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ferry
Jede Musik hat doch Vereinnahmungspotenzial. Die Frage ist halt, worauf man sich einlässt oder wovon man sich vereinnahmen lässt.
Nach wie vor halte ich dies für den Kern der Sache.
Ich habe eben rumgezappt und bin beim Adventssingen bei Queen, resp. Silbereisen gelandet. Perfekt. Großartig. Wie die Meister.
Da singen zwei Damen und Florian im Wechsel ein Weihnachstlied. Die blonde Geigerin daneben war, wenn sie nicht so klein und pummelig gewesen wäre, Barbie wie aus dem Gesicht geschnitten. Allein wie sie die Geige hielt, das lange blonde Engelshaar zwischen sich und dem Kinnhalter, der schmachtende Bogenschwung, dann das Glitzern in den Augen der drei anderen, die Inbrunst und das Authentische. Hinreißend. Nach dem Lied gab es standing ovations in Suhl und Bravo, Bravo, Bravos. Eine fürwahr absolut fremde Welt.
Nein, es ist nicht nur die Musik, oft nicht einmal in erster Linie die Musik, die vereinnahmt, es sind die Protagonisten, es ist die Inszenierung. Es ist das Vereinnahmenwollen mit allen Mitteln.
Ja, Queen lebt noch beim Adventssingen mit Silbereisen. Mit Feuerwerk und Lasershow. Und weil haitec es oben ansprach, dass es sehr wohl ein ganz unten gebe: Für mich gibt es da keine Differenz, für mich ist das von seiner Intention her vergleichbar.
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