Re: Sun Kil Moon – Universal Themes

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tina-toledo
Moderator

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IrrlichtP.S. Aus Interesse: Was stört Dich denn konkret an dem zitierten Satz, vor allem, da er ja in eine Frage mündet („what the fuck about a winter’s day I was in Tennessee“)? Die „Stilisierung“ als Erzähler?

Ich glaube, man muss das „Gonna tell you another story“ und „about a winter’s day I was in Tennessee“ zusammen lesen und das andere als Einschub, also so: Gonna tell you another story here – because, you know, well, what the fuck! – about a winter’s day I was in Tennessee“ Jetzt müsste es klarer sein.

:-)

Wenn Kozelek am laufenden Band Geschichten von Konzerten und Fan-Begegnungen aufzählt, verschwimmen mir die Übergänge zwischen Persona und (unangenehmer) Person einfach zu sehr. Auch wenn man sicher keine grob beleidigenden Passagen zitieren kann, habe ich wohl leider schon zu viel über sein Verhalten und seine Auffassungen gelesen, als dass ich hier das Gefühl abstreifen könnte, dass das zum ersten Mal alles wunderbar zusammen passt. Und ich mag einfach nicht meine Zeit damit verschwenden, mir anzuhören, wie er ganz beiläufig seine Freundin betrügt, mit wem er sonst so alles herumgemacht hat oder wie viele Kraftausdrücke er in einem Song unterbringen kann. Die meisten Verse sind für sich genommen einfach selbstverliebt und (sicher ganz bewusst) banal bis stupide und für mich höchstens in der Summe interessant, weil sie ein ziemlich stimmiges Bild von einem eitlen, verbitterten, machohaften Misanthropen zeichnen.

IrrlichtDavon ab, dass ich manche Stellen schon von grundauf unerhört intensiv finde, etwa diese Zeilen aus „Little rascals“, gerade auch in Verbund mit der großartigen Rhythmussektion und der Art, wie Kozelek hier die Gesangsspuren immer wieder leicht durch den Mix spuken lässt (ich finde die Geschwindigkeit des Gesangs und die Lautstärke bzw. Stimmdopplungen hier sehr relevant)

Die Zeilen haben auf jeden Fall mehr Gewicht als die meisten anderen des Albums, bleiben dann in ihrer Vortragsweise in meinen Augen aber komplett flach. Das war auf „Benji“ noch ganz anders. Auch der von Dir schön beschriebene Aufbau kann mich nicht recht begeistern.

Zwei RYM-User fassen das für mich ganz gut zusammen:

Sorry, but this – this self-indulgent, overbearing, overwrought, disgusting, lazy tripe – is bullshit. […] Benji had a couple of things I was down for – the sincere love found in „I Can’t Live Without My Mother’s Love“ and „Jim Wise“, along with the occasionally pretty instrumentation.

Guess what? That doesn’t exist here.

There is no sincerity. There’s no fighting back against self-pity or a submission to being sad […] There’s no real reason to any of it, either – Kozelek tells stories that couldn’t matter less and changes up the instrumentation whenever he feels like it, because why the hell not. (Note: audibly yelled „distorted guitars, because WHY THE HELL NOT!!!!!“ upon track three.).

i loved benji, but this album is like if you took what people that didn’t like benji said about benji, and then you made an album exemplifying just those characteristics. a majority of the stories on benji had some sort of point to them, as jumbled as they might have appeared, but here it just feels like he’s literally reading his personal diary over music. he’s not trying. […] if an artist doesn’t sound like they give a shit, they should not expect their audience to.

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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!