soul soul soul soul

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  • #97477  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    Herr RossiSogar Hot Chocolate kommen vor (#982: Everyone 1’s A Winner), außerdem der Errol Brown-Song Brother Louie in der Version der Stories. :-)
    Marshs Urteile sind also auch gerne mal überraschend, aber er weiß sie immer überzeugend zu begründen.

    Für Tina Turner würde mich das ja mal interessieren.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
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    #97479  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,243

    @latho: „Eat your heart out, Phil Spector – this ist the best record Tina ever made. And it didn’t take genius assistance, either, just a competent studio craftsman, a decent song, and a framework closer to her real life than childhood fantasies of rag dolls and puppies. Eschewing Jaggeresque microphone fellatio, Tina makes herself sexier than ever by facing up to pain and humiliation, frustration and rage – not incidentally, never denying the tug of her own gonads.“ (#708 des Rankings)

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    #97481  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    Herr Rossi@Latho: „Eat your heart out, Phil Spector – this ist the best record Tina ever made. And it didn’t take genius assistance, either, just a competent studio craftsman, a decent song, and a framework closer to her real life than childhood fantasies of rag dolls and puppies. Eschewing Jaggeresque microphone fellatio, Tina makes herself sexier than ever by facing up to pain and humiliation, frustration and rage – not incidentally, never denying the tug of her own gonads.“ (#708 des Rankings)

    Danke, Rossi. Überzeugt mich nicht, zumal ja objektiv völlig falsch. :sonne: Was die rag dolls und puppies angeht: ich höre das als eine Unterwerfungsgeste (tyoisch für Spector’schen Pop), die in ihrer Aggressivität einem angst und bange machen kann. So sexuell aggressiv fand ich sie nie wieder.

    --

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    #97483  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    OldBoyDer otis hat mir auch was empfohlen, oder nicht mir, aber dem, der da will:
    „Sweet Soul Music: Rhythm and Blues and the Southern Dream of Freedom“ von Peter Guralnick

    (doch da der da will ich bin, hab ichs bestellt)

    Hat eigentlich schon jemand Guralnicks Buch über Sam Cooke gelesen? Er war übrigens vor einiger Zeit zu Gast bei „The Sound of Young America“ (15. Oktober 2005) und hat über das Buch und Cooke geredet.

    --

    #97485  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,243

    @latho: Man muss ja nicht immer der gleichen Meinung des Autors sein, food for thought ist es allemal. Stärker sind die Passagen, in denen er auch persönliche Erlebnisse und Gedanken einfließen läßt. Er ist ja als Weißer im Detroit der 60er aufgewachsen.
    (Er liebt übrigens Spectors Musik, dass da kein falscher Eindruck entsteht.)

    --

    #97487  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    Eine Frage an die Soul Experten: Van Morrison behauptet von sich, er sei ein Soul Sänger. Stimmt ihr dem zu und wenn ja, welche Songs belegen dies?

    --

    Keep on Rocking!
    #97489  | PERMALINK

    timmkaki

    Registriert seit: 11.10.2006

    Beiträge: 161

    JAA – im gleichen Sinne wahr, wie bspw. Joe Cocker oder Michael Bolton „Soul“-Sänger sind.

    Dabei würde ich VM das Attribut noch am ehesten verleihen. Die Art, wie er seine Songs lebt, ausdrückt – eben ‚Seele‘ verleiht, ist schon bewundernswert. Dabei mache ich das nicht an speziellen Songs fest. In seiner Art, die Stilelemente aus unterschiedlichsten Musikbereichen aufzunehmen, umzusetzen und ihnen dabei den ganz eigenen Klang zu geben, ähnelt er schon eher einem Ray Charles. Dabei gleicht er Ihm besonders in seiner ausgesprochen Nähe zum RnB.

    Mein Anspieltipp: A Night in San Francisco; ein klasse Live-Album mit stark souligem Touch.

    Nimmt man den Soul-Begriff allerdings ganz eng, bezogen auf die Ära der End-Fünfziger bis Anfang der Siebziger, und lässt nur (political correctnes) afroamerikanische Interpreten gelten, ist die Titulierung „Soul-Sänger“ diesen vorbehalten.

    Besten Gruß

    Timm

    --

    ------------------- SOUL IS A CONSTANT. IT’S CULTURAL. IT’S ALWAYS GOING TO BE THERE, IN DIFFERENT FLAVOURS AND DEGREES. Aretha Franklin
    #97491  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,665

    Nachfolgend ein feiner Artikel über die 70er-Soul-Queen Betty Davis, die ich – zugegebenermaßen – bisher nicht kannte. Die Hörbeispiele auf Spiegel-Online sind aber klasse. Lohnt sich bestimmt für eine Entdeckung.

    SPIEGEL ONLINE – 21. Juni 2007

    URL: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,489708,00.html

    FUNK-LEGENDE BETTY DAVIS

    Schwarze Madonna

    Von Thomas Winkler

    Gnadenlos funky, beängstigend selbstbewusst, extrem sexy: Betty Davis war eine Vorkämpferin für moderne Pop-Diven von Madonna bis Beyoncé. Dank eines kleinen US-Labels sind die beiden wichtigsten Alben der Siebziger-Jahre-Ikone jetzt wieder erhältlich.

    Sie revolutionierte das Frauenbild ihrer Zeit, verhalf Miles Davis zu einem breiteren Musikgeschmack und dem Free Jazz zu einigen bitter nötigen neuen Einflüssen. Sie bereitete den Weg für Madonna oder Beyoncé, entwarf den Prototyp der selbstbestimmten Frau im Musikgeschäft und nahm nicht zuletzt einige der aufregendsten Schallplatten der siebziger Jahre auf. Mehr als drei Jahrzehnte später lebt Betty Davis, mittlerweile 62 Jahre alt, zurückgezogen in einer kleinen Wohnung in der Nähe von Pittsburgh, gescheitert, verbittert und nahezu vergessen von der Welt, ein weiteres Beispiel für die Ungerechtigkeit der Popgeschichte.

    Die ersten beiden Alben der Funk-Diva sind nun wieder erhältlich. Sowohl das Debüt „Betty Davis“ von 1973 als auch das ein Jahr später erschienene „They Say I’m Different“ wurden sorgsam neu aufgelegt, mit liebevoll gestalteten Booklets und ausführlichen Liner Notes versehen. Jetzt ist sie also wieder zu hören, die Totaloperation, die Betty Davis dem Funk verpasste: Wieder stöhnt und spuckt, quietscht und faucht, kratzt und beißt sie sich durch Songs, deren textliche Offenheit nur von ihrer gesanglichen Radikalität übertroffen wird. Während sich eine Combo aus einigen der damals besten Studiomusikern durch schwerblütige, vom Blues geprägte Funk-Rhythmen pflügt, etabliert Davis in Stücken wie „Anti Love Song“ oder „You Won’t See Me in the Morning“ das Bild einer sexuell selbstbewussten Frau, die Geschlechterrollen umkehrt und die in den Siebzigern vorherrschenden Frauenbilder zertrümmert. Im Vergleich wirken nicht nur die Bemühungen von Zeitgenossinnen wie Cher, sondern selbst die ihrer Nachfolgerinnen wie Christina Aguilera, Kelis oder Peaches fast handzahm. „Sie war die erste Madonna“, sagt Carlos Santana.

    Miles beflügelt, Betty am Boden

    Betty Davis war eine Vorreiterin und musste die Konsequenzen dieser Rolle ertragen. Im Radio wurden ihre Songs nicht gespielt, vor Auftritten, die sie bisweilen im Negligé bestritt, hatte sie oft mit Boykottaufrufen christlicher Gruppen zu kämpfen. Schon ihr Lebensstil widersprach allen gesellschaftlichen Konventionen: Sie war befreundet mit Jimi Hendrix und Marc Bolan, Affären mit Hugh Masekela, Eric Clapton und Robert Palmer wurden ihr nachgesagt. 1966 heiratete sie, damals noch ein Model namens Betty Mabry, einen gewissen Miles Davis und machte ihn mit der Musik von Hendrix und Sly Stone bekannt. Die Ehe wurde nach nicht einmal einem Jahr wieder geschieden, aber den Einfluss seiner zweiten Frau auf sein Schaffen gab Miles Davis als stets nicht zu unterschätzen an. Noch 15 Jahre später nahm er das von seiner Ex-Frau inspirierte „Back Seat Betty“ auf.

    Zu diesem Zeitpunkt war Betty Davis‘ eigene Karriere schon wieder beendet. Drei Alben lang war sie ihrer Zeit voraus, der kommerzielle Erfolg blieb aus. Ein viertes blieb gleich im Giftschrank der Plattenfirma und wurde niemals veröffentlicht. Ein weitere Platte finanzierte sie 1979 selbst – sie floppte. Anfang der Achtziger verschwand sie von der Bildfläche, Gerüchten zufolge erlitt sie einen Nervenzusammenbruch. Das Musikgeschäft war noch nicht reif für ihre Ideen. Betty Davis wollte, ungewöhnlich für die siebziger Jahre, für schwarze Musik und erst recht für eine Frau, die totale Kontrolle über ihr Werk behalten. Sie rekrutierte ihre Bands selbst, darunter die legendären Bläser von Tower of Power, und für ihr zweites Album übernahm sie sogar den Produzentenposten.

    Schatzsuche in Seattle

    Über fast drei Jahrzehnte hinweg war Betty Davis nur als Zitat in HipHop-Tracks von Bewunderern wie Talib Kweli, Ludacris oder Ice Cube zu hören, die einzelne ihrer Songs gesampelt hatten. Ihr Werk war – wenn überhaupt – bislang meist nur in seltsamen Zusammenstellungen erhältlich, bis Light in the Attic die beiden ersten Alben neu herausbrachte. Das Plattenlabel ist in Seattle beheimatet und gräbt so geschmackssicher und ausdauernd in den Tiefen der Popgeschichte wie kaum ein anderes.

    Betrieben wird Light In The Attic aus dem Souterrain eines unauffälligen weißen Hauses im eher beschaulichen Bezirk Phinney Ridge, wenige Meilen nördlich von Seattles Downtown. Hier ist man von der Hightech-Innenstadt, der Heimat von Microsoft, Amazon, Starbucks und Boeing, ebenso weit entfernt wie von der ehemaligen Grunge-Metropole, die Bands wie Nirvana hervorbrachte.

    Die drei Teilhaber und bis zu drei Praktikanten von Light In The Attic drängen sich oft bis Mitternacht in zweieinhalb viel zu engen Kellerräumen, die auch noch als Lager dienen. Doch nach fast fünf Jahren rentiert sich die Selbstausbeutung: „Wir wachsen“, sagt Gründer Matt Sullivan und meint auch zu wissen, woran das liegt: „Wir sind einzigartig, aber nicht nur in Seattle, sondern weltweit.“ Tatsächlich: Light In The Attic veröffentlicht Soul und Rock, Rap und Pop, aktuelle Bands und liebevoll gestaltete Re-Issues. Zum Label-Katalog gehört die von Kritikern verehrte psychedelische Hardrock-Band The Black Angels aus Texas ebenso wie eine Neuauflage des Soundtracks des legendären Blaxploitation-Pornofilms „Lialeh“ oder die ersten Alben der Last Poets, die bereits in den frühen Siebzigern den Rap erfanden.

    „Wir fühlen uns wie Forscher“, erzählt Sullivan, „wir sind wie Bibliothekare, wir wollen die Vergangenheit bewahren“. Dazu gehört viel Kleinarbeit, denn mit dem Aufspüren der vergrabenen Schätze ist es nicht getan. Es folgt ein oft enervierender Kleinkrieg mit Labels und Vertrieben, Nachlassverwaltern und Verwandten um Rechte und Tantiemen, unbezahlte Rechnungen und nie erfüllte Forderungen, bis ein Re-Issue erscheinen kann. Aber die Arbeit lohnt sich: So fanden die vergessene New Yorker Popband The Free Design auf Light In The Attic ebenso eine neue Heimat wie die britische Singer-Songwriterin Karen Dalton, die von einem Großteil der Nu-, Weird- und Strange-Folk-Szene unlängst als prägender Einfluss entdeckt wurde.

    Und nun eben auch Betty Davis. Die lebt, nahezu mittellos, in ihrem Apartment in Homestead, einem Vorort von Pittsburgh, und musste von Sullivan erst mühevoll überzeugt werden, ihre Zustimmung zur Wiederauflage ihrer Platten zu geben. Nun kann sie immerhin auf ein paar Tantiemen hoffen. Vor allem aber fügen sich die liebevoll gestalteten Neuveröffentlichungen der Funk-Klassiker nahtlos ein in einen makellosen Label-Katalog, der nach vergessenen historischen Meilensteinen sucht, ohne die Gegenwart zu vergessen. Und da draußen gibt es noch viel mehr zu entdecken, sagt Sullivan, versunkene Schätze aus fernen Zeiten. Man darf gespannt sein.

    © SPIEGEL ONLINE 2007
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    Zum Thema im Internet:

    Light in the Attic – Label-Website

    http://www.lightintheattic.net/

    --

    I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
    #97493  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    AnnaMaxNachfolgend ein feiner Artikel über die 70er-Soul-Queen Betty Davis, die ich – zugegebenermaßen – bisher nicht kannte. Die Hörbeispiele auf Spiegel-Online sind aber klasse. Lohnt sich bestimmt für eine Entdeckung.

    Passend dazu gab es vor ein paar Tagen eine Betty Davis-Sendung bei The Sound Of Young America, inkl. ihrem ersten Radio-Interview seit achschlagmichtot.

    --

    #97495  | PERMALINK

    hbh

    Registriert seit: 06.12.2006

    Beiträge: 772

    Eine Besprechung von James Lewis über Ola Onabule’s neues Album The Devoured Man findet Ihr hier:

    http://www.smooth-jazz.de/James/Thedevouredman.htm

    --

    #97497  | PERMALINK

    staggerlee

    Registriert seit: 04.02.2007

    Beiträge: 738

    Ich habe mich bisher mit Soul zu wenig befaßt- ich habe also nur die CDs von einigen der üblichen Verdächtigen und wenige Zusammenstellungen (z.B. Hitsville USA oder eine von James Brown). Da Soul in erster Linie eine Angelegenheit von Singles war, ich aber ein CD und LP Hörer bin (also vor allem wesentliche LPs besitze, die es ja im Soul nicht soo häufig gibt), hätte ich folgende Frage (insbesondere bezüglich Motown aber auch anderer Labels):
    Welche Compilations z.B. von Martha & The Vandellas, Four Tops, Temptations (ich habe eine ziemlich Gute aus den späteren Jahren, suche aber eine von den Anfangsjahren)……. könnt ihr empfehlen? Danke

    --

    #97499  | PERMALINK

    skip-mahoney

    Registriert seit: 13.11.2007

    Beiträge: 1

    wenn hier jemand ahnung von richtigen rare sweet soul hat oder deep soul.

    wie skip mahoney oder the sidewinders, bloodstone.

    oder „chaz“ oder the montclairs. naja sowas halt. meldet euch. schreibt mir ne pn dann könnte man ja mal was tauschen

    --

    #97501  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,483

    Soulfreunde sollten heute Abend mal bei StoneFM reinhören! :-)

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #97503  | PERMALINK

    q

    Registriert seit: 26.11.2007

    Beiträge: 92

    Interessant all die Beiträge zu lesen.

    Dabei stelle ich fest, dass ich offenbar der einzige, oder zumindest einer der ganz wenigen hier bin, bei dem SOUL nicht 1980 endet.

    Für mich ist Soul bis heute präsent, wenn auch in etwas anderer Form als in den 70ern. Soul ist für mich nicht nur die Musik der 1960er & 70er Jahre. Obwohl ich den guten alten 1970s-Sound liebend gern höre. Wobei ich mit dem Soul der 60er, abgesehen von wenigen Ausnahmen weniger anfangen kann.
    Auch sehe ich den Begriff Soul nicht so stark abgegrenzt von allem anderen wie manche Soul-Fans. Was im Übrigen auch Jazz betrifft, wo man sich ja auch trefflich streiten kann, was Jazz ist und was nicht !
    Besonders schwierig wird’s dann wenn z.B gilt : Soul meets Jazz
    Da „schreien“ Jazz-Fans gerne „das ist doch kein Jazz“, während Soulfans das Ganze dann doch zu Jazzy ist.
    Als Beispiel seien nur mal Herbie Hancock’s Platten Ende der 70er, Anfang der 80er genannt, die Miles Davis als „Bullshit“ bezeichnet hat, die aber eindeutig starke Soul-Elemente aufweisen !

    Für viele Soul-Fans scheint die strikte Abgrenzung von Pop jeglicher Art höchste Priorität zu besitzen, genauso wie zeitliche Einordnung sehr wichtig zu sein scheint.
    Was dann dazu führt, dass Leute wie Barry White oder Stevie Wonder gar als Pop-Artists abgetan werden.
    Dass der wirklich grosse kommerzielle Erfolg für „Black Artists“ erst in dem Moment kam, in dem sie sich dem weissen Mainstream etwas angenähert hatten, steht ausser Frage. Dies aber als „Disqualifikations-Parameter“ gegen sie zu verwenden, ist in meinen Augen vollkommen falsch !

    Sicher, für denjenigen der Soul als Nachfolger von Gospel oder gar Negro Spirituals auffasst und dieses aus irgendwelchen Gründen auch will, der Soul mit der gequälten Seele schwitzender Baumwollpflücker assoziiert, für den ist ein Lionel Richie inakzeptabel.

    Für mich definiert sich Soul durch eine gewisse, schwer zu beschreibende „emotionale Tiefe“ in Verbindung mit gewissen musiktheoretischen Merkmalen und einer guten, „schwarzen“ Stimme.

    Und das finde ich auch bei „modernen“ Künstlern wie Will Downing oder Chris Ballin, die nicht unbedingt in Nachfolge von James Brown oder Sam Cook stehen müssen.

    Grüsse

    --

    #97505  | PERMALINK

    observer

    Registriert seit: 27.03.2003

    Beiträge: 6,709

    Gloria Scott – What am I gonna do (Casablanca, 1974)

    Nachdem ich das Album eben wieder gehört habe, hier nochmal eine explizite Empfehlung dieser wunderschönen Soul-Platte. Ich bin eher zufällig auf dem „Lost-In-Tyme“-Blog darüber gestolpert (auf dem übrigens sehr enthusiastisch untergegangene Alben besprochen und zur Verfügung gestellt werden) und habe mir dann das Reissue gekauft. Sogar die CD-Auflage wird mittlerweile sehr teuer gehandelt und das Original ist gut erhalten unter 100 Pfund sowieso nicht zu bekommen.

    „What am I gonna do“ ist nach meinen bisherigen Recherchen neben zwei Singles das einzige Album von Gloria Scott, die vorher als Background-Sängerin bei The Ikettes mitwirkte. Produziert wurde dieses Album 1974 von Barry White, der deutlich seine Spuren hinterließ. After-Midtnight-Soul, der mich ein Album vom ersten bis zum letzten Track durchleben läßt. Toll. Für solch glückliche Momente lohnt sich diese ewig ruhelose Suche nach bisher unentdeckter Musik.

    (Und eben habe ich ein gut erhaltenes Barbara Mason-Album von 1972 bei ebay ersteigert. Das Leben kann so schön sein.)

    --

    Wake up! It`s t-shirt weather.
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