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AutorBeiträge
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Nails Einsatz gegen Nazis (und deren Helfershelfer) ist vollkommen korrekt und angemessen. „Leider“ konnte ich mittels Suchfunktion keinen Thread der o.g. rechten Band finden, daher muß ich für Gesinnungszweifler hier kurz OT einen Link einschieben:
http://www.bild.de/BILD/regional/frankfurt/aktuell/2010/07/02/boehse-onkelz-horror-crash/polizei-findet-nazi-muetze-im-audi.htmlAlso: Hakenkreuzmütze=(Neo)Nazi=indiskutabel
(Abgesehen davon, dass hier das musikalische „Können“ mit dem Intellekt Hand in Hand geht)--
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WerbungKrautathausBevor jetzt noch mehr meinen, einen Zusammenhang zwischen den „50 besten deutschen Alben“ und der Ausrichtung der Redaktion im allgemeinen herstellen zu müssen: die Liste entsprang einer Jury, die nicht deckungsgleich der RS Redaktion ist. Somit löst sich die Forderung nach einem „objektiven“ Anspruch des RS auch gleich wieder in Luft auf.
Danke, Krautathaus!
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Ich kaufe es mir morgen wegen Bowie.:-)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Zwar kein Begemann, keine Kolossale Jugend oder Die Regierung, dafür Peter Fox und Beatsteaks, aber im Großen und Ganzen geht die Liste mit den 50 besten deutschen Alben in Ordnung.
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Torsten GroßDanke, Krautathaus!
OK, objektiv sollte/kann die Liste dann wohl nicht sein, aber dann sollte man sie auch nicht als Essenz der deutschen Popmusik ankündigen, denn es entbehrt nicht einer gewissen schnoddrigen Arroganz bei einer solch essentiellen Liste auf Bands und Künstler wie BAP und Westernhagen zu verzichten (vor allem, wenn man andererseits Grönemeyer und Kunze dabei hat). Noch schlimmer in dieser Hinsicht finde ich die völlige Abwesenheit ostdeutscher Musiker: kein Silly, kein Karat – als hätte es da nichts gegeben.
Man muss die Genannten ja nicht mögen, aber man kann nicht darüber hinwegsehen, dass z. B. BAP zu Beginn der 80er eine (gesellschaftlich) extrem wichtige Band waren. Meine Sozialisation in 1981-83 ist z. B. ganz maßgeblich an deren Musik geknüpft und damit war ich gewiss nicht alleine. Ich halte daher diesen Kanon für sehr eingeschränkt, wenn nicht gar beschränkt.P.S. Ja, mein Heft kam gestern nachmittag dann doch noch an.
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monotonNails Einsatz gegen Nazis (und deren Helfershelfer) ist vollkommen korrekt und angemessen. „Leider“ konnte ich mittels Suchfunktion keinen Thread der o.g. rechten Band finden, daher muß ich für Gesinnungszweifler hier kurz OT einen Link einschieben:
http://www.bild.de/BILD/regional/frankfurt/aktuell/2010/07/02/boehse-onkelz-horror-crash/polizei-findet-nazi-muetze-im-audi.htmlAlso: Hakenkreuzmütze=(Neo)Nazi=indiskutabel
(Abgesehen davon, dass hier das musikalische „Können“ mit dem Intellekt Hand in Hand geht)Das ´Helfershelfer´ ging dann wohl in meine Richtung…
Es ist immer wieder erfreulich zu sehen, wie aufgeschlossen, taktvoll und informiert die Reaktionen ausfallen, wenn man nichts weiter fordert, als einen grundsätzlich unvoreingenommenen Umgang mit einer – zugegeben – kontroversen deutschen Band…
Aber gegen einen Bild – Link, da ist natürlich keine Argumentation gefeit…
:dance:
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STANdground.nail75Es wird Dich nicht überraschen, dass ich das ganz anders sehe. Ich bleibe dabei, dass sich der Grundanspruch an Musik, den der RS hat, nicht mit den Onkelz verträgt, genausowenig wie mit Modern Talking, Stephan Mross, Wolfgang Petry, den Amigos oder den Flippers. Irgendwo muss man eben die Grenze ziehen. Das ist aber nicht alles!
Was mich im obigen überlangen Post aber massiv ärgerte, was das larmoyante Einfordern einer Beschäftigung mit der Musik und die Kritik, wenn man dem nicht nachkäme, wäre das „faschistoid“ (!) und eine „bewusste und selbstgewählte Einschränkung und Limitierung des öffentlichen Diskurses“.
Es ist also „faschistoid“, wenn die Redaktion einer Band, die zumindest eine heftige, schmutzige Affäre mit Neonazis hatte, die Beachtung verweigert? Wer mit einer so idiotischen Argumentation hier hausieren geht, der muss sich über heftigen Gegenwind nicht wundern.
Was siehst du als schmutzige Affäre mit Neonazis an ? Die onkelz sind einfach nicht Störkraft, auch wenn das wohl immer noch gerne viele hier so sehen möchten. Es gab nie irgendwelche Kontakte in die Neonazi – Szene. Es gab nie ein veröffentlichtes Musikstück, dass rechtsradikal genannt werden könnte. Es gab einfach nie ein wirkliches Faktum, was diese Band zu einer unberührbaren Gruppe hätte machen können. Die Reaktionen auf die Band sind einmalig überzogen und uninformiert. Du darfst mir aber gerne FAKTEN nennen, die mich entkräften…
Ich habe mich sehr intensiv mit der Gruppe beschäftigt, auch im Laufe meines Studiums, habe über die Jahre ca. 25 Konzerte der Gruppe besucht und die Bandmitglieder persönlich kennengelernt. Und es erschreckt mich immer wieder aufs neue, auf welchen unbegründeten Hass und auch auf welche Polemik man stossen muss, wenn man sich öffentlich moderat über deren Gewichtung im deutschen Kunstverständnis äußert…
Und: Es ist nicht faschistoid. Es ist faschistoider. Ein Unterschied. In meinem Text geht es um einen Zusammenhang, nicht um eine Wertung. Noch einmal: Ich halte den vollständigen Ausschluss dieser Band aus jeglicher musikalischen Auseinandersetzung, die sonst im RS stattfinden könnte, für deutlich näher an den Funktionsweisen eines doktrinären Systems, als ALLES was es überhaupt an Schatten in der ganzen Karriere der onkelz zu bemängeln geben könnte. Das war meine Aussage. Und zwar, dass der Umgang mit den Verfehlungen der Gruppe um Längen doktrinärer ausfällt, als die eigentlich zu kritisierenden Punkte in der Frühphase der Band zwischen 1982 und 85…
Auch erstaunt es mich, weshalb gerade diese Gruppe auch jetzt noch immer so stark zu polarisieren versteht. Wenn man keine Probleme damit hat, dass Lemmi im Heft vorkommt (der ja bekanntlich ein eifriger Sammler gewisser WW2 Devotionalien ist), wenn es einen nicht zu Heftverbrennungen schreiten lässt, wenn man noch immer die Stones bespricht (immerhin haben diese ja nicht nur Some Girls aufgenommen, sondern auch noch mit dieser Nazitruppe die Bühne geteilt), und wenn man die Beschäftigung mit Sido, Bushido & Co. als akzeptabel einstuft, dann sollten die onkelz doch inzwischen zumindest diskussionsfähig sein…
Aber dein nächster Beitrag wird mich bestimmt auch schon eines Besseren dahingehend belehren können…
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STANdground.@mep: Ich habe oben alles gesagt, was ich zur Band zu sagen hatte und ich habe keinen weiteren Bedarf an Diskussionen. Das Thema wurde hier im Forum schon wiederholt durchgekaut bis klar war, dass solche Diskussionen keinen Sinn machen, so dass alle dementsprechenden Threads gelöscht wurden. Ich wollte Dir nur klarmachen, dass Du mit Deiner Onkelz-Liebe hier absolut fehl am Platze bist.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.YeatsOK, objektiv sollte/kann die Liste dann wohl nicht sein, aber dann sollte man sie auch nicht als Essenz der deutschen Popmusik ankündigen, denn es entbehrt nicht einer gewissen schnoddrigen Arroganz bei einer solch essentiellen Liste auf Bands und Künstler wie BAP und Westernhagen zu verzichten (vor allem, wenn man andererseits Grönemeyer und Kunze dabei hat).
P.S. Ja, mein Heft kam gestern nachmittag dann doch noch an.
Irgendwie scheint mir, daß Dir immer noch nicht klar ist, wie eine solche Liste zustande kommt.
Wem genau willst denn Du Arroganz vorwerfen? Da hat sich niemand abgesprochen und gesagt, „jetzt lassen wir mal den Westernhagen und BAP“ raus. Die Liste ist ein Durchschnittsprodukt aller Beteiligten, die ja sogar einzeln aufgeführt sind.
Und aus deren gemeinsamer Sicht sind es halt dann die 50 besten deutschen Platten geworden. Fertig.--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoMikkoNail, komm‘ mal wieder runter.
Es gibt gute Gründe, die Onkelz im Rolling Stone zu ignorieren. Die von Dir eben genannten gehören eher nicht dazu.
Das Thema Onkelz wurde in diesem Forum im Übrigen schon ausführlich und geduldig diskutiert. Dazu ist alles gesagt.
Und nein, mep, ich bin nicht der Meinung, dass die Band ein einziges gutes listenswertes Album gemacht hat. Und das hat nichts mit politischen Implikationen zu tun. Die Band spielt einfach drögen Hardrock mit ziemlich banalen bis klischeehaften Texten.
Ich bleibe dabei, die Onkelz sind musikalisch unbedeutend, unwichtig und nervtötend. Sie sind viel mehr ein Phänomen, das man unter soziologischen und jugendpsychologischen Aspekten ernst nehmen und diskutieren kann und muss. Aber nicht hier und jetzt.
OK. Wenn man der Meinung ist, Musik und Texte sind musikalisch unbedeutend, dröge und banal, wieso nimmt man dann die Hosen mit in diese Liste auf ? Ich kann nachvollziehen, dass man qualitativ einen Unterschied zwischen den Ärzten und den beiden anderen genannten Gruppen zieht, aufgrund der in gewisser Weise progressiv zu nennenden Frühphase und der ironischen Grunddisposition der Band. Ich bin kein Freund ihrer Musik, kann das aber verstehen.
Aber es entzieht sich mir vollständig, keine qualitativen Probleme mit Hosenplatten zu haben, aber gleichzeitig die onkelz unter qualitativen Gesichtspunkten zu verdammen. Zwischen der musikalischen Ausrichtung der beiden Gruppen liegen nun mal einfach wirklich keine Welten.
Textlich ist das natürlich immer irgendwie auch Geschmackssache. Die onkelz sind pathetisch; mit Sicherheit. Die onkelz sind bisweilen banal; das kann gut sein. Die onkelz sind eben einfach eine deutsche Rock & Roll Band.
Aber: Schon Adios allein steckt voller textlicher und musikalischer Ideen, die es auf ´Ein kleines bisschen Horrorshow´ nun wirklich nicht zu finden gibt. Und gerade auch der Werdegang der Band, mit nur wenigen Möglichkeiten des öffentlichen Auftretens bis in die Mitte der 90er Jahre hinein, hat dazu geführt, die Produktionen deutlich ausgefeilter und komplexer werden zu lassen. Es wird immer von der Limitierung der Gruppe auf einzelne Themen oder Sounds gesprochen. Ein breiteres Portfolio im Verlauf der musikalischen Karriere einer deutschen Rockband ist mir zumindest nicht bekannt. Über frühe Punk, Ska und Reggae Anklänge, hin zu Metalanleihen, zurück zu softeren Rockvarianten und Jamplatten, Neuorientierungen zu elektronischeren Spielarten und düsteren Industrialsounds. Alles mündend in eine letzte Platte, die all diese Stärken bündeln und transzendieren konnte. Es ist eine Musik, durchdrungen von Kraft und Energie. Und es sind Aufnahmen von großer Eigenständigkeit und Rebellion. Wären die Texte der Gruppe nicht auf deutsch, sondern auf englisch, niemand würde hier solche Probleme mit den Inhalten und deren Darbietung hegen…
Aber auch wenn wir uns darauf einlassen wollen, dass man sich rein aus musikalischen Gründen nicht um die Gruppe bemühen müsste, ist es denn dann gerechtfertigt, ein Ereignis wie VCT mit keinem einzigen Wort zu erwähnen ?
Es geht mir nicht darum, dass ich erwarte, dass der RS meine Sicht auf die Gruppe teilen möge, oder überhaupt auch nur teilen könnte. Es geht mir um den Umstand einer bewussten Aussparung der musikalischen Realität und Wertigkeit in der Geschichte der deutschen Rockmusik und um eine geschönte, selbstgefällige Geschichtskittung. Das sehe ich so.
Und damit möchte ich niemandem zu nahe treten und auch nicht zu einem etwaigen Helfershelfer von welchen bö(h)sartigen Unterstellungen auch immer hingestellt werden…
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STANdground.nail75@mep: Ich habe oben alles gesagt, was ich zur Band zu sagen hatte und ich habe keinen weiteren Bedarf an Diskussionen. Das Thema wurde hier im Forum schon wiederholt durchgekaut bis klar war, dass solche Diskussionen keinen Sinn machen, so dass alle dementsprechenden Threads gelöscht wurden. Ich wollte Dir nur klarmachen, dass Du mit Deiner Onkelz-Liebe hier absolut fehl am Platze bist.
Und das ist die Form von Diskurs, die du dir in Bezug zu dieser Thematik vorstellst ? Schweigen.
Aber ich kann verstehen, wenn man die Diskussion hier nicht weiter ausufern lassen möchte. Doch es sollte auch verständlich sein, dass ich auf deine beiden konfrontativen Repliken eben einfach kurz antworten musste…
Und fehl am Platze fühle ich mich hier nun wirklich nicht; immerhin bin ich seit gut einer Dekade Stammleser des RS. Ob das dir oder dem RS denn nun passen sollte, oder eben auch nicht. Und über weite Strecken ein auch noch äußerst zufriedener. Das lässt tief blicken, was…
RS – eine Nazipostille ?!
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STANdground.KrautathausIrgendwie scheint mir, daß Dir immer noch nicht klar ist, wie eine solche Liste zustande kommt.
Wem genau willst denn Du Arroganz vorwerfen? Da hat sich niemand abgesprochen und gesagt, „jetzt lassen wir mal den Westernhagen und BAP“ raus. Die Liste ist ein Durchschnittsprodukt aller Beteiligten, die ja sogar einzeln aufgeführt sind.
Und aus deren gemeinsamer Sicht sind es halt dann die 50 besten deutschen Platten geworden. Fertig.Aber dadurch, dass diese Liste im RS erscheint ist es doch auch immer eine Liste im Sinne und aus der Position des RS heraus. Also, die 50 Besten Deutschen Alben, wie sie der RS eben so sieht. Egal wie die Abstimmung jetzt im Einzelfall ausgefallen und zustande gekommen sein sollte. Und dann sollte man doch irgendwie auf einen gewissen internen Gradmesser setzen. Ist für mich auch etwas befremdlich, dass gleich zweimal Herr Grönemeyer vertreten ist und kein Herr Westernhagen, obwohl ich zu beiden Künstlern keinen wirklichen persönlichen Bezug aufweisen kann …
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STANdground.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
mepIst für mich auch etwas befremdlich, dass gleich zweimal Herr Grönemeyer vertreten ist und kein Herr Westernhagen, obwohl ich zu beiden Künstlern keinen wirklichen persönlichen Bezug aufweisen kann …
Uiuiui, Du hast Recht. Ein ganz heißes Eisen! Ich glaube, Du bist da einer ganz üblen Verschwörung auf der Spur. Erst die Onkelz und jetzt Westernhagen. Einfach so kaltgestellt vom deutschen Rolling Stone. Der Hammer! Dranbleiben, berichten und Jann S. Wenner informieren!
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TheMagneticFieldDu hast heute anscheinend nichts vor.
Viel Spaß
Hey, diese Reaktion hatte ich jetzt wirklich nicht in dieser Gravität erwartet; vielleicht 1990, aber doch nicht 2010…
Und ich hatte eine ähnliche Diskussion schon einmal vor kurzem in meinem heimischen Eelsforum angeregt, wobei sich zeigte, dass die meisten sowieso schon positiv mit der Musik der Band in Berührung gekommen waren, dies aber bislang nur nicht zu äußern wagten, weil Eels und onkelz, das geht doch gar nicht. Es geht aber. Und zwar mehrheitlich und gleichberechtigt. Und auch Tocotronic und onkelz. Ja sogar die Zitrone und onkelz. Alles gar kein Problem, musikalisch und weltanschaulich gesehen. Und wenn die Leute endlich mal auch öffentlich dazu Stellung beziehen würden, dann könnte man auch endlich mal mit dem Vorurteil aufräumen, die Band wäre ja sowieso nur was für die geistig verwirrten Rechtsaussen dieser Demokratie…
:wave:
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STANdground.Da die bösen Onkels ja aber gar nicht Thema im neuen RS sind, ist das ja im Grunde genommen eine off-topic-Diskussion, denn wenn hier alle Bands, die nicht in der aktuellen Ausgabe berücksichtigt sind, Thema sein dürften, könnten wir den Thread vergessen. Deshalb bitte ich die Diskussion um die Bösen Onkels jetzt einzustellen. Danke.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue -
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