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AutorBeiträge
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Sun Kil Moon – Universal Themes (Caldo Verde)
1. The Possum
2. Birds Of Flims
3. With A Sort Of Grace I Walked To The Bathroom To Cry
4. Cry Me A River Williamsburg Sleeve Tattoo Blues
5. Little Rascals
6. Garden Of Lavender
7. Ali/Spinks 2
8. This Is My First Day And I’m Indian And I Work At A Gas Station--
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WerbungIch bin sehr gespannt.
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Hold on Magnolia to that great highway moonVinyl im Dezember…Mensch ist das noch lange hin
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Natürlich setzt Kozelek denn am schwersten verdaulichen Brocken mal wieder an den Anfang. Wenn man den überstanden hat, wird es ein feines und sogar vergleichsweise abwechslungsreiches Album mit viel Neil Young.
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Wieso findet diese wunderbare Platte hier eigentlich noch nicht statt?
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Weil sie durch den Poststreik erst heute bei mir angekommen ist.
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Hold on Magnolia to that great highway moonWeil sie nicht besonders ist. Punktabzug ausserdem für Marks Beichte, mal mit Rachel Goswell geknutscht zu haben. Der Arsch.
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Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das ExcaliburIrrlichtWeil sie durch den Poststreik erst heute bei mir angekommen ist.
Ich denke, das kann man gelten lassen.
ShanksWeil sie nicht besonders ist.
Das kann man nicht gelten lassen.
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Ich finde das Album jedenfalls bislang auch ganz wunderbar, wenn auch schon spürbar anders als „Benji“, obgleich die Essenzen ähnlich sind – mehr Erzählfluss als Gesang, hier ergänzt um anhaltende Momente von wirklichem Sprechen, dazu mitunter monoton tönenende, aber enorm zupackende Rhythmussektionen, die immer wieder von kleinen Flamenco-Pickings oder störrischen Effekten durchbrochen werden. Kozeleks Gesang ist hier teilweise auch verwunderlich harsch und beißend (mich hat es mehr an die ersten RHP Alben erinnert, als an die jüngsten SKM Releases). Das hat zwar alles zunächst mehr von großen Erzählungen als von großen Songs, aber mich nimmt das für sich ein. Die Stimmungen, die da teilweise über zehn Minuten hinweg entfaltet werden, sind förmlich raumfüllend. Musikalisch erinnert mich die Veränderung an Callahans Wandlung vom farbenreichen und sehr fein instrumentierten „Sometimes I wish we were an eagle“ hin zum bisweilen brüchigen, dissonanten und stärker polarisiertem „Apocalypse“.
Ich habe das Album leider erst zweimal in Ruhe hören können (und noch kaum auf die Texte geachtet), mehr daher bald.
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Hold on Magnolia to that great highway moonMir gefällt es hingegen gar nicht. Dass Mark Kozelek persönlich ein Arschloch ist, ist kein Geheimnis (und sollte spätestens seit einigen Monaten den meisten bekannt sein), bisher konnte ich seine Musik aber meistens ganz gut davon abkoppeln. Die mir bekannten Pre-„Benji“-Alben sind textlich in der Regel metaphorisch oder sonstwie verklausuliert und mit gängigem Genre-Vokabular eher darauf aus, Stimmungen zu transportieren. Die Lyrics auf „Benji“ kamen zwar schon deutlich schnörkelloser und schwallartiger daher, muteten dabei aber auch oft genug intim und verletzlich an. Auf „Universal Themes“ höre ich nun ehrlich gesagt fast nur noch selbstverliebtes, zielloses Geschwafel. Vieles klingt, als wäre es nicht mehr als eine weitere, für eins seiner Konzerte und die anschließende Berichterstattung bestimmte „improvisierte“ Songskizze. „Gonna tell you another story here because, you know, well, what the fuck“ – sowas finden manche vielleicht clever und meta, ich fühle mich eher verschaukelt. Dass er diese Art unverfrorener Mythenbildung nun auch auf seinen Alben betreibt, finde ich traurig. Da können dann unterm Strich auch einige schön arrangierte Passagen und die charmante Nicht-Produktion die Enttäuschung nach dem tollen Vorgänger kaum abmildern.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!tina toledoAuf „Universal Themes“ höre ich nun ehrlich gesagt fast nur noch selbstverliebtes, zielloses Geschwafel. Vieles klingt, als wäre es nicht mehr als eine weitere, für eins seiner Konzerte und die anschließende Berichterstattung bestimmte „improvisierte“ Songskizze. „Gonna tell you another story here because, you know, well, what the fuck“ – sowas finden manche vielleicht clever und meta, ich fühle mich eher verschaukelt. Dass er diese Art unverfrorener Mythenbildung nun auch auf seinen Alben betreibt, finde ich traurig.
Sehr schade, Tina. Ich kann Deine Einschätzung verstehen, mich wundert aber doch, dass Du die Thematiken als so ziellos empfindest. Zugegeben: Ich habe bei weitem noch nicht alles „durchschaut“, aber nehme „Universal themes“ als sehr mosaikhaft wahr – Zeitgeschehen, Empfindungen, kleine Szenen im Leben, Familienereignisse, persönliche Betroffenheit, Spiel mit eigener Wirkung, dazu mehr oder minder Notwendiges, dass wie Verkittung wirkt: Das alles wird in einem endlosen Fluss aus Worten zusammengeschwemmt. Das ist lange nicht so klar umrissen wie „Benji“ und lange nicht so bildreich wie das Vorherige, aber wenn man nicht gerade versucht den Stein in einem Zug den Berg hochzuschieben, entschlüsselt es sich zunehmend. Ich freue mich jedenfalls darauf jeden Tag mehr davon zu knacken und finde es spannend allein die ganzen Querverweise, Namenserwähnungen, Orte und Wiederholungen abzutasten.
Davon ab, dass ich manche Stellen schon von grundauf unerhört intensiv finde, etwa diese Zeilen aus „Little rascals“, gerade auch in Verbund mit der großartigen Rhythmussektion und der Art, wie Kozelek hier die Gesangsspuren immer wieder leicht durch den Mix spuken lässt (ich finde die Geschwindigkeit des Gesangs und die Lautstärke bzw. Stimmdopplungen hier sehr relevant):
„Sitting on the wings of a 747 airplane
Just back from Newtown Connecticut, Cincinnati and Champaign
It was nice hanging out in those cities with some of my friends
Get up on stage and play beautiful music with themNow I’m looking out the window where Robin Williams died
Passed him once in a car on Thanksgiving day
Was with my girlfriend at the timeWho sadly passed away just before she turned 35
That’s when I learned the world’s unfair
And that things aren’t always rightIt fucked me up, and for weeks I couldn’t get out of bed
The world don’t owe us shit, I learned that real fucking young
And I learned it again“P.S. Aus Interesse: Was stört Dich denn konkret an dem zitierten Satz, vor allem, da er ja in eine Frage mündet („what the fuck about a winter’s day I was in Tennessee“)? Die „Stilisierung“ als Erzähler?
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Hold on Magnolia to that great highway moon@Napoleon Dynamite: Wie hat sich „Universal themes“ bei Dir entwickelt? Kamst Du schon zum weiteren Vertiefen?
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Hold on Magnolia to that great highway moonWeitere Meinungen sind natürlich gern gesehen, gerade auch von den anderen Bewertern.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlichtP.S. Aus Interesse: Was stört Dich denn konkret an dem zitierten Satz, vor allem, da er ja in eine Frage mündet („what the fuck about a winter’s day I was in Tennessee“)? Die „Stilisierung“ als Erzähler?
Ich glaube, man muss das „Gonna tell you another story“ und „about a winter’s day I was in Tennessee“ zusammen lesen und das andere als Einschub, also so: Gonna tell you another story here – because, you know, well, what the fuck! – about a winter’s day I was in Tennessee“ Jetzt müsste es klarer sein.
Wenn Kozelek am laufenden Band Geschichten von Konzerten und Fan-Begegnungen aufzählt, verschwimmen mir die Übergänge zwischen Persona und (unangenehmer) Person einfach zu sehr. Auch wenn man sicher keine grob beleidigenden Passagen zitieren kann, habe ich wohl leider schon zu viel über sein Verhalten und seine Auffassungen gelesen, als dass ich hier das Gefühl abstreifen könnte, dass das zum ersten Mal alles wunderbar zusammen passt. Und ich mag einfach nicht meine Zeit damit verschwenden, mir anzuhören, wie er ganz beiläufig seine Freundin betrügt, mit wem er sonst so alles herumgemacht hat oder wie viele Kraftausdrücke er in einem Song unterbringen kann. Die meisten Verse sind für sich genommen einfach selbstverliebt und (sicher ganz bewusst) banal bis stupide und für mich höchstens in der Summe interessant, weil sie ein ziemlich stimmiges Bild von einem eitlen, verbitterten, machohaften Misanthropen zeichnen.
IrrlichtDavon ab, dass ich manche Stellen schon von grundauf unerhört intensiv finde, etwa diese Zeilen aus „Little rascals“, gerade auch in Verbund mit der großartigen Rhythmussektion und der Art, wie Kozelek hier die Gesangsspuren immer wieder leicht durch den Mix spuken lässt (ich finde die Geschwindigkeit des Gesangs und die Lautstärke bzw. Stimmdopplungen hier sehr relevant)
Die Zeilen haben auf jeden Fall mehr Gewicht als die meisten anderen des Albums, bleiben dann in ihrer Vortragsweise in meinen Augen aber komplett flach. Das war auf „Benji“ noch ganz anders. Auch der von Dir schön beschriebene Aufbau kann mich nicht recht begeistern.
Zwei RYM-User fassen das für mich ganz gut zusammen:
Sorry, but this – this self-indulgent, overbearing, overwrought, disgusting, lazy tripe – is bullshit. […] Benji had a couple of things I was down for – the sincere love found in „I Can’t Live Without My Mother’s Love“ and „Jim Wise“, along with the occasionally pretty instrumentation.
Guess what? That doesn’t exist here.
There is no sincerity. There’s no fighting back against self-pity or a submission to being sad […] There’s no real reason to any of it, either – Kozelek tells stories that couldn’t matter less and changes up the instrumentation whenever he feels like it, because why the hell not. (Note: audibly yelled „distorted guitars, because WHY THE HELL NOT!!!!!“ upon track three.).
i loved benji, but this album is like if you took what people that didn’t like benji said about benji, and then you made an album exemplifying just those characteristics. a majority of the stories on benji had some sort of point to them, as jumbled as they might have appeared, but here it just feels like he’s literally reading his personal diary over music. he’s not trying. […] if an artist doesn’t sound like they give a shit, they should not expect their audience to.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut! -
Schlagwörter: Sun Kil Moon
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