Scott Walker

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  • #513147  | PERMALINK

    yellowsubmarine

    Registriert seit: 03.08.2002

    Beiträge: 2,445

    Moin,
    „Nach seinem Umzug nach Hollywood brachte er sich das Spiel der Bassgitarre bei. Als einer der wenigen Bassisten in Hollywood arbeitete er mit Jack Nitzsche als Studiomusiker. 1961 wurde Engel Bassist der Band The Routers.“

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    "Don ́t sit down cause i ́ve moved your chair" (Artic Monkeys)
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    #513149  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,118

    MistadobalinaWieso sind das „Ausreißer“? Musiker sind viel weniger mit Scheuklappen behaftet als viele denken. Billy Ocean ist ein guter Sänger, Oldfield und Collins sind gute Musiker.

    Da passt dieses schöne Zitat von Lemmy Kilmister: „Ich meine, wenn Mikkey (Motörhead-Schlagzeuger Mikkey Dee, die Red.) sich mal das Gehirn wegsaufen sollte kurz vor einem Auftritt, und angenommen, Phil Collins mit seinem lustigen Gesicht sitzt also zufällig in der Garderobe nebenan, okay? So. Und ich bitte ihn nun sehr, seeeehr höflich um Hilfe – wissen Sie was: Der spielt ein komplettes Set von Motörhead! Unfallfrei! So ist das. Ich ziehe meinen Hut.“

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    #513151  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,552

    Herr RossiDa passt dieses schöne Zitat von Lemmy Kilmister: „Ich meine, wenn Mikkey (Motörhead-Schlagzeuger Mikkey Dee, die Red.) sich mal das Gehirn wegsaufen sollte kurz vor einem Auftritt, und angenommen, Phil Collins mit seinem lustigen Gesicht sitzt also zufällig in der Garderobe nebenan, okay? So. Und ich bitte ihn nun sehr, seeeehr höflich um Hilfe – wissen Sie was: Der spielt ein komplettes Set von Motörhead! Unfallfrei! So ist das. Ich ziehe meinen Hut.“

    :lol:

    Wunderbares Zitat. Und ich versuche mir gerade bildlich vorzustellen, wie Phil Collins für Motörhead trommelt.

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    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #513153  | PERMALINK

    werner
    Gesperrt

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    Beiträge: 4,694

    nikodemusYep. So Ausreißer gibt es immer wieder, siehe Phil Collins bei „Another Green World“ oder Mike Oldfield bei bei Wyatts „Rock Bottom“.

    Ich vestehe gar nicht, warum Collins hier so einen schlechten Ruf als Musiker hat! Fragt mal einen Profi-Drummer: Der wird euch bestätigen, daß Collins ein hervorragender Trommer ist, technisch und vor allem Soundmäßig absolut est Güte. Oder hört mal in die Tears for Fears rein auf der er bei einem Song mitspielt – der Sound des Schlagzeugs domniert das Stück ja förmlich, und zwar auf gut. Ein Collins-Konzert ist was anderes, das würde ich wahrschienlich nicht ganz durchhalten. ABer man darf auch nicht vergessen, daß Collins in seiner großen Solozeit auch von Radio und TV unsw. zu Tode genudelt wurde, den konnte man doch nach zwei Jahren nicht mehr hören. Sein Songwriting i(und seine Stimme) ist halt zu gleichförmig, und leider ist er nicht bereit, mal was zu riskieren.

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    #513155  | PERMALINK

    werner
    Gesperrt

    Registriert seit: 05.05.2008

    Beiträge: 4,694

    Ich habe mir gerade die Doppel-CD „Classics und Collectibles“ von Scott zugelegt. Und ich muß sagen, daß ich selten einen schmalzigeren Krimskrams gehört habe. Nur seichtes Zeug (viel von Brel), die Stimme (ausgerechnet die!!!) nervt auf Dauer nur noch. Also ehrlich, ich schaffe die beiden CDs kein drittes Mal. Da muß ich ja zur Erbauung mal wieder „TILT“ anhören!

    --

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    #513157  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,265

    @werner
    Da lohnt wohl keine Überzeugungsarbeit mehr, der einzige Schmalzsong ist Joanna und selbst der ist noch toll gesungen. Wenn „Orpheus“, „Jacky“, „Big Louise“ oder „Next“ für dich schmalziger Krimskrams sind, hast du einiges nicht verstanden.

    Viel bedeutender und nirgends erwähnt:
    Die großartige Angela Morley, in den 60ern noch die Verkörperung von Wally Stott, der damals als Dirigent und musikalischer Leiter für viele der tollen Arrangements auf den Solo Alben verantwortlich war, starb am 14 Januar mit 84 Jahren an einer Herzattacke nach einem Sturz. RIP

    --

    and now we rise and we are everywhere
    #513159  | PERMALINK

    werner
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    Registriert seit: 05.05.2008

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    nikodemus@werner
    Wenn „Orpheus“, „Jacky“, „Big Louise“ oder „Next“ für dich schmalziger Krimskrams sind, hast du einiges nicht verstanden.

    Erstens kannst du dir deine Arroganz sparen, denn was gibt es bei der Aussage „ich halte dieses oder jenes Stück für schmalzig“ zu verstehen? Willst du mir vielleicht beweisen, daß eine bestimmte AQkkordfolge nicht schmalzig sein KANN, oder daß eine bestimmte Tonlage das nicht kann? Oder was? Und zweitens habe ich NICHT gesagt, daß alle Stücke schmalzig sind, sondern nur FAST alle. Jedenfalls ist dieses „Gecroone“ auf der CD kaum auszuhalten, dagegen sind Drift oder Tilt spannend und abenteuerlich. Das habe ich jedenfalls verstanden!

    --

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    #513161  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    Neulich noch in der „30 Century Man“-Doku im Interview gesehen. RIP.

    Frage: Kann mir jemand Literatur-Tipps zu Scott geben? Ist zum Beispiel „The Rhymes Of Goodbye“ von Lewis Williams zu empfehlen?

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #513163  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,232

    wernerErstens kannst du dir deine Arroganz sparen, denn was gibt es bei der Aussage „ich halte dieses oder jenes Stück für schmalzig“ zu verstehen?

    Nichts. Ich denke allerdings auch, dass der Begriff selbst reichlich unpassend ist und Walker kaum beschreiben könnte. Zumindest wenn es über den ersten Eindruck herausreichen will. Die Zusammenstellung kenne ich nun nicht, aber Walker (oder noch mehr Brel) „Schmalzigkeit“, will heißen Seichtheit, zwanghafte Eingängigkeit etc., zu unterstellen ist dann doch sehr gewagt. Da nützt auch der Verweis auf „The drift“ oder „Tilt“ nichts, die nach meinem bisherigen Eindruck (vollständig kenne ich sie nicht) lediglich an euphorischer Farbe eingebüßt und diese durch Experimentierfreudigkeit ersetzt haben.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #513165  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,265

    @werner
    Du schmeißt dir irgendeine billige Kompilation rein, die zudem Songs der Walker Brothers und Scott Walker bunt vermischt und hörst nach einem Durchhören nur Schmalz raus. Prima, dann erübrigt sich aber jegliche Diskussion, denn all die Attribute die ich mit Schmalz verbinde, trifft auf keinen der Songs zu. Um das Werk von Walker zu verstehen musst du schon mehr in die Materie eingehen, am besten chronologisch vorgehen (was du allerdings wohl nicht tun wirst). Das wäre, als wenn ich mit The Best Of Dylan den Mann zum ersten Mal höre und dann finde, dass er nicht singen kann. Absurd halt. No offense.

    @tina
    Ich lese gerade „A Deep Shade Of Blue“ von Mike Watkinson und Pete Anderson, die erste und mit Abstand beste Biographie über Scott, alle anderen Bios die ich kenne, schreiben mehr oder weniger nur ab. „Rhymes of Goodbye“ mag ich auch sehr gerne, ist keine Biographie sondern ein rein musikalischer Blick auf Scotts Songs, wobei jeder Song einzeln vorgestellt wird und der Autor sich dazu was ausdenkt oder aus „A Deep Shade“ abschreibt (dennoch zu empfehlen, ich mag diese Song-für-Song Bücher jedenfalls, zumal ist „A Deep Shade“ schwieriger zu besorgen)

    --

    and now we rise and we are everywhere
    #513167  | PERMALINK

    bodacious-cowboy

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 3,580

    tina toledoFrage: Kann mir jemand Literatur-Tipps zu Scott geben? Ist zum Beispiel „The Rhymes Of Goodbye“ von Lewis Williams zu empfehlen?

    Ja!

    Habe mir das Buch gekauft, weil ich dachte, es sei eine Art Biografie. Der eigentlich Inhalt gefällt mir aber fast noch besser: Und zwar enthält das Buch Infos zu allen Aufnahmen von Scott Walker und seinen Brothers.

    Gerade die Texte zu Tilt und The Drift finde ich spannend zu lesen, wenn man wenig Hintergrundwissen hat und mehr erfahren möchte. In diesem Fall echte Pflichtlektüre.

    --

    #513169  | PERMALINK

    werner
    Gesperrt

    Registriert seit: 05.05.2008

    Beiträge: 4,694

    nikodemus@werner
    Du schmeißt dir irgendeine billige Kompilation rein, die zudem Songs der Walker Brothers und Scott Walker bunt vermischt und hörst nach einem Durchhören nur Schmalz raus. Prima, dann erübrigt sich aber jegliche Diskussion, denn all die Attribute die ich mit Schmalz verbinde, trifft auf keinen der Songs zu. Um das Werk von Walker zu verstehen musst du schon mehr in die Materie eingehen, am besten chronologisch vorgehen (was du allerdings wohl nicht tun wirst). Das wäre, als wenn ich mit The Best Of Dylan den Mann zum ersten Mal höre und dann finde, dass er nicht singen kann. Absurd halt. No offense.

    Du arbeitest chon wieder mit Unterstellungen. Woher wilst du wissen, daß „um das Werk von Walker zu verstehen musst du schon mehr in die Materie eingehen, am besten chronologisch vorgehen (was du allerdings wohl nicht tun wirst.“ Warum tu ich das nicht? Und gerade die Kompilation ist es ja, die ich so unsäglich finde. Und schon wieder: „um das Werk zu verstehen..“. Was muß man denn da verstehen? Sind wir jetzt bei der Adorno-Ästhetik, nach der der Hörer am besten jede Note mitliest, um das Werk zu „verstehen“? Und der Dylan Vergleich ist völlig daneben, denn auch eine Dylan-Kompilation zeigt immer die Stimme, die er halt hat. Walker dagegen zeigt auch andere Gesichter. (Dylan natürlich auch, aber auf andere Weise!). Noch mal back to topic: Es sind auch die Arrangements, die ich so furhctbar finde. Und ganz am Rande bemerkt: Ich habe gesagt, daß ich die CD MEHR ALS EIN MAL gehört habe.

    --

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    #513171  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    @niko & BC: Danke, ich werde mich mal umschauen.

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #513173  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,113

    wernerIch habe mir gerade die Doppel-CD „Classics und Collectibles“ von Scott zugelegt. Und ich muß sagen, daß ich selten einen schmalzigeren Krimskrams gehört habe. Nur seichtes Zeug (viel von Brel), die Stimme (ausgerechnet die!!!) nervt auf Dauer nur noch. Also ehrlich, ich schaffe die beiden CDs kein drittes Mal. Da muß ich ja zur Erbauung mal wieder „TILT“ anhören!

    Kitsch/Schmalz ist für mich zum Klischee geronnenes Gefühl: Kitsch/Schmalz versucht, Emotionen wach zu rufen, indem er x-fach erprobte Versatzstücke nutzt, künstlerische (oder besser: kunsthandwerkliche) Techniken, die sich oft und oft bewährt haben, um so etwas wie Gefühlstiefe zu evozieren, nein, anzutäuschen mit letztlich billigen, abgegriffenen Tricks.

    Scott Walker ist für mich das Gegenteil von Kitsch und Schmalz – und zwar von Anfang an: „The sun aint gonna shine anymore“ mag vorderhand von Liebeskummer handeln und von Herzschmerz – aber es klingt dabei so seltsam wissend, so irritierend erwachsen, als singe da nicht jemand, der heute meint, er werde nie wieder lieben können und sich übermorgen schon wieder frisch verliebt haben wird (wie es halt so ist in der Jugend). Sondern als singe da jemand, der weiss, dass manche Verluste unwiderruflich sind und Einsamkeit viel mehr sein kann als bloß das kleine Tief zwischen Liebesglück und neuem Liebesglück. Loneliness is a cloak you wear, A deep shade of blue is always there … Gab es jemals eine seltsamere „Teenie-Band“?

    Und dann erst die ungeheuer reiche, strahlende und beklemmende Welt, die Scott Walker in seinen vier Meisterwerken Scott bis Scott 4 entworfen hat: zwischen Wohlklang und Welkheit, barocker Pracht und Finsternis. Und die Texte: meilenweit von „Herz reimt sich auf Schmerz“- oder „Moon reimt sich auf June“-Kitschlyrik. Ziemlich morbide bisweilen.
    Höhepunkt ist für mich die Scott 4: Welch irritierende Schönheit in Songs über den Tod und den Stalinismus.

    Es steht mir fern, Dir vorschreiben zu wollen, was Du kitschig/schmalzig zu finden hast und was nicht. Ich möchte Dich bloß ermuntern: Hör noch mal rein in Scott Walkers Frühwerk, versuch es chronologisch. Ich will Dich bestimmt nicht bevormunden. Aber ich will Dir ein Versprechen machen: Lass Dich darauf ein, versuche, noch mal mit einem Grundwohlwollen an die Sache ran zu gehen, nimm Dir die „Scott“-bis-„Scott 4“-Tetralogie vor – Du wirst es nicht bereuen. Ein Lied wie „Such a small love“ zum Beispiel (auf „Scott“) weist im Refrain auf die erhabene Strahlkraft von The sun aint gonna shine zurück – und mit seinem beklemmenden Geigenzittern am Anfang voraus in die Zukunft, zu den abstrakten, unsere Vorstellungen von einem Streicherarrangement verstörenden und erweiternden Tönen auf Tilt nd The Drift. Montague Terrace, Rosemary … viele dieser frühen Lieder sind momentweise wie Vorboten des späten Scott.

    Das finde ich das Faszinierende an Scott Walker: Das ist keine hübsch modellierte Pop-Persona, die sich immer wieder „neu erfinden“ muss, damit sie nicht langweilig wird; das ist eine Künstlerpersönlichkeit, die immer radikaler zu sich selbst kommt. Da ist eine kühne, weit ausschwingende Entwicklungslinie in diesem Werk von „The sun aint gonna…“ bis zu „The Drift“ – und zugleich ist da eine Kontinuität, etwas Organisches, fast Logisches in diesem Weg. Eben kein Sich-neu-Erfinden, sondern ein Zu-sich-selbst-Finden. In The Drift klingt – bei aller Radikalität, bei aller Fremdheit – durchaus das Echo ganz früher Aufnahmen nach. Und durch manche ganz frühen Aufnahmen tönt wie eine Ahnung die Kühnheit von Tilt und The Drift. Ich finde Scotts Frühwerk grandios, die mittlere Phase (Nite Flights und Climate of Hunter) unglaublich aufregend und das Spätwerk phantastisch. Aber in diesem Falle, finde ich, führt kein Weg vorbei am allerbesten: am Gesamtwerk.

    --

    #513175  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Genau so ist es!

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    I like to move it, move it Ya like to (move it)
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