ROLLING STONE im August 2018

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  • #10539297  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    bullschuetzBei diesen beiden Texten hab ich herzlich gelacht, weil all das so ulkig kauzig und aus der Zeit gefallen skurril ist.

    Was WDs Bemerkung bzgl. der Selfies-Fixierung der Konzertbesucher betrifft, sehe ich das gar nicht als kauzig. Es gibt halt viele Aspekte/Faktoren, die bei einem gelungenen Konzert eine Rolle spielen: Sound, Setlist, Spiellaune der Musiker, Verhalten der Besucher oder eben die bestmögliche Chance am Spektakel teilzuhaben. Soll WD sich das Unverständnis über herumfuchtelnde Besucher verkneifen, nur weil es ihm als „Alterskauzigkeit“ ausgelegt werden könnte?

    Ich erinnere mich an ein Travis-Konzertreview von WD (2003), als er beklagte, dass einige Besucher während eines absichtlich (!) unverstärkt (!) vorgetragenen Songs Besucher munter weiterquatschten. Hat nichts mit Digi- oder sonstigen „Neuzeit“-Aversionen zu tun, sondern fußt auf kurzzeitig getrübtem Musikgenuss. Ist doch legitim.

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    #10539311  | PERMALINK

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    Beiträge: 0

    @wenzel Okay, verstehe. Ob du recht hast, kann ich nicht beurteilen.

    Was den Stone betrifft: Auf den letzten Covern waren, wenn ich mich recht erinnere, vier Maenner der Jahrgänge 1943, 1943, 1941 und 1941 (Richards, Morrison, Simon und Garfunkel) sowie Florence. Es liegt nahe, zu mutmaßen, dass damit eine Ü50/60-Zielgruppe erreicht werden soll.

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    #10539327  | PERMALINK

    Anonym
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    annamax

    bullschuetz … Doebelings Stoneskonzertktitik: Ein alter Herr bedenkt die Aufführung der in den 60er-Jahren geschriebenen Lieder Paint It Black und Honky Tonk Women im Jahr 2018 mit dem Attribut „gefährlich“ und beschwert sich, dass die Menschen Smartphoneselfies mit dem Rücken zur Bühne machen. …

    Die Smartphones bei Konzerten sind allerdings eine Pest. 😈

    Aber darüber klagen eben vor allem Aeltere, und zwar schon so lange und so oft, dass ich echt nur noch gähnen muss, wenn irgendein Alter dieses ewige „Ceterum censeo Smartphonem delendam esse“ wieder mal auftischt.

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    #10539331  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

    Beiträge: 5,954

    natürlich ist das so. Die jüngeren kaufen auch keine Musikzeitschriften.

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    #10539349  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    wenzelnatürlich ist das so. Die jüngeren kaufen auch keine Musikzeitschriften.

    Aber ich weiß nicht, ob sich aufregende junge Autoren auf Plattformen rumtreiben, die ich gar nicht im Blick habe. Dass ein wirklich hipper 20-jähriger Pop-Enthusiast heute nicht für eine Papierzeitschrift schreiben wird, sondern sich eine Plattform suchen wird, auf der er ein gleichaltriges Publikum erreichen kann, liegt auf der Hand. Papier ist eben kein U30-Medium.

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    #10539355  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Und möglicherweise bin ich einfach zu alt, um zu checken, wo die sich rumtreiben.

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    #10539365  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,448

    bullschuetz Aber darüber klagen eben vor allem Aeltere, und zwar schon so lange und so oft, dass ich echt nur noch gähnen muss, wenn irgendein Alter dieses ewige „Ceterum censeo Smartphonem delendam esse“ wieder mal auftischt.

    Wobei das die Ansage ja nicht weniger nachvollziehbar macht. Genau genommen kann man mit dem gleichen Argument auch jedes noch so respektlose Kaffeegetratsche während Konzerten in der ersten Reihe legitimieren, die Tatsache, dass massenhaft Musik illegal runtergeladen wird und so weiter und so fort – „die Zeiten haben sich eben geändert“. Ist sicher so, ich finde da aber ein entsprechende Haltung im Journalismus alles andere als verkehrt. Anders gesagt: Nicht jedes Tun ist deshalb gut, nur weil es vor jugendlicher Unbedarftheit sprüht.

    Dass man musikalisch heute nicht mehr wirklich am Zeitgeschehen sein kann, wenn man CD, Streaming etc. komplett ausblendet, ist natürlich nochmal eine ganz andere Sache.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10539371  | PERMALINK

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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    annamax

    bullschuetz … Doebelings Stoneskonzertktitik: Ein alter Herr bedenkt die Aufführung der in den 60er-Jahren geschriebenen Lieder Paint It Black und Honky Tonk Women im Jahr 2018 mit dem Attribut „gefährlich“ und beschwert sich, dass die Menschen Smartphoneselfies mit dem Rücken zur Bühne machen. …

    Die Smartphones bei Konzerten sind allerdings eine Pest. 😈

    These: Die Kritik der Alten von heute am exzessiven Smartphonekonsum der Jugend ist strukturell dasselbe wie die Kritik der Alten von vorgestern an der lauten Musik und den langen Haaren der damaligen Jugend.

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    #10539389  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    irrlicht Nicht jedes Tun ist deshalb gut, nur weil es vor jugendlicher Unbedarftheit sprüht.

    Ja, zugegeben. Und doch muss ich schon wieder schmunzeln. „Jugendliche Unbedarftheit“ ist halt auch wieder eine seeehr erwachsene Formulierung.

    Dass man musikalisch heute nicht mehr wirklich am Zeitgeschehen sein kann, wenn man CD, Streaming etc. komplett ausblendet, ist natürlich nochmal eine ganz andere Sache.

    Einigkeit.

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    #10539421  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,448

    bullschuetz Ja, zugegeben. Und doch muss ich schon wieder schmunzeln. „Jugendliche Unbedarftheit“ ist halt auch wieder eine seeehr erwachsene Formulierung.

    Mit fast 28 bin ich gerade so in der Übergangsphase ;-)

    Nee, im Ernst: Ich muss nicht alles teilen, kann damit aber umgehen. Gestern ist mir das aber erst wieder aufgefallen, als Hunderte von Leuten einen kaum sichtbaren Blutmond mit ihrem Handy ablichten wollten. Mehr als ein blasser Farbschimmer im umliegenden Schwarz war in der Regel darauf nicht zu erkennen. Zahlloses davon wird vermutlich dennoch seinen Weg in die sozialen Netze finden. Grundsätzlich mag ich den „connecting people“ Gedanken dahinter sehr und es bringt gerade auch für Künstler sicher auch viele Vorteile – heute kann über soundcloud etc. ein Musiker ungleich leichter den DIY Gedanken anlegen, frei nach „don’t let the label you“. Dazu ist die Weitläufigkeit viel größer.

    Dem entgegen steht aber eben oft auch eine regelrechte Sensationsgeilheit, die mich wiederum oft extrem abschreckt. Es ist kein Schnappschuss für die Erinnerung, sondern das selbst Erlebte ist lediglich Teil der offensiven Selbstvermarktung in einer Gesellschaft, wo Menschen – und gerade junge Leute – um jeden Klick für ihr Storyboard buhlen. Die Psychologie hinter dem Thema Selbstwert und die Verlagerung von echten Kontakten zu virtuellen „Freunden“ finde ich da schon etwas problematisch, aber: Love & peace, anders funktioniert dieses Forum im kleineren Maßstab eben auch nicht.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10539425  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Das Unbehagen teile ich.

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    #10539479  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,448

    bullschuetz Aber ich weiß nicht, ob sich aufregende junge Autoren auf Plattformen rumtreiben, die ich gar nicht im Blick habe. Dass ein wirklich hipper 20-jähriger Pop-Enthusiast heute nicht für eine Papierzeitschrift schreiben wird, sondern sich eine Plattform suchen wird, auf der er ein gleichaltriges Publikum erreichen kann, liegt auf der Hand. Papier ist eben kein U30-Medium.

    Das würde ich gar nicht so eng sehen, ich denke, es wird da noch lange bei einem sowohl als auch bleiben. Vielleicht sogar immer. Sicher werden sich viele kluge Schreiber heute vermehrt auch auf Blogs und Youtube Channels einfinden, um dort über Kunst zu sprechen – schon allein, weil m.W. die Laufbahn als Musikjournalist in Zeiten von immer weiter zurückgehenden Auflagen nicht unbedingt einfach ist.

    Wie man bei Vinyl sieht, sterben „alte“ Formate aber deswegen nicht gleich aus. Irgendwann wird jedes neu erscheinende Werk als ebook seinen Weg auf den Markt finden, aber das Bücher und Magazine deshalb ganz verschwinden, glaube ich nicht. Letztlich ist das wie bei Mode und politischen Stimmungen auch: Mehr oder minder zyklisch kehren in leicht abgewandelter Form Dinge wieder. Auf jeden Hype folgt das Henkersmahl, jeder neuen Bewegung steht eine andere Strömung entgegen, die sich wieder auf alte Werte besinnt. Das merkt man doch momentan so stark wie nie – je globaler das Weltverständnis in der Mehrheitsgesellschaft wird, desto stärker sehnen sich viele Menschen wieder zur Tradition und alten Werten zurück, vom ausgelebten Nationalstolz, über das selbstangebaute Gemüse und Barfußwellness im nächsten Moor.

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10539749  | PERMALINK

    snowball-jackson

    Registriert seit: 09.11.2008

    Beiträge: 3,208

    Musik ist nun einmal für alle Generationen da. Die Leserschaft des Rolling Stone Mags ist nun mal gealtert und ich finde es gut, dass hier nicht auf Krampf versucht wird auf „jung und hip“ zu machen sondern ein Mix aus alt und neu zu vereinen. Es gibt schliesslich auch genügend junge Leute die alte Musik hören.

     

    Edit: das Zitat auf das sich meine Antwort bezieht ist plötzlich weg.

    --

    Ich kannte John Prine nicht... aber er kannte mich auf jeden Fall.
    #10539753  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    Klasse Diskussion, Jungs. Wenn nur die Redaktion ein wenig mitlesen würde…

    --

    ...but everybody wants you to be just like them                              Contre la guerre    
    #10539765  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    snowball-jacksonEs gibt schliesslich auch genügend junge Leute die alte Musik hören.

    Das erlebe ich auch so. Die Neugier auf Musik verschiedenster Genres oder Epochen reisst doch nicht urplötzlich ab, weil ein neues Medium entwickelt wurde, das einem „Zukunft pur“ suggeriert.

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