Startseite › Foren › An die Redaktion: Kritik, Fragen, Korrekturen › Das aktuelle Heft: Lob und Tadel › ROLLING STONE im August 2018 › Antwort auf: ROLLING STONE im August 2018
bullschuetz Ja, zugegeben. Und doch muss ich schon wieder schmunzeln. „Jugendliche Unbedarftheit“ ist halt auch wieder eine seeehr erwachsene Formulierung.
Mit fast 28 bin ich gerade so in der Übergangsphase
Nee, im Ernst: Ich muss nicht alles teilen, kann damit aber umgehen. Gestern ist mir das aber erst wieder aufgefallen, als Hunderte von Leuten einen kaum sichtbaren Blutmond mit ihrem Handy ablichten wollten. Mehr als ein blasser Farbschimmer im umliegenden Schwarz war in der Regel darauf nicht zu erkennen. Zahlloses davon wird vermutlich dennoch seinen Weg in die sozialen Netze finden. Grundsätzlich mag ich den „connecting people“ Gedanken dahinter sehr und es bringt gerade auch für Künstler sicher auch viele Vorteile – heute kann über soundcloud etc. ein Musiker ungleich leichter den DIY Gedanken anlegen, frei nach „don’t let the label you“. Dazu ist die Weitläufigkeit viel größer.
Dem entgegen steht aber eben oft auch eine regelrechte Sensationsgeilheit, die mich wiederum oft extrem abschreckt. Es ist kein Schnappschuss für die Erinnerung, sondern das selbst Erlebte ist lediglich Teil der offensiven Selbstvermarktung in einer Gesellschaft, wo Menschen – und gerade junge Leute – um jeden Klick für ihr Storyboard buhlen. Die Psychologie hinter dem Thema Selbstwert und die Verlagerung von echten Kontakten zu virtuellen „Freunden“ finde ich da schon etwas problematisch, aber: Love & peace, anders funktioniert dieses Forum im kleineren Maßstab eben auch nicht.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon