779389  | PERMALINK

    prisonernumbersix

    Registriert seit: 16.02.2011

    Beiträge: 60

    nail75Doch, Smile war unfertig, aber es war keineswegs so unfertig wie Satiees Beitrag oben suggeriert. Allerdings fehlten keineswegs nur Gesangsspuren und ein paar Overdubs, wie sich beispielsweise bei Surf’s Up zeigt, das aus ganz verschiedenen Aufnahmen zusammengesetzt wurde. In den Liner Notes findet sich aber noch ein ganz anderer Grund, warum Smile letztlich aufgegeben wurde: die damalige Technik erlaubt ein solches collagenartiges Vorgehen letztlich nicht. Alles musste aus kleinen Bandschnipseln zusammengesetzt werden – ein gigantischer Aufwand, der zum Scheitern des Projekts in nicht gerade geringem Maß beitrug.

    Einer der interessantesten posts zum Thema der deutlich macht wie weit Brian Wilson was musikalische Ideen anbelangt anderen vorraus war. Ich finde die Art und Weise der Übergänge und Zusammenstellungen auf BWPS extrem gelungen und wenn man sich die Smile Sessions direkt danach anhört erkennt man die Tragik, wie nahe er dran war – es fehlten scheinbar nur ein paar Vocals.
    Aber irgendwie macht es das Ganze auch extrem cool; die Spitzenposition als größtes qualitativ hochwertiges Mysterium der Popmusik wird verteidigt und meiner Meinung nach weiter ausgebaut.

    --

    she said "i know you and you cannot sing!", I said that's nothing you should hear me play piano
    #779407  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    wernerHab ich probiert, aber du bist unfähig, das Thema zu behandeln, weil du durchdrehst. Na, ich lass das jetzt, ehe du vor meiner Haustür auftauchst mit der pump-gun.

    Genau. Ich kenne Dutzende Foris in persona und überraschenderweise leben alle noch. Ich nehme an, dass Du schlichtweg erschrocken bist, weil Dein Aufplustern ansonsten die gackernden Hennen verschreckt. Tja, nicht bei mir, ich kann auch genauso zurückschallen wie es hier hereinschallt. Dass Deine dürftige Fassade so leicht zum Einsturz zu bringen ist, tut mir ja fast etwas leid.

    Anstatt dieses Schmierentheater fortzusetzen, könntest Du einfach auf meine detaillierten Posts oben inhaltlich antworten, gerne auch mit Widerspruch. Aber dieses inhaltslosen Threadcraps solltest Du echt lassen.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #779409  | PERMALINK

    speed-turtle

    Registriert seit: 23.03.2011

    Beiträge: 190

    prisonernumbersixEiner der interessantesten posts zum Thema der deutlich macht wie weit Brian Wilson was musikalische Ideen anbelangt anderen vorraus war. Ich finde die Art und Weise der Übergänge und Zusammenstellungen auf BWPS extrem gelungen und wenn man sich die Smile Sessions direkt danach anhört erkennt man die Tragik, wie nahe er dran war – es fehlten scheinbar nur ein paar Vocals.
    Aber irgendwie macht es das Ganze auch extrem cool; die Spitzenposition als größtes qualitativ hochwertiges Mysterium der Popmusik wird verteidigt und meiner Meinung nach weiter ausgebaut.

    Was mir als zusätzliches Problem noch in den Sinn kam, als ich darüber grübelte, warum man ausgerechnet „I’m In Great Shape“ nicht dort belassen hat, wo es auf BWPs m.E. musikalisch wunderbar hinpasste, während es mir an der jetztigen Position im 1. Teil irgendwie den Fluss stört und wie ein Fremdkörper wirkt: Da wo es jetzt ist, passt es natürlich inhaltlich viel besser, wenn man es als morgendlichen Auftakt der kleinen „Farm-Suite“ sieht, die dann in der Abendstimmung von „Cabin Essence“ endet.
    Andererseits hat man z.B. beim Übergang zwischen „My Only Sunshine“ zu „Cabin Essence“ eine der eigentlich zwingendsten und logischsten (und technisch am einfachsten zu realisierenden) BWPS-Lösungen geopfert, die nun wirklich exemplarisch hätte zeigen können, wie das mit den organisch ineinandergreifenden und scheinbar wie von selbst zu einem großen Ganzen verschmelzenden Segmenten mal gemeint gewesen sein muss. Dabei ging es jetzt aber offenbar weder um musikalische noch inhaltliche Gründe, sondern ganz pragmatisch darum, einfach ein bisschen mehr von der engeren Material-Auswahl für die Album-Zusammenstellung unterzubringen.
    Da gibt es also auf Schritt und Tritt Interessenkonflikte, die eine Entscheidung erfordern, welchem Aspekt man jeweils den Vorrang gibt, und jede dieser Entscheidungen hat direkte Konsequenzen für alles andere, für die Gesamtkonstruktion, wie in der Architektur. Da konnte ohne vorher fixierten Bauplan eigentlich schon immer bestenfalls ein brauchbarer Kompromiss, ein kleinster gemeinsamer Nenner entstehen, aber niemals das perfekte Meisterwerk, von dem Brian träumte.

    --

    Musik ist nicht was sie ist, sondern was sie den Menschen bedeutet. (Simon Rattle)
    #779411  | PERMALINK

    prisonernumbersix

    Registriert seit: 16.02.2011

    Beiträge: 60

    Speed TurtleWas mir als zusätzliches Problem noch in den Sinn kam, als ich darüber grübelte, warum man ausgerechnet „I’m In Great Shape“ nicht dort belassen hat, wo es auf BWPs m.E. musikalisch wunderbar hinpasste, während es mir an der jetztigen Position im 1. Teil irgendwie den Fluss stört und wie ein Fremdkörper wirkt: Da wo es jetzt ist, passt es natürlich inhaltlich viel besser, wenn man es als morgendlichen Auftakt der kleinen „Farm-Suite“ sieht, die dann in der Abendstimmung von „Cabin Essence“ endet.
    Andererseits hat man z.B. beim Übergang zwischen „My Only Sunshine“ zu „Cabin Essence“ eine der eigentlich zwingendsten und logischsten (und technisch am einfachsten zu realisierenden) BWPS-Lösungen geopfert, die nun wirklich exemplarisch hätte zeigen können, wie das mit den organisch ineinandergreifenden und scheinbar wie von selbst zu einem großen Ganzen verschmelzenden Segmenten mal gemeint gewesen sein muss. Dabei ging es jetzt aber offenbar weder um musikalische noch inhaltliche Gründe, sondern ganz pragmatisch darum, einfach ein bisschen mehr von der engeren Material-Auswahl für die Album-Zusammenstellung unterzubringen.
    Da gibt es also auf Schritt und Tritt Interessenkonflikte, die eine Entscheidung erfordern, welchem Aspekt man jeweils den Vorrang gibt, und jede dieser Entscheidungen hat direkte Konsequenzen für alles andere, für die Gesamtkonstruktion, wie in der Architektur. Da konnte ohne vorher fixierten Bauplan eigentlich schon immer bestenfalls ein brauchbarer Kompriss, ein kleinster gemeinsamer Nenner entstehen, aber niemals das perfekte Meisterwerk, von dem Brian träumte.

    Trotz der fertigen Stimme bekomme ich an der Stelle wo Wonderful zu Song For Children wird immer zuverlässig Gänsehaut. Auch den „Waving For The Oceanliner“ – Einwurf bei Do You Like Worms? finde ich sehr gelungen. Weiss jemand ob sich das Brian neu ausgedacht hat oder gab es diese Textidee schon 66? Auf meinen Boots isses nicht dabei..

    --

    she said "i know you and you cannot sing!", I said that's nothing you should hear me play piano
    #779413  | PERMALINK

    speed-turtle

    Registriert seit: 23.03.2011

    Beiträge: 190

    prisonernumbersixAuch den „Waving For The Oceanliner“ – Einwurf bei Do You Like Worms? finde ich sehr gelungen. Weiss jemand ob sich das Brian neu ausgedacht hat oder gab es diese Textidee schon 66? Auf meinen Boots isses nicht dabei..

    Der Text existierte schon, war aber wohl vorher nie aufgenommen worden.
    Darian Sahanaja, Brians „Musical Secretary“ bei BWPS, war 2003 über David Leaf an die handschriftlichen Notizen der Lyrics gelangt, die man dem Cover-Desinger Frank Holmes seinerzeit für seine Entwürfe zum Booklet zur Verfügung gestellt hatte. Dass sie nur schwer zu entziffern waren, stellte sich als Segen heraus, denn so musste Van Dyke Parks konsultiert werden, der bis dahin gar nicht in das Projekt einbezogen worden war und auf diese Weise dann doch noch Wichtiges beitragen konnte.

    --

    Musik ist nicht was sie ist, sondern was sie den Menschen bedeutet. (Simon Rattle)
    #779415  | PERMALINK

    dogear

    Registriert seit: 24.02.2008

    Beiträge: 2,361

    Speed Turtle Da gibt es also auf Schritt und Tritt Interessenkonflikte, die eine Entscheidung erfordern, welchem Aspekt man jeweils den Vorrang gibt, und jede dieser Entscheidungen hat direkte Konsequenzen für alles andere, für die Gesamtkonstruktion, wie in der Architektur. Da konnte ohne vorher fixierten Bauplan eigentlich schon immer bestenfalls ein brauchbarer Kompriss, ein kleinster gemeinsamer Nenner entstehen, aber niemals das perfekte Meisterwerk, von dem Brian träumte.

    Ja, und diese Interessenkonflikte konnte BW in dem aufgeladenen Umfeld (VPD geht, kehrt wieder und geht dann doch, ML nörgelt ständig herum und die übrige Band verliert mehr und mehr das Zutrauen in BWs Entscheidungskompetenz) nicht mehr auflösen und entzieht sich durch Flucht aus dem Projekt.
    PS: der Showdown zwischen Werner und Neil wird ermüdend, ging es hier nicht um SMILE?

    --

    Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)
    #779417  | PERMALINK

    mark-oliver-everett

    Registriert seit: 14.12.2003

    Beiträge: 18,065

    dogear
    PS: der Showdown zwischen Werner und Neil wird ermüdend, ging es hier nicht um SMILE?

    fun fun fun.

    --

    TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONA
    #779419  | PERMALINK

    satiee

    Registriert seit: 09.07.2006

    Beiträge: 2,515

    nail75Wenn Du Dein Abfeiern der Beatles beendet hast, kannst Du ja mal darüber nachdenken, dass zahlreiche erfolgreich Künstler der damaligen Zeit avantgardistische Elemente in ihre Musik aufgenommen haben oder zumindest eine Offenheit demonstriert haben, die man in späterer Zeit nur ausnahmsweise fand (abgesehen vielleicht noch von den frühen 80er/späten 70ern). Beispiele gibt es en masse.

    Darüber hinaus finde ich, dass „Avantgarde“ eigentlich der falsche Ausdruck ist. Es ist eigentlich viel eher das Album als Kunstform, das bei Smile im Mittelpunkt steht. Avantgarde im eigentlichen Sinn höre ich da keine, dafür zahlreiche symphonische Ansätze im Sinn einer aus „orchestralen“ und „choralen“ Elementen zusammengesetzten Collage. Avantgardistisch war das vornehmlich im technischen Sinn.

    Es steht ja jedem frei, die Augen davor zu verschließen, aber „The Smile Sessions“ ist weder ein gescheitertes Album noch wird hier ein Mythos kommerziell ausgeschlachtet. Stattdessen ist ein beeindruckendes und faszinierendes Dokument eines letztlich gescheiterten Projekts, unfertig und fragmentarisch zweifellos, aber dennoch Ausdruck überbordender Kreativität, musikalischer Entdeckungsfreude und Wagemut, der letztlich nicht belohnt wurde.

    @nail- es steht rockhistorisch völlig ausser Zweifel, dass sich Brian Wilsons Genius, von BEATLEs ‚Rubber Soul‘ beeindruckt, im extrem ehrgeizigen Willen befand, das geniale Team Lennon/McCartney zu überragen. Seine Energie für
    ‚Petsounds‘ rührte nur daher. Niemand beteuert das mehr als er selbst bis
    heute !
    Die Single-Hits von Petsounds (‚wouldn’t it be nice’/’sloop john b’/’god only
    knows‘) beherrschten den Sommer 1966! Daran kann ich mich persönlich sehr gut erinnern.
    Denn weiterhin ging es in den Zeiten noch darum, wer die besten Singles
    zum Hit macht – nicht wer ein Top-Album rausbringt. Dafür hatten wir kids
    damals viel zu wenig Geld in der Tasche !

    Selbst BEATLEs ‚Revolver‘ wurde vorerst noch als relativ schwer zugängliches
    Novum von uns kids erlebt, in das wir uns, immernoch 1966, erst reinhören
    mussten! Der genialste ausgekoppelte single-hit davon war ‚yellow submarine‘.
    Dennoch argwohnte Brian Wilson, dass ‚Revolver‘ ein weiteres, unerwartetes
    Potential (trotz Petsounds) barg, das ihn nicht ruhen liess. Nichts sonst
    spornte ihn immer verrückter an.

    So folgte sein unbestrittener Geniestreich ‚GOOD VIBRATIONS‘ als Single
    der Beach Boys noch im Oktober 1966, ohne dass irgendjemand wusste,
    was sich dahinter verbarg.
    Denn niemand wird bestreiten, dass allein mit diesem songtitel bereits der
    spätere slogan des 1967’er SUMMER OF LOVE‘ übergreifender vorweggenommen wurde, als es den Beatles 1967 mit ihrem Knüller ‚All You Need is Love‘ je gelang.

    Frühjahr 1967 verbreitete sich das Gerücht, die BB’s arbeiteten an der bislang teuersten
    single aller Zeiten namens ‚Heroes and Villians‘.
    Parallel arbeiteten die BEATLES bereits emsig an Sgt. Pepper.
    Als H+V’s dann offiziell erschien, fand allseits eine Enttäuschung statt. Was hinter
    den Kulissen der Band damals bereits abging, wusste niemand. Von einem
    Album namens „SMILE‘ war keine Rede.

    Alle Welt aber – und das ist ‚ ultimative Rockgeschichte‘ – erinnert sich an den Tag,
    als BEATLES Sgt.Pepper erstmals durch die Radios ging ! Im Sommer 1967.

    Also geschätzter @nail75: niemand muss hier irgendein ‚Abfeiern der Beatles‘
    erstmal beenden, wenn es vor allem um die parallele Beurteilung der Beach Boys und
    deren zeitgleich unzweideutig missratenem Album SMILE geht.

    Der Begriff der ‚Avantgarde‘, da stimme ich Dir zu, wird hier in beiden Band-Fällen ohnehin verfehlt bemüht.

    --

    #779421  | PERMALINK

    werner
    Gesperrt

    Registriert seit: 05.05.2008

    Beiträge: 4,694

    Schön gesagt, saitee!

    --

    Include me out!
    #779423  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Satiee@nail- es steht rockhistorisch völlig ausser Zweifel, dass sich Brian Wilsons Genius, von BEATLEs ‚Rubber Soul‘ beeindruckt, im extrem ehrgeizigen Willen befand, das geniale Team Lennon/McCartney zu überragen.

    Ich habe das oben gekürzt, weil da keine Differenz zwischen uns besteht.

    Denn weiterhin ging es in den Zeiten noch darum, wer die besten Singles zum Hit macht – nicht wer ein Top-Album rausbringt. Dafür hatten wir kids damals viel zu wenig Geld in der Tasche !

    Auch das will ich gar nicht bestreiten, mehr Hit-Singles war ja genau das, was beispielsweise Capitol von den Beach Boys wollte. Der Unterschied lag in den Zeitströmungen, die eben zum Album drängten – hier eben in Form von Brian Wilson, dem Hit-Singles allein nicht mehr genügten und der ein Album als konzeptionelles Gesamtwerk verwirklichen wollte.

    Denn niemand wird bestreiten, dass allein mit diesem songtitel bereits der spätere slogan des 1967’er SUMMER OF LOVE‘ übergreifender vorweggenommen wurde, als es den Beatles 1967 mit ihrem Knüller ‚All You Need is Love‘ je gelang.

    Schön gesagt. Die BB waren auch näher am Geschehen. ;-)

    Frühjahr 1967 verbreitete sich das Gerücht, die BB’s arbeiteten an der bislang teuersten single aller Zeiten namens ‚Heroes and Villians‘.
    Parallel arbeiteten die BEATLES bereits emsig an Sgt. Pepper.
    Als H+V’s dann offiziell erschien, fand allseits eine Enttäuschung statt. Was hinter den Kulissen der Band damals bereits abging, wusste niemand. Von einem Album namens „SMILE‘ war keine Rede.

    Aber Du musst hier auch die USA in den Blick nehmen. Dass man das in Deutschland nicht mitbekam, zumal als Jugendlicher, wundert mich nicht, in den USA gab es sehr wohl Werbung für Smile. Dass H&V nicht an den Erfolg von Good Vibrations anknüpfen konnte, ist klar. Eine künstlerische Enttäuschung war es aber sicher nicht.

    Alle Welt aber – und das ist ‚ ultimative Rockgeschichte‘ – erinnert sich an den Tag, als BEATLES Sgt.Pepper erstmals durch die Radios ging ! Im Sommer 1967.

    Sgt. Pepper hat den Vorteil gegenüber Smile, dass es fertiggestellt und veröffentlicht wurde.

    Also geschätzter @nail75: niemand muss hier irgendein ‚Abfeiern der Beatles‘ erstmal beenden, wenn es vor allem um die parallele Beurteilung der Beach Boys und deren zeitgleich unzweideutig missratenem Album SMILE geht.

    Der Begriff der ‚Avantgarde‘, da stimme ich Dir zu, wird hier in beiden Band-Fällen ohnehin verfehlt bemüht.

    Beides ist aber nicht voneinander zu trennen, denn meine Aussage bezog sich auf diesen Kommentar.

    joachim50Die einzigen,die damals ihr Publikum avantgardistisch beeindrucken und(!!) dies in kommensurable Formen gießen konnten,waren die Beatles,

    Das ist eine extrem verkürzte Sichtweise, die ich komplett ablehne und die ich auch für sehr leicht widerlegbar halte. Da ist zum einen der in Hinblick auf Popmusik extrem schwammige Begriff der Avantgarde, der mir in Zusammenhang mit millionenfach verkauften Alben wie Sgt. Pepper’s missfällt, die zumal keinerlei avantgardistischen Charakter besitzen. Außerdem nervt mich schlichtweg diese „Die Beatles waren die einzigen, besten, größten, die jemals…“ Dieses Abfeiern braucht kein Mensch.

    wenn es vor allem um die parallele Beurteilung der Beach Boys und deren zeitgleich unzweideutig missratenem Album SMILE geht.

    Es ging mir aber nicht um die „parallele Beurteilung“ von Beach Boys und Beatles, sondern um Smile. Nur weil Brian Wilson diesen unseligen Konkurrenzkampf mit den Beatles angefangen hat, müssen wir ja heute nicht auch in jedem Zug Beach Boys und Beatles vergleichen.

    Außerdem – und das ist mir wichtig: Smile ist kein Album, Smile ist ein Torso, eine Ansammlung von Fragmenten, aber es ist nicht missraten. Diese Beurteilung finde ich sehr schade, denn dafür ist es trotz Teilveröffentlichungen und Bootlegs zu vielseitig, zu kreativ und zu faszinierend, obwohl Smile als Album fraglos gescheitert ist.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #779425  | PERMALINK

    satiee

    Registriert seit: 09.07.2006

    Beiträge: 2,515

    Hi @nail,
    alles ok.
    Hier ein eben gefundener youngster-link, der sympathisch die Harmoniekunst
    Brian Wilsons bestätigt.
    Freuen wir uns darüber :wave: !

    http://www.youtube.com/watch?v=ZI2EyfF3kQQ

    --

    #779427  | PERMALINK

    werner
    Gesperrt

    Registriert seit: 05.05.2008

    Beiträge: 4,694

    Nach intensiver Beschäftigung wird mir langsam klar, war mir an Smile total mißfällt. Das fällt vor allem im Vergleich mit anderen BB-Platten ins Gewicht: Auf Dauer gehen mir die Kopfstimmen total auf den Zeiger, sie schläfern mich ein. Hört man Smile durchgehend, fällt auch auf, dass sich irgendwann das Gefühl einstellt, alles sei dasselbe.
    AUch das allzu Pompöse, Aufdringliche, das „Vorzeigen“ ermüdet. In jedem Song (-Schnipsel) hat man den Eindruck, dass Wilson zeigen will, was er kann. Selbst so harmlose Stücke wie Roll Plymouth Rock oder Old Master… werden vollgestopft mit Sound, SYtimmen, usw.
    Ich habe mir im Vergleich „Sunflower“ und „Surf’s up“ angehört, und erkannte dabei den markanten Untzersch8ied zu dem Smile-„Versuch.“ Zum einen haben natürlich bei den erwähnten Alben die anderen BB auch Songs geschrieben, auf SU schrieb Brian nur drei. Bei den Dennis Wilson Songs wird auch richtig gerockt (It’s about time) und man kann sofort erkennen, welche Songs von Brian stammen. Natürlich hat das eine eigene Handschrift, aber es ist eine, die speziell mich ermüdet. Natürlich ist auf Sunflower auch so ein Song wie „Forever“ von Dennis, der leicht nach Brian klingt, doch alleine durch die Stimme von Dennis erhält er eine andere Richtung.
    Surfs Up ist noch eklatanter. Überraschenderweise hat Dennis da gar keinen Beitrag geschrieben. Aber schon der Einstieg mit Al Jardines (!) „Don’t go near the Water“ zeigt eine neue Richtung der BB an – abgesehen davon, dass das Album sehr politisch ausgerichtet ist, was die Texte betrifft. Erfreulich: Die Songs wirken – im Vergleich mit Smile – angenehm abgespeckt, rootsiger, nicht so gnadenlos vollgepackt. Bei den Smile-Sessions kann man gut nachvollziehen, wie immer mehr zum Song dazukam, bis wahrscheinlich die Aufnahmespuren nichts mehr zuließen. Natürlich kann man das als Errungenschaft des Produzenten und Autors Brian betrachten, man kann es aber auch als Unsicherheit desselben interpretieren (wie ich). Würde auch zum psychologischen Gesamtbild Brians aus dieser Zeit passen.
    Auch wenn man „BW presents Smile“ hört, zeigt sich, dass er von dieser Philiosophie nicht abgerückt ist, auch hier sind die Songs überladen, aufdringlich. Wie angenehm klingt da ein „Long Promised Road“ von Surfs Up (Carl Wilson
    Im Grunde betrachte ich die Smile Sessions als Relikt aus einer anderen zeit, aber hören werde ich die bestimmt nicht mehr, einmal richtig zur Brust genommen, reicht es mir. Andere BB Sachen haben der Zeit da richtig gut standgehalten.

    --

    Include me out!
    #779429  | PERMALINK

    satiee

    Registriert seit: 09.07.2006

    Beiträge: 2,515

    werner
    Ich habe mir im Vergleich „Sunflower“ und „Surf’s up“ angehört, und erkannte dabei den markanten Untzersch8ied zu dem Smile-„Versuch.“ Zum einen haben natürlich bei den erwähnten Alben die anderen BB auch Songs geschrieben, auf SU schrieb Brian nur drei. Bei den Dennis Wilson Songs wird auch richtig gerockt (It’s about time) und man kann sofort erkennen, welche Songs von Brian stammen. Natürlich hat das eine eigene Handschrift, aber es ist eine, die speziell mich ermüdet. Natürlich ist auf Sunflower auch so ein Song wie „Forever“ von Dennis, der leicht nach Brian klingt, doch alleine durch die Stimme von Dennis erhält er eine andere Richtung.
    Surfs Up ist noch eklatanter. Überraschenderweise hat Dennis da gar keinen Beitrag geschrieben. Aber schon der Einstieg mit Al Jardines (!) „Don’t go near the Water“ zeigt eine neue Richtung der BB an – abgesehen davon, dass das Album sehr politisch ausgerichtet ist, was die Texte betrifft. Erfreulich: Die Songs wirken – im Vergleich mit Smile – angenehm abgespeckt, rootsiger, nicht so gnadenlos vollgepackt. Bei den Smile-Sessions kann man gut nachvollziehen, wie immer mehr zum Song dazukam, bis wahrscheinlich die Aufnahmespuren nichts mehr zuließen. Natürlich kann man das als Errungenschaft des Produzenten und Autors Brian betrachten, man kann es aber auch als Unsicherheit desselben interpretieren (wie ich). Würde auch zum psychologischen Gesamtbild Brians aus dieser Zeit passen.
    Auch wenn man „BW presents Smile“ hört, zeigt sich, dass er von dieser Philiosophie nicht abgerückt ist, auch hier sind die Songs überladen, aufdringlich. Wie angenehm klingt da ein „Long Promised Road“ von Surfs Up (Carl Wilson
    Im Grunde betrachte ich die Smile Sessions als Relikt aus einer anderen zeit, aber hören werde ich die bestimmt nicht mehr, einmal richtig zur Brust genommen, reicht es mir. Andere BB Sachen haben der Zeit da richtig gut standgehalten.

    Das ist rundum eine sehr schöne Beurteilung, die ich teile. Nicht vergessen
    werden sollte dabei BB’s Album HOLLAND.

    http://www.youtube.com/watch?v=uTinv2lJRTk

    --

Ansicht von 15 Beiträgen - 406 bis 420 (von insgesamt 668)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.