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Nach intensiver Beschäftigung wird mir langsam klar, war mir an Smile total mißfällt. Das fällt vor allem im Vergleich mit anderen BB-Platten ins Gewicht: Auf Dauer gehen mir die Kopfstimmen total auf den Zeiger, sie schläfern mich ein. Hört man Smile durchgehend, fällt auch auf, dass sich irgendwann das Gefühl einstellt, alles sei dasselbe.
AUch das allzu Pompöse, Aufdringliche, das „Vorzeigen“ ermüdet. In jedem Song (-Schnipsel) hat man den Eindruck, dass Wilson zeigen will, was er kann. Selbst so harmlose Stücke wie Roll Plymouth Rock oder Old Master… werden vollgestopft mit Sound, SYtimmen, usw.
Ich habe mir im Vergleich „Sunflower“ und „Surf’s up“ angehört, und erkannte dabei den markanten Untzersch8ied zu dem Smile-„Versuch.“ Zum einen haben natürlich bei den erwähnten Alben die anderen BB auch Songs geschrieben, auf SU schrieb Brian nur drei. Bei den Dennis Wilson Songs wird auch richtig gerockt (It’s about time) und man kann sofort erkennen, welche Songs von Brian stammen. Natürlich hat das eine eigene Handschrift, aber es ist eine, die speziell mich ermüdet. Natürlich ist auf Sunflower auch so ein Song wie „Forever“ von Dennis, der leicht nach Brian klingt, doch alleine durch die Stimme von Dennis erhält er eine andere Richtung.
Surfs Up ist noch eklatanter. Überraschenderweise hat Dennis da gar keinen Beitrag geschrieben. Aber schon der Einstieg mit Al Jardines (!) „Don’t go near the Water“ zeigt eine neue Richtung der BB an – abgesehen davon, dass das Album sehr politisch ausgerichtet ist, was die Texte betrifft. Erfreulich: Die Songs wirken – im Vergleich mit Smile – angenehm abgespeckt, rootsiger, nicht so gnadenlos vollgepackt. Bei den Smile-Sessions kann man gut nachvollziehen, wie immer mehr zum Song dazukam, bis wahrscheinlich die Aufnahmespuren nichts mehr zuließen. Natürlich kann man das als Errungenschaft des Produzenten und Autors Brian betrachten, man kann es aber auch als Unsicherheit desselben interpretieren (wie ich). Würde auch zum psychologischen Gesamtbild Brians aus dieser Zeit passen.
Auch wenn man „BW presents Smile“ hört, zeigt sich, dass er von dieser Philiosophie nicht abgerückt ist, auch hier sind die Songs überladen, aufdringlich. Wie angenehm klingt da ein „Long Promised Road“ von Surfs Up (Carl Wilson
Im Grunde betrachte ich die Smile Sessions als Relikt aus einer anderen zeit, aber hören werde ich die bestimmt nicht mehr, einmal richtig zur Brust genommen, reicht es mir. Andere BB Sachen haben der Zeit da richtig gut standgehalten.
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