Rockisten aller Länder vereinigt Euch

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  • #1992075  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    Mikko
    Um beim Beispiel Helter Skelter zu bleiben, ich weiß zwar nicht wie genau dieses Stück entstanden ist. Hardcore Beatles Fans können da u.U. was zu sagen. Vielleicht finden sich Hinweise in der Anthology. Aber bestimmt war es nicht von Anfang an so, wie wir es auf dem weißen Album hören können. Die veröffentlichte Aufnahme ist doch auch schon der Endpunkt einer Entwicklung, die mit der ersten Songidee irgendwann begann. Wie diese Idee zu Beginn aussah bzw. klang, das ist reine Spekulation. Vielleicht hat sich Macca dazu sogar irgendwann geäußert. Aber selbst so eine Aussage müsste man einfach hinnehmen und könnte sie vermutlich nicht anhand von hörbaren Dokumenten nachprüfen.

    Aber das führt hier immer mehr vom ursprünglichen Thema weg, obwohl es nicht uninteressant ist.

    http://www.youtube.com/watch?v=BQ_Fd61ORu0

    Die Version von „Anthology 3“ findet man bei YouTube dank der GEMA nicht mehr. Ist aber auch eher ein langsamer, bluesiger Track. Sehr zurückgenommen und hat eher wenig mit der Version auf „The Beatles“ zu tun.

    --

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    #1992077  | PERMALINK

    ferry

    Registriert seit: 31.10.2010

    Beiträge: 2,379

    BgigliDer Zweck von WWRY liegt darin, seinen bis dato. gläubigen Zuhörern einzureden, dass es das Nonplusultra an sinnvoller Rockmusik, wenn nicht der Popmusik überhaupt, verkörpert. Es hat somit Vereinahmungspotential, was auch meines Erachtens so gewollt war, und seitdem auch so genutzt worden ist. Es ist ein Instrument für populistische Kundgebungen und es ist auch so konzipiert worden! Brian May glaube ich allerdings, dass er keine Ahnung hat, was man mit Musik alles machen kann, sonst hätte er es wahrscheinlich gelassen.
    Was den Musikantenstadl angeht; er ist keine Unterhaltungssendung! Das sollte eigentlich klar sein!

    Das halte ich für eine wirklich relativ negative Sicht der Dinge.
    Jede Musik hat doch Vereinnahmungspotenzial. Die Frage ist halt, worauf man sich einlässt oder wovon man sich vereinnahmen lässt.
    Von Queen möchte ich mich auch nicht vereinnahmen lassen, weil ihre Musik nicht der Träger von Botschaften und Gefühlen ist, die ich befürworte.
    Umgekehrt widme ich der Musik, die ich befürworte doch gerne meine Zeit.

    --

    life is a dream[/SIZE]
    #1992079  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    ferry
    Jede Musik hat doch Vereinnahmungspotenzial. Die Frage ist halt, worauf man sich einlässt oder wovon man sich vereinnahmen lässt.

    Nach wie vor halte ich dies für den Kern der Sache.
    Ich habe eben rumgezappt und bin beim Adventssingen bei Queen, resp. Silbereisen gelandet. Perfekt. Großartig. Wie die Meister.
    Da singen zwei Damen und Florian im Wechsel ein Weihnachstlied. Die blonde Geigerin daneben war, wenn sie nicht so klein und pummelig gewesen wäre, Barbie wie aus dem Gesicht geschnitten. Allein wie sie die Geige hielt, das lange blonde Engelshaar zwischen sich und dem Kinnhalter, der schmachtende Bogenschwung, dann das Glitzern in den Augen der drei anderen, die Inbrunst und das Authentische. Hinreißend. Nach dem Lied gab es standing ovations in Suhl und Bravo, Bravo, Bravos. Eine fürwahr absolut fremde Welt.
    Nein, es ist nicht nur die Musik, oft nicht einmal in erster Linie die Musik, die vereinnahmt, es sind die Protagonisten, es ist die Inszenierung. Es ist das Vereinnahmenwollen mit allen Mitteln.
    Ja, Queen lebt noch beim Adventssingen mit Silbereisen. Mit Feuerwerk und Lasershow. Und weil haitec es oben ansprach, dass es sehr wohl ein ganz unten gebe: Für mich gibt es da keine Differenz, für mich ist das von seiner Intention her vergleichbar.

    --

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    #1992081  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    .

    --

    #1992083  | PERMALINK

    haitec

    Registriert seit: 11.12.2006

    Beiträge: 1,454

    otisNach wie vor halte ich dies für den Kern der Sache.
    Ich habe eben rumgezappt und bin beim Adventssingen bei Queen, resp. Silbereisen gelandet. Perfekt. Großartig. Wie die Meister.
    Da singen zwei Damen und Florian im Wechsel ein Weihnachstlied. Die blonde Geigerin daneben war, wenn sie nicht so klein und pummelig gewesen wäre, Barbie wie aus das Gesicht geschnitten. Allein wie sie Geige hielt, das lange blonde Engelshaar zwischen sich und dem Kinnhalter, der schmachtende Bogenschwung, dann das Glitzern in den Augen der drei anderen, die Inbrunst und das Authentische. Hinreißend. Nach dem Lied gab es standing ovations in Suhl und Bravo, Bravo, Bravos. Eine fürwahr absolut fremde Welt.
    Nein, es ist nicht nur die Musik, oft nicht einmal in erster Linie die Musik, die vereinnahmt, es sind die Protagonisten, es ist die Inszenierung. Es ist das Vereinnahmenwollen mit allen Mitteln.
    Ja, Queen lebt noch beim Adventssingen mit Silbereisen. Mit Feuerwerk und Lasershow. Und weil haitec es oben ansprach, dass es sehr wohl ein ganz unten gebe: Für gibt es da keine Differenz, für mich ist das von seiner Intention her vergleichbar.

    Schade dass Du das so siehst, Queen hatten ihre Momente, „Killer Queen“ z.B. , nicht mal annähernd „Silberfucker“…

    --

    #1992085  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

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    Haitec ich redete von zwei Tracks von Queen, von We will Rock You und No Time For Losers.

    --

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    #1992087  | PERMALINK

    haitec

    Registriert seit: 11.12.2006

    Beiträge: 1,454

    …anyway, das macht den „Vergleich“ noch schwächer…

    --

    #1992089  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Nein, keineswegs. Beide Songs sind der Gipfel des Queen-Oeuvres. Der Rest ist anders oder schwächer. Diese beiden sind der Extrakt der Queen-Ästhetik.

    --

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    #1992091  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

    Beiträge: 24,684

    Haitec…anyway, das macht den „Vergleich“ noch schwächer…

    Nein, der passt schon. „We Will Rock You“ ist „Ranschmeisse“ der übelsten Sorte.
    Give the people what they vermeintlich want.

    --

    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #1992093  | PERMALINK

    daniel_belsazar

    Registriert seit: 19.04.2006

    Beiträge: 1,253

    „We will rock you“ ist selbstverständlich eines der herausragenden rockistischen Stücke überhaupt. Die Komposition, die Worte, das Arrangement, alles schreit derart plakativ und bombastisch-zweidimensional „Ja, benutz mich und lass dich benutzen! Ich bin der Rhythmus, wo alles mitmuss!“, dass doch eigentlich jeder fühlend-denkender Mensch sich angewidert abwenden muss.

    Da muss man schon reichlich reflexive Metaebenen einziehen, um die künstlerische Intention nachvollziehen zu können. Das ist bei dem hochgebildeten Brian May – der ja, meine ich mich zu erinnern, unter anderem auch Doktor der Physik ist – allerdings durchaus denkbar. Nichtsdestoweniger wäre er dann in die gleiche Falle getappt wie die sich subversiv wähnende Popclass of 82. Dummheit kann man nicht unterwandern und reflexiv überlisten, weil die dazu notwendigen Dimensionen schlicht fehlen. Das ist für kluge Menschen schon immer schwer nachzuvollziehen gewesen und wird es wohl auch bleiben.

    Man könnte sich natürlich auch darauf einigen, dass WWRY einfach ein völlig überladener Overkill-Mist ist, und wie so vieles, was Queen gemacht haben, allenfalls unter Camp-Gesichtspunkten akzeptierbar.

    --

    The only truth is music.
    #1992095  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

    Beiträge: 5,954

    Daniel_Belsazar

    Nichtsdestoweniger wäre er dann in die gleiche Falle getappt wie die sich subversiv wähnende Popclass of 82. Dummheit kann man nicht unterwandern und reflexiv überlisten, weil die dazu notwendigen Dimensionen schlicht fehlen. Das ist für kluge Menschen schon immer schwer nachzuvollziehen gewesen und wird es wohl auch bleiben.

    sehr interessanter Gedanke, aber zu grob formuliert. Zumal Martin Fry und Nick Heyward auch keine promovierten Astrophysiker waren.Möglicherweise hat Brian May sein diesbezügliches Wissen ja auch eingesetzt, damit ein stumpfer Kirmesklopper wie WWRY im Jahre 2011 unter rockistischen Aspekten analysiert wird…

    --

    #1992097  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Wie lustig zu sehen, das die negativen Eigenschaften, die man den Rockisten zuordnet, vom Popisten noch deutlich übertroffen werden ….:lol:

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    #1992099  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,241

    Daniel_BelsazarNichtsdestoweniger wäre er dann in die gleiche Falle getappt wie die sich subversiv wähnende Popclass of 82.

    Grober Unfug.

    --

    #1992101  | PERMALINK

    haitec

    Registriert seit: 11.12.2006

    Beiträge: 1,454

    waNein, der passt schon. „We Will Rock You“ ist „Ranschmeisse“ der übelsten Sorte.
    Give the people what they vermeintlich want.

    …Mercury bezeichnete sich ja seinerzeit als “ musikalische Nutte“, m.E. wohlwissend um die Mechanismen der Branche. Das hat er dementsprechend auf die Spitze getrieben, zur Karikatur gemacht und sich wahrscheinlich köstlich darüber amüsiert dass das vielfach ernst genommen und auch noch gut bezahlt wurde.

    --

    #1992103  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
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    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 72,181

    Daniel_BelsazarIch bin der Rhythmus, wo alles mitmuss!“, dass doch eigentlich jeder fühlend-denkender Mensch sich angewidert abwenden muss.

    Daniel_BelsazarDummheit kann man nicht unterwandern und reflexiv überlisten, weil die dazu notwendigen Dimensionen schlicht fehlen. Das ist für kluge Menschen schon immer schwer nachzuvollziehen gewesen und wird es wohl auch bleiben.

    …und mir scheint ein wenig, dass jeder andere Erklärungsansatz hier sowieso an einer ablehnenden Einstellung mancher Diskutanten abprallen wird. Ich mag die Tracks immer noch (okay, sie werden eher nicht mehr gehört, da sie absolut überhort sind und bei Siegerehrungen schalte ich ohnehin ab). Das mag daran liegen, dass ich mich gerne mal mitreißen lasse oder mitreißen habe lassen, ohne nachzudenken, was gerade mit mir passiert. Wenn mir dieses Phänomen in Zusammenhang mit Hören von Musik passiert, bin ich deshalb willfährig, leicht vereinnahmbar und lasse mich vor jeden Karren spannen? Um Himmels willen, muss ich jetzt gar über eine womögliche Rolle nachdenken, die ich um 1933 eingenommen hätte? Bin ich gar ein Lemming, weil ich diese Songs gerne gehört habe?

    Wo mag ich jetzt hier argumentativ einsteigen, wenn die Essenz aus der Befürwortung dieser Musik die ist, dass ich entweder keine Gefühle habe, dumm bin oder so hochgebildet, dass ich die Stücke nur erfasse, wenn ich eine hochkomplexe Intention des Songwriters mitdenke, die mir gar nicht bekannt ist?

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
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