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herr-rossiSicher? Nö. Wer glaubt, Rock wäre per se „Musik für junge Leute“, lebt immer noch in den 70er Jahren. Rock ist heute Mainstream für Erwachsene.
Richtig, 100%ig. Aber zappadong bezog sich auf die Musik von Jennifer Rostock, und die scheint mir tatsächlich auf die Hörerschaft U18 abzuzielen.
Ansonsten: Prima analysiert und geschrieben – ganz unabhängig von konkreten Anlass! (Man merkt den Geisteswissenschaftler.)
herr-rossi …Heterosexuelle Männer …
Gehe ich recht in der Annahme, dass das ein Tippfehler ist und „Homosexuelle“ heißen sollte?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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herr-rossiSicher? Nö. Wer glaubt, Rock wäre per se „Musik für junge Leute“, lebt immer noch in den 70er Jahren. Rock ist heute Mainstream für Erwachsene. Und wer u18 ist und etwas sehen will, der bekommt es auch zu sehen. Nochmal: „Sex sells“-Denkfehler Nr. 1: (Weibliche) Künstler verkaufen ihr Produkt an Männer. Heterosexuelle Männer. Frauen als Hörerinnen und Fans kommen in diesem Denkmodell überhaupt nicht vor. Dabei halte ich es z. B. bei Frida Goldt für offensichtlich, dass ein Großteil der Fans weiblich ist und bei Jennifer Rostock dürfte es auch so sein. „Sex sells“-Denkfehler Nr. 2: Darstellung (weiblicher) Nacktheit ist per se als Stimulanz für männliche Betrachter gedacht. Dass Nacktheit auch Anderes ausdrücken kann und ganz Unterschiedliches, je nach Inszenierung – Verletztlichkeit, Angreifbarkeit, Ausgeliefertsein, Reinheit, Stärke, Selbstbewusstsein usw. usw. – kommt dabei gar nicht in den Sinn. Dabei ist das in der Kunst, ob „großer“ Kunst oder Alltagskitsch, schon von jeher so. In den Clips von Frida Goldt und Jennifer Rostock steht Nacktheit überhaupt nicht fürs Sex, sondern für Gefühle. Die Clips sind Identifikationsangebote, keine Wichsvorlagen. Wer sowas sucht, wird sich garantiert nicht diese Clips anschauen, wenn wesentlich effektivere Angebote im Netz nur zwei Klicks entfernt sind. Natürlich „verkaufen“ die Clips Musik, das ist letztlich der Zweck jeden Clips, aber eben nicht mit Sex. Das „Sex sells“-Argument macht einen auf kritisch, ist aber nur mit dem Schwanz gedacht. Also zu kurz …
Denkfehler 1: es geht um rockmusik an sich. es geht um jennifer rostock. deren zielpublikum wird unter 18 sein.
Denkfehler 2 – 4: bei sex sells geht es um sex, der sich an heterosexuelle männer richtet. Geht es nicht. Es geht darum mit Nacktheit ein extra an Aufmerksamkeit zu generieren, denn mehr Aufmerksamkeit macht mehr potentielle Kunden/innen auf das Produkt aufmerksam und generiert damit mehr Käufer. So sellt der Sex. (Selbst ein negativer bezug zur Nacktheit generierte noch Aufmerksamkeit.) Dass da nebenbei noch ein Inhalt (Emotions – Frida oder Gender Politic – Jennifer) mit drin steckt – geschenkt, doch die braucht nicht zwingend Nacktheit (hier mit der catchy phrase „sex“ umschrieben wegen dem claim „sex sells“ [bringt mehr aufmerksamkeit – hihi])) bringt aber – wie gesagt – noch etwas mehr Aufmerksamkeit.
Kurz: Zu kurze Analyse und zu viel mit dem Schwanz des angeblichen anderen gedacht.
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Ich sehe nicht, dass Jennifer Rostock eine bestimmte Altersgruppe ansprechen, ein typischer Teen Act sind die nicht, man muss sich nur mal die Zuschauer bei Konzertmitschnitten ansehen kann. Das sind Leute, die man auch bei den Hosen findet oder bei Helene Fischer. Hauptsache, es rockt amtlich.;-)
Mit Nacktheit Aufmerksamkeit erzielen zu wollen ist noch lange nicht „sex sells“. Die Gleichung Nacktheit gleich Sex greift zu kurz.
demonGehe ich recht in der Annahme, dass das ein Tippfehler ist und „Homosexuelle“ heißen sollte?
Nein, ich meinte Heteros.
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Jennifer Rostock sind auch schon ein paar Jahre im Geschäft. Da die Zielgruppe „mitwächst“, dürfte ein nicht unerheblicher Teil derselben auch nicht mehr unter 18 sein.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ok, ich würde auch sagen das ist U25. Ein echter Porno geht aber halt immer noch nicht bzw. nach hinten los. Will heißen: Ist noch zu negativ konnutiert, das verhagelt dann doch die Verkaufszahlen. Aber das dürfte ja klar sein. Wobei Rammstein das gemacht haben. Das habe ich aber nicht so verfolgt, wie das so ankam.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
herr-rossiIMit Nacktheit Aufmerksamkeit erzielen zu wollen ist noch lange nicht „sex sells“. Die Gleichung Nacktheit gleich Sex greift zu kurz.
A. Doch
B. Sagt ich ja gar nicht. Ich sage: Mit Nacktheit verkauft man mehr und sage dazu „sex sells“ (wie allgemein üblich, niemand meint damit, dass dann in einem Video oder einer Werbung gebumst wird).
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Verkaufen denn Jennifer Rostock jetzt neuerdings dadurch wirklich mehr Platten und sind ihre Konzerte seit dem Video nur noch komplett ausverauft ? Gibt es da konkrete Zahlen ?
Außerdem ist Jennifer Weist ja gar nicht nackt, die hat doch sowiso immer Bilder an….--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
pheebeeVerkaufen denn Jennifer Rostock jetzt neuerdings dadurch wirklich mehr Platten und sind ihre Konzerte seit dem Video nur noch komplett ausverauft ? Gibt es da konkrete Zahlen?
Da man nie weiß, was gewesen wäre, wenn sie sich nicht nackig gemacht hätte (außer man hat Zugang zu einer Parallelwelt in der eben dies geschehen ist) wird man das nie empirisch überprüfen können. Aber es dürfte doch recht einleuchtend sein, dass mehr über das Nacktvideo berichtet wurde (=mehr Aufmerksamkeit) als über ihr Kuchenbackvideo. Ich mein, wann berichtet denn z. B. der RSO denn schon mal über JS? Jedenfalls nicht, wenn sie einen Kucken backt.
pheebee Außerdem ist Jennifer Weist ja gar nicht nackt, die hat doch sowiso immer Bilder an….
:D
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Ich hätte von dem Video jedenfalls nichts mitbekommen, wenn hier ein gewisser Zappadong nicht ständig „Sex sells“ gerufen hätte.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Und ich hab mich vom Thread-Titel verführen lassen.
Na toll.--
l'enfer c'est les autres...
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Da seht ihr mal, wie gut das funktioniert! :twisted:
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Unterm Strich funktioniert gar nichts.
Jennifer Rostock sind und bleiben eine Band unter vielen, die einfach Wurscht ist.--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
pheebee Jennifer Rostock sind und bleiben eine Band unter vielen, die einfach Wurscht ist.
Die Dir wurscht ist.
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zappadong
pheebee Jennifer Rostock sind und bleiben eine Band unter vielen, die einfach Wurscht ist.
Die Dir wurscht ist.
das auch.
oder haben die sonst noch irgendeine weitere Bedeutung ?--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.zappadong
B. Sagt ich ja gar nicht. Ich sage: Mit Nacktheit verkauft man mehr und sage dazu „sex sells“Na klar. Der Sohn von Mick Jagger heißt ja auch Basilikum …
(wie allgemein üblich, niemand meint damit, dass dann in einem Video oder einer Werbung gebumst wird).
Und warum sagt dann niemand „nudity sells“? Weil „sex sells“ ein moralisches Urteil transportiert: Da verkauft/prostituiert sich jemand – eine Frau, selbstverständlich, der Vorwurf trifft in 99 % aller Fälle Frauen … Selbst wenn noch nicht einmal Sex dargestellt wird, sondern – wie bei Jennifer Rostock – Nacktheit angedeutet (noch nicht einmal gezeigt). Dass es überhaupt noch ein clickbait-Thema ist, dass eine Künstlerin mehr oder weniger unbekleidet in einem Clip zu sehen ist, ist doch eigentlich absurd. Das sagt mehr über unseren übersexualisierten Blick auf den weiblichen Körper aus als über die eigentlich kaum der Rede werten Clips.
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